Zum Beginn einer Beziehung an das Ende denken?

vom 31.12.2010, 01:35 Uhr

Ich finde es schon irgendwie komisch, dass viele Leute schon am Anfang an das Ende denken. Besonders, wenn man es gegenüber dem Partner erwähnt - der ist vielleicht unsterblich verliebt und der Andere redet schon halb von der Trennung. Naja, andererseits ist so eine Ehrlichkeit und Offenheit ja auch wieder gut. Wie schon erwähnt wurde, eben weil die meisten Beziehungen sowieso nicht für immer, oder für einige Jahrzehnte, andauern.

Okay, man kann so etwas ja auch denken oder dem Partner irgendwann mal erzählen. Aber ich würde das nicht machen, wenn die Beziehung noch ganz frisch ist oder sich die beiden noch nicht besonders lange kennen. Das kann schon das Vertrauen zerstören, finde ich. Und außerdem kommt derjenige, zu dem das gesagt wird, ja sicher in den meisten Fällen auch darüber noch ins Grübeln, wie das gerade gemeint war und ob der Partner eventuell schon vorhat sich zu trennen.

Ich denke aber, an das Ende zu denken ist eigentlich genau dasselbe wie an die gemeinsame Zukunft miteinander zu denken. Schätze mal, viele oder eventuell sogar die meisten werden sich irgendwann in der Beziehung darüber mal ihre Gedanken machen, häufig auch ohne echten Glauben daran.

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» porcelain » Beiträge: 1071 » Talkpoints: 5,47 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich zum Anfang einer neuen Beziehung immer auch an eine Trennung denke. Gerade zu Anfang einer Beziehung ist ja alles noch ganz neu und man ist frisch verliebt. Das macht mich immer sehr glücklich. Jedoch denke ich dann auch immer daran, dass es vielleicht auch nicht für immer halten könnte und dass ich mich deshalb auch nicht so rein steigern sollte. Immerhin ist es gerade zu Anfang einer neuen Beziehung ja auch so, dass man sich erst richtig kennen lernen muss. Da ist es dann auch nicht unwahrscheinlich, dass einer der beiden dann merkt, dass er sich in der Beziehung doch nicht wohl fühlt.

Dass ich zum Anfang einer neuen Beziehung immer auch an eine Trennung denke, ist wohl ein Schutz. Gerade deshalb, weil ich dann immer sehr verliebt bin, versuche ich mir klar zu machen, dass es auch möglich ist, dass mein Partner die Beziehung beendet. Wenn ich das dann immer vor Augen habe, bin ich dann auch auf eine eventuelle Trennung vorbereitet und es würde mir dann wohl auch nicht ganz so weh tun und auch nicht ganz so überraschend kommen, wenn mein Partner tatsächlich mit mir Schluss machen würde.

Gerade dann, wenn man sich wahnsinnig sicher ist, dass die Beziehung für immer halten wird, tut es am meisten weh, wenn der Partner die Beziehung plötzlich beendet. Immerhin war man ja dann auch überhaupt nicht darauf vorbereitet. Wenn man sich aber von Anfang an klar macht, dass die Beziehung auch ein Ende haben kann, dann rechnet man auch immer mit dem Schlimmsten und daher ist es dann nicht ganz so schlimm, wenn die Beziehung doch einmal scheitern sollte, da man sich ja bereits Gedanken über das Thema gemacht hat. Zumindest bei mir ist das immer so und von daher denke ich auch von Anfang an immer gleich an eine Trennung.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich habe bei meiner ersten Beziehung auch relativ am Anfang an eine Trennung gedacht. Der Typ hat einfach nicht zu mir gepasst und verliebt war ich auch nicht wirklich in ihn. Es hat dann aber leider noch fast 4 Jahre gehalten, weil es ja doch meine erste Beziehung war und ich auch Angst vorm Schlussmachen hatte.

In meiner jetzigen Beziehung habe ich noch nie an eine Trennung gedacht. Ganz im Gegenteil, wenn ich an meine Zukunft denke, denke ich auch immer an meinen Partner und wie weit wir dann gemeinsam sind. Ich habe mich eben von Anfang an wohl gefühlt.

Ich denke, dass es bei vielen Menschen ein Selbstschutz ist, wenn sie gleich auch an eine Trennung denken. Sie wurden vielleicht in der Vergangenheit verletzt und möchten nun nicht gleich 100% in die Beziehung investieren und sind dann verschlossen. Das bringt dann einfach die Zeit, aber ich finde, dass man das dann auch für sich behalten sollte, wenn man so denkt. Immerhin muss man ja davon ausgehen, dass der andere noch die rosarote Brille trägt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Für mich hat dies weniger mit einer statistischen Betrachtung zu tun, als mehr mit den Erfahrungen die man gemacht hat. Da ich selbst ein sehr rationaler Mensch bin geht es mir durchaus auch so, dass ich darüber nachdenke. So etwas wie, sollte man wirklich einen Urlaub planen, vielleicht ist man wirklich schon bis zu der Durchführung getrennt. Allerdings handelt es sich bei mir um Ängste und nicht um das tatsächliche Denken, dass diese Beziehung scheitert.

