Den Job / Beziehung über das Kind stellen?
Meine beste Freundin ist mit 17 schwanger geworden. Ich fand es anfänglich überhaupt nicht in Ordnung, da sie noch nicht lange mit dem Kindsvater zusammen war, da sich unsere Interessen in dem Alter dadurch auch nicht mehr koppeln ließen, hatten wir eine 1 jährige "Auszeit". Nicht nur deswegen, aber eben unter anderem deswegen.
Wir haben uns dann wieder getroffen, und haben die Freundschaft wieder aufgebaut. Ich fand es sehr stark von ihr, dass sie neben ihrem Kind noch eine Ausbildung zur Krankenschwester machte. Vom Kindsvater war sie da schon getrennt, und in einer neuen Beziehung. Doch als sie ihr Examen hatte, war der nicht mehr "gut genug", weil er nicht viel nach Hause brachte. Ihr Sohn wurde während ihrer Ausbildung von den Eltern des Freundes betreut.
Nun ist sie mit ihm nicht mehr zusammen, hat sich direkt im Anschluss einen neuen gekrallt, war mit ihm 3 Jahre zusammen, bis vor einigen Wochen. In der Zeit in der sie arbeitete hat sie ihren Sohn weiter zu den Eltern des Ex Freundes gebracht. Sie hat ihren Sohn eigentlich gar nicht mehr gesehen, weil sie ständig in Wechselschicht gearbeitet hat. Ihr Freund war auch im Krankenhaus tätig, auch im Wechseldienst. Beide zusammen hatte ein Einkommen von knapp 4000 Euro. Ich sagte ihr, dass sie doch dann auch nur halbtags arbeiten gehen könnte, damit ihr Sohn mehr zu Hause sein kann. Das wollte sie aber nicht, lieber ein neues Auto kaufen, welches 25000 Euro gekostet hat und jetzt nicht mehr da ist, weil ihr Freund das mit genommen hat. Sie muss aber weiter arbeiten weil sie sich selbst einen Neuwagen gekauft hat, der mal eben 14000 Euro gekostet hat.
Der alte Freund war jetzt gerade mal 1 Woche aus der Wohnung, nun hat sie wieder einen neuen, den ihr Sohn sehr mag. Letzte Woche ist sie mit ihm nach Berlin gefahren, hat ihren Sohn 1 Woche abgegeben. Obwohl dieser natürlich auch unter der Trennung des letzten Freundes leidet. Wenn ich mit ihr darüber rede, dann empfindet sie das alles nicht so wild. Ich mache mir aber Sorgen um ihren Sohn.
Könntet ihr so Leben? Gibt es auch Sachen die ihr über euer Kind stellt? Ich könnte das nicht, und mir ist niemand so wichtig wie meine Kinder. Auch wenn ich in den Urlaub fahre, dann möchte ich sie dabei haben. Könnt ihr meine Freundin da verstehen? Der Sohn ist mittlerweile 7, und sie ist 26 Jahre alt.
Ich kann es schon verstehen, dass man eben nicht halbtags arbeitet. Man kann das ja auch nicht immer und wer weiß schon, wie lange solche Beziehungen halten und man kann ja auch nicht immer wieder bei 0 anfangen. Gerade auch im Krankenhaus ist es auch sicherlich nicht einfach halbtags zu arbeiten und bei uns würde das beispielsweise nur auf bestimmten Stationen gehen, wenn überhaupt.
Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn beide Eltern arbeiten und das Kind dann in guten Händen ist. Man kann da ja auch einen Plan machen. Mein Partner wird Arzt werden, und weil ich auch studieren werde, möchte ich dann auch eine Ganztagsstelle annehmen. Ich denke, dass das auch kein Problem ist. Es gibt Kindergärten und auch Schulen, bei denen nachmittags eine Betreuung gegeben ist. Wenn das nicht gehen sollte, haben wir auch Eltern, die auf das Kind aufpassen werden. Solange es dem Kind damit gut geht, ist doch alles in Ordnung.
