Viel Gepäck - Zugschaffner vor Ausstieg Bescheid geben?
Familie A verreist dieses Jahr zunächst mit dem Zug und dann mit dem Flugzeug. Sie verreisen zu viert: Mama, Papa und die beiden kleinen Kinder. Damit haben sie zusammen vier Koffer, vier Rucksäcke, ein Kinderreisebett, einen Kinderwagen und einen Kindersitz. Das alles ist etwas sperrig, aber es ist zu transportieren.
Nun wäre aber die Frage, ob die vier dem Zugschaffner Bescheid geben sollten, dass bei ihnen der Ausstieg dann am Zielort etwas länger dauert durch das viele Gepäck. Würdet ihr darauf vertrauen, dass der Zug lange genug steht und der Schaffner mitbekommt, dass ihr zwei- oder mehrmals in den Zug müsst, um euer Gepäck heraus zu holen oder würdet ihr vorsichtshalber Bescheid geben? Hattet ihr schon einmal das Problem, dass der Zug eigentlich schon abfahren wollte, obwohl ihr noch Gepäck im Zug stehen hattet? Was habt ihr gemacht?
Züge haben doch immer diese Vorrichtung, dass sich die Tür nicht schließt, wenn noch jemand in dem Bereich steht, so dass er verletzt werden könnte. Das funktioniert natürlich nicht nur mit menschlichen Körpern, sondern auch mit Koffern. Daher würde ich einen schmalen Koffer in diesen Bereich stellen, dann das ganze Gepäck auf den Bahnsteig stellen und als letztes den Koffer aus dem Bereich entfernen. Vorher ist es dem Zugführer sowieso nicht möglich, abzufahren.
Ich finde es äußert umständlich mit viel Gepäck zu verreisen. Meist hat man auch im Abteil oder im Großraumwagen nicht genügend Platz für mehrere Gepäckstücke. Daher hat es sich bei uns eingebürgert, die großen Koffer mit dem Gepäckservice voraus zu schicken und nur mit kleinem Gepäck zu reisen.
Hätte ich als Einzelperson ausnahmsweise mal etwas mehr Gepäck dabei, dann würde ich dem Schaffner schon Bescheid geben. Meisten finden sich aber auch hilfsbereite Mitreisende, die Einem bei den Hereintragen des Gepäcks helfen.
Was spricht denn dagegen, den Schaffner auf die Problematik hinzuweisen, wenn er ohnehin vorbeikommt, um die Tickets zu kontrollieren? Mein Freund und ich sind vor einigen Wochen in den Urlaub gefahren. Da wir beide eine Sehschwäche haben und mit sehr viel Gepäck gereist sind, haben wir bei der Fahrkartenkontrolle eben darauf hingewiesen, dass wir beim Aussteigen vermutlich ein wenig mehr Zeit benötigen könnten, und dementsprechend um Rücksicht gebeten. Der Schaffner segnete das selbstverständlich ab und kam sogar kurz vor dem Ausstiegsbahnhof netterweise zu uns, um uns mit unseren Koffern behilflich zu sein - das war deutlich mehr, als wir erwartet hatten.
Natürlich wäre es auch möglich gewesen, sich einfach in die Lichtschranke zu stellen, um ein Weiterfahren des Zuges damit zu verhindern, ich frage mich aber schon, ob das denn unbedingt auf diese Weise notwendig ist, wenn man auch einfach miteinander kommunizieren könnte. Fraglich wäre auch, ob die betreffende Familie nicht einen Teil ihres großen Reisegepäcks mit einem entsprechenden Service an den Urlaubsort schicken lassen könnte; da es aber vermutlich ins Ausland geht, dürfte das wohl nicht allzu günstig sein.
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