An Tagen wie diesen ... wo alles schief geht

Ich passe zur Zeit auf die Tiere meiner Schwiegereltern auf, weil diese gerade für einige Tage im Urlaub sind. Ich stehe dafür normal wie immer um kurz vor 7 Uhr auf und beeile mich dann, dass ich die Hühner und Enten zuerst versorge und sie eben raus lasse, füttere und die Eier mitnehme. Dann gehe ins Haus und versorge die Katzen und das Meerschweinchen. Das klappt heute früh auch alles ganz gut. Ich wollte dann anschließend, nachdem ich die Katzen dann noch etwas bespaßt hatte, nur noch draußen nach den Fischen im Teich und der Schildkröte schauen. Bei den Fischen war auch alles in Ordnung, allerdings saß die Wasserschildkröte im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Trockenen. Ich habe mich erst mal ziemlich erschrocken und musste dann ja notgedrungen meine Schwiegereltern anrufen und fragen, was zu tun sei. Gut, der Filter für den Teich war verstopft und ich musste, dass Wasser dann neu auffüllen. Dafür musste ich dann wieder in den Keller, um das Wasser aufzudrehen. Ich schiebe die Haustür auf und die Katze des Hauses hatte einen schönen Haufen direkt hinter der Tür hinterlassen. Wo die Tür dann natürlich durch geschoben ist, weil ich ja anders nicht ins Haus komme. Also musste ich da dann erst einmal sauber machen.

Ich habe dann das Wasser aufgedreht und eine gute Stunde dort verbracht, bis der Teich der Kröte dann mal vollgelaufen war. In der Zwischenzeit fing es dann auch noch zu regnen. Als ich dann wieder in den Keller wollte, um das Wasser abzustellen, ist der Kater mit in den Keller gesaust, den ich dann dort fangen musste. Draußen stellte ich dann fest, dass ich es mit dem Wasser so gut gemeint habe, dass der Teich etwas übergelaufen ist. Als ich dann endlich zu Hause war, bin ich direkt mit dem Hund rausgegangen. Dieser hatte dann gerade heute den Trichter, dass er ja mal wirklich weit vor laufen könnte, damit Frauchen sehen kann, wie sie hinterher kommt. Und es kam dann zu allem Übel noch ein ordentlicher Schauer runter und Hund und Frauchen waren pitschnass.

Ich frage mich, was heute noch so schief gehen könnte. Vorhin habe ich mich erwischt, wie ich das Liedchen Manic Monday vor mich hin pfiff und mein Partner gab mir schon den Tipp, mich nochmals ins Bett zu legen, zweimal zu drehen und nochmal aufzustehen. Meiner Schwester ging es am Samstag so ähnlich. Sie musste sich beeilen und einen Kuchen backen. Die Zutaten dafür kaufte ihr Partner dann an dem Morgen. Ihm fiel dann allerdings die Magerine und die Eier runter, so dass er nochmal los musste, um Ersatz zu kaufen. Als sie den Kuchenteig dann fertig hatte, fiel ihr auf, dass sie keine Kastenform mehr hatte, weil diese kaputt war. Sie flitze dann schnell in den nächsten Supermarkt, in dem es natürlich dann keine Kastenform gab und kaufte dann zu guter Letzt ein Backmischung für eine Rundform. Ihr ist dann zu Hause auch noch aus dem Schrank das Glas Honig in den Teig gefallen und am Ende hat sie sich auch noch an der Kuchenform verbrannt, als sie diesen aus dem Ofen holen wollte.

An manchen Tagen ist einfach der Wurm drin und man hat das Gefühl, dass einfach alles schief geht und man von einem Übel ins nächste kommt. Wenn man das dann noch mit Humor nehmen kann, ist es ja gut. Aber oft ist einem dann ja auch wirklich teils zum heulen. Was macht ihr an solchen Tagen? Schmollt ihr dann oder geht ihr einfach normal eurer Arbeit nach? Was ist euch an solchen Tagen schon alles passiert, die wie verhext sind?

