Sich selbst nichts gönnen, damit die Nachfahren erben?
Da im Bekanntenkreis im Moment drei Todesfälle älterer Menschen gewesen sind, ist es bei uns ein Gesprächsthema. In einem Fall war es so, dass keiner geglaubt hat, dass der Verstorbene auch nur einen Cent zu vererben hatte. Er hat in einer wirklich kleinen Wohnung gelebt, sich nie was gegönnt und hat immer so getan, als dass er nichts hat und sich nichts leisten kann. Als nun das Testament eröffnet wurde, haben die Nachkommen nicht schlecht gestaunt, als der alte Herr einige tausend Euro zu vergeben hatte.
Könntet ihr euch vorstellen zu eurer Lebzeit wirklich zu knausern und euch nichts zu leisten, damit eure Erben dann was haben? Würdet ihr sparen, damit eure Erben sich dann freuen oder würdet ihr euer Geld zu Lebzeiten ausgeben und euch denken, dass jeder für sich selber verantwortlich ist. Wohlgemerkt, dass alle Nachkommen erwachsene Menschen sind und auch auf eigenen Beinen stehen müssten.
Ganz ehrlich, ich finde so ein Verhalten furchtbar, weil dann alle nur auf das Geld warten und selbst wenn sie nicht damit rechnen, hätte man ja auch ein schönes Leben haben können. Meine Ur Oma ist mir da wirklich ein Vorbild gewesen. Sie hat bei einigen Sachen nicht so einen großen Wert drauf gelegt, beispielsweise neue Möbel mussten nicht sein und so hatte sie 60 Jahre alte Möbel, die aber noch Top in Schuss waren und andere Dinge waren ihr wichtig und da hat sie eben auch Geld ausgegeben und sich was gegönnt. Sie ist viel gereist, hat aber genauso gerne auch Geld verschenkt an die Familie.
Für sie war das Lächeln über das Geld sehr viel schöner, als das vererben. Sie hat mir das auch irgendwann mal gesagt, dass sie es lieber hat, dass sie sieht dass man sich freut und mit den Geld auch etwas macht. Das Geld kann man ja nicht mitnehmen, wenn man tot ist. So sehe ich das auch und würde es im Alter auch nicht anders machen. Ein kleines Polster zu haben ist in Ordnung, aber vom Rest sollte man leben und andere glücklich machen.
Das ist schon richtig formuliert: Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Derjenige, der etwas zu vererben hat, sollte statt Geld anzuhäufen für seine Erben, sich noch einen schönen Lebensabend machen. Er kann verreisen, wenn das nicht mehr geht, kann er nach und nach andern eine Freude machen und dabei auch sehen, wie sich die Menschen freuen können. Die lieben Verwandten sollen selbst für sich sorgen. Wenn sie sich sonst nicht die Bohne um Kranke und Hilfe benötigende Menschen kümmern, brauchen sie auch keinen Bonus, wenn die Menschen schon tot sind. Also lieber alles verbraten, als es zu hinterlassen.
Ich denke nicht, dass ich irgendwann einmal sehr sparsam leben werde, nur damit meine Nachkommen ein größeres Erbe erhalten werden. Natürlich bin ich der Meinung, dass es schön ist, wenn man seinen Erben ein großes Erbe hinterlassen kann und damit dann auch unter anderem die Beisetzung bezahlt werden kann. Allerdings hat auch Sparsamkeit Grenzen und ich denke nicht, dass man in seinem Leben auf wichtige Dinge verzichten sollte, nur damit das Erbe am Ende etwas größer ausfällt. Ich denke, dass trotzdem jeder Mensch sein Leben genießen sollte und hierzu gehört natürlich auch das Geld auszugeben und sich schöne Sachen zu leisten. Das ist ganz wichtig.
Auf so einen Gedanken wäre ich selbst nie gekommen, denn man darf nun wirklich nicht sein eigenes Leben zurück stellen und einschränken, nur damit die Erben, also Nachkommen etwas von mir abbekommen. So einen Gedanken, oder diese Erwartung, die eventuell an mich gerichtet würde, fände ich ziemlich schreckend, denn es ist wirklich eine Einschränkung des eigenen Lebens.
Ich würde mehr sagen, dass die Nachkommen selbst schauen müssen, eine tolle Ausbildung machen und dann arbeiten und ihr eigenes Geld verdienen. Warum sollte ich wegen denen knausern, mir nichts leisten, nur damit meine Erben etwas davon haben? Heutzutage ist Sparen ohnehin schwierig umsetzbar und wenn ich noch zusätzlich diesen Stress auf mich nehme, dann habe ich am Ende ja noch weniger für mich und erst recht bliebe nichts für die Nachkommen.
