Jeden Nebenjob annehmen?

vom 09.08.2009, 12:24 Uhr

Als Student bin ich chronisch pleite und ich gehe eigentlich nur arbeiten, wenn ich mir was leisten will. Das ist mal wieder der Fall und so bin ich auf Nebenjobsuche. Ich arbeite zwar schon nebenbei als Buchhalterin und Assistenzkraft, aber mehr kann nicht schaden.

Meine Mutter hat mir nun erzählt, dass sie in der Nähe (gut eine Stunde Fahrt von hier) bei McDonalds jemanden suchen. Nun mag ich weder nach Fritierfett schnuppern, noch solche Arbeitszeiten haben und ewig bis dahin fahren. Natürlich, wenn man was haben will, muss man wohl mit sowas leben, aber damit kann ich mich nicht wirklich abfindet. Ich bin mir nicht zu schade dafür, aber ich weiß, dass es mir nicht liegt.

Würdet ihr denn jeden Nebenjob annehmen?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Würde ich eine Stunde Fahrzeit in Kauf nehmen, um dann wahrscheinlich für den Mindestlohn in einem Fastfood-Laden zu arbeiten? Wahrscheinlich nicht, wenn es finanziell nicht unbedingt notwendig wäre.

In meiner Studienzeit habe ich auch eine Reihe von Nebenjobs gehabt, manchmal sogar zwei oder drei davon zur selben Zeit, zum Glück musste ich aber nie bei McDonalds oder einem anderen Fastfood-Laden arbeiten. Da ich damals bereits einen LKW Führerschein hatte, fuhr ich über zwei Jahre lang jeden Dienstag und Donnerstag morgen vom Schlachthof zu all den Supermärkten im Ort. Obwohl der Job sowohl physisch als auch psychisch sehr anstregend war, würde ich ihn auch heute noch jederzeit einer Anstellung im Lebensmittel-Einzelhandel (von jedweden Küchen-Jobs gar nicht erst zu sprechen) vorziehen.

An deiner Stelle würde ich mir ausrechnen, wieviel nach Hin- und Rückfahrt noch bleibt, wenn du die Pendler-Zeit als verlorene Arbeitszeit rechnest. Ob es sich für diesen Stundenlohn dann rechnet bei McDonalds zu arbeiten? Ich bin mir sicher, dass es da auch Alternativen gibt :)

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich würde definitiv nicht jeden Nebenjob annehmen. Ein wichtiger Aspekt ist, dass eben auch wirklich nach Abzug der Kosten für den Job (also auch Kosten für Anfahrt) einiges übrig bleibt. Wenn man erst mal eine Stunde einfache Strecke fahren muss, dann ist das sicher auch keine kurze Strecke und sollte auch entsprechend berücksichtigt werden.

Ein weiterer Aspekt ist die Zeit, die mir der Nebenjob abverlangt. Und dazu gehört nicht nur die reine Arbeitszeit und natürlich eventuelle Pausen, ebenso wichtig ist natürlich die Zeit von und zum Job. Denn gerade bei einem Nebenjob hat man ja in der Regel noch andere Dinge zu tun als einen Großteil der Zeit mit dem Nebenjob zu verbringen.

Allerdings habe ich auch schon Nebenjobs angenommen, die diese Bedingungen nicht erfüllt haben. Der Grund war dann, dass mich dieser Job beruflich weiterbringt, in dem ich entweder bestimmte Kenntnisse festigen und damit auch schon mal Berufserfahrung (in Form von Zeugnissen oder Referenzen) sammeln kann. Genauso wichtig fand ich aber einige wenige Jobs, die mir wichtige Kontakte brachten.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es kommt drauf an wie nötig du das Geld brauchst und wie lange du dort arbeiten willst, bzw. wie es mit deinen Zeitreserven beim Studium aussieht.

