Würdet ihr euch als kommunikationsfreudig bezeichnen?

Ich habe mal eine Frau kennen gelernt, die mich in Grund und Boden gequatscht hat. Ich würde mich bestimmt als kommunikationsfreudig bezeichnen, aber das war selbst mir zu viel. Dann kenne ich auch einen Mann, der sehr ruhig ist und dem man wirklich alles "aus der Nase ziehen muss", wie man so schön sagt. Er sagt aber selber auch von sich, dass er nicht gerne redet. So unterschiedlich ist die Menschheit .

Würdet ihr euch selber als kommunikationsfreudig bezeichnen oder seid ihr eher der Mensch, der ruhig ist? Könnt ihr, wenn ihr es drauf habt, auch jemanden in Grund und Boden quatschen? Hat euch schon mal jemand gesagt, dass ihr doch auch mal ruhig sein sollt und nicht so viel reden sollt?

Ich bin eher nicht der Vielquatscher, obwohl ich in der richtigen Tagesform ganz gut loslegen kann. Da habe ich aber meistens keine Lust zu. Ich neige eher dazu die Klappe aufzumachen, wenn ich fertig bin und dann fasse ich die Thematik in einem möglichst kurzen Satz zusammen. Ich verstehe immer nicht, wie Leute über irgendeinem Kram stundenlang salbadern müssen, den ich in drei Worte kürzen kann.

Ich bin nicht wirklich kommunikationsfreudig, sondern eher still und schüchtern. Aber es kann auch schon mal vorkommen, dass ich viel rede. Das ist dann aber eher eine Seltenheit und auch nur dann der Fall, wenn ich die Person, mit der ich rede, wirklich gut kenne. Wenn ich jemanden nicht gut kenne, dann rede ich auch nicht viel, was natürlich auch nicht gerade gut ist, um andere Menschen kennen zu lernen. Dann muss man mir auch eher die Informationen aus der Nase ziehen.

Ich würde mich selbst nicht als besonders kommunikativ bezeichnen. Allerdings kommt das auch immer ganz auf die Leute und auch auf die Situation darauf an. So ist es immer so, dass ich gegenüber Leuten, die ich nicht so gut kenne, sehr schüchtern bin. Ich weiß dann meistens ganz einfach nicht, was ich mit den Leuten reden könnte, da ich sie auch nicht so gut einschätzen kann und von daher rede ich dann meistens auch nicht so viel. Außerdem mag ich es auch gar nicht, von fremden Leuten einfach so angesprochen zu werden und mir ist das eher sehr unangenehm.

Bei guten Freunden ist das jedoch ganz anders. Diese Leute kenne ich ja sehr gut und da rede ich dann eigentlich immer sehr viel und bin auch sehr kommunikativ. Eigentlich ist es dann meistens sogar so, dass ich einfach nicht den Mund halten kann und ich rede dann auch wirklich sehr gerne.

Wenn es darum geht, neue Leute kennen zu lernen, lasse ich mich lieber ansprechen, als auf andere Leute zuzugehen. Das traue ich mich meistens gar nicht so richtig und ich habe dann auch oftmals Angst davor, einfach abgewiesen zu werden. Außerdem muss mir eine Person auch wirklich sehr sympathisch sein, damit ich sie anspreche und ich würde nicht auf die Idee kommen, einfach so eine Person anzusprechen, die mir nicht sonderlich sympathisch ist.

Also ich persönlich habe mich auch immer für kommunikativ gehalten, aber dann lernte ich einige Menschen kennen, die meiner Meinung nach alles übertreffen, was ich bis dahin kannte. Die beiden Menschen, von denen ich rede sind männlich (so viel zum Thema, nur Frauen sind Quasselstrippen) und die können reden ohne Punkt und Komma. Wenn ich einem von beiden über den Weg laufe und sich ein Gespräch entwickelt, fällt es mir echt schwer, irgendwo ein Wort dazwischen zu stellen.

Einer von den beiden hat sogar einen russischen Migrationshintergrund und seine Muttersprache ist dementsprechend Russisch. Wenn er Russisch spricht, komme ich schon nicht hinterher, aber selbst wenn er Deutsch spricht, habe ich ein Problem, ihm zu folgen, obwohl Deutsch meine Muttersprache ist!

