Wie wichtig und sinnvoll ist ein Auslandssemester?
Ich habe mich auf der Webseite meiner Hochschule über die Partnerhochschulen im Ausland informiert. Ich wusste nicht mal, dass mir so etwas angeboten wird. Ein Auslandssemester hörte sich für mich sehr interessant an. Man lernt eine neue Kultur kennen, vertieft seine Sprachkenntnisse usw. Das beste ist, dass man Auslandsbafög bekommt, die mein nicht mal zurückzahlen muss, unter anderem bekommt man auch die Reisekosten erstattet.
Wie wichtig bzw. sinnvoll ist ein Auslandssemester? Hat man dann bessere Chancen bei der Jobsuche? Habt ihr bereits Erfahrungen damit?
Ich finde Auslandssemester nur dann sinnvoll, wenn man das auch unbedingt will. Denn es hat viele Nachteile: man ist aus dem geregelten Studienablauf heraus, hat dann, wenn man wieder zurückkommt, vielleicht etwas den Anschluss verloren, auch an die Mitstudenten und das, was man da im Ausland an Fächern hatte, ist oft nicht mit dem eigenen Studium kompatibel oder man hat dort zumindest schlechtere Noten, sodass sich eine Anerkennung der Studienleistungen im Ausland nicht wirklich lohnen würde.
Und es bringt Dir auch im Job nichts; das redet man sich gerne ein, dass ein Auslandssemester im Lebenslauf toll wäre, aber mal ehrlich, wenn Du nicht gerade bei einem internationalen Unternehmen arbeitest, dass auch in genau dem Land tätig ist, in dem Du mal ein Semester warst, dann bringt das absolut nichts. Unternehmen wollen einen guten Studienabschluss und etwas Berufserfahrung sehen. Wo Du Urlaub gemacht hast, interessiert die nicht.
Je nach Studienfach sind Auslandssemester durchaus wichtig oder sinnvoll. Einen persönlichen Gewinn hat man auf jeden Fall davon. Auch die Anerkennung ist durch die Umstellung auf Credit Points einfacher geworden. Es kommt natürlich aufs Studienfach an. Für Jura ist ein Auslandssemester vielleicht weniger wichtig als beispielsweise für Informatik.
Mein Neffe hat ein halbes Jahr in Australien studiert. Er musste aber fast alles selber bezahlen. Da kam einiges zusammen, wie etwa Flug, Wohnung, Studiengebühren. Er hat zwar ein kleines Stipendium bekommen, aber das war eher ein Zuschuss. Für dich ist ein Auslandssemester bestimmt gut, denn aus deinen Threads schließe ich, dass du noch sehr an deinem Zuhause hängst. Es ist eine gute Chance, unabhängig zu werden.
Je nach Studiengang und Branche wird sich Auslandssemester im Lebenslauf gut machen und manchmal auch sehr positiv hervorheben. Grade bei internationalen Unternehmen, kann man so Auslandserfahrung vorweisen, aber auch das man die nötigen Sprachkenntnisse hat. Ich würde auch den Punkt der nötigen Selbstständigkeit nicht unterschätzen. Zig Studenten wohnen einen Großteil des Studiums noch zuhause oder zumindest in der Nähe und brauchen diese Besuche zuhause aber auch.
So ein Auslandssemester wird wohl nie negativ sein, zumindest für Bewerbungen in der Zukunft, wie es da für einen persönlich aussieht ist natürlich eine andere Sache, da muss man schon schauen ob man mit dem Lernstoff zurecht kommt und sich auch später wieder in seiner ursprünglichen Universität einfindet und mit dem Lernstoff nachkommt. Ich persönlich würde ein Auslandssemester machen, sofern ich die Gelegenheit dazu bekäme.
Natürlich hängt es von der Branche und letzten Endes von der Person ab, die die Bewerbungsunterlagen sichtet, ob ein Auslandssemester handfeste Vorteile bei der Jobsuche bietet. Allerdings bin ich nach meinem Auslandssemester voll und ganz der Überzeugung, dass die Erfahrungen, die man in einer fremden Kultur sammelt und die persönliche Entwicklung, die man durchmachen kann, zumindest die Lebenserfahrung und die Selbstfindung gewaltig voran treiben können.
Meiner Meinung nach beweisen Studenten, die sich ins Ausland gewagt haben, mindestens Eigeninitiative, kulturelle Aufgeschlossenheit, Flexibilität und Selbständigkeit: alles Eigenschaften, die zukünftige Arbeitgeber mit Sicherheit zu schätzen wissen. Selbstverständlich sollte man im Idealfall jedoch auch nachweisen können, dass man in Polen, Australien oder Schweden auch wirklich studiert oder Praktika gemacht hat und sich nicht nur mit dem lokalen Angebot an geistigen Getränken vertraut gemacht hat.
Der einzige Nachteil bei einem Auslandssemester besteht für mich darin, dass man eben ein paar Monate später mit dem Studium fertig wird, aber dass finde ich persönlich nicht ausschlaggebend. Die Gefahr, dass man den Anschluss an seine Mitstudenten verliert, halte ich ebenfalls für vernachlässigbar. In meinem Studium waren die meisten Kommilitonen immer mal nicht da und sind doch in akzeptabler Zeit mit der Uni fertig geworden.
