Welpe/ Junghund mit altem Hund spielen lassen?
Wir haben gestern unsere abendliche Runde etwas verschoben und sind direkt auf ein Rudel Menschen mit ihren Hunden gestoßen. Dabei war alles vom kleinen Mops, über einen sogenannten Listenhund/ "Kampfhund", Schäferhund und Spitz. Dazu kam aber noch ein ganz kleiner alter Hund (15 Jahre). Der hatte die ganze Meute fein unter Kontrolle und wenn es zu unruhig wurde, hat der kleine Hund nur geknurrt und dann war es wieder ruhig. Sehr faszinierend. Der ältere Hund hat sich sehr gut ausgesucht, wer jetzt mit ihm spielen darf. Da wir neu zur Runde gestoßen sind und mein Hund der Jüngste in der Runde war, hat der älteste Hund nun das Recht gehabt, ihn als erstes zu begutachten und zu beschnuppern, während die anderen Hunde in gebührlichem Abstand gewartet haben. Mein Hund hatte natürlich nur eines im Kopf - spielen! Er hat den älteren Hund auch immer animiert und wollte sich auch nicht stundenlang beschnuppern lassen.
Mein Eindruck war, dass die Aufgewecktheit und Spielfreude meines Hundes den älteren Hund ziemlich gestresst hat. Ich hab dann den Halter gefragt, ob wir lieber gehen sollen, was er verneinte und meinte, dass sein Hund wohl immer so ist. Jedenfalls durften die anderen Hunde dann auch endlich mal Geruchsproben nehmen und es entstand ein wildes und lustiges Spiel. Der ältere Hund hat sich aber aus allem zurückgehalten und nur noch teilnahmslos abseits gesessen. Wie oben schon beschrieben, hat er dann zwischendurch immer mal geknurrt, was sogar mein Hund schon verstanden hat. Dann war kurz Ruhe und dann ging es wieder los. Mein Hund kam auch immer wieder zu dem älteren hin und hat diesen zum spielen aufgefordert. Manchmal ist der ältere Hund sogar drauf eingegangen. Ihm ging aber ziemlich schnell die Puste aus, so dass er sich wieder in den Schatten zurück gezogen hat.
Kann man denn einen so jungen Hund und einen so alten Hund zusammen noch spielen lassen? Sollte man als Junghundhalter Situationen aus dem Weg gehen, wo ein älterer Hund dabei ist? Immerhin bedeutet die Aufgeregtheit eines Junghundes auch zusätzlichen Stress für den älteren Hund. Wie macht ihr das? Geht ihr solchen Situationen aus dem Weg? Habt ihr vielleicht sogar selber einen älteren Hund? Wenn ja, wie geht ihr dann mit solchen Situationen um? Erfreut ihr euch daran, wenn euer alter Hund noch versucht mit der Jugend mitzuhalten? Animiert ihr ihn zum mitspielen oder genießt ihr einfach mit eurem alten Hund gemeinsam das Spiel der jungen Hunde?
Meine Oma hat damals zu ihrem sehr alten Hund einen Welpen dazu geholt. Zum Einen steht der Welpe ja eh unter Welpenschutz und der Alte tut ihm nichts und zum Anderen wusste der Alte sich schon zu behaupten und wenn er nicht spielen wollte, dann hat er auch nicht gespielt und wenn er nicht bedrängelt werden wollte, dann konnte er dies dem Kleinen auch sehr gut beibringen. Sicherlich mag es hier und da mal Stress gegeben haben, aber Abends zum Schluss kuschelte sich der Große und Alte von ganz alleine an den kleinen Welpen und genoss scheinbar auch seine Anwesenheit.
Zumindest bei dem Beispiel schien es nie so, dass man den Welpen wegnehmen musste. Der Große hatte ihn von ganz alleine gelenkt. Ich weiß nun nicht wie das bei anderen Hunden ist und denke daher, dass man dies immer danach entscheiden muss wie die Hunde drauf sind. Aber auch in deinem Beispiel hat der große Hund sich doch von alleine verzogen wenn er nicht mehr wollte. Und er hätte sicherlich, wenn auch kurzzeitig, nicht mitgespielt, wenn er dies nicht gewollt hätte.
Positiv an den Hunden meiner Oma war auch, dass sie nicht nur gekuschelt und auch mal gespielt haben. Sondern der Welpe musste überhaupt nicht stubenrein erzogen werden. Er hat dies alles von dem großen Hund anerzogen bekommen.
Warum sollte man einen jungen Hund nicht mit einem alten spielen lassen? Das ist doch Schwachsinn und man kann ja auch nicht immer das Alter erfragen, wenn man einen Hund mit seinem Halter trifft. Ich denke auch, dass Hunde untereinander schon klären was sie wollen. Da wird mal kurz geknurrt und dann ist es auch gut. Das muss ein Hund auch lernen, dass es dann gut ist und das klappt auch immer. Immerhin haben Hund ja auch eine Kommunikation untereinander und da kann sich auch ein älterer Hund Gehör verschaffen und das abklären. Ich würde mich also nie vor bestimmten Hunden fern halten nur weil ich weiß dass sie alt sind.
