Wie gestaltet sich der theoretische Sportunterricht?
Irgendwie schwirrte es mir im Kopf herum, dass man auch einen theoretischen Sportunterricht haben kann. Ich kenne den Sportunterricht selbst nur so, dass man sich eben sportlich betätigt und man dann eben Bewegung hat. Aber scheinbar reicht es heute nicht mehr aus, sodass wohl noch theoretischer Sportunterricht stattfindet. Wie wird dieser Unterricht gestaltet? Welche Inhalte werden gelehrt? Macht theoretischer Sportunterricht überhaupt Sinn?
Ich nehme, da ich sportliches Profil gewählt habe, auch an einem theoretischen Sportunterricht teil. Wir beschäftigen uns dort hauptsächlich mit dem Körper, beispielsweise welche Muskeln bei welchen Sportarten am meisten beansprucht werden oder auch allgemeines zum Körper. Ich denke man kann theoretischen Sportunterricht mit Biologie vergleichen.
Allerdings haben wir auch schon öfters den theoretischen und praktischen Sportunterricht verbunden. Wie beispielsweise den Puls ausrechnen und die eigene Belastbarkeit feststellen. Unser neues Thema sind die Olympischen Spiele, also etwas was eigentlich bei Sportunterricht, meiner Meinung nach, wenig Sinn macht. Arbeiten oder Leistungskontrollen schreiben wir höchstens zwei bis drei im Jahr, da wir kaum genug Lehrstoff zusammen bekommen. Ich denke der theoretische Sportunterricht macht nur für die wirklich Sinn die später einmal etwas mit Sport studieren wollen.
Bei uns damals wurde es wohl auch zur Pflicht für die Lehrer gemacht, ein paar Unterrichtsstunden theoretisch abzuhalten und uns einen Test schreiben zu lassen. Da wir gerade ein paar Wochen lang Badminton spielten, haben wir einen Zettel bekommen, auf dem notiert war, wie hoch das Badminton-Netz hängen muss und andere Formalitäten und Regeln des Spiels. Der Test war ähnlich stupide. Ich fand das Ganze mehr als lächerlich. Ich hoffe, mittlerweile sind die Lehrer besser darauf eingestellt. Was Valobee erzählt, klingt ja schon sehr viel interessanter.
Einer meiner Freunde hatte den Leistungskurs Sport während der Schulzeit und hatte somit auch theoretischen Unterricht, was ihm am Anfang gewundert hatte. Er dachte sich, dass er einfach eine perfekte Note bekommt und somit wertvolle Punkte fürs Abitur sammeln kann, da er bis dahin dachte, es geht nur im die Praxis, aber dem ist überhaupt nicht so.
Er mag zwar ein perfekter Sportler sein und verdient in der Praxis auch locker eine 1+, aber die Theorie zieht seine Note immer in den Keller. Auf der gymnasialen Oberstufe ist es nämlich so, dass die Gesamtnote aus 50% Theorie, 25% Praxis und 25% sonstigen Leistungen besteht. Bedeutet im Klartext, dass die Theorie viel wichtiger ist, als die eigentliche Leistung, die man zeigt.
Sportunterricht in der Theorie kannst du dabei gut mit dem Biologieunterricht vergleichen. Wenn man als Thema eine Sportart hat, zum Beispiel Basketball, lernt man zuerst, welche Muskeln beim Basketball wie extrem belastet werden. Darüber hinaus lernt man natürlich, welche Regeln es beim Basketball gibt und zu guter Letzt gibt es auch noch so Ernährungsstunden, in denen man lernt, welche Produkte sich wie positiv auf den Sport ausüben, welche produktiv und welche eher kontraproduktiv sind.
Man kann den Sportunterricht in der Theorie auch als Ernährungswissenschaften teilweise sehen. Die Theorie ist wirklich ein ganzer Mischmasch aus allen und man kann es nicht wirklich festsetzen. Man sollte es sich zumindest nicht so einfach vorstellen. Mein Freund damals hatte zwar eine 1+ in der Praxis aber eine 5 in der Theorie und somit gab es letztendlich nicht mehr als eine 4, wobei er super sportlich ist.
Bei uns gab es in der Oberstufe ebenfalls den theoretischen Sportunterricht. Dieser fand dann auch nicht in der Sporthalle oder auf dem Sportplatz statt, sondern in einem normalen Klassenzimmer. Das Ganze war so gestaltet, dass es vor allem Referate gab.