Generell finde ich es sehr bescheuert, wenn man seinem Kind sofort einen neuen Partner vor die Nase setzt und nicht erst mal abwartet, wie sich die Beziehung entwickelt. 3 Jahre Beziehung ist ja auch nicht so wenig und da sollte man dem Kind schon eine gewisse Zeit des Nachtrauerns einräumen. Immerhin hat es ja den Partner gemocht und muss damit auch erst mal klarkommen.
Ich finde es lächerlich, dass sie ohne ihr Kind mit einem Mann wegfährt. Das Kind hat da sicherlich noch an der Trennung zu knabbern gehabt und deswegen ist das einfach etwas, was man nicht macht. Man sollte schon für sein Kind da sein und man sollte da auch sensibel genug sein als Mutter, um zu sehen, wann solche Sachen keinen Sinn machen. Wenige Tage kann man klar alleine mit dem Partner wegfahren und das Kind dann zu den Eltern geben, aber nicht, wenn man sich gerade erst getrennt hat und nun mit einem neuen Mann zusammen ist.
Sicherlich kann man da nun aber als Freundin nicht so viel zu sagen. Immerhin sieht sie es ja auch nicht ein, dass ihr Verhalten nicht unbedingt so gut ist. Trotzdem würde ich dran bleiben und ihr eben auch sagen, dass sie da sensibler sein muss mit ihrem Kind.
Dadurch das sie recht früh schwanger geworden ist und ein Kind bekommen hat, hat sie vielleicht das Gefühl, dass sie was verpasst und so stellt sie das Kind eventuell hinten an. Ich finde es schon merkwürdig, wenn man das Kind zu den Eltern eines ehemaligen Freundes bringt, wenn der nicht der Kindsvater ist. Vor allem dann, wenn der vielleicht wieder eine neue Freundin hat.
Was sie jetzt noch nicht sieht ist vielleicht, dass sie einen Teil der Kindheit ihres Sohnes verpasst und ich persönlich würde sehr traurig darüber sein. Aber das muss sie am Ende natürlich selber wissen. Ich finde es aber gut, dass sie ihre Ausbildung fertig gemacht hat und Fakt ist, dass man als Krankenschwester nun mal nicht wirklich nur im Frühdienst arbeiten kann. Und selbst der ist ja problematisch, weil der Frühdienst um 6 Uhr anfängt und da noch keine Kita auf hat und später die Schule noch nicht angefangen hat und sich das Kind allein auf den Weg machen müsste. Und in der ersten oder zweiten Klasse muss das nicht sein. Zumal ich nicht weiß, ob der Weg für einen 7 Jahre alten Jungen zu bewältigen ist.
Ich kenne einige Paare, die im Krankenhaus arbeiten und so merkwürdig das auch klingt: die sorgen dann eben dafür, dass sie entgegengesetzt Dienst haben, sodass immer jemand bei den Kinder ist. Besonders oft sieht man sich dann nicht, aber ich persönlich finde das gut, weil ein Kind auch etwas von den Eltern haben sollte. Sie hat sich für das Kind entschieden, nun sollte sie auch für ihn da sein.
Ich würde es auch nicht gut finden, wenn sie ihn jetzt alleine zu Hause lassen würde, weil ich denke das er dafür dann wohl doch noch ein wenig jung ist. Der Schulweg ist zwar nicht weit, aber dennoch muss das nicht sein (ca. 400 Meter, verkehrsberuhigt).
Das mit der dreiviertel bzw. halbtags Stelle hätte ich von ihr schon nicht schlecht gefunden, wesentlich weniger hätte sie dann nicht verdient, aber sie hätte mehr Zeit für ihren Sohn gehabt. Der Punkt, weswegen sie es nicht gemacht hat, war auch nicht der, dass sie sich beruflich absichern möchte, sondern sie hatte überlegt ob sie für ihren Sohn diese "verkleinerte" Stelle annimmt, und dann hat sie sich ihr Auto gekauft und muss die Raten ab stottern, deswegen hat sie sich weiterhin für VZ entschieden. Wäre ich an ihrer Stelle gewesen, dann hätte ich mir ein kleineres Auto gekauft, dann wäre der Kredit nicht so hoch gewesen, und dann hätte sie auch die kleinere Stelle nehmen und die Zeit in ihren Sohn investieren können. Das Auto war ihr aber in dem Punkt wichtiger, und das werfe ich ihr auch so vor.
