Lasst ihr euch auf der Straße zu Geldspenden überreden?

vom 14.08.2013, 18:23 Uhr

Geht man durch die Stadt, stehen die Werber schon suchend überall und man muss damit rechnen, angesprochen zu werden. Ich habe nichts dagegen, wenn sie höflich fragen. Aber wenn man dann nein sagt, sollten sie es auch akzeptieren und nicht auf einen einreden und hinterherkommen. Wenn sie dann eine solche Antwort bekommen, wie bei anlupa, müssten sie doch sofort still sein und nicht weiter fragen.

Sicherlich ist es sehr schwer, neue Mitglieder zu bekommen. Das berechtigt aber nicht dazu, so zu drängen. Auch wenn jemand zu Hause klingelt, wird der sofort verabschiedet. Ich glaube schon, wenn die angesprochenen Menschen die Formulare mit nach Hause nehmen, dass sie dann nicht gelesen werden, sondern im Müll landen. Aber eine Frage: Wie sollen sie an neue Mitglieder kommen? Nur durch Mund-zu-Mund Werbung geht’s auch nicht immer.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge



Ich werde auch häufiger in der Stadt angesprochen, wegen Spenden und Abos. Natürlich finde ich, dass man auch, wenn man das nötige Kleingeld dazu hat spenden sollte. Aber auf der Straße hat man meistens nicht genügend Zeit sich mit dem Thema auseinander zusetzen. Die Leute wollen dir ja auch etwas verkaufen und erzählen nur das was ich hören möchte.

Das Problem ist, dass man über die Firma bzw. das Unternehmen in dem Moment nicht wirklich etwas erfahren kann, sondern es wird über nur über den guten Zweck erzählt. Das nächste, man bekommt selten etwas in die Hand, bis auf einen Durchschlag mit der eigenen Unterschrift, wo alles nur ganz knapp daraufsteht und man meistens nicht genug damit anfangen kann.

Ich habe selber schon erlebt, dass ich etwas spenden wollte. Mit einem Mal hatte ich irgendein Zeitungsabonnement und habe lange gekämpft, bis ich die wieder los war! Die haben nach der Spende meine Daten weiter genutzt und kopiert auf einen angeblich unterschriebenen Vertrag. Und dann weiß man auch nie genau ob das Geld auch wirklich dort ankommt, wo es hin soll. Gerade wenn es irgendwelche kleinen Unternehmen sind und unbekannte.

Also mein Fazit: Ich bin bei solchen Sachen vorsichtig. Und wenn es doch mal eine Sache gibt, die mich wirklich interessiert, lasse ich mir etwas mit nach Hause geben und recherchiere im Internet darüber.

» Hasenschenkel » Beiträge: 39 » Talkpoints: 20,56 »


Niemals lasse ich mich auf der Straße auf solch ein Gespräch ein. Erstens, weil ich mich mit fremden Menschen nicht unterhalten möchte, wenn ich dazu gedrängt werden und zweitens, wenn ich spenden möchte, dann mache ich das in Ruhe von zu Hause aus. Organisationen die es nötig haben um Spenden zu betteln und das auch noch auf der Straße, vertraue ich mein Geld eh nicht an, da ein Großteil von meiner Spende dann bei dem landet der auf der Straße steht und darum bettelt. Immerhin machen die das auch nicht umsonst, sondern werden dafür auch bezahlt. Dann lieber eine Organisation, die auf solche Art von Spendensammelei verzichtet und somit alles oder zumindest der Großteil vom Geld auch bei den Bespendeten ankommt.

Anders ist es zum Beispiel, wenn ich im Ausland einkaufen gehe und ein Mensch kommt auf mich zu, gibt sich große Mühe deutsch zu sprechen und um etwas Kleingeld zu fragen. Ich sage ihm dann meist, dass ich meinen Wagen in Ruhe ausräumen will, er diesen dann wegbringen kann und das Geldstück im Wagen behalten darf. Das tut mir nicht weh, er tut etwas für sein Geld und die meisten freuen sich ehrlich und ernsthaft wenn man ihnen die Möglichkeit gibt, sich mit diesem kleinen "Job" das Geld zu "verdienen".

» Darkness » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe mich tatsächlich einmal unbemerkt überreden lassen, so einen Zettel auszufüllen. Allerdings habe ich die Aktion direkt an dem Tag noch widerrufen und mich fürchterlich über mich selbst geärgert, dass ich mich so habe belabern lassen. Das ist mir aber nur einmal passiert und ich werde mittlerweile auch gerne mal etwas deutlicher und unfreundlicher, wenn jemand einfach nicht aufhört, auf mich einzureden.