Natürlich würde ich mein hart verdientes Geld nicht einfach so verpulvern, nur weil ich es hätte. Ich würde es ohnehin für schlechtere Zeiten sparen und wenn etwas übrig bleibt, dann ist es mir recht, wenn die Erben etwas erhalten. Nur solange ich jetzt lebe, solange möchte ich mein Leben ohne solchen Einschränkungen leben, wäre ja ansonsten kein wertvolles Leben mehr und ich müsste dadurch eigentlich unnötig leiden.
Also um ehrlich zu sein, finde ich dieses Verhalten und Denkweise ebenfalls grausam. Ich arbeite doch nicht mein ganzes Leben und lege das gesparte Geld zur Seite, damit meine Nachkommen ein leichteres Leben haben und womöglich nur zu Hause sitzen können, weil sie mein gespartes erben. Völliger Schwachsinn, aus meiner Sicht, denn was habe ich denn davon?
Ich meine damit, dass man sein eigenes Leben ja dann gar nicht genießen kann. Du gehst nur arbeiten und gönnst dir überhaupt gar nichts. Hast nichts im Leben erlebt, warst nie am anderen Ende der Welt und hast dir nie neue Technologien geleistet. Ich meine klar, die Nachkommen sind sicher glücklich, dass diese so viel Geld erben, aber mal ganz ehrlich, meinst du, diese würden jeden Tag an dein Grab kommen und sich für das Erbe bedanken? Ich denke nicht. Wohl eher werden sie nach der Zeit vergessen, woher das Geld überhaupt stammt und kümmern sich um dein eigenes Grab nicht mehr.
Ganz davon abgesehen, sollen meine Nachkommen auch lernen mit Geld umzugehen und wie schwierig es durchaus ist, Geld zu verdienen. Durch ein komplettes Erbe lernen sie das Geld doch gar nicht zu schätzen. So sollte es auch nicht sein. Jeder Mensch sollte sein Leben genießen und dazu gehört es auch, Gespartes mal auszugeben und etwas tolles erleben und sich etwas Luxus gönnen. Für mich ist dieses zurücklegen nur für die Nachkommen, damit sie es besser haben als ich, echt grausam.
So ein Verhalten beziehungsweise solch eine Denkweise ist doch in gewisser Weise selbstzerstörerisch. Wer weiß, ob meine Nachkommen dieses Geld überhaupt verdient haben? Nichts ist schlimmer als der Schnösel, der von Papa schon mit 17 einen Ferrari in den Hintern gestopft bekommt. Das ist zwar etwas anders, aber wenn man Geld erbt, natürlich, Geld ist zum Ausgeben da. Und wenn man überlegt wie viel Geld man in einem Menschenleben sparen kann, dann finde ich dieses Verhalten etwas überzogen. Ich lebe nur einmal und ich koste mein Leben aus. Klar, wenn ich Kinder habe, dann habe ich auch gleichzeitig eine sehr große Verantwortung. Es ist ja nicht verkehrt wenn man ein Sparbuch oder ein Erbe abklärt. Aber wirklich sämtliche Ersparnisse auf Seite legen und nur von Brot und Wasser leben ist für einen selbst nicht gut und für den erzieherischen Hintergrund der Kinder auch nicht, denn die werden sich dann denken "Achja, sche** doch mal auf die Schule, ich erbe doch eh genug Geld".
Man braucht in gewisser Weise Geld um sein Leben genießen zu können. Klar, das kann man eigentlich auch ohne Geld, aber mit macht es einfach mehr Spaß. Man kann mehr machen, man kann "Dinge bewegen". Man hat einfach mehr Möglichkeiten. Und ich finde, dass Bill Gates, seinerseits mehr als ein Multi-Milliardär, das Ganze wirklich sehr gut gemeistert hat beziehungsweise gut am meistern ist. Bill Gates hat nämlich in einem Interview gesagt, dass sein ganzes Vermögen gespendet wird. Auf die Frage hin, was denn mit seiner Frau beziehungsweise seinen Kindern passieren würde und ob diese nichts erben würden, sagte Bill Gates eiskalt so etwas wie "Nein, sie sollen ihr eigenes Vermögen selber erarbeiten, so wie ich es getan habe. Wenn ich es kann, dann können es auch meine Kinder.". Ich finde diese Haltung nicht einmal egoistisch, immerhin wird das Geld ja an Organisationen gespendet. Ich finde die Aussage und die Umsetzung mutig und irgendwie auch bewundernswert.
Ich wäre auch nie auf so einen Gedanken gekommen, wenn ich ehrlich bin. Die Idee an sich klingt zwar herzensgut und sehr familienbewusst, aber auf der anderen Seite muss man doch auch mal an sich selbst denken. Ich denke nicht, dass ich sehr sparsam sein werde, wenn ich älter bin, nur damit ich meinen Kindern ein großes Erbe hinterlasse. Ich weiß, wie angenehm es sein kann, ein großes Erbe hinterlassen zu bekommen, denn ich habe das selbst schon erlebt. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, dass das in dem Moment für mich zweitrangig war, eigentlich sogar schon fast unwichtig. Wenn man trauert, ist einem das Geld erst einmal egal, es sei denn man ist vielleicht in großer finanzieller Not.
