Kind berührt Fremde - Mutter macht sexistische Witzchen
derpunkt hat geschrieben:Was ich mich bei so einem Verhalten frage, ist die echte Sicht der Mutter. (...) Und ist ihr Mann kein echter Mann, nur weil er anderen Frauen nicht (mehr?) an den Hintern fasst? (...) Und wie würde sie reagieren, wenn sie eine 14-jährige Tochter hätte, welche so von Männern "kontaktiert" werden würde?
Das ist nun wirklich eine interessante Frage. Ich könnte mir dabei, aber das wäre natürlich auch nur Spekulation, tatsächlich vorstellen, dass es auch Frauen gibt, die so ein Verhalten von Männern, egal, ob verheiratet oder ungebunden, gutheißen und völlig normal finden. Ich habe es schließlich selber erleben müssen, dass es gewisse gesellschaftliche Gruppen gibt, bei denen die unsozialsten Verhaltensweisen als normaler Alltag gelten.
Ja, es gibt sozial und bildungstechnisch etwas zurückhängende Milieus, bei denen Frauen und Männer glauben, dass ein "echter Mann" sich als Macho benehmen und Frauen antatschen muss. Ebenso gibt es in diesem Umfeld auch junge Frauen, die es für ein Kompliment halten, wenn ein Mann ihnen auf den Po klatscht. Wenn man selbst andere Werte hat, mag das einem unglaublich erscheinen, aber solche Personen habe ich selbst schon erlebt. Gut möglich, dass die Mutter auch eine solche Person ist. Wobei man das, wie gesagt, ohne sie richtig zu kennen, auch nicht wirklich sagen kann.
Punktedieb, ja, sicher formt der Umgang den Menschen und dass Kinder das, was sie in ihrem Alltag sehen, durchaus nachmachen, ist mir klar. Nur bin ich mir eben nicht sicher, ob sie wirklich die Hintergründe der Dinge, die sie nachmachen oder auch nachsprechen, kennen.
Ich habe es schon so oft erlebt, das mal als Beispiel, dass Grundschulkinder sich gegenseitig als "Schwuchtel" oder als "Tunte" beschimpfen. Fragt man dann, ob sie wissen, was das heißt, kommt heraus, dass sie keine Ahnung haben, was diese Wörter überhaupt bedeuten. Sie plappern nur nach, was sie von älteren Jugendlichen, die auf sie "cool" und vorbildhaft wirken, gehört haben. Ohne aber die Hintergründe verstanden zu haben.
Und das Phänomen kann ich mir ehrlich gesagt auch bei Handlungen, die bei Erwachsenen einen sexuellen Hintergrund haben, vorstellen. Ein Kind sieht vielleicht, dass die Eltern sich küssen, und will es dann eben mit einem Mitschüler ausprobieren. Vielleicht haben die Eltern auch mal gesagt, dass Leute, die sich sehr lieben, einander küssen würden. Wenn Kinder das so hören, kann es gut sein, dass sie dann eben ihren besten Freund oder die beste Freundin küssen. Wirklich sexuelle Gedanken oder Gefühle haben sie dabei im Normalfall sicher nicht. Ausnahmen mag es vielleicht geben, das weiß ich nicht, aber die Regel wird es nicht sein.
Mit anderen Worten und auf den ursprünglichen Fall bezogen: Ich denke, der Junge mag dieses Verhalten durchaus bei einem anderen Mann einer Frau gegenüber gesehen haben. Für die beiden war es dann auch eine sexuelle Handlung. Aber das Kind versteht diesen Hintergrund wohl eher nicht, denke ich noch immer. Frühreife hin oder her, dass ein siebenjähriger Junge einen Frauen-Po als sexuellen Reiz empfindet, halte ich biologisch für unwahrscheinlich. Das Kind dürfte einfach nur gesehenes Verhalten, aber ohne ein tieferes Verständnis dessen, nachgemacht haben.
Sexuell ist die Situation gewissermaßen erst dadurch geworden, dass die Mutter diesen blöden Spruch gemacht hat. Und klar hat auch die Aussage, dass dieses Verhalten das Verhalten von "richtigen Männern" sei, eine sehr schlechte Auswirkung auf das Kind. Denn das möchte wahrscheinlich mal ein "richtiger Mann" werden und nimmt sich diesen Schmarrn, den seine Mutter von sich gibt, dann zum Beispiel. Das ist das Schlimme an dieser ganzen Situation, aus meiner Sicht. Nicht der Klatscher an sich.
Ich sehe aber einen Unterschied darin, ob ein Kind mal ein Wort aufschnappt und nachplappert oder ob es eben regelmäßig bestimmte Abhandlungen erlebt und diese auch übernimmt. Kinder werden da sehr schnell geprägt, selbst wenn dann diese Verhaltensweisen auch manchmal erst real ausgelebt werden, wenn die Person schon erwachsen ist.
Das von mir angeführte Beispiel von den beiden Erstklässlern war nicht nur der einzelne Kuss vor der Klasse. Wobei Kinder das dann eher in einer stillen Ecke ausprobieren würden, wo es niemand mitbekommt. Diese beiden Kinder sind zwei Jahre als kleines Paar in der Schule unterwegs gewesen.