Als einen kommunikationsfreudigen Menschen würde ich mich ganz sicher absolut nicht bezeichnen. Im Gegenteil, ich bin doch schon ziemlich kommunikationsscheu, ich unterhalte mich nur sehr ungerne. Ganz besonders mit fremden Menschen mag ich mich überhaupt nicht gerne unterhalten. Ich könnte auf gar keinen Fall jemanden, den ich nicht einmal richtig kenne, in Grund und Boden quatschen.

Selbst mit Menschen, die ich sehr gut kenne, unterhalte ich mich nämlich nicht sehr gerne. Ich rede einfach nicht sehr viel. Klar, ich rede schon und ich unterhalte mich auch häufig über längere Zeit mit anderen Menschen, aber ich kann eigentlich leider nicht behaupten, dass ich dies so richtig gerne mache. Was eigentlich blöd ist, denn es ist manchmal besser, wenn man ein wenig mehr redet, zum Beispiel um gesellschaftlich Fuß zu fassen. Mir haften ja ohnehin schon einige Attribute an, die mich für die Gesellschaft, welche mich umgibt, nicht sonderlich einladend machen. Und wenn man dazu dann noch bemerkt, dass ich mich wenig mit anderen Menschen unterhalte, dann werden diese noch verstärkt.

Früher habe ich immer viele Freunde und Bekannte gehabt, aber auch da habe ich mich wenig unterhalten, ich war eher durch mein doch sehr loses Mundwerk bekannt und beliebt. Und mit einem losen Mundwerk meine ich nicht, dass ich viel geredet habe, sondern eher, dass ich frech und vorlaut gewesen bin. Das schließt einander nicht aus. Daher hat man mir auch schon häufiger gesagt, dass ich doch mal meinen Mund halten soll. Aber eben nicht, weil ich zu viel geredet hätte, sondern weil man das, was ich sagte, nicht hören wollte.

Menschen, die so viel reden, meide ich wenn es geht, weil ich mich in deren Gegenwart immer ein wenig unwohl fühle.

Ich unterhalte mich eigentlich recht gerne mal. Allerdings bin ich ein eher zurückhaltender und auch schüchterner Mensch und kann auf neue Menschen selbst, nur schwer zu gehen und eben den ersten Schritt machen. Wenn mich aber jemand anspricht, dann taue ich auch recht schnell auf.

Es kommt auch immer darauf an, mit wem ich mich unterhalten soll. Mittlerweile spreche ich mit unserer direkten Nachbarin nicht mehr gern. Sie schimpft eigentlich nur über die umliegenden Nachbarn und das geht mir doch schwer auf die Nerven. Und sie ist sehr neugierig, was ich auch nicht sehr leiden kann. Aber ansonsten bin ich einem kurzem Plausch mit Nachbarn nicht abgeneigt. Aber ich denke, dass es auch daran liegt, dass ich eben viel alleine bin. Eine richtige extreme Plaudertasche bin ich auch nicht. Ich würde mich als durchschnittlich einstufen, was die Kommunikation angeht.

Ich halte mich selbst schon für kommunikationsfreudig. Ich habe keinerlei Probleme damit, fremde Leute anzusprechen und werde teilweise auch gerne angesprochen. Je nach Tagesform und meiner Laune beziehungsweise auch abhängig von der Situation. Als ich damals noch als Verkäuferin gearbeitet habe, habe ich auch oft mit den Kunden geredet und wurde von meinen anderen Kollegen auch oft als kommunikativ beschrieben.

Wenn ich mit meinen Freunden beisammen sitze, bin ich oftmals auch die, die relativ viel zu erzählen hat. Laut meinen Freunden habe ich das Talent, aus jeder noch so banalen Geschichte eine spannende Erzählung zu machen. Aber genervt waren sie davon noch nie. Ich habe sie auch schon einmal direkt deswegen gefragt und sie meinten, dass sie davon noch nie genervt waren und es im Gegenteil sogar spannend und interessant finden. Also: Bisher wurde mir noch nie gesagt, dass ich ruhig sein soll.

Ich kenne aber einige Leute, die ähnlich kommunikativ sind wie ich, aber die ihre Erzählung immer einer negativen Konnotation beifügen, sodass es mir persönlich schwer fällt, ihnen zuzuhören. Obwohl ich viel erzählen kann, habe ich noch nie jemanden in Grund und Boden geredet, weil ich so etwas selbst nicht mag.