Solche Tage kenne ich nur zu gut! Gestern war so einer. Erst merke ich, dass der Akku meines Handys kaputt ist, dann verknackse ich mir auch noch den Fuß, beim Treppe runterlaufen, Abends schneide ich mich an einem runtergefallenen glas und zu guter Letzt sitze ich hier in der Wohnung im Kalten, weil unten was an dem Hauptverteiler für die Heizung kaputt ist. Auf Nachfrage bei der Verwalterin kam die Antwort,dass der Monteur definitiv spätestens bis November dagewesen sein würde.

Nach dem Tag war ich Abend dann echt froh, ins Bett gehen zu können und heute sieht die Welt, zum Glück, auch schon wieder ganz anders aus.

Es Ist mir auch schon passiert, dass ich an einem Tag nicht gut drauf war und mehrere Aktivitäten versemmelt habe. Wenn es hektisch wird und ich die Hektik nicht aus dem Tagesablauf rauskriege, kann es passieren, dass es eine Kettenreaktion gibt! Unter Termindruck ist besonders in der Küche die Gefahr groß, dass was schief geht, wenn ich nicht sehr entspannt und besonnen an alles herangehe. Da hilft nur: den Wurm rausziehen indem ich meine Einstellung ändere.

1. Tief durchatmen, Malheur mit Humor nehmen, hoppla was war das denn? Das kann andern auch passieren.
2. Kurz entspannen, dann in Ruhe das Wichtigste zuerst erledigen (Scherben usw.)
3. Wenn nix mehr "anbrennt", 2 Minuten Pause machen. Die Pause lohnt sich auch bei engem Terminplan, weil erneute Hektik verhindert wird.
4. Wenn möglich Termindruck rausnehmen, Termine nach hinten schieben (verhandeln), Kompliziertes vertagen.
5. In Ruhe überlegen: Was ist jetzt am Wichtigsten (nicht am dringendsten). Was ist der nächste Schritt ? Ist alles da was ich brauche? Habe ich sinnvolle Maßnahmen getroffen, dass nix dazwischenkommt, Sicherheitsvorkehrungen getroffen, mich vor Verletzungen geschützt?
6. Wenn möglich, Routinearbeiten erledigen um die Nerven zu beruhigen
7. Immer wieder kurze Pausen machen, entspannen
8. Sich eine Belohnung versprechen für den Abend, sich was Angenehmes vornehmen wie z.B. Essen bestellen und einen lustigen Film gucken.
9. Sich gut zureden: das schaffst du!
10. Am Abend was Angenehmes machen und mit jemand über Tagesereignisse reden, Freundin anrufen etc.

Ich hatte letztens auch wieder so einen Tag. Mittlerweile reagiere ich so, dass ich alle Pläne für den Tag über Bord schmeiße, so weit das halt möglich ist. Dann lasse ich den Tag einfach Tag sein, versuche möglichst einfache und anspruchslose Tätigkeiten zu verrichten, was dann gar nicht schlecht ist, wenn man am Ende des Tages beispielsweise die Ablage mal erledigt hat. Das gibt dann ein gutes Gefühl und wenn man keine Pläne hat, kann einem nichts dazwischen kommen. Und abends sehe ich dann, dass ich früh auf die Couch oder am besten ins Bett komme.

Ich kenne solche Tage nur zu gut. Neulich hatte ich auch wieder so einen Tag. Frühs bin ich aus dem Bett gestolpert, dabei habe ich mir relativ hart den Fuß gestoßen. Danach wollte ich mir einen Tee machen und mir fiel die Tasse runter. Danach machte ich mir den Tee und verbrannte mir die Zunge. Beim Einkaufen war dann das ausverkauft, was ich wollte und zu guter Letzt wurde dann auch noch unangekündigt eine Arbeit geschrieben.

