Mutter schaut zu während sich Kind vordrängelt

vom 07.09.2013, 13:48 Uhr

Mein kleiner zweijähriger Sohn und ich waren vor den Sommerferien beim Eltern-Kind-Turnen. Seither waren es so circa fünf bis sieben Kinder in der Gruppe. Da aber zwischen Pfingsten und den Sommerferien Ende Juli sehr viele Familien noch einmal in den Urlaub fahren, waren es bei diesem Mal außer meinem Sohn und mir nur noch zwei andere Mütter mit ihren Kindern, so dass unsere Kursleiterin für die nächsten Male bis zu den Sommerferien unseren Kurs mit dem eine Stunde später folgenden Kurs zusammengelegt hat.

Bei diesem beschriebenen nächsten Mal waren wir nun überraschenderweise 14 Kinder plus deren Mütter bzw. deren Omas. Es war relativ voll, was aber zum Aufbau eines Geräteparcours gerade richtig war, so dass dieser etwas größer ausgefallen ist wie sonst in den vorherigen Turnstunden.

Meinem Sohn und auch anderen Kindern hat vor allem eine Station super gut gefallen, wo man zunächst eine schräge Bank hinauf gehen musste. Dann folgte ein Kasten über den die Kinder laufen mussten und dann eine Bank, die in diesen Kasten eingeklemmt war und dann auf einem anderen Kasten geendet hat. Von da mussten die Kinder auf einen anschließenden etwas niedrigeren Kasten springen und von dort auf eine Weichbodenmatte.

Wie gesagt, es hat allen super Spaß gemacht und die Reihe der Kinder war immer lang, die sich an dieser Station angestellt haben. Nur ein Kind hielt sich nie an die Regeln und musste sich immer vordrängeln. Alles Reden, was ich versucht habe, hat nichts genutzt. Die Mutter schien es auch nicht zu interessieren, denn sie hatte noch ein kleineres Kind dabei, das nicht mitgeturnt hat und war nur mit diesem Kind beschäftigt. Eigentlich erlaubt das unsere Kursleiterin nicht, denn man sollte sich ja mit seinem Kind was turnt beschäftigen. Der Mutter aber war es egal, genauso wie das Verhalten ihres Sohnes, denn sie sah mehrmals zu uns herüber, als der Sohn wieder am Vordrängeln war, sagte jedoch kein einziges Wort.

Ich finde ein solches Verhalten schon etwas dreist. Das Kind kann im Prinzip nichts dafür, dass es sich so verhält wie es sich verhalten hat, denn es war mit seinen vermutlich drei Jahren noch zu klein. Allerdings hat es wohl auch keine Regeln zu Hause, denn ansonsten hätte es sich sicherlich anders verhalten und auch die Mutter hätte ein anderes Verhalten an den Tag gelegt. Mich hat es jedenfalls genervt, zumal mein Sohn nach zweimal weggeschubst zu werden etwas Angst vor dem anderen Kind hatte.

Wie hättet ihr in meiner Situation reagiert? Hättet ihr die Mutter persönlich angesprochen und nicht nur das Kind? Oder hättet ihr sogar die Kursleiterin angesprochen auf das Verhalten des Kindes? Sie hat das nämlich nicht mitbekommen, da sie an einer anderen Station auf die Kinder aufgepasst hat und da hatte sie mit so vielen Kindern auch alle Hände voll zu tun. Oder wäre euch das Verhalten des Kindes egal gewesen und ihr hättet es akzeptiert?

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Weder das Verhalten der Mutter noch das des Kindes ist in diesem Fall in Ordnung. Aber wie du eben sagst, das Kind an sich ist ja gar nicht Schuld. Es tut ja nur das, was ihm Zuhause nun einmal erlaubt wird und wenn man sich dort eben nicht an die Regeln halten muss dann neigt man an anderen Orten eben auch zu einem solchen Verhalten.

Das die Mutter sich dies mit anschaut, ohne dass es ihr unangenehm ist und sich nur mit dem anderen Kind beschäftigt ist auch nicht in Ordnung. Das merkt das Kind doch auch. Bei allen anderen Kindern sind die Mütter und kümmern sich auch und nur bei diesem Kind steht die Mutter abseits und kümmert sich nur am das Geschwisterchen. Vielleicht versucht der Junge eben auch so Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen und eben Beachtung zu bekommen. Hier kann man natürlich aber nur spekulieren wie es wohl ausschaut.

Was hätte man nun tun können. Ich hätte zuerst einmal das Kind grundsätzlich wieder nach hinten geschickt und das irgendwann auch sehr konsequent und dann die anderen Kinder vorgelassen. Spannend wäre gewesen, ob die Mutter sich dann einmischt weil sie das Gefühl bekommt ihr Kind wird benachteiligt. Wenn das nichts geholfen hätte und es zu anstrengend wird, dann hätte ich versucht mit der Mutter zu reden. Ihr anderen Mütter seid ja nicht da um ihre Arbeit zu machen. Sollte diese Mutter komplett uneinsichtig sein, dann kann man ja immer noch mit Kursleiterin reden.

Vermutlich ist die Mutter zwar auch ein wenig überanstrengt oder dergleichen durch die beiden Kinder. Aber es ändert nun einmal nichts daran, dass es Regeln für den Kurs gibt und das die Kinder sich ebenfalls an Regeln halten sollen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Es ist sicherlich nicht in Ordnung, dass die Mutter nicht mal zu ihrem Kind geschaut hat, was mit geturnt hat. Immerhin hat sie doch trotzdem die Aufsichtspflicht für ihr Kind. Sie scheint ja auch mitbekommen zu haben, dass sich der Kleine immer wieder vorgedrängelt hat. Das sie da nicht eingeschritten ist zeigt, dass sie zu Hause entweder auch keine Regeln hat, die befolgt werden müssen oder es ihr schlicht und einfach egal war.

Da du ja ebenfalls nur eine teilnehmende Mutter in dem Kurs bist, hätte ich an deiner Stelle wohl eher die Kursleiterin mal darauf angesprochen und ihr erzählt, dass die Mutter ignoriert, dass ihr Sohn vor drängelt. Das hätte ich allerdings erst angesprochen, wenn ich mit der Kursleiterin alleine wäre, so dass es nicht unbedingt andere Mütter oder Kinder mitbekommen. Dann kann die Kursleiterin entscheiden, ob sie eben diese Mutter mal beiseite nimmt und darauf anspricht. Vielleicht möchte sie das auch erst einmal beobachten, um eben zu schauen, ob es noch einmal passiert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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