Hochschule bisschen entfernt - Hinfahren oder ausziehen?

vom 24.08.2013, 18:42 Uhr

Da musst du einfach abwägen, was besser ist. Wie viel würde dich das Bahn fahren im Monat kosten? Wie lange ist die tägliche Fahrzeit? Wie hoch wäre die Miete für eine kleine Wohnung oder ein WG-Zimmer? Bist du bereit, mehr Geld auszugeben, wenn du dafür länger schlafen kannst? Oder bist du bereit, auf Schlaf zu verzichten, damit du zu Hause bei deiner Familie sein kannst?

100 km mit der Bahn sind tatsächlich nicht der nächste Weg. Zwischen Mannheim und Pforzheim verkehren zwar ICEs und ICs, aber mit einer Stunde Fahrzeit solltest du trotzdem rechnen. Außerdem ist das nicht billig. Möchtest du nur Regionalzüge nutzen, bist du eher 1,5 bis 2 Stunden unterwegs.

Mir persönlich wäre es wirklich zu viel, jeden Tag so lange Zug zu fahren und dafür auch entsprechend früh aufzustehen. Nicht auszudenken, wenn man neben dem Studium auch noch einen Job hätte. Ich weiß ja nun nicht, ob du nebenher noch arbeiten wirst, aber da muss man doch irgendwann völlig erschöpft sein.

Wenn du dein Abitur hast und zu studieren anfängst, musst du ja mindestens 18 oder 19 Jahre alt sein. Warum glaubst du, dass du nicht alleine zurechtkommst? An den Wochenenden kannst du ja trotzdem nach Hause fahren und deine Eltern werden dir doch sicher auch beratend zur Seite stehen.

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» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Guckstu hier. Google und die Suchfunktion auf der Webseite der Hochschule sind Deine Freunde! :)

Wie ich es mir schon gedacht hatte ist das Semesterticket nicht für den ICE gültig, noch nicht mal für den InterCity! Da wirst Du für die circa 100 Kilometer per Bummelzug sicher ganz schön lange brauchen... Ich kenne aus eigener Erfahrung die Strecke Göttingen-Kassel mit dem Regionalzug (nur für diesen Regionalzug galt auch bei mir damals das Semesterticket der Uni Göttingen) - das dauerte eine Stunde und Kassel ist von Göttingen ("nur") ca. 50 Kilometer entfernt. Ich bin allerdings nicht etwa gependelt, sondern nur privat ab und zu mal dorthin gefahren, weil Kassel im Gegensatz zu Göttingen doch eher "Großstadt" war, wo man mal etwas unternehmen konnte und ich das Semesterticket zumindest etwas ausnutzen wollte.

Eine Bekannte von mir ist eine Zeitlang beruflich von Göttingen nach Hannover gependelt, die Strecke ist circa 120 Kilometer lang. Sie bekam das ICE-Monatsticket daher bezahlt und es kostete im Monat circa 400,- Euro, wenn ich mich recht erinnere. Also vermute ich, Du wirst mindestens 300,- Euro monatlich anlegen müssen, wenn Du mit dem ICE fahren willst oder aber laaange Pendelzeiten in Kauf zu nehmen haben...

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vor dieser Frage stand ich auch noch bis vor einer Woche. Ich habe mich an verschiedenen Universitäten beworben. Teilweise auch an Universitäten, die weiter weg waren. Es gab meine favorisierte Uni, die ungefähr 40 Minuten von meinem Wohnort mit Bus und Bahn entfernt ist. Darüber hinaus gab es auch eine Uni die ganze 2 Stunden Zugfahrt von mir entfernt war.

Nun kamen die Zulassungen und von der Uni, die 2 Stunden entfernt war, habe ich eine Zulassung für beide Fächer (Lehramt) bekommen, während ich bei meiner favorisierten Uni leider nur die Zusage für ein Fach bekommen habe. Lange hat sich im Nachrückverfahren nichts bei meiner favorisierten Uni getan, sodass ich mir langsam etwas überlegen musste, nämlich ob ich die 2 Stunden Zugfahrt hin und nochmal 2 Stunden Zugfahrt zurück jeden Tag vornehmen werde oder eher umziehen würde. Letztendlich kam ich zum Entschluss, dass ich umgezogen wäre, weil man muss bedenken, dass es Tage gibt, an denen man nur eine Vorlesung hat und dafür 4 Stunden Fahrt auf sich zu nehmen, würde ich wahrscheinlich dann nicht machen.