Wir mussten in kleinen Gruppen etwas über verschiedene Sportarten in Erfahrung bringen und diese Sportarten dann in der nächsten Stunde präsentieren und etwas darüber erzählen. Dabei spielten die Regeln der Sportart eine Rolle und auch die Entstehungsgeschichte. Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass wir mal bestimmte Übungen und deren korrekte Ausführung besprochen haben. Allerdings war das Ganze insgesamt eher oberflächlich gehalten.
Grundsätzlich stelle ich mir den theoretischen Sportunterricht interessanter vor als den praktischen Sportunterricht in der Schule. Sport in der Schule fand ich immer ziemlich ätzend, auch wenn ich in meiner Freizeit gerne Sport getrieben habe. Ein gut gestalteter theoretischer Sportunterricht hat dann ja nicht mehr so viel mit dem Sport an sich zu tun, sondern vor allem mit dem Aufbau und der Wirkungsweise des Körpers. Das ist natürlich interessant. Bei uns hingegen war so, dass wir die Stunden mehr oder weniger abgesessen haben und froh waren, als es vorbei war.
Auch bei uns gab es bereits theoretischen Sportunterricht ab der Oberstufe. Die Themeninhalte waren recht unterschiedlich. Im ersten Jahr beschäftigten wir uns hauptsächlich mit verschiedenen Ballsportarten, ihren Regeln, ihrer Geschichte und ihren Unterschieden. Im zweiten Jahr war es dann eher die menschliche Anatomie und ihre Beanspruchung und Wirkungsweise bei verschiedenen Sportarten der Leichtathletik und Dehnungsübungen. Zu diesen Themen schrieben wir meist pro Halbjahr einen Test, der andere Teil der Note bestimmte sich aus einem Referat, dass jeder Schüler zu einem Unterthema lernen musste.
Inwieweit das sinnvoll ist, vermag ich nicht wirklich zu beurteilen. Natürlich ist es wichtig, etwas über den menschlichen Körper zu wissen, dies würde aber der eigentliche Biologieunterricht in ausreichender Weise vermitteln. Viele der anderen Dinge sind schlichtweg sehr kleinschrittiges Detailwissen, dass ich einige Zeit nach der Schule ohnehin wieder vergessen habe. Ich persönlich war trotzdem immer froh über den theoretischen Sportunterricht, der mir die Note immer ein wenig aufpolierte. Vielleicht ist das ja auch unter anderem der Sinn, es gibt immerhin einige Schüler, die im praktischen Sportunterricht stets mit schlechten Noten zu kämpfen haben und dankbar sind, diese Note mit ein wenig Theorie aufwerten zu können.
Ich finde schon, dass theoretischer Sportunterricht Sinn macht. Wir hatten teilweise in der Oberstufe auch einen normalen Sportkurs (also keinen Leistungskurs), bei dem wir Tests geschrieben haben. Meistens wurden dabei Muskeln, Knochen, bestimmte Bewegungsabläufe und so weiter abgefragt.
Im Leistungskurs war es dann auch so, dass einige Formalitäten über verschiedene Sportarten gelehrt wurden, beispielsweise die Regeln beim Fußball und auf welche Dinge man dabei noch achten muss, verschiedene Taktiken und auch welche Körperteile bei bestimmten Sportarten besonders gebraucht werden.
Viel hat sich auch um die Ernährung gedreht und damit mussten sich unsere LKler auch intensiv auseinander setzen. Für mich wäre das zu langweilig gewesen und ich habe mich auch nie groß für Sport interessiert. Da ich aber ein halbes Jahr keinen richtigen Sport machen konnte und deswegen meine Note über diese Theorie bekommen habe, fand ich das ganz praktisch. So brauchte ich wenigstens kein Ersatzfach.
Wir hatten in der Oberstufe auch einen Theorieanteil im Sportunterricht, über den auch eine Klassenarbeit geschrieben wurde. Wenn ich mich richtig erinnere, ging es darum, dass Regelwerk des Volleyballs zu kennen, da wir das zu der Zeit viel gespielt haben. Da haben wir dann also die gesamten offiziellen Regeln kopiert bekommen und mussten diese für die Klausur beherrschen. Außerdem ging es darum, wie man am besten ein Fitnesstraining gestaltet, also wie oft in der Woche man mindestens laufen gehen, Fahrrad fahren etc. sollte, wie lange, wie man sich danach dehnen sollte usw. Insgesamt wurden aber nur wenige Schulstunden für die Theorie aufgewendet. Das meiste mussten wir als Vorbereitung auf die Klausur zu Hause durchgehen.
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