Also erst einmal darf man das nicht verallgemeinern. Nur weil man jetzt einmal erlebt hat, wie das Spiel zwischen einem jungen und einem alten Hund nicht hundert Prozent funktioniert, bedeutet das nicht, dass das bei allen Hunden so ist. Jeder Hund ist anders und individuell, weswegen es ja auch so ist, dass sich manche Hunde gar nicht verstehen und andere wiederum sich riesig freuen, wenn sie sich mal wieder beim Spazieren gehen treffen.
Ich glaube, dass alte Hunde sehr gut klarmachen können, wann es ihnen zu viel wird und wann nicht. Das bemerkt man ja auch an deinem Beispiel sehr gut, der ältere Hund knurrt einmal und dann ist erst einmal Ruhe. Wenn dein Welpe nun alleine mit ihm gewesen wäre, dann wäre das Spiel sicher auch schnell vorbei gewesen, so hatte er ja noch andere Spielkameraden, um sich auszutoben.
Ich finde, der einzige Grund warum man bei einem Welpen beim Spiel aufpassen sollte, ist der, dass die Knochenstruktur noch nicht so gut ausgebildet sind bei jungen Hunden und sie nicht zu viel springen sollten. Ein wenig toben und rennen ist natürlich vollkommen in Ordnung, das ist sowohl gesund, als auch vollkommen natürlich, aber wenn es zu wild wird, dann würde ich einen Welpen und auch einen Junghund, der noch nicht ganz ausgewachsen ist, lieber aus dem Spiel raus halten.
Dabei ist es dann egal, ob der Spielpartner ein älterer oder ein jüngerer Hund ist. Zumal es ja auch ältere Hunde gibt, die noch sehr fit sind und mit den jungen Hunden locker mithalten können. Letztendlich kommt es auch auf die Verfassung und das Gewicht des Hundes an, ob er mithalten kann oder nicht. Ich sehe daher keinen Grund, einem Hund zu verbieten, mit einem anderen Hund zu spielen, egal welchen Alters. Solange sie sich verstehen, mache ich mir da keine Gedanken.
ich hatte bis vor kurzem auch einen recht alten Hund (inzwischen verstorben). Und meine alte Dame fand junge und kleine Hunde total toll und wollte den Kontakt mit ihnen haben. Wann immer möglich, habe ich sie deshalb auch spielen lassen und ließ sie herumtollen etc., auch wenn es manchmal recht heftig aussah. Solange ich aber den Eindruck hatte, dass sie mit der Situation glücklich ist, habe ich alle gewähren lassen.
Erst dann, wenn ich den Eindruck hatte, es ist eher negativer Stress für sie und sie kommt damit nicht mehr so klar, kann sich nicht wehren, dann habe ich eingegriffen und habe die anderen Hunde abgewehrt oder bin weiter gegangen. Ich glaube, so war es ihr auch recht, denn in den Fällen ließ sie es sich gefallen und hat nicht ihrerseits wieder mit Spielen angefangen oder ist wieder zu den anderen Hunden gegangen.
Dies anderen Hundebesitzern zu erklären, wann es okay ist und wann nicht, war immer recht schwer, denn es beruhte eigentlich nur darauf, dass ich die Körpersprache meiner Hündin sehr gut kannte und sie eben beobachtet habe, wie sie sich verhält. Aber so generell konnte ich nicht sagen, dass junge Spielkameraden gut oder schlecht für sie gewesen wären.
pichimaus hat geschrieben:Zum Einen steht der Welpe ja eh unter Welpenschutz.
Dass sich dieses Ammenmärchen aber auch so lange hält. Es gibt keinen Welpenschutz. Ein gut sozialisierter Hund würde keinem Welpen oder anderem Hund was antun. Aber es gibt keinen Welpenschutz. Also sollte man da schon mal aufpassen, wenn der ältere Hund eben nicht so gut sozialisiert ist.
In der Regel maßregelt aber ein älterer Hund denn Junghund und das auf eine Art, wie eben das Rudel erzogen wird. Es sieht manchmal grob aus, ist es aber nicht und wenn dem Junghund es nicht passt muss er gehen. Man kann also ohne weiteres auch einen Welpen oder Junghund mit einem älteren Hund spielen lassen. Wenn es dem älteren Hund zu viel wird, wird er es dem Welpen schon zeigen. empfindliche Welpen kommen dann quietschend zu Frauchen oder Herrchen gerannt. Aber davon sollte man sich nicht beeindrucken lassen.
Diamante hat geschrieben:pichimaus hat geschrieben:Zum Einen steht der Welpe ja eh unter Welpenschutz.
Dass sich dieses Ammenmärchen aber auch so lange hält. Es gibt keinen Welpenschutz. Ein gut sozialisierter Hund würde keinem Welpen oder anderem Hund was antun. Aber es gibt keinen Welpenschutz. Also sollte man da schon mal aufpassen, wenn der ältere Hund eben nicht so gut sozialisiert ist.
