Habt ihr den Sporttag an der Schule auch gehasst?

Bei uns gab es jedes Jahr einen Sporttag oder ein Sportfest. Ich kann nicht verstehen warum hier so viele die Hände über den Kopf schlagen und krampfhaft nach Ausreden suchen, nur damit sie nicht daran teilnehmen müssen. Besonders schlimm war das bei mir in der Berufsschule. Dort waren die meisten aber ohnehin einfach nur faul und bekamen schon Kreislauf, wenn sie nach Unterrichtsschluss zur Bushaltestelle oder zum Auto laufen mussten. Das ist einfach nur traurig und die Bewegung hätte denjenigen mal gut getan, aber das müssen sie eben selber wissen.

Ich fand diese Sporttage immer schön, weil man eben mal etwas Abwechslung hatte und keinen normalen Unterricht. Es war einfach klasse, wenn man zwischen den Spielen einfach mal in der Turnhalle mit ein paar Leuten in der Ecke gehockt hat und ein wenig geredet hat. Mir hat das immer Spaß gemacht und die Zeit verging immer wie im Fluge. Dann kam noch dazu, dass wir hier ohnehin nur bis Mittags anwesend sein mussten. Danach konnten wir nach Hause gehen.

Oh ja. Ich habe diese Tage auch gehasst. Das ging ja schon in der Grundschule los. Da musste man zum Sportfest verschiedene Sportarten machen und wurde dann mit Punkten bewertet. Ich erinnere mich da an den Dreisprung, Ausdauerlauf, Staffellauf und natürlich auch noch Weitsprung. Und in keinem davon war ich besonders gut. Ich war nicht mal unbedingt unsportlich, nur das waren einfach nicht meine Sportarten.

Das ging auf dem Gymnasium dann weiter. Auch wieder schön mit Weitsprung, Kugelstoßen und sogar Hürdenlauf und Hochsprung. In Leichtathletik war ich auch nie gut.

Warum sich da einige aufregen? Weil wenn man nicht gut in diesen Sportarten war, dann wurde man als Kind da ganz schön an den Pranger gestellt, weil alle mitbekamen, dass man nicht gut war. Das ist wie beim 2-Felder-Ball spielen, wenn man immer als letzter in ein Team gewählt wird und die ganze Klasse zusieht. So was ist peinlich und kratzt am Ego. Wenn man gut ist in den Disziplinen beim Sportfest, dann findet man das klar schön.

Ich war trotzdem immer da und stand dazu, dass ich da nicht gut war. Ich war in anderen Sportarten gut und habe Pokale und Medaillen bekommen, da war mir das egal. Aber bei anderen war das eben nicht so und für die war der Tag sicherlich noch weniger schön als für mich. Was ich dann wiederum gerne gemacht habe war Fußball spielen. Das konnte keine von uns und trotzdem gab es ein Fest, wo wir spielen sollten. Das war dann wieder lustig, weil wir wirklich alle auf dem gleichen Level waren.

Im Großen und Ganzen hat mir der Sporttag in der Schule Spaß gemacht. Ich war immer recht sportlich und besonders in der Grundschule war das immer der beste Tag der Woche. Wenn ich dann man meine Sportsachen vergessen hatte, war ich immer so glücklich, als meine Oma mir im Laufe des Schultages noch die Sachen vorbeibrachte. Besonders geärgert habe ich mich immer, wenn ich meine Sportsachen nicht mitgenommen hatte und wir dann Fußball gespielt haben und dann auf der Bank zugucken musste.

Auf meiner weiterführenden Schule hat sich das Ganze etwas gewandelt. Grundsätzlich hat es mir immer noch Spaß gemacht, doch gerade in der Zeit der Pubertät war es nie schön, wenn man in den ersten beiden Stunden Sport hatte und dann noch den ganzen Schultag vor sich. Gerade in den ersten Jahren hat nie jemand geduscht und das war wirklich nicht schön, den ganzen Tag verschwitzt in der Schule zu sitzen. Im Laufe der Jahre wurde der Stundenplan glücklicherweise so umgelegt, dass wir meistens in den letzten beiden Unterrichtsstunden Sport hatten.

In der Oberstufe hat mir Sport grundsätzlich auch noch Freude bereitet, doch dann habe ich den Sportunterricht eher als unnötige Last empfunden. Da ich sowieso viel mehr Stunden Unterricht hatte und viel lernen musste, ergab es für mich keinen Sinn wieso man dann noch in der 9. und 10. Schulstunde Sportunterricht hatte und diesen nicht einfach abschafft. Ab dem Alter kann meiner Meinung nach jeder Sport treiben, der es möchte und das dann außerhalb der Schule tun und seiner Lieblingssportart nachgehen.