Punktedieb hat geschrieben:Das von mir angeführte Beispiel von den beiden Erstklässlern war nicht nur der einzelne Kuss vor der Klasse. Wobei Kinder das dann eher in einer stillen Ecke ausprobieren würden, wo es niemand mitbekommt. Diese beiden Kinder sind zwei Jahre als kleines Paar in der Schule unterwegs gewesen.
Aber woher weißt Du, dass das einen sexuellen Hintergrund gehabt haben muss? Gut, wenn es einfach nur nachgemachtes Verhalten der Eltern gewesen wäre, dann wären zwei Jahre schon eine ziemlich lange Zeit dafür. Aber dennoch kann es doch sein, dass zwei Kinder sich einfach nur sehr mögen und dadurch ein Paar werden, ohne dabei an Sex zu denken. Viele Kinder in dem Alter wissen doch noch nicht einmal, was Sex eigentlich ist. Selbst das Küssen könnte von ihnen vielleicht eher lustig gefunden werden, oder aber, sie machen es halt, weil sie glauben, dass man das "als Paar halt so macht". Sogar bei Erwachsenen geschehen erschreckend viele Dinge nur, "weil das eben so ist" oder "weil man das halt tut". Bei Kindern daher wahrscheinlich noch viel eher.
Aus diesem Verhalten sexuelle Denkweisen von Kindern abzuleiten, finde ich immernoch ziemlich unwahrscheinlich. Der Junge aus meinem Beispiel dürfte auch nur auf meinen Po gehauen haben, weil er sich das irgendwo abgeguckt hat, und nicht aufgrund eines sexuellen Interesses mir gegenüber. Das wäre ja noch schlimmer. Kinder haben einfach keine sexuellen Interessen, die sie auf diese Weise äußern. Behauptungen, ein Kind habe "sie angemacht", hört man gewöhnlich nur von Pädophilen. Und da ist das endweder ein Rechtfertigungsversuch für ihre Taten, oder aber eine verzerrte Wahrnehmung als Teil einer psychischen Störung.
Der Kommentar der Mutter war da sicherlich in der Form nicht angebracht, vor allem, weil sie den Jungen ja eigentlich auch noch bestätigt, in dem sie so reagiert. Der Junge bekommt vermittelt, dass das richtig ist und ein echter Mann, der er ja sicherlich werden will, sowas tut. Ich hoffe jetzt mal, dass die Frau aus Verlegenheit so reagiert hat und sie dem Junior später unmissverständlich klar gemacht hat, dass dieses Verhalten nicht in Ordnung war. Einen sexistischen Macho wird sie sich ja hoffentlich heranziehen wollen. Obwohl, es soll ja durchaus Frauen geben, die das mögen.
Wenn er schon sieben Jahre alt ist, dann geht er bestimmt schon in die Schule. Da sollte er aus dem Alter, in dem man das witzig und vielleicht sogar niedlich findet und die Eltern das tolerieren, längst heraus sein.
Thaddäus hat geschrieben:Wenn er schon sieben Jahre alt ist, dann geht er bestimmt schon in die Schule. Da sollte er aus dem Alter, in dem man das witzig und vielleicht sogar niedlich findet und die Eltern das tolerieren, längst heraus sein.
Hier in Berlin findet die Einschulung der Erstklässler jedes Jahr im August statt. Das übliche Alter für die Einschulung liegt zwar bei sechs Jahren, aber wer letztes Jahr im August noch nicht sechs Jahre alt war, wurde letztes Jahr auch noch nicht eingeschult. Einschulungen von Fünfjährigen hingegen sind wohl eher selten, ich persönlich kenne keinen einzigen solchen Fall. Im Endeffekt heißt das: Die, die erst nach dem letzten Einschulungstermin sechs Jahre alt wurden, waren daher erst diesen August mit der Einschulung dran. Es kann also gut sein, dass der Junge in diesem Fall daher erst vor wenigen Wochen eingeschult worden ist, falls er jetzt erst vor Kurzem sieben Jahre alt geworden ist.
Mal abgesehen davon werden einige Kinder auch erst mit sieben Jahren oder sogar in Einzelfällen erst mit acht Jahren eingeschult, wenn beim vorherigen Einschulungstest festgestellt wurde, dass die geistige Reife dazu noch fehlt. Auch das kann man also nicht unbedingt ausschließen.
Aber selbst, wenn er doch schon vor einem Jahr eingeschult wurde: Aus meiner Grundschulzeit in den 1990er Jahren kenne ich es durchaus noch, dass sich auch in der zweiten oder dritten Klasse noch irgendwelche Kinder gegenseitig als Art "Streich" auf den Po gehauen haben, ohne jegliche Form von sexuellem Denken dabei. Ich fand das in dem Alter schon sehr unangenehm und befremdlich, wohl, weil meine Eltern mir da schon lange beigebracht hatten, dass es einfach bestimmte Körperpartien gibt, an denen man seine Mitmenschen nicht einfach so berührt. Aber es war unter vielen Kindern dennoch üblich.
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