Der absolute Höhepunkt war, als jemand von Greenpeace mich so lange aufgehalten hat, dass ich fast meine Bahn verpasst hätte und als ich los gelaufen bin, lief er mit und meinte noch, dass wir das ja eben schnell im Laufen ausfüllen können. Dabei habe ich direkt am Anfang gesagt, dass ich weder spenden kann, noch will und sowieso nichts ausfülle, was mir auf der Straße unter die Nase gehalten wird.

Auch finde ich es ätzend, dass die einem nichts mitgeben, was man sich dann in Ruhe zu Hause angucken kann. Das finde ich ehrlich gesagt schon immer blöd und merkwürdig. Genauso merkwürdig finde ich es, wie unfreundlich manche Menschen werden, wenn man sagt, dass man nichts spontan ausfüllt. Ich mache so etwas definitiv nicht mehr und habe auch bei einigen Leuten nicht mehr die Geduld, mir anzuhören, was sie zu sagen haben. Ich finde es extrem unhöflich, wenn man redend neben mir her läuft, obwohl ich direkt freundlich gesagt habe, dass ich kein Interesse habe.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde es ansich schon gut, dass es solche Leute gibt, die sich dann dort hinstellen und für die Sache kämpfen von der sie überzeugt sind. Die Sache ist nur die, dass ich Student bin und daher nicht wirklich das Geld habe um es irgendwo zu spenden. Aus diesem Grund gehe ich solchen Leuten dann aus Prinzip aus dem Weg, weil es mir sonst wirklich leid tut, dass ich nichts unterschreiben kann. Hätte ich jeden Monat einen annehmbaren Lohn, würde ich mich wahrscheinlich eher auf ein Gespräch zu einer Sachen einlassen, die mich auch wirklich interessiert, weil ich dann wüsste, dass das Gespräch nicht umsonst ist.

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» conansc » Beiträge: 1135 » Talkpoints: 1,83 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich lasse mich von solchen Leuten gar nicht erst anreden. Ich gehe ja auch noch zur Schule und da kann ich mir keine Spende leisten. Bei uns am Bahnhof gibt es ein paar Obdachlose, denen ich immer mal etwas kaufe und die sich darüber auch sehr freuen, aber bei solchen Sachen auf der Straße weiß man ja auch nicht ob es ankommt oder es nur Datenklau ist. Immerhin kann sich ja jeder so ein Logo nachmachen und es an einen Stand kleben.

Mich würde es auch sehr wundern, wenn mir einer keinen Zettel mitgeben kann. Dann hat man nämlich nichts in der Hand und kann dann irgendwelchen Mist auch nicht kündigen, den man dann vielleicht untergejubelt bekommen hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Also ich wurde schon mehrmals angesprochen, von verschiedenen Organisationen oder Interessensvertretern. Einmal auch von Greenpeace.

Damals war ich noch Studentin und wollte gerade Einkaufen. Greenpeace hatte sich strategisch günstig direkt vor dem Supermakt positioniert. Sogleich wurde ich angesprochen, ob ich mich für die Umwelt interessieren würde und so. Da ich Geographie studiert habe, konnte ich bei den Themen natürlich mitreden, auf Grund des vielen Insider-Wissens, das die Uni vermittelt hat. Anschließend wurde ich dazu gedrängt, irgendein Papier zu unterschreiben inklusive Informationen zu meiner Anschrift und Kontoverbindungen. Das habe ich abgelehnt. Auch meine Begründung, ich sei Studentin und hätte nicht so viel Geld wurde mit der Begründung abgelehnt, dass eine Spende in Höhe von 1€ pro Monat ja nicht viel sei und sich jeder leisten könne. Auch könne man die Spende jederzeit widerrufen bzw. kündigen. Es war wirklich nicht leicht, diese Greenpeace-Leute loszuwerden. Aber irgendwie habe ich es dann doch geschafft. Allerdings erst nachdem ich Informationsmaterial mitnahm und versprochen hatte, mich zu Hause intensiv damit zu beschäftigen und es mir noch einmal zu überlegen.