Es wird auch viel entspannter, wenn man nicht damit beschäftigt ist, jeden Tag 4 Stunden mit der Bahn zu fahren, sondern diese 4 Stunden lieber im Bett verbringen und entspannen kann oder anderen Hobbys nachgehen kann, die durch die Uni beziehungsweise Hochschule zu kurz kommen. Auf Dauer macht man so etwas auch lange nicht mit. Schon zu meinem Gymnasium hatte ich jeden Morgen eine Fahrt von 50 Minuten und dies empfand ich schon als extrem übertrieben. Hatte ich nur 2 Stunden an einem Tag, habe ich mir lieber gedacht zu Hause zu bleiben, weil ich einen längeren Schulweg (hin und zurück) hätte, als ich dort sitze und so etwas macht sich bei einer Uni nicht gut. Man sollte dort lieber so oft sein, wie es nur geht, denn Uni beziehungsweise Hochschule sind nicht mehr eine normale Schule, wo jemanden alles hinterher getragen wird.

Also komme ich auf den Punkt. Bei Fahrten von mehr als 1 Stunde (wenn alles glatt läuft) würde ich lieber dazu tendieren zu überlegen, ob man nicht in eine WG umziehen möchte, weil so ein Dauerfahren über viele Jahre geht schon ziemlich auf die Nerven weil man immer bedenkt, was man stattdessen machen könnte. Bei kürzeren Fahrten, also unter einer Stunde, braucht man nicht zwangsläufig umziehen, es sei denn man möchte unbedingt vom Elternhaus ausziehen.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, es kommt drauf an, wie gut dein Stundenplan ist. Bei vielen Freistunden, bei denen es sich nicht lohnt, nach Hause zu fahren, wäre es sicherlich sinnvoll, wenn du vor Ort bei einem Freund oder eben in einer eigenen Wohnung unterkommen könntest.

Ich hatte in meinem zweiten Semester jeden Dienstag 4 Freistunden und um 18:00-20:00 Vorlesung. Das war schon blöd, aber ändern konnte ich es nicht. Ich war froh, dass ich nicht 4 Stunden lang in der Bibliothek abhängen musste und konnte mich zu Hause sinnvoll beschäftigen, beispielsweise mit Nachbereitung von Vorlesungen, Vorbereitungen von Referaten/Hausarbeiten oder aber auch simple Sachen wie einkaufen, kochen, essen.

Viele meiner Mitstudenten mussten in dieser Zeit in der Uni warten, weil sich eine Heimfahrt einfach nicht gelohnt hätte. Sie haben sich ganz schön gelangweilt auf Dauer, einige sind schon nach wenigen Monaten näher zur Uni gezogen und haben sich so schnell wie möglich eine eigene Wohnung gesucht.

Eine Freundin von mir hatte in den höheren Semestern einen richtig guten Stundenplan. Da kam es vor, dass sie nur montags und dienstags Uni hatte und das ganztägig mir nur wenigen Pausen, aber dafür hatte sie die restliche Woche frei.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich kann mir nun nicht vorstellen, wie weit man da ungefähr braucht, aber ich pendle zur Zeit selber zur Uni und finde es nur noch nervig. Das Schlimme an sich ist ja nicht unbedingt die Pendelei, aber wenn ich von 8-20 Uhr Uni habe, dann bin ich von 5 - 22 Uhr unterwegs, was ja nun wirklich eine sehr lange Zeit ist. Aber ganz ehrlich, das ist auch noch in Ordnung, wenn es nur dreimal die Woche ist. Das richtig nervige für mich ist aber dabei, dass man sehr viele Freistunden dazwischen hat und sich dann nicht richtig beschäftigen kann. Ich hatte in meinem ersten Semester beispielsweise montags 7 Freistunden (aber nicht am Stück) und ich bin regelmäßig echt verzweifelt, weil mir total langweilig war. Irgendwann kann ich mich auch nicht mehr beschäftigen und möchte nur noch nach Hause.

Ich würde es also abwägen, wie oft du zur Uni musst und wie gut die Stunden liegen. Klar, man kann im Zug lernen, lesen, etc. Aber irgendwie ist es bei mir so, dass ich doch nicht richtig zu irgendwas komme und dann total lange nur aus dem Fenster schaue, so dass ich die Zeit nicht richtig nutze. Vor allem sollte man auch schauen, wie die Anschlüsse so sind. Bei mir ist es nämlich so, dass ich um acht Uhr niemals pünktlich kommen kann, deswegen muss ich immer eine Stunde früher fahren und verlasse teilweise schon um 5 Uhr morgens das Haus. Außerdem spielen die Umsteigzeiten auch eine Rolle, denn man hängt dann meistens doch nur rum und das ist natürlich blöd und viel verschwendete Zeit.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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