Gerade in den ersten Wochen meiner Beziehung hatte ich enorme Ängste dieser Art und habe immer wieder darüber nachgedacht. Inzwischen denke ich da etwas anders, denn er ist immer noch da und er macht mich einfach nur glücklich. Also denke ich auch nicht mehr so viel darüber nach, dass eine Beziehung scheitern kann.

Jeder hat ja so seine Erfahrungen und Ängste gemacht, aber dies so enorm zu äußern finde ich in dem Moment auch etwas makaber und ich kann absolut verstehen, dass dir dies ein flaues Gefühl im Magen unterbreitet. So eine Aussage hätte mir sicherlich auch einen Schauer verursacht. Denn auch wenn ich selber oft Angst habe, so glaube ich doch daran, dass man wenn man Arbeit in eine Beziehung steckt und Bereitschaft, dass es dann auch noch möglich ist eine jahrzehntelange Beziehung zu erreichen. Es ist doch einfach ein wunderschöner Gedanke.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich es wirklich sehr komisch finde, wenn man zu Beginn einer Beziehung in einem solchen Zusammenhang schon an deren Ende denkt. Dieses Verhalten kann ich ehrlich gesagt überhaupt nicht verstehen. Natürlich ist es so, dass man immer daran denken sollte, dass es auch möglich ist, dass man sich irgendwann trennt. Ich würde davon ausgehen, dass man solche Gedanken vielleicht im Bezug auf gemeinsame Anschaffungen oder gemeinsame Pläne, die die weitere Zukunft betreffen, hat.

Ein solches Schloss an dieser Brücke in Köln ist aber meines Erachtens nach nichts, was später einmal kritisch sein könnte. Mit kritisch meine ich in diesem Zusammenhang, dass man sich beispielsweise einen Fernseher zusammen kauft und bei einer eventuellen Trennung ein großer Streit darüber entsteht, wer nun den Fernseher behalten darf. Bei einem solchen Schloss stellt sich die Frage ehrlich gesagt gar nicht, was man am Ende der Beziehung damit macht. Daher verstehe ich auch nicht, warum man zu Beginn der Beziehung an so etwas denkt.

Ich würde sogar vermuten, dass solche Gedanken nur entstehen können, wenn man die Beziehung gar nicht so richtig ernst meint. Es tut mir leid, dies sagen zu müssen aber ich bin fest davon überzeugt, dass man zu Beginn einer Beziehung auf gar keinen Fall an eine Trennung denkt, wenn man von der Beziehung wirklich überzeugt ist und nicht daran zweifelt. Aus diesem Grund bin ich etwas verwundert darüber.

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» Prinzessin_Erika » Beiträge: 2010 » Talkpoints: 6,28 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich muss zugeben, dass ich das am Anfang meiner Partnerschaft auch gemacht habe. Die Situation damals war so, dass ich eigentlich vorhatte, nach meinem Abitur in München zu studieren und dort eben mein Studentenleben zu genießen. Mein Freund hat in diese Pläne einfach nicht hinein gepasst und noch bevor wir zusammen gekommen sind, habe ich mich gefragt, ob es sich lohnt, eine Partnerschaft einzugehen, die mit ziemlicher Sicherheit nach drei Jahren endet.

Nun sind die drei Jahre vorbei und meine Pläne haben sich vollkommen verändert. Teilweise wegen ihm, aber größtenteils auch wegen anderer Entwicklungen und nun werden wir sogar bald zusammenziehen. Mittlerweile schäme ich mich fast für den Gedankengang, den ich damals hatte, aber ich war eben wirklich verunsichert und bin auch gar nicht davon ausgegangen, dass mein Freund es so lange mit mir aushalten würde. Ich war damals teilweise wirklich unerträglich und kann froh sein, dass er immer noch mit mir zusammen ist.

Ich finde es nicht abwegig, sich zu Beginn der Beziehung Gedanken um die Zukunft zu machen und sich die Frage zu stellen, ob es denn überhaupt Sinn macht, die Beziehung einzugehen, oder ob sie sozusagen sowieso schon dem Tode geweiht ist, zum Beispiel eben wegen einem bevorstehenden Umzug. Meine Schwester ist vor kurzem zum Beispiel auch eine Beziehung eingegangen, bei der sie sich viele Gedanken gemacht hat, weil ihr Freund zwei Monate später für mehr als ein halbes Jahr nach Australien gezogen ist. Ich kann schon verstehen, dass man sich da Gedanken macht, ob die Beziehung hält.

Wenn der Beziehung aber nichts im Wege steht, dann verstehe ich auch nicht, warum man sich so sehr den Kopf um eine Trennung zerbricht. Solange kein Grund dafür da ist, sollte man es meiner Meinung nach schon lassen und die gemeinsame Zeit lieber genießen. Man weiß letztendlich sowieso nicht, wie es sich entwickeln wird.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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