Froh sein, wenn Weihnachten endlich um ist?
Ich mag Weihnachten und die Adventszeit eigentlich sehr gerne, und das einzige, worauf ich mich freue, ist, dass nach Weihnachten die Innenstädte nicht mehr so überfüllt sind und man wieder einigermaßen normal einkaufen kann. Ansonsten stört mich Weihnachten nichts so richtig. Ich kenne es auch nicht, dass in der Zeit melancholisch und traurig bin und bei jedem Weihnachtslied Tränen in den Augen habe. Diese Gedanken habe ich eher zu anderen (unterschiedlichen) Zeiten, aber nicht immer zu Weihnachten.
Ehrlich gesagt bin ich sehr froh, wenn Weihnachten vorbei ist. Ich verbinde damit einfach nichts gutes. Ich wurde in meiner Kindheit immer gezwungen, mit in die Kirche zu gehen, obwohl wir das ganze Jahr nicht gegangen sind. Das finde ich sehr scheinheilig. Meine Familie hat sich außerdem immer an Weihnachten an einen Tisch gesetzt, obwohl das ganze Jahr gestritten oder über den anderen her gezogen wurde. Das fand ich noch schlimmer. Ich finde außerdem, dass man sich nicht an solchen besonderen Festen etwas schenken sollte sondern auch mal gern zwischendurch. Zu Weihnachten drehen die Leute außerdem immer durch, fahren wie die besoffenen Säue und kaufen ein, als ob es kein Morgen mehr gibt. Das hasse ich total. Da wird man beim Einkaufen fast überfahren von Einkaufswagen.
In den letzten Jahren geht es mir tatsächlich auch so, dass ich Weihnachten am liebsten gar nicht haben möchte und es aus meinem Leben verbannen wollen würde. Es ist nicht so, dass ich dieses Fest gleich ganz aus dem Kalender streichen würde, sodass das für alle anderen auch gilt. Aber ich sehe mich doch immer wieder konfrontiert mit irgendwelchen Anfragen von Familienangehörigen, allerdings selten meinen eigenen, dahingehend, ob wir nicht zusammen feiern wollen – und oft will ich das eben nicht. Besonders die letzten Jahre waren oft alles andere als grandios für mich und ich habe einiges erlebt, was mich nachhaltig geprägt hat. In der Weihnachtszeit kam dann alles wieder hoch und vor zwei und drei Jahren jeweils auch noch einiges dazu, was mir das Leben schwerer und trauriger gemacht hat, sodass mir wirklich nicht nach Feiern und vor allem nicht nach einer Familie, die nicht meine ist, zumute war.
Weihnachten irgendwo in der Abgeschiedenheit zu verbringen, nur mit einem einzigen Menschen, am liebsten mitten im Schnee und in der absoluten Ruhe und Stille, das kann ich mir hervorragend vorstellen. Ich würde auch nichts schenken oder geschenkt bekommen wollen, sondern an diesem Tag abends einfach nur etwas Leckeres essen und ansonsten ganz viel entspannen und abschalten. Ich kann mir gut vorstellen, dann sogar einen Schneespaziergang schön finden zu können, obwohl ich so etwas eigentlich gar nicht mag. Im richtigen Rahmen wäre das aber vermutlich etwas, was ich wenigstens gerne einmal ausprobieren würde.
Der Weihnachtsbaum selbst stört mich übrigens an Weihnachten gar nicht, eher im Gegenteil. Er ist für mich so ziemlich das Einzige, was ich an Weihnachten gern haben möchte, denn damit verbinde ich wirklich nur Gutes, aber gleichzeitig ist er für mich eben auch das Weihnachtssymbol schlechthin. Weihnachtsmusik muss hingegen nicht unbedingt sein, obwohl ich dieses Jahr sogar welche höre, jedenfalls seit zwei Tagen – aber das auch nur, weil mir diese Musik dabei hilft, dem Winter doch noch etwas Lauschiges abzugewinnen.
An den Weihnachtsfesten, an denen ich in der Vergangenheit seelisch wirklich mies drauf war, habe ich versucht, das irgendwie hinter mich zu bringen und das dann auch noch möglichst schnell, allerdings habe ich mich dabei nur auf das Notwendigste beschränkt: ich bin zu der Feier gegangen, zu der ich eingeladen worden war, habe gegessen, ein bisschen Smalltalk gemacht und bin dann auch ziemlich schnell wieder gegangen, sobald sich eine günstige Gelegenheit dafür geboten hat. Das ganze Spektakel hat sich auf zwei, maximal drei Stunden erstreckt, und das kann ich auch dann leisten, wenn es mir schlecht geht, ohne, dass man mir großartig etwas anmerken muss. Mir ist auch wenig daran gelegen, andere Menschen mit meiner schlechten psychischen Verfassung zu belasten, also versuche ich, mich da zusammenzureißen. Es ist ja nur ein Tag im Jahr.