Das mit den entgegen gesetzten Schichten ist immer ein wenig schwer gewesen, weil ihr Freund in der Ambulanz gearbeitet hat bzw. immer noch dort arbeitet. Er hat sehr oft 24 Stunden Dienste gehabt und das war dann nicht immer mit ihren Wechselschichten zu vereinbaren.
Ich verurteile sie auch nicht, wegen dem Beruf, der sicherlich für eine Mutter sehr schwer ist. Ich finde es einfach nur schade, dass man Autos (allgemein materielles) vor den Sohn setzt, und ihn in einer traurigen Phase alleine lässt damit man mit dem neuen Freund durch die Gegend Düsen kann. Das kann ich nicht nachvollziehen.
Ich finde das alles ehrlich gesagt auch nicht so wild. Es gibt sicher Frauen, denen es reicht, einfach nur Mutter zu sein und sich dann vielleicht zu Hause als kleines Hausfrauchen von dem Partner sponsern zu lassen. Ein solches Lebensmodell finde ich ehrlich gesagt nicht erstrebenswert und kann auch jeden verstehen, der nicht so leben möchte. Aus meiner Sicht spricht auch nichts gegen eine Vollzeitstelle, wenn man ein Kind hat. Das hat auch nichts damit zu tun, dass man das Kind auf das Abstellgleis schiebt. Es gibt einfach noch andere Dinge im Leben, selbst wenn Kinder vorhanden sind. Die sollte man auch nicht komplett vernachlässigen.
Ich finde es zwar in der Regel dämlich, wenn man für ein Auto einen Kredit aufnimmt, anstatt vorher etwas anzusparen, aber das ist sicher Geschmackssache. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellen, dass jemand eine Vollzeitstelle einer Teilzeitstelle vorzieht, nur um ein Auto finanzieren zu können. Es gibt doch noch weitere Gründe, die für eine Vollzeittätigkeit sprechen. Ich finde es gut, dass deine Freundin in beruflicher Sicht etwas auf die Beine stellen will und das geht kaum, wenn man nur eine halbe Stelle hat.
Außerdem stellt sich auch die Frage, wie das fehlende Einkommen kompensiert werden soll. Natürlich könnte man sagen, dass der Partner ja auch noch da ist, aber ich bin der Meinung, dass jeder selbst für sich aufkommen sollte. Finanzielle Abhängigkeiten sind nicht nur ziemlich unattraktiv, sondern sicher auch lästig.
Dass deine Freundin nicht die ganzen Jahre mit ein und demselben Partner zusammen war, kann man ihr kaum zum Vorwurf machen. Ich finde, dass du diese Dinge sehr negativ darstellst. Sie ist eine junge Frau und man kann ihr wohl kaum zum Vorwurf machen, dass sie nach einer gescheiterten Beziehung wieder einen neuen Partner wählt, selbst wenn der zeitliche Abstand sehr gering ist.
Ich persönlich kann das Verhalten deiner Freundin nicht so wirklich verstehen, aber da gehen die Meinungen eben auch sehr weit auseinander. Ich bin selbst Mutter und mein Sohn ist das Wichtigste in meinem Leben. Das bedeutet aber für mich nicht, dass ich nur zuhause sitze und Däumchen drehe. Als mein Sohn 1 Jahr alt war, habe ich wieder begonnen zu arbeiten. Erst nur am Wochenende, dann vormittags, als mein Sohn einen Platz im Kindergarten hatte.
Ich wollte einfach für meinen Kleinen da sein, wenn er aus dem Kindergarten kommt und so war eine Vollzeitstelle eben nicht mehr machbar. Dafür habe ich dann lieber auf ein wenig Gehalt verzichtet. Mein Mann verdient jetzt auch nicht so wahnsinnig viel, aber es reicht auf jeden Fall aus und man muss dann eben auch ein paar Abstriche machen.
