Provoziert/Rebelliert ihr gerne mit eurer Kleidung?

vom 19.08.2013, 23:07 Uhr

Es ist ja nichts Neues, dass sich Jugendliche mit ihrem Kleidungsstil versuchen zu individualisieren und sich so von anderen abzugrenzen. Je einzigartiger desto besser. Auch ich habe früher eher lieber zu der Gruppe gehört die gerne in schwarzen Klamotten rumgelaufen sind und sich so abgehoben haben, einfach weil ich mich in diesen Sachen wohler gefühlt habe als in bunten Kleidern.

Immer wieder hört man ja auch, dass Jugendliche vor allem auch Erwachsene damit provozieren wollen, sei es um zu zeigen, dass sie anders sind oder schlicht und ergreifend um sie zu provozieren. Egal ob es sich hier um zerrissene Hosen, viel zu enge knappe Rocke oder knallbunte oder rabenschwarze Sachen geht. Provokation und Rebellion stehen oft im Vordergrund.

Wie war das bei euch? Hattet ihr auch solche Phasen in denen ihr eigentlich gegen alles und jeden wart und gerne provoziert hat? Oder ging es euch schlicht und ergreifend dadurch, dass ihr euch in den Sachen wohler gefühlt habt und deswegen auch solche Sachen gekauft habt? Kennt ihr Leute, bei denen das wirklich krasse Ausmaße angenommen hat nur aus dem Grund provozieren zu wollen?

» Überfliegerpilot » Beiträge: 178 » Talkpoints: 3,29 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hier verwechselst du vermutlich ein wenig etwas. Die Andersartigkeit steht definitiv nicht im Vordergrund, wenn Mädchen sich zu kurze Röcke anziehen. Ganz im Gegenteil - Ziel ist es hier dem "Mainstream" durch die vorgelebte Perfektion zu gefallen und die Reduktion des eigenen Wesens auf einen Begehrenswerten Körper. Mit Rebellion hat das wirklich nichts mehr zu tun und die Gesellschaft ist definitiv auch nicht mehr durch "Sex" zu provozieren.

Das du dann auch von "die Jugendlichen" sprichst, die sich - dem Ton nach - in Massen über Kleidung "individualisieren" wollen, widerspricht ein wenig dem, was die sog. "Konsumforschung" feststellt. So sind teure Markenklamotten seit je her hoch im Kurs. Das aber entspricht eher einer Uniformierung. Abheben kann man sich hier höchstens dadurch, dass man anderen zeigt, sich mehr teure Kleidung leisten zu können, als eben der Rest.

Wenn es heute noch Versuche gibt, durch Kleidung aufzufallen im Sinne eines "Protests" (gegen was dann auch eigentlich?), dann geschieht das eher durch eine vernachlässigbare Minderheit. Eine breite Masse würde hier nur "Idolen" aus der "Musikbranche" folgen - und dann wäre es kein Ausdruck von Protest.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Überfliegerpilot hat geschrieben:Auch ich habe früher eher lieber zu der Gruppe gehört die gerne in schwarzen Klamotten rumgelaufen sind (...)

Wenn du zu einer Gruppe gehört hast warst du doch nicht wirklich individuell, oder? Ich fand Leute, die sehr bemüht darum sind sich optisch vom Mainstream abzuheben, genau deshalb schon immer sehr paradox. Oft unterwerfen sie sich dann nämlich irgendwelchen anderen Modediktaten und folgen diesen noch viel genauer als das die Mainstream Leute tun. Bei den Hipstern kann man ja wirklich die Checkliste heraus holen und man wird immer irgendwas zum ankreuzen finden.

Ich hatte nie den Eindruck, dass man mit irgendwelchen Kleidungsstücken überhaupt noch provozieren kann, jedenfalls, wenn man nicht wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verhaftet werden möchte. Wenn ich mir im Moment die Mädels auf der Straße anschaue, mit extrem kurzen Shorts und bauchfreien Shirts, die so große Ärmelausschnitte haben, dass man den BH sehen kann - also weniger kann man eigentlich nicht mehr tragen. Und gibt es wirklich noch Leute, die sich von schwarzer Kleidung provoziert fühlen? Vor allem, wo einem diesen Sommer die Netzhaut durch Neonfarben veräzt wurde?

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



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