Sich die Konfirmation verdienen
Also ich kann die Vorgehensweise, die der Vater einschlagen will, überhaupt nicht verstehen. Ich würde niemals auf die Idee kommen, meiner Tochter in dem Fall einfach das Geld zu bezahlen, um den Trubel einer Konfirmation nicht mitmachen zu müssen. Eine Konfirmation macht immer nur so viel Arbeit, wie man es selbst zulässt. Ich habe zu meiner Konfirmation auch nicht hundert Leute oder mehr eingeladen, wie es manche manchen, sondern nur meine engsten Verwandten. Ich glaube, wir waren dreizehn Personen insgesamt und haben einfach einen netten Tag mit einem gemeinsamen Essen und ein bisschen Kaffee und Kuchen verbracht. Da ist so mancher Arbeitstag stressiger, zumal man ja auswärts essen gehen kann und den Kuchen kann man sich, wenn man denn wirklich überhaupt keine Arbeit haben will, auch beim Bäcker bestellen. Weniger Geld bekommt die Tochter auch nicht, wenn sie nur wenige Leute einlädt, ich habe damals zumindest von allen möglichen Leuten, die ich teilweise nicht einmal beim Namen kannte, Geld bekommen.
Und die Stunde in der Kirche wird der Vater auch überstehen, wenn es denn der Wunsch seiner Tochter ist. Ich kann ihn da schon verstehen, ich mag Gottesdienste auch überhaupt nicht, aber ich tue mir das für meinen Freund auch hin und wieder an. Ich schalte dann einfach ab und höre dem Pfarrer nicht zu, weil ich ansonsten ständig die Augen verdrehen würde, weil ich es schon merkwürdig finde, was man alles in so ein altes Buch hinein interpretieren kann. Aber hier geht es ja um die Tochter und nicht die Vorlieben des Vaters.
Viel bedenklicher finde ich die Tatsache, dass die Tochter das nur wegen des Geldes macht. Sollte man das als Eltern wirklich unterstützen oder nicht der Tochter versuchen nahezubringen, dass sich so etwas nicht gehört? Abgesehen von der Frage, würde ich es aber eher so machen, wie die Mutter es vorgeschlagen hat und vielleicht lernt die Tochter im Konfirmationsunterricht ja sogar etwas für die Zukunft. Es ist ja nicht so, dass einem dort nur der Glaube vorgepredigt wird, man darf schon seine eigene Meinung habe.
Bienenkönigin hat geschrieben:Ich finde die Eltern haben in diesem Punkt wirklich ziemlich versagt.
Wieso haben die Eltern versagt, wenn ein Mädchen im besten Teenie-Alter, also mitten in der Pubertät, plötzlich eine neue Idee hat, wie es zu Geld kommen könnte? Jugendliche im dem Alter kommen auch urplötzlich auf ganz andere Ideen, beispielsweise, sich sonstwo piercen zu lassen, sich zu betrinken, Drogen "auszuprobieren" oder aber, an lebensgefährlichen Mutproben teilzunehmen. Haben die Eltern da alle versagt? Ich vertrete tatsächlich die Meinung, dass bei Pubertierenden die Eltern teilweise wirklich nichts dafür können, wenn diese sich irgendetwas in den Kopf setzen.
Spezifisch auf diesen Fall bezogen: Woher weißt Du, dass die Eltern mit der Tochter niemals über Religion gesprochen haben? Ich halte es für sehr gut möglich, dass sie es getan haben. Nur spielt das echt gar keine Rolle, wenn Töchterchen eine Methode zur Taschengelderhöhung gewittert hat. Gerade als nicht-religiöse Person, und zwar egal, ob über das Thema aufgeklärt oder nicht, hat sie sicher weniger Skrupel, eine Religion rein finanziell auszunutzen.
Prinzessin_Erika hat geschrieben:In gar keinem Fall sollte aber der Vater ihr eine bestimmte Summe überweisen, damit sie die Konfirmation nicht macht. Abgesehen davon, dass der Vater doch eigentlich gar nicht weiß, was die Tochter geschenkt bekommen würde, nimmt er ihr doch damit die Chance, sich selber für ihre Religion zu entscheiden.
Glücklicherweise ist Religiösität nicht zwangsläufig davon abhängig, was die Eltern darüber denken. Wenn sie religiös ist, ist sie es sowieso, und wenn notfalls auch nur insgeheim. Dann aber wird sie doch vermutlich, sobald sie erwachsen ist, und die Eltern nichts mehr zu sagen haben, beginnen, zu ihrer Religion zu stehen. Mal abgesehen davon, dass man eigentlich auch keiner Kirche beitreten muss, um gläubig zu sein. Ich glaube also absolut nicht, dass der Vorschlag des Vaters dem Kind die Chance gibt, seine Religion frei zu wählen.
Zum Thema Jugendweihe noch einmal: Besteht denn dazu, diese allein des Geldes wegen durchzuführen, oder aber, eine christliche Konfirmation allein des Geldes wegen durchzuführen, ein großer Unterschied? Die Jugendweihe hat doch auch eine ideologische Basis, und wenn die Tochter da auch nur aus Geldgier mitmacht, ohne dass sie der Sinn der Veranstaltung an sich auch nur im Geringsten interessiert, ist das doch genauso blöde. Also ich sehe da keine Alternative. Außerdem sehe ich auch keinen Grund, wieso die Eltern irgendeine Feier machen und Geld verschenken sollten. Eine Feier zum Eintritt in die Jugend ist jedenfalls nicht obligatorisch.
Abgesehen davon denke ich mir, dass man dem Vater auch nicht vorwerfen sollte, seine Tochter vom Christentum beziehungsweise von der Kirche fernhalten zu wollen. Ich glaube, wenn die Tochter wirklich gläubig wäre, hätte er mit ihrer Entscheidung nicht unbedingt ein Problem. Aber er weiß ja, dass sie es nicht ist und nur das Geld haben will, also versucht er vielleicht, sie vor dieser falschen Entscheidung zu schützen, indem er ihr gleich das gibt, was sie will, ohne dass sie erst einmal Mitglied der Kirche wird, ohne das eigentlich wirklich zu wollen.
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