Ich habe bisher noch kein Auslandssemester gemacht und bin mir indes auch nicht sicher, ob ich diesen Schritt noch wagen werde. Fakt ist natürlich, dass ein im Ausland verbrachtes Semester bei der Jobsuche im Regelfall nicht negativ ausgelegt wird, denn selbst, wenn die Studienleistungen nicht wirklich toll waren oder auch nicht auf das bestehende Studium angerechnet werden können, beweist ein Auslandsaufenthalt Flexibilität, Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen und eine gewisse Unabhängigkeit vom Elternhaus und Studienort, von den erworbenen oder vertieften Sprachkenntnissen einmal ganz zu schweigen.
Dennoch bin ich der Meinung, dass ein Auslandssemester nicht die einzige Möglichkeit ist, seinen Lebenslauf aufzuwerten, das kann man mit vielfältigen Praktika, ehrenamtlichen Tätigkeiten oder Zertifikaten sicherlich ebenso gut, wobei natürlich immer im Blick behalten werden sollte, wie international der Wunschberuf gelagert ist. Letztlich muss man sich Gedanken machen, ob man alleine in ein fremdes Land gehen möchte, ob die Finanzierung funktioniert und ob man bereit ist, dafür vielleicht ein oder zwei Semester länger zu studieren, die Entscheidung kann niemand anhand einer generellen Richtlinie treffen.
Ich studiere ja noch nicht, aber mein Bruder hat studiert und dann eben auch ein Semester lang in Schweden studiert. Sein Studienbereich war Physik und da hat sich das Ganze eben angeboten. Er hat zwar auch Unterstützung bekommen, aber man braucht dennoch Kapital, sonst kann man nicht so ein Auslandssemester machen. Man muss schon ein paar Rücklagen haben. Ein Zugewinn ist es aber auf jeden Fall. Immerhin kann man dann andere Sprachen verbessern, man zeigt sich eigenständig und man zeigt seine Bereitschaft auch andere Einflüsse mit in seine Arbeit einfließen zu lassen. Solche Leute werden eben gerne genommen, aber man muss es eben auch selber wollen und es bringt nichts sich dazu zu zwingen.
Ich wollte auch immer ein Auslandssemester machen und ich hätte im vierten Semester meines dualen Studiums auch die Möglichkeit dazu. Allerdings habe ich mich mittlerweile dagegen entschieden, weil ich mich mit mehreren Leuten unterhalten habe und mir eigentlich in den meisten Fällen davon abgeraten wurde.
Das Problem ist, dass man eben aus dem normalen Studium herausgerissen wird und viel verpasst. Die Studiengänge in den anderen Ländern sind zwar ähnlich, aber nicht unbedingt gleich und auch nicht immer auf dem gleichen Niveau. Man verpasst einfach viel zu viel, wenn man wirklich für ein halbes Jahr ins Ausland geht und da ich sowieso immer nur drei Monate an der Hochschule bin und dann drei Monate im Betrieb, ist mir die Zeit, die ich wirklich zum Lernen an der Hochschule habe viel zu kostbar, um sie mit einem Auslandssemester zu „verschwenden“.
Die Vorteile sind natürlich schon klasse. Man lernt eine andere Kultur, ein anderes Land kennen mit einer anderen Mentalität, anderen Menschen, und so weiter. Das hat mich auch immer alles sehr gereizt, auch die Tatsache, dass die Partnerhochschulen teilweise in Amerika sind. Wenn man innerhalb von Europa ein Auslandssemester macht, dann kommt noch dazu, dass man sogar tausend Euro Zuschuss von der Hochschule bekommt. Das klingt natürlich alles sehr toll und einladend.
Dennoch überwiegen für mich die Nachteile. Ich liebe Reisen, ich liebe es, Zeit im Ausland zu verbringen, aber ich studiere, um einen guten Abschluss zu haben und ich weiß nicht, ob ich dieses Ziel erreiche, wenn ich ein halbes Jahr im Ausland verbringe. Des Weiteren bietet sich mir die Möglichkeit eine sogenannte Horizonterweiterung in meinem Betrieb zu machen, das geht dann nur über drei Wochen, aber das genügt mir auch.
Alles wird seine Vor- und Nachteile natürlich haben. Für mich klingt ein Auslandssemester deshalb so interessant, weil ich andere Kultur kennenlerne, meine Sprachkenntnisse vertiefe bzw. erweitere und allgemein Erfahrungen im Ausland sammle. Das würde auch wahrscheinlich den zukünftigen Arbeitgeber inspirieren. Ein Auslandsaufenthalt würde doch im Lebenslauf auch gut aussehen. Da ich an Eltern gebunden bin, wäre es außerdem für mich der erste Schritt unabhängig von den Eltern zu leben.
Doch wenn man nach dem Auslandssemester den Anschluss nicht mehr findet, ist es auch nicht so ganz gut.
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