Lange Laufzeiten von Postsendungen?
Wie bereits Urlaubsgrüße aus der DDR berichtet hat eine Postkarte nach vierzig Jahren Laufzeit endlich ihren Empfänger erreicht. Die Deutsche Post hat ja an sich selbst den Anspruch gestellt Briefe innerhalb des nächsten Tages, spätestens aber nach 48 Sunden nach Einwurf, zuzustellen. Auch wurden mit dem Verweis auf ausgeklügelte logistische Verfahren solche langen Laufzeiten wie oben beschrieben inzwischen ausgeschlossen.
Mich würde interessieren, ist das wirklich so? Welches ist die Postkarte oder der Brief der bei euch am längsten unterwegs war? Meistens bekommt man es ja garnicht mit. Wer schaut schon auf den Poststempel wenn er Post bekommt und wer fragt bei Tante Gerda nach ob die Weihnachtskarte auch angekommen ist? Bei Ebay bekomme ich es manchmal mit wenn aufgeregte Käufer nach ihrer Ware fragen und ich nur sagen kann dass sie schon längst unterwegs ist. Mal von den verschwundenen Sendungen abgesehen, die längste Sendung die von mir unterwegs war dauerte ganze zwei Wochen bis sie ihren Empfänger erreichte. Bei vollständiger und korrekter Adressierung natürlich. Wer bietet mehr?
Die meisten Postsendungen sind zwar nach einem oder zwei Tagen beim Empfänger, ich habe aber auch schon deutlich längere Zeiten erlebt. Besonders bei Büchersendungen. Die werden von der Post ja sowieso nachrangig behandelt, da kann es dann leicht sein, dass eine Büchersendung fünf bis acht Tage unterwegs ist. oder auch mal über zwei Wochen.
Ärgerlich ist es, wenn man etwas verkauft oder vertauscht hat. Mir hat mal auf ebay einer eine negative Bewertung geschrieben, weil die Sendung neun Tage brauchte. Da kann ich natürlich nichts für, ich habe auch per mail (derjenige mailte ab dem zweiten Tag täglich) jedesmal gesagt, dass die Sendung unterwegs ist und er bitte, wenn sie ankommt, auf den Poststempel schauen soll, denn daran sieht man ja, wann sie in die Post ging. Nützte nichts.
Mal von 3 Postsendungen abgesehen, die gar nicht angekommen sind, habe ich auf eine einfache Ansichtskarte innerhalb Deutschlands auch schon 4 Wochen gewartet. Eine kam von der Insel Sylt und 3 andere vom Festland aus Deutschland. Da habe ich auch gedacht, dass sie gar nciht ankommen. 2 Postsendungen sind vor 1 und 2 Jahren abgeschickt worden und nie bei mir angekommen und eine sollte in der Vorweihnachtszeit ankommen und ist auch nicht angekommen. Ob ich die jemals bekommen sollte wage ich zu bezweifeln und eine Sendung enthielt wirklich wichtige Dinge.
Man kann sich sicherlich auch bei der Post beschweren. Aber nicht angekommene Dinge, die mit der einfachen Post verschickt wurden, also nicht per Einschreiben, kann man leider nicht nachvollziehen und Postkarten und andere Briefe haben manchmal gar keinen Poststempel mit Datum, wie ich schon festgestellt habe. Manchmal ist der Stempel auch so unleserlich, dass man nicht sehen kann, wann die Post abgeschickt wurde.
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es enorme Unterschiede in den Postlaufzeiten gibt.
Normalerweise sind Sendungen innerhalb Deutschlands am nächsten oder übernächsten Tag nach der Briefkastenleerung bzw. Annahme am Schalter beim Empfänger. Als ich mal 5 Karten gleichzeitig an verschiedene Empfänger in Deutschland und einmal nach Frankreich abgeschickt habe, konnte man gut erkennen, dass 80 Prozent der Karten am nächsten Tag angekommen sind, auch die in Paris. Eine Karte brauchte 8 Tage, witzigerweise wohnte der Empfänger ca. 800m von diesem Briefkasten entfernt, in den ich die Karten eingeworfen habe.
Über lange Laufzeiten bei der Post kann ich mich nicht beschweren. Das Ziel, die Post (Briefe, keine Büchersendungen oder ähnliches!) am nächsten Tag zuzustellen, ist im Wesentlichen doch einzuhalten. Soweit ich weiß, macht die Post hier nur Ausnahmen bei den Nord- und Ostseeinseln. Hier ist dieses E+1 nicht zu halten.