Bei mir kommt das immer sehr darauf an, mit wem wir die Feiertage verbraucht haben. Bei meinen Eltern ist das so, dass da meistens mit den Großeltern zusammen gefeiert wird, dass ist an sich alles schön und gut. Da meine Großeltern sehr religiös sind, wird auch immer gebetet und zu Beginn des Essens werden in diesen Gebeten dann eben auch immer die Verstorbenen Familienmitglieder erwähnt. Zu diesen Zeitpunkt hat dann immer der Großteil der Familie und besonders die, die das Gebet vortragen, Tränen in den Augen, was mich auch nicht weiter wundert. Diese Momente sind immer etwas traurig, aber für mich kein Grund, Weihnachten deswegen nicht zu mögen, weil ich mich eigentlich gerne an meine verstorbenen Verwandten zurück erinnere. Die Atmosphäre hier ist an sich auch immer angenehm, egal ob wir bei den Eltern meines Freundes oder meinen eigenen sind.
Einige Weihnachten verbringen wir dann aber auch mit beiden Tanten und das mag ich dann ehrlich gesagt überhaupt nicht. Meine Eltern verstehen sich mit beiden sind sonderlich gut, was auch nicht verwunderlich ist, denn es handelt sich nicht nur um große Lästermäuler, sondern sie beginnen auch regelmäßig Streit mit meiner Oma. Dadurch ist dann ehrlich gesagt auch immer die ganze Atmosphäre komplett im Eimer und natürlich würden sie niemals zugeben, dass es an ihnen liegt, dass der Streit losging. Im Ganzen kann man daher sagen, dass Weihnachten in dieser Familienkonstellation keinen Spaß macht und meine Eltern versuchen auch immer so zu kommen, dass die beiden Tanten gerade nicht da sind, aber manchmal gelingt das eben nicht, zumal leider nun auch beide Tanten bemüht sind, die Termine so zu legen, dass man sich sieht, weil sie meinen, man müsse sich eben in der Familie treffen, auch wenn uns das so gar nicht behagt. Hier wünsche ich mir dann meistens auch, dass das ganze schnell ein Ende nehmen möge.
Meiner Meinung nach könnte man Weihnachten wirklich abschaffen. Ich habe so einen Stress mit diesem Feiertag, dass ich kaum dazu komme, mich in irgendeiner Art und Weise zu freuen. Ich muss jedes Mal die Verwandten meines Freundes abholen, sie zu seinen Eltern fahren dann dort ein paar Stunden verbringen, dies aber in Hast, weil schon der nächste Termin drückt. Danach muss ich zu meinen Eltern wieder zurück, dann zu meinen Verwandten und wenn wir dann wieder bei den Eltern von meinem Freund sind müssen die wieder alle nach Hause gefahren werden. Leider haben die Personen kein Auto und so müssen 5 Personen befördert werden.
Meiner Meinung nach besteht dieses Fest nur aus gehetzt sein. Ein Termin nach dem Anderen und vorher auch noch für jeden die passenden Geschenke kaufen. Ich rege mich auch immer wieder über die Leute auf, die Weihnachten merken, dass es so weit ist und noch schnell ein Geschenk kaufen. Sie hatten so viel Zeit aber sie nutzen die letzten paar Stunden, die sie haben, um die Stadt zu verstopfen.
Beim besten Willen ich kann diesen Feiertag nichts abgewinnen, als Kind war das natürlich anders. Als Kind hat das alles etwas Besonderes und Mystisches aber nun bin ich erwachsen und habe Weihnachten Verpflichtungen.
Mir geht es ähnlich wie dir und ich freue mich auch immer darüber, wenn Weihnachten endlich vorbei ist. Dabei mag ich die Zeit vor Weihnachten eigentlich sogar ganz gerne. Die Zeit vor Weihnachten ist immer richtig gemütlich und ich mag es sehr gerne, über Weihnachtsmärkte zu schlendern oder shoppen zu gehen, während überall schöne weihnachtliche Musik gespielt wird. Außerdem mache ich es mir auch gerne mit einer Tasse Glühwein vor dem Fernseher gemütlich und mir macht es auch viel Spaß, Geschenke zu kaufen.
Weihnachten selbst mag ich jedoch gar nicht. Wir verbringen dieses Fest immer nur zu dritt und das finde ich immer sehr traurig. Zudem gibt es bei uns eigentlich auch nie etwas Besonderes zum Essen und auch sonst ist die Stimmung bei uns zu Hause alles andere als weihnachtlich. Stattdessen sitze ich mit meinen Eltern immer die ganzen drei Tage zu Hause, wobei Streit vorprogrammiert ist. Dadurch, dass alles geschlossen hat, langweilen wir uns auch immer und irgendwie finde ich die Zeit auch sehr trostlos. Immerhin sind meine Freunde dann auch bei ihren Familien und da bleibt mir nichts anderes übrig, als die Zeit allein mit meinen Eltern zu verbringen.
Ich freue mich immer auf die Zeit nach Weihnachten, wenn das Leben endlich wieder normal weiter geht und ich auch die Möglichkeit habe, wieder raus zu gehen und etwas zu unternehmen oder mich einfach mit Freunden zu treffen. Zudem habe ich nach Weihnachten auch immer das Gefühl, dass bald wieder der Frühling kommt und das freut mich dann auch immer sehr. Immerhin ist mit Weihnachten auch immer gleich ein Teil des Winters für mich abgeschlossen.
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