Ich muss kein Auto für 14000 Auto haben und dafür würde ich auch keinen Vollzeitjob annehmen, bei dem ich meinen Sohn nicht mehr sehen kann. Da geht mein Sohn absolut vor, denn es reicht doch auch ein günstiges, gebrauchtes Auto, um von A nach B zu kommen. Ihn einfach zu den Großeltern "abzuschieben", käme für mich nie in Frage. Ich möchte da schon selbst an der Erziehung meines Sohnes teilhaben und wenn ich ihn kaum sehen kann, klappt das natürlich nicht. Ich würde auch niemals ohne meinen Sohn in Urlaub fahren.
Natürlich sollte man für Kinder nicht sein komplettes Leben aufgeben, aber das Verhalten deiner Freundin finde ich schon ein wenig egoistisch. Alleine die Tatsache, dass sie ständig einen neuen Freund nach Hause bringt, finde ich unmöglich. Geht mich aber im Prinzip nichts an und ich kenne die Frau ja auch nicht und weiß nicht, warum sie so handelt. Ich würde das jedenfalls nicht so machen.
Was erwartest du eigentlich von deiner Freundin? Zu meiner Kindheit gab es noch Firmen, die eigene Kinderheime hatten. Dort wurden dann die Kinder von alleinerziehenden Schichtarbeitern betreut. Da gab es zwischen dem Kind und dem erziehenden Elternteil auch nicht viel Kontakt. Und auch wir Kinder aus klassischen Familien waren den ganzen Tag in der Kinderkrippe oder dem Kindergarten.
Nur weil du selbst so nicht leben willst, kannst du doch deiner Freundin nicht vorschreiben, dass sie weniger Stunden arbeiten soll. Und ich gebe zu, dass sich meine Töchter auch teilweise meinem Job unterordnen müssen. Gerade was die Pressetermine am Wochenende angeht. Wenn mein Mann auch arbeiten muss, dann müssen sie mit mir mit. Ob das den Mädels dann gefällt, wird gar nicht erst diskutiert.
Wenn man ein Kind bekommt scheint die Umwelt ganz oft zu erwarten, dass man selber kein Mensch mehr ist und keine eigenen Bedürfnisse hat. Man soll bitte immer nur alles fürs Kind tun, alle Zeit fürs Kind nehmen und immer da sein. Dass man dabei aber zu Grunde geht, scheint kaum jemand wahr zu nehmen.
Im konkreten Fall denke ich, dass es ein bisschen über das "normale" Maß hinaus geht, wobei normal natürlich auch jeder anders definiert. Ich denke schon, dass der Vater ebenso in der Betreuung eine Rolle spielen muss wie die Mutter und dass die ganze Betreuungszeit nicht auf ihr alleine lastet. Auch denke ich, dass es ihr gutes Recht ist einer Vollzeittätigkeit nachzugehen um sich und dem Kind einen gewissen Lebenstandard zu ermöglichen und eigene Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn dazu ein neues Auto gehört, ist das eben so.
Nicht so glücklich finde ich, wenn das Kind tage- oder wochenlang zu den Großeltern abgeschoben wird, allerdings kann ich auch nachvollziehen, dass die Mutter mit dem neuen Partner gerne auch ein wenig Zeit alleine verbringen möchte. Da sehe ich eigentlich den Vater des Kindes in der Pflicht die Betreuung in der Zeit zu übernehmen, anstatt es auf seine Eltern zu übertragen.
Mein Sohn ist mittlerweile 6 Jahre alt und wir haben bisher nicht so gehandelt. Er schläft gerne und auch mehr oder weniger regelmäßig bei den Großeltern und wir genießen die freie Zeit sehr. Aber wir sind trotzdem nach wie vor in der Nähe, sollte etwas sein. In den Urlaub würden wir nicht ohne ihn fahren. Ich hatte damals auch nur ein Jahr Elternzeit und bin danach wieder studieren gegangen. In der Zeit, die ich in der Schule verbracht habe, war er immer bei meinen Eltern, bis er mit drei in den Kindergarten kam. Aber damals noch nicht über Nacht und auch nicht ständig.
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