Persönlich finde ich es eine enorme logistische und technische Leistung, die Massen von Post in der Zeit zu bewegen. Immer wenn etwas schief läuft, so ist es doch auf menschliches Versagen zurückzuführen. Früher war es doch so, dass die Postboten auch Beamte waren. Hier wurde sogar für diese Tätigkeit ein gewisser Anspruch an die Mitarbeiter gelegt. Und die Zusteller haben hier nicht einfach nur einen Job gemacht, sondern waren Postler! Heute ist die Post ja ein Privatunternehmen und die Arbeit der Zustellung wird eher nur noch gering qualifizierten Menschen angetragen. Natürlich auch Höherqualifizierten, aber die wird man schwerlich finden, wenn man sich den potentiellen Verdienst der Zusteller anschaut.
Allein auf Grund der Tatsache, dass jetzt eben deutlich leichter auch unzuverlässige und vielleicht sogar weniger motivierte Zusteller eingestellt werden und auch das die Zustellbezirke regelmäßig erweitert (vergrößert) werden, lässt doch erahnen, dass die Arbeitsqualität (auch in dem Bereich kann und muss man von Qualität sprechen) nachlassen kann. Und das wird wissentlich in Kauf genommen, weil dadurch die Kosten gesenkt werden. Und offenbar ist der Erfolg durch Kosteneinsparungen wichtiger, als nachhaltige Kundenqualität.
Hinzu kommt aber folgendes Problem: welcher Kunde weiß bzw. wusste denn die alte Post zu schätzen? Eigentlich fällt einem doch nur was auf, sobald es Missstände gab. Ich kenne durchaus auch die Zeiten der Bundespost und es war z.T. nicht schön, hier einen Telefonanschluss zu beantragen und die Leitungen legen zu lassen (bis einschließlich der Dose im Flur). Das aber die Privatisierung alle vorhandenen Probleme lösen würde, habe ich eigentlich nie erwartet und bin heute noch davon überzeugt, dass das Unternehmen auch als Staatsbetrieb hätte effizient und effektiv arbeiten können. Wenn es eben nicht als politischer Spielball missbraucht worden wäre.
Da ich Postkarten sammle und demnach auch mit anderen Sammlern tausche, habe ich sehr viel mit der Deutschen Post AG zu tun. Ihre Brieflaufzeiten bekomme ich deutlich mit, da es sich eingebürgert hat, dass Sammler einander informieren, beispielsweise per E-Mail, sobald der Brief mit den Tauschobjekten angekommen ist. Wenn ich also beispielsweise heute einen solchen Brief lossende und mir erst in dreizehn Tagen gemailt wird, der Brief sei an jenem Tag gerade angekommen, dann weiß ich, dass die Laufzeit in diesem Fall tatsächlich dreizehn Tage betragen hat. Bei "normaler" Korrespondenz bekommt man so etwas ja eher selten mit, da man ja kaum nachfragt, nach wie vielen Tagen ein Brief tatsächlich angekommen ist.
Was nun meine Erfahrungen betrifft, kommen tatsächlich viele Sendungen schon im Lauf von etwa zwei Tagen an. Warensendungen betrifft das nicht, aber die haben auch ganz offiziell längere Laufzeiten, wie derpunkt auch schon schrieb. Allerdings hatte ich auch schon "normale" Standardbriefe, die gut zwei Wochen auf ihrem Weg benötigt haben. Mein Rekord liegt bei 19 Tagen. Eine Karte, die an mich addressiert war, brauchte sogar mal 45 Tage.
Daneben gibt es natürlich auch noch Briefe, die ganz verschwinden. Sei es, dass sie von den Sortiermaschinen so zerrissen werden, dass sie gar nicht mehr zustellbar sind, weil die Empfänger-Adresse nicht mehr lesbar ist, oder sei es, dass sie irgendwoanders verschwinden. Einige scheinen ja auch gerne mal aus den Transportkästen zu fallen oder sogar direkt am Postschalter in irgendwelchen Ritzen in den Tischen zu verschwinden. Manchmal verschwinden sie für immer, manchmal tauchen sie auch nach Jahren wieder auf und finden dann eben extrem verspätet an ihr Ziel.
Eine merkwürdige Sache ist mir auch schon zweimal passiert, die für eine Verzögerung der Ankunft des Briefes zuständig war. Und zwar erhielt ich in beiden Fällen meinen Brief mit einem Aufkleber auf der Empfänger-Anschrift, mit dem aufgedruckten Vermerk "Falsche Anschrift! Korrekte ermittelte Anschrift:" und darunter eben meiner richtigen Adresse. Das mag soweit korrekt sein, aber als ich den Aufkleber abzog, aus Neugier, was der Absender eigentlich darunter geschrieben hatte, stellte ich beide Male fest, dass dort meine Adresse schon korrekt geschrieben war. Und zwar in einer durchaus leserlichen Schrift. Was diese Aktion mit dem Aufkleber also sollte, die die Ankunft des Briefes um über eine Woche verzögert hat, ist mir bis heute noch immer ein Rätsel geblieben.
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