Ein anderes Mal wurde ich auf der Straße von einem jungen Mann angesprochen, der wissen wollte, ob ich gerne lesen würde. Er nannte diverse Zeitschriften und fragte schließlich nach meinem Interesse für ein Abo, welches ich verneinte. Daraufhin bat er mich, meine Antwort zu begründen. Daraufhin meinte ich nur ganz trocken: "Ich habe kein Interesse (an einem Abo), weil es da garantiert einen Haken gibt und ich habe keine Lust diesen Haken zu finden." Dieser Satz machte ihn sprachlos und ich hatte meine Ruhe.

Ich habe das aber auch schon erlebt, dass ich direkt von irgendwelchen Passanten angebettelt wurde. Ich erinnere mich, dass einmal eine angeblich depressive Passantin ankam, von mir direkt mindestens 5€ haben wollte mit der Begründung sie sei so furchtbar krank und die Medikamente seien furchtbar teuer. Durch eine Freundin, die selbst depressiv ist, weiß ich, dass die Medikation nicht mehr als 5-6 € kostet, also meiner Meinung nach noch bezahlbar. Als ich ablehnte, ist sie ganz schön beleidigend und frech geworden und meinte, ich wäre reich genug und ich solle doch gefälligst ihr was abgeben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber selbst finanzielle Probleme, weil mein Bafög gekürzt wurde. Das war aber noch nicht alles. Sie hat mir am Ende sogar mit der Polizei gedroht, weil ich mich angeblich nicht korrekt genug verhalten hätte. Dabei habe ich sie weder beleidigt, angeschrien oder in irgendeiner Weise bedroht.

Ich bin immer vorsichtig mit diesen Spenden. Man weiß nie, wofür das Geld benutzt wird. Nachher dient es nur dazu, irgemdeinem seinen Luxuswagen zu finanzieren. Nachweisen kann man das eh nicht, daher bin ich immer sehr misstrauisch gegenüber Menschen, die andere direkt anbetteln.

Ich hatte mich einmal mit einem Bekannten zum Kino verabredet. Auf dem Heimweg kam ein angeblich Obdachloser an und wollte Geld von uns haben. Ich habe ihn von oben bis unten gemustert und er kam mir gar nicht vor wie ein Obdachloser. Er hatte sogar neue und vor allen Dingen sehr saubere Jeans an. Das machte für mich seine Geschichte unglaubwürdig, aber mein Bekannter gab ihm Geld, aus welchen Gründen auch immer.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 20.08.2013, 15:04, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Piccolino89 hat geschrieben:Auf dem Heimweg kam ein angeblich Obdachloser an und wollte Geld von uns haben. Ich habe ihn von oben bis unten gemustert und er kam mir gar nicht vor wie ein Obdachloser. Er hatte sogar neue und vor allen Dingen sehr saubere Jeans an.

Das erinnert mich sehr an ein Erlebnis, das ich auch einmal mit dem Thema Straßen-Bettelei hatte. In dem Fall war es eine Frau, die klagte, auf der Straße zu leben und dringend Geld zu benötigen, um sich dafür Nahrungsmittel und Getränke zu kaufen. Skeptisch wurde man allerdings allein schon, wenn man sich ihre saubere und von den Marken her gar nicht so billige Kleidung ansah.

Der Höhepunkt kam dann allerdings, als sie dann den Ort verlassen und durch ein paar kleine Seitenstraßen gegangen ist. Ich musste zufällig denselben Weg gehen und lief daher die ganze Strecke hinter ihr. So konnte ich sehen, wie sie letztendlich in ein zweistöckiges, herausgeputztes Einfamilienhaus mit großem Garten ging. Sie hatte sogar einen Schlüssel bei sich, um die Haustür aufzuschließen. So viel zum Thema Obdachlosigkeit.

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» Wawa666 » Beiträge: 7277 » Talkpoints: 23,61 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Wenn ich in der Innenstadt durch die Fußgängerzone gehe, sehe ich immer an der gleichen Stelle oft einen Mann sitzen, der bettelt. Vor sich hat er oft ein Gefäß stehen, in der Regel ein Pappbecher, um Geldspenden anzunehmen. Er guckt dann auch immer so mitleiderregend wie möglich, aber auch ihm nehme ich diese Obdachlosigkeit einfach nicht ab. Denn seltsamerweise hat er oft einen größeren Hund dabei. Ich kenne mich mit Hunden nicht so gut aus, da ich eher der Katzentyp bin, aber ich kann sagen, dass der Hund etwa Schäferhundgröße hatte.