Solche Tage gibt es eben am besten man macht dann wenig und versucht sich den ganzen Kram mal vom Hals zu halten. Irgendwann fange ich dann meistens immer drüber an zu lachen, weil es eben schon auch komisch ist, wenn alles schiefgeht. Sich darüber ärgern bringt doch auch nichts. An solchen Tagen versuche ich aber auch wenig rauszugehen, man weiß ja nie, was passieren könnte.

Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich eigentlich nicht entsinnen kann, bisher einen solchen Tag hinter mir gehabt zu haben. Klar kommt es ab und an mal vor, dass einige Dinge an einem Tag schief gehen, aber das hält sich bei mir immer in Grenzen. Natürlich kommt es auch immer darauf an, wie man es nimmt und bei wem man die Schuld an der Sache sieht. Es gibt bekannermaßen ja auch recht viele Menschen, die wirklich jedes negative Erlebnis sehr persönlich nehmen und dann auch lange darüber nachdenken und sich den Kopf daran zerbrechen. Das ist dann einfach Einstellungssache, denn bei mir ist das in der Regel so, dass ich mir aus solchen Dingen nicht viel mache.

Beim Gartenteich hätte ich etwa die Schuld einfach nur auf meine Nachlässigkeit geschoben, genauso wie beim Regen, denn es hat ja bereits einmal geregnet und eigentlich hättest du dies zum Anlass nehmen sollen, einen Regenschirm mitzunehmen. Ich finde das an sich nicht weiter tragisch und im Laufe des Tages passiert bei mir meistens dann auch irgendwann mal was schönes, so dass ich das jetzt nicht persönlich nehme.

Diese Tage kenne ich nur all zu gut. Das schlimmste jedoch ist, dass mir sowas ausgerechnet immer an wichtigen Tagen passiert. Neulich, als ich mit meinem Chef bei einem Meeting auftauchen sollte, bekam ich einen riesen großen, weißen Pickel der richtig ecklig aussah und sich kaum abdecken ließ und der mitten auf der Nasenspitze sich breit machte. Peinlich wie mir dass war musste ich da aber durch.

Wie das (Un)glück meistens so spielt, ging meiine Uhr nicht mehr richtig. Da hatte ich mich schon gewundert, wieso die Zeit so langsam verginge an diesem Tag, bis ich dann schließlich einen Anruf von meinem Chef bekam, und damit Ärger, dass ich zu spät bin. Aus lauter Eile floh ich aus meinem Büro, mit dem Fuß in einem Kabel meines PCs verankert und zog den ganzen Bildschirm mit vom Tisch. Solche Tage sind schon eigentlich eine Tragödie.

Ich kenne solche Tage auch von mir ganz gut. Meistens ist es dann gleich so, dass ich bereits schlecht gelaunt aufstehe, da ich schlecht geschlafen habe und noch müde bin. Oftmals wird der Tag dann auch nicht besser, sondern immer schlimmer. Meine Laune besser sich dann während des Tages auch nicht und stattdessen läuft einfach nur eine ganze Menge schief.

Wenn ich merke, dass ein Tag einfach nur schlecht läuft, dann habe ich auch gar keine Motivation, auch nur irgendetwas Sinnvolles zu tun. Das wäre in so einem Fall auch gar nicht so ratsam, da ich somit nur die Gefahr eingehen würde, dass noch etwas schief läuft. Von daher lege ich mich an solchen Tagen am liebsten so früh wie möglich ins Bett und schaue mir einen Film an oder lese ein Buch. Dadurch, dass ich dann so früh schlafen gehe, bin ich am nächsten Tag normalerweise auch wieder fit und dafür läuft der Tag dann auch umso besser.

Natürlich hat man nicht immer die Möglichkeit, einen solchen Tag vorzeitig zu beenden und ins Bett zu gehen. Manchmal bin ich dann einfach dazu gezwungen, bis am Abend in der Uni zu sitzen, was natürlich besonders ärgerlich ist. Wenn es aber irgendwie geht, dann versuche ich eben so schnell wie möglich ins Bett zu kommen. Das ist dann einfach das Beste für mich und meistens habe ich auch gar keine Lust darauf, irgendetwas anderes zu tun.