Echt jetzt? Okay jetzt bin ich erschüttert, denn dies hat mir vor ein paar Wochen ein Tierarzt erklärt gehabt. Er meinte irgendwie der Geruch junger Hunde wäre anders und ältere Hunde würden dadurch auch eher mit den jungen spielen auch wenn sie zum Beispiel eine Abneigung gegen das Geschlecht hätten. Da sich das bei meiner Hündin so bewahrheitet hatte, hab ich dies auch geglaubt.
pichimaus hat geschrieben:Diamante hat geschrieben:pichimaus hat geschrieben:Zum Einen steht der Welpe ja eh unter Welpenschutz.
Dass sich dieses Ammenmärchen aber auch so lange hält. Es gibt keinen Welpenschutz. Ein gut sozialisierter Hund würde keinem Welpen oder anderem Hund was antun. Aber es gibt keinen Welpenschutz. Also sollte man da schon mal aufpassen, wenn der ältere Hund eben nicht so gut sozialisiert ist.
Echt jetzt? Okay jetzt bin ich erschüttert, denn dies hat mir vor ein paar Wochen ein Tierarzt erklärt gehabt. Er meinte irgendwie der Geruch junger Hunde wäre anders und ältere Hunde würden dadurch auch eher mit den jungen spielen auch wenn sie zum Beispiel eine Abneigung gegen das Geschlecht hätten. Da sich das bei meiner Hündin so bewahrheitet hatte, hab ich dies auch geglaubt.
Der Nachwuchs im eigenen Rudel wird geduldet und die Welpen wissen auch genau, wie sie sich verhalten. Aber bei fremden Welpen und fremden Althunden kann das ins Auge gehen. Das wurde hier schon diskutiert
"Welpenschutz": Woher kommt dieses Ammenmärchen?
Ich habe mit erlebt, wie ein Welpe von einem Schäferhund ohne Vorwarnung in den Nacken gebissen wurde. Der Welpe ist gestorben. Der Schäferhund war ca. 2 Jahre alt und nicht gut sozialisiert. Er hat den Welpen nicht gemaßregelt, sondern direkt gebissen. Mein eigener Malteser-Hund wurde auch von einem Schäferhund gepackt und er hat zum Glück ohne großen Schaden überlebt. Deswegen muss man grundsätzlich aufpassen, dass man seinen Hund, egal, ob er Welpe ist oder nicht, nur mit gut sozialisierten Hunden spielen lässt. Wichtig ist natürlich auch, dass der eigenen Hund, egal, ob Welpe oder nicht sozialisiert ist. Ein Welpe, der mit der Flasche aufgezogen wurde und nie von anderen, großen Hunden gemaßregelt wurde, wird nicht wissen, was ein Hund von ihm will.
Meine Schäferhündin ist nun auch schon 15 Jahre alt und dementsprechend auch nicht mehr ganz so fit. Die Spaziergänge sind nicht mehr so ausgedehnt und wir brauchen deutlich länger für die Strecken. Aber sobald wir einem jungen und aufgeweckten Hund begegnen, nimmt sie noch mal alle Energie zusammen. Dann will sie sofort in und nur noch toben. Je durchgeknallter der Junghund ist umso lebendiger wird auch sie.
Ich mag diese Momente und lasse sie auch in den meisten Fällen zu den jungen Hunden hin. Wenn ich jedoch merke, dass der andere Hund ihr schaden könnte, weil er beispielsweise immer wieder auf den Rücken springt, beende ich das Spiel. Auch wenn alles gut läuft und sie sichtlich Spaß hat, schaue ist, dass ich das Toben früh genug wieder beende. Weder ich noch mein Hund haben etwas davon, wenn sie nach 30 Minuten toben tagelang flach liegt. Das passiert halt ganz schnell, weil sie sich so hochpusht, dass sie gar nicht selber merkt wenn es zu viel wird.
Glücklicherweise haben die anderen Hundehalter auch Verständnis dafür und greifen auch selber ein, wenn der eigene Hund zu wild wird. Nicht, dass meine da nur herumstehen würde. Die legt sich auch ziemlich ins Zeug aber das Alter merkt man ihr einfach an. Vor 2-3 Jahren habe ich sie mit ihrem liebsten Spielkameraden, einem total druchgeknallten jungen Münsterländer, einfach toben lassen. Da hat man ihr das Alter auch noch nicht so sehr angemerkt.
Und selbst wenn sie bald noch mehr abnimmt und müder wird, werde ich sie nicht von jungen Hunden fernhalten. So lange man alles im Griff hat und seinem Hund nicht zu viel zumutet, ist der soziale Kontakt mit Hunden in jedem Alter sehr wichtig. Klar, es gibt natürlich auch alte Hunde, die überhaupt keine Lust mehr auf quirlige Junghunde haben. Das muss man dann eben auch respektieren. Mit so einem Hund würde ich solche Begegnungen nicht unbedingt meiden und den anderen Hunden im hohen Bogen aus dem Weg gehen, sondern einfach nur ruhig an denen vorbeilaufen. Komplett abschirmen tut auch einem alten, gebrechlichen Hund nicht gut.
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