Ich finde es auch nicht gut, wenn man im Alter auf viel verzichtet, wenn man denn noch die Möglichkeit und die Gesundheit dazu hat. Beispielsweise habe ich mir vorgenommen, so viel wie möglich zu reisen, auch wenn ich etwas älter bin. Solange es meine Gesundheit zulässt, will ich auf jeden Fall noch etwas von der Welt sehen und darauf werde ich sicher nicht verzichten, nur damit ich jemandem ein großes Erbe zu hinterlassen. Mein Leitgedanke ist in dieser Hinsicht eher, dass man das Geld ja nicht mit ins Grab nehmen kann, also gebe ich es lieber aus, solange ich es noch kann und habe ein wenig Spaß.
Das muss ja nicht bedeuten, dass man sich sofort eine Villa kauft und jedes Wochenende woanders auf der Welt verbringt. Aber ich finde es ist schon in Ordnung, wenn man ganz normal weiterlebt und sich nun weder darum Gedanken macht, das Geld vor dem Tod noch auszugeben, noch darum, wie viel noch für das Erbe übrig ist. Wenn man den Nachkommen gegenüber großzügig sein will, kann man ja auch zu Weihnachten oder zum Geburtstag mal etwas Teures verschenken.
Eigentlich hat man dann alles richtig gemacht, wenn man weder einen größeren Geldbetrag noch irgendwelche Schulden hinterlässt. Dann verlässt man das Leben so, wie man es begonnen hat – mit nichts. Letztens schriebst du ja schon, dass ein Mann einem Tierschutzverein eine schöne Summe Geld hinterlassen hat. So etwas ist schon schön und wenn es einem wichtig ist, kann man für solche Zwecke sicher etwas zurücklegen. Ich würde aber auf keinen Fall krampfhaft Geld sparen, nur damit mögliche Erben etwas davon haben.
Abgesehen davon gibt es bei mir ohnehin niemanden, dem ich nun unbedingt etwas vererben möchte. Wenn ich Kinder haben wollte, würden die sicher auch etwas erben, zumindest den Pflichtteil, aber das ist nicht der Fall und ansonsten fällt mir auch niemand ein, dem ich gerne etwas vererben wollte. Ich denke auch, dass niemand von einer Erbschaft abhängig ist und dass ein erwachsener Mensch diese auch nicht dringend braucht. Es ist sicher schön, wenn man durch eine Erbschaft einfach so Geld oder Immobilien erbt, aber es kann doch nicht Sinn und Zweck sein, nur an mögliche Erben zu denken und selbst sparsamer zu leben, als einem vielleicht lieb ist.
Ich denke schon, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist. Ich würde schon gerne später etwas dem Tierschutzverein hinterlassen, aber das ist auch schon alles. Ich würde nicht jeden Cent krampfhaft sparen wollen und an einen Partner, Verwandte, und deren Nachkommen würde ich dabei auch nicht denken. Ich gehe davon aus, dass die Leute für sich selbst aufkommen können und wenn nicht, dann ist das eigentlich auch nicht mein Problem.
Ich finde tatsächlich, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist und ich wüsste nicht, wieso man seinen Nachfahren so viel Geld erben sollte. Natürlich ist es schön, wenn man seinen Nachfahren etwas erbt, doch selbst auf so vieles zu verzichten, nur damit genügend Geld vererbt werden kann, fände ich schwachsinnig. Immerhin sollte man sich doch selbst auch ein schönes Leben machen, da man ja nur einmal lebt. Auf so gut wie alles zu verzichten und sich so sehr einzuschränken, nur damit andere möglichst viel Geld bekommen, fände ich nicht gut und ich würde das auch nicht so handhaben wollen.
Ich finde es immer sehr schade, wenn ich Leute sehe, die sich selbst kaum etwas gönnen wollen und die sehr geizig sind, egal aus welchem Grund auch immer. Man lebt eben nur einmal und deshalb sollte man sich hin und wieder auch eine Freude machen. Es gehört einfach zum Leben dazu, sich hin und wieder etwas zu kaufen, verschiedene Sachen zu unternehmen und auch zu verreisen. Darauf würde ich nicht verzichten wollen und ich wäre sehr unglücklich, wenn ich mich in dieser Hinsicht einschränken müsste. Von daher würde ich auch im Alter noch so leben, wie ich jetzt lebe, wenn ich das finanziell gesehen könnte.
Dass man keine Schulden hinterlassen sollte, ist wohl klar und von daher finde ich es auch wichtig, dass man auch etwas Geld hinterlässt. Dabei sollte es sich jedoch wirklich nicht um Unmengen handeln. Ich würde mich auch gar nicht richtig freuen können, wenn ich viel Geld vererbt bekommen würde, wenn ich wüsste, dass sich der Verstorbene fast nichts gegönnt hat, um mir das hinterlassen zu können.
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