Ich persönlich würde nicht zu viele Jobs annehmen, man sollte nicht vergessen, das auch studieren eine Menge Zeit kostet und man nicht immer gleich viel Zeit hat. Man möchte auch neben dem studieren noch ein wenig Freizeit haben. Ich würde ihn auch nicht annehmen. Wenn du den Job jedoch nur eine gewisse Zeit, wie etwa ein halbes Jahr machen möchtest dann könnte ich das verstehen und würde ich auch nicht so eng sehen. Wenn die Bezahlung passt würde ich ihn annehmen. Klar ist es bei McDonalds nicht gerade am schönsten zu arbeiten aber wenn du das Geld brauchst dann solltest du über jeden Job froh sein den du bekommst.

Kannst du dorthin nicht mit dem Zug oder mit dem Bus fahren? Dann könntest du ja während der Fahrt etwas anders machen und somit wäre diese Zeit, die du auf dem Weg bist zur Arbeit auch keine verlorene Zeit.

Möchtest du das nur während der Studienfreien Zeit machen oder allgemein neben dem Studium? Wenn du auch noch andere Jobs nebenbei machst wird dir das mit dem Studium sicher früher oder später einmal zu viel und du wirst wohl einen aufgeben müsse.

» Crazymausal » Beiträge: 241 » Talkpoints: 1,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Es kommt schon ein bisschen darauf an, ob man sich den Luxus leisten kann nicht jeden Job annehmen zu müssen. Ich kann mir meinen Nebenjob schon selber aussuchen, aber ich wäre generell auch bereit dazu alles anzunehmen. Ein Nebenjob ist ja nur ein Nebenjob und kann ja auch gekündigt werden. Es ist ja nicht so, dass man da sein Leben lang arbeiten muss. MC Donalds muss nun auch nicht dein Traumjob sein, aber du kannst es doch erst mal versuchen, wenn sich das mit der Fahrt finanziell noch rechnet. Ich denke, dass es auch eine Bereicherung ist, wenn man in verschiedene Bereiche mal hinein schaut und ein bisschen umher experimentiert. Man muss ja nicht ewig in einem Job bleiben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich persönlich denke, dass man, wenn man nicht wirklich in großer finanzieller Not ist, auch nicht jeden Nebenjob annehmen muss. Wenn man sich natürlich etwas Besonderes leisten möchte, dann muss man schon abwägen, ob man meint, dass der jeweilige Job dafür erträglich genug ist, oder eben nicht.

Bei mir persönlich ist es so, dass ich bisher zum Glück nie große Geldsorgen hatte. Ich habe es auch immer geschafft, Nebenjobs zu finden, die mich irgendwie interessieren. Sehr gerne habe ich verschiedene kleinere Sachen im wissenschaftlichen Bereich gemacht. Selbst, wenn es manchmal nur archivarische oder irgendwelche Assistenten-Tätigkeiten waren, thematisch haben sie mir einfach gefallen und die Bezahlung war sicherlich auch weitaus besser, als in irgendeiner Burger-Bude.

Zumindest in größeren Städten hat man schon relativ viele Chancen, im Wissenschafts- oder Medienbereich einen Nebenjob zu bekommen, habe ich das Gefühl. Wobei man natürlich schon einen "Background" in dem Bereich haben muss. Als unstudierter Hauptschüler wird man da kaum hineinkommen. Da bleiben dann wohl nur Verkaufs- und vielleicht noch Handwerks-Tätigkeiten, oder irgendwelche Putzjobs oder Zeitungsaustragerei.

Wenn man hingegen wirklich in Geldnot ist, so fände ich es sinnvoll, nach so gut wie jedem Strohhalm zu greifen, der sich bietet. Da würde ich dann auch über einen Job bei Mc Donald's froh sein, egal, ob man danach nach Frittenfett riecht, oder nicht. Es ist ja übrigens sogar bei der Beantragung von Arbeitslosengeld so, dass man jeden "zumutbaren" Job annehmen muss. Gesetzeswidrige oder moralisch fragwürdige Jobs sind dabei zumindest offiziell allerdings ausgenommen. Aber wo würde ich das auch persönlich bewerten: Bei Geldnot sollte jeder Job, den man mit seinem Gewissen vereinbaren kann und ihn auch ohne körperliche Gefahren ausüben kann, angesteuert werden.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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