Ohne jetzt zu gemein klingen zu wollen, muss ich schon sagen, dass er meiner Meinung nach gar nicht so arm sein kann, wie er vorgibt. Wie kann er sich sonst die Hundesteuer leisten? In Bonn beträgt die etwa 150€ pro Jahr, vorausgesetzt, man besitzt nur einen Hund, bei zwei Hunden sind es schon 210€ pro Hund pro Jahr. Ein Hund in Schäferhundgröße frisst ja auch nicht gerade wenig und Hundefutter ist auch nicht billig.

Also wenn ich in der Situation wäre, dass ich betteln müsste und obdachlos wäre, hätte ich meinen Hund aus Kostengründen bestimmt nicht behalten, so schwer es auch fällt. Mir ist klar, dass es nicht jedem leicht fallen würde, je nachdem wie lange man so einen Hund schon besitzt und wie eng die Bindung zu ihm ist. Aber in so einer Situation erscheint mir das am vernünftigsten.

Ich hab auch einmal erlebt, wie ein vermeintlicher Obdachloser mit einem Hamster im Käfig um Geld betteln wollte. Mir ist klar, dass ein Hamster was anderes ist als ein Hund, die fressen ja auch weniger. Aber es wirkt trotzdem komisch, wenn man den modernen voll ausgestatteten Käfig sieht neben einem Obdachlosen mit schmutzigen und zerrissenen Klamotten. Was ich auch sehr glaubwürdig finde ist, wenn vermeintliche Obdachlose betteln und dabei rauchen. Da schießt mir dann immer der Gedanke durch den Kopf: "Sind dir die Zigaretten zu teuer, dass du die nicht selbst bezahlen willst?"

Habe auch schon oft mitbekommen, dass diese vermeintlichen Obdachlosen sich gerne gerade dort positionieren, wo oft Schüler oder Studenten vorbeikommen. Also gerade die Altersgruppe, die in der Regel eh nicht viel Geld zur Verfügung hat.

Ich hab mich mal mit einem Kumpel von mir über dieses Thema unterhalten. Er meinte damals zu mir, dass er grundsätzlich nicht spenden würde, weil er mal einen vermeintlichen Bettler beobachtet hätte. Der Bettler hat nach seiner Beschreibung einfach nur dagesessen und Geld eingetrieben, als nach einiger Zeit ein sehr gut angezogener "Geschäftsmann" vorbeikam und das gesamte Geld von dem Bettler eingesammelt hat. Seitdem er dies beobachtet hätte, würde er grundsätzlich nichts mehr spenden, er habe das Vertrauen in die Menschheit verloren.

Wenn ich mir diese Geschichte so anhöre, würde es mich nicht wundern, wenn besagter "Geschäftsmann", mehrere "Bettler" unter Druck setzt, für ihn zu arbeiten, damit er am Ende das Geld einsammelt und sich davon irgendeine Luxuskarosserie leisten kann.

So ist das leider in der heutigen Zeit, man wird überall betrogen, wenn man nicht aufpasst.

» Piccolino89 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 21.08.2013, 09:50, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Grundsätzlich mag ich es nicht, wenn ich auf der Straße so voll gequatscht werde. Ich gehe solchen Gesprächen generell immer aus dem Weg und meide es bewusst mich egal von welcher Organisation ansprechen zu lassen. Auch wenn es noch so sinnvoll sein mag und ich Interesse daran hätte, verliere ich dieses wenn man mich so sehr in ein Gespräch zieht. Dann fühle ich mich bedrängt und ziehe mich aus dem Gespräch zurück.

Generell mag ich es auch nicht wenn das Gegenüber in so einem Gespräch sehr hartnäckig ist. Dann fühle ich mich bedrängt und genötigt. Entsteht dieses Gefühl, dann möchte man doch erst recht nicht mehr unterschreiben. Es kommt das Gefühl auf, dass man irgendwie über den Tisch gezogen werden soll.

Ich denke dann auch immer bei seriösen Unternehmen kann es doch auch kein Problem sein mir die Unterlagen mit zu geben und mich zu hause in Ruhe darüber nachdenken zu lassen. Vor Ort zu unterschreiben ist für mich da ein Unding. Ich brauche bei allen finanziellen Angelegenheiten immer Zeit.

Die Widerrufsmöglichkeit auf die der Mann dich hinwies ist ja schön und gut aber hat man erst mal unterschrieben muss man eben weiter schauen und nicht immer ist ein Widerruf so einfach. Natürlich gibt es Organisationen, welche man kennt, aber da kann ich dann ohne Probleme meist auch nochmal online nach Informationen schauen, oder auch ein Spendenantrag ausfüllen.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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