Durch Geschlechtsumwandlung eine völlig neue Person?

Mal angenommen Herr A lässt bei sich eine Geschlechtsumwandlung durchführen. Nach dem medizinischen Eingriff ist Herr A nun Frau A. Ist Frau A nun allerdings eine völlig neue Person? Sie hat ja im Vorfeld als Herr A existiert. Ansonsten müsste sie ja sämtliche Qualifikationen neu machen oder? Wie sieht es hier mit dem Geburtstag aus? Welcher Tag wird hier als Grundlage genommen? Was ist wenn Herr A Schulden hatte? Wie werden diese nach der Geschlechtsumwandlung zu Frau A geregelt?

Erstmal gibt es keine Geschlechtsumwandlung sondern nur eine Geschlechtsangleichung. Und das sagt ja schon alles. Das Geschlecht wurde am Körper angeglichen und Herr A hat den gleichen Körper und nur ein angeglichenes Geschlecht. Er ist zwar nun rechtlich gesehen Frau A, aber warum sollte er / sie dann nicht die gleichen Schulden haben wie vorher und warum sollte sein Geburtstag geändert werden. Natürlich ist man nach einer Geschlechtsangleichung die gleiche Person aber mit einem anderen Geschlecht. Es wäre ja ziemlich hirnrissig, wenn einem dann die Schulden erlassen werden und man auf einmal "neu geboren" ist. Warum sollte man auch die Schule neu abschließen usw.

Man bekommt nach einer Geschlechtsangleichung eine Namensänderungsurkunde und diese Namensänderungsurkunde ist mit der Geburtsurkunde aufzubewahren. Man hat also alle Qualifikationen, die man auch vorher schon hatte und auch alle Schulden.

Ein Mensch wird kein anderer Mensch, nur weil er sich operieren lässt. Es ist derselbe Mensch. Wenn du heiratest und einen anderen Namen bekommst, wenn du nach einer Verbrecherkarriere vom Saulus zum Paulus wirst oder wenn du dir bei einem Unfall die Beine abtrennst, wirst du ja auch kein neuer Mensch.

Eigentlich ist die Frage völlig selbsterklärend, oder? Ich denke, dass man dies sofort logisch beantworten kann und man sich keine großen Gedanken darüber machen muss. Wie schon gesagt wurde, passiert im großen und ganzen einfach gar nichts. Wieso sollte man eine völlig neue Person sein, wenn man sich einer Geschlechtsumwandlung unterzieht? Natürlich ist das äußerliche vermutlich völlig anders und man wird so ohne weiteres vielleicht nicht wieder zu erkennen sein, aber das war es dann auch schon.

Den Namen kann man gegebenenfalls auch noch ändern lassen, wenn die Geschlechtsumwandlung wirklich vollzogen wurde. Dann kann man sich einen weiblichen Vornamen geben, der Nachname, das Geburtsdatum, etc. bleibt natürlich bestehen. Natürlich bleibt auch der Geburtstag der gleiche - Willst du dann auch wieder bei einem Alter von null Jahren anfangen zu zählen und ein 30-Jähriger ist plötzlich eine Neugeborene? Ich hoffe du siehst ein, dass dies kein Sinn macht. Die Geburtsurkunde ist schließlich auch noch die gleiche und man wurde ja nicht an einem anderen Tag geboren.

Würden einem die Schulden erlassen, wenn man sich umoperieren lässt, dann bin ich fest davon überzeugt, dass wir plötzlich einen starken Anstieg an Geschlechtsumwandlungs-Operationen hätten. Schulden wird man natürlich nicht los - wieso auch? Du hast jemandem vorher Geld geschuldet und das gleiche Geld schuldest du auch nach der Geschlechtsumwandlung noch, nicht mehr und nicht weniger.