Erleichtert eine Motorhacke wirklich das Umgraben enorm?

Wer einen Garten hat, kennt das. Umgraben kann ganz schön anstrengend sein. Vor allem dann, wenn man einen lehmigen Boden hat, der sehr schwer zu bearbeiten ist. Wenn er trocken ist, ist er knochenhart. Wenn er zu nass ist, ist er klebrig und schwer. Man muss sich wesentlich mehr anstrengen, als beispielsweise bei Sandboden. Das geht ganz schön auf die Knochen, vor allem wenn der Garten schon verwildert ist und das Unkraut schon gut Fuß gefasst ist. Bis dann alles wieder schön ist, muss man mehrmals umgraben und dran bleiben.

Nun überlege ich, eine Motorhacke anzuschaffen. Angeblich soll es damit deutlich komfortabler sein, als das klassische Umgraben mit einem Spaten. Wie bewährt sich so ein Gerät in der Praxis? Ist das wirklich weniger anstrengend? Geht der Gebrauch so eines Geräts auch so auf den Rücken, wie Umgraben? Sind die Geräte nur lustiges, technisches Spielzeug oder taugen sie wirklich zum Umgraben? Bekommt man Unkraut damit los? Oder muss man trotzdem noch mit dem Spaten nacharbeiten?

Woran erkennt man, welche Motorhacke leistungsfähig genug ist, aber dabei gleichzeitig kompakt genug ist? Welche Mindestanforderungen muss eine Motorhacke erfüllen? Worauf muss man achten, wenn man wirklich ein funktionales Gerät finden will, das nicht die Welt kostet und nicht riesig ist? Würdet ihr wieder eine Motorhacke kaufen, oder war das ein Fehlkauf und warum? Was könnt ihr empfehlen?

Als wir unser Haus gekauft haben, mit 2000 m² wildem Garten, haben wir uns eine Motorhacke gekauft. Mein Mann ist zwar danach immer noch ziemlich abgekämpft und fertig. Das Gerät fährt natürlich leider nicht alleine durch die Erde. Trotz Motor muss man sie anheben und vorwärts drücken. Aber es geht wesentlich schneller. Und es ist gründlicher. Die Erde wird ja richtig umgewälzt und nicht wie mit dem Spaten einfach nur von oben nach unten gedreht.

Unsere war, ehrlich gesagt, ziemlich teuer. Wir haben 500 € ausgegeben. Aber dafür hat sie eben auch die benötigte Power. Wir haben auch extrem lehmigen Boden. Ansonsten haben wir vor allem auf ordentliche Reifen geachtet. Es gibt ja ganz viele Modelle, die die gleichen Reifen dran haben wie kleine Mädchen an ihren Puppenwagen. Keine Ahnung, wie das funktionieren soll.

Ich weiß nicht genau was du unter "Motorhacke" verstehst. Aber wir sind im Besitz einer 48cm breiten Gartenfräse und diese funktioniert eigentlich einwandfrei und ist auch sinnvoll wenn es nicht trocken ist. Bei leichter Nässe geht die Fräse circa 5-10cm in den Boden hinein. Wenn es jedoch trocken ist wühlt die Fräse nur auf der Erde herum und kann nicht einmal das Unkraut zerstören. Kurzum, bei leichter Nässe Top, bei Trockenheit (wie jetzt) Flop.

So 500 Euro wollten wir eigentlich nicht ausgeben. Das ist bei so einem großen Garten wie bei Dir, Bienenkönigin, sicher sinnvoll. Wir haben im Kleingarten gerade mal 100 m² Beetfläche zum potentiellen Umgraben. Davon ist ein Teil mehrjährig bepflanzt, so dass das eigentlich überflüssig ist, so ein Riesenteil anzuschaffen.

Das, was Bienenkönigin hat, ist möglicherweise schon eine Bodenfräse und keine Motorhacke mehr. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann ist die Motorhacke hier die kleine Schwester der Bodenfräse dort. Es kann aber sein, dass ich mich da täusche. Ich will damit nur klären, was mir unter dem Begriff Motorhacke etwa vorschwebt.

Wie auch immer das Gerät, das SuperHoffe nun als Fräse bezeichnet beschaffen ist: Genau so etwas will ich natürlich nicht haben. Es soll schon auch schwerere Böden umgraben und das möglichst eben nicht nur 5 cm Tief sondern knapp spatentief.

Wir haben uns jetzt doch so ein Gerät benutzt. Es hat einen Benzinantrieb und damit mehr Power als die elektrischen. Das war auch eine gute Entscheidung. Da wir einen lehmigen Boden haben, der in dem betreffenden Beet auch sehr stark verdichtet war, war die Power auch nötig. Zudem entwickelt so eine Motorhacke manchmal ein Eigenleben und da ist es ganz praktisch, wenn man nur auf die Füße und nicht noch auf ein Kabel aufpassen muss.

Letztlich muss ich sagen, hat das Gerät die Erde wunderbar krümelig gemacht. So gut hatte ich das mit dem Spaten nicht hinbekommen. Auch die auf dem Beet befindlichen Unkräuter wurden gut geschreddert und eingearbeitet. Ich bin ja mal gespannt, wie intensiv jetzt das Unkraut wieder kommt, weil ich dem manuell nicht wirklich beigekommen war. Diese Geräte schaden durch das intensive Umgraben zwar angeblich der Fruchtbarkeit, aber wenn auf einer ehemaligen Brachfläche das Unkraut ständig überhand nimmt, dann schadet das ja auch der Fruchtbarkeit. Und man jagt ja nicht ständig die Maschine da durch.

Es ist bei so schwerem Boden auf jeden Fall weniger anstrengend als Umgraben und geht vor allem nicht so sehr auf den Rücken. Man ist zwar auch reichlich kaputt nach dem Bedienen dieser Maschine, aber längst nicht so sehr, wie nach dem Umgraben. Zudem hat das den Vorteil, dass man die ungefähr 30 m² die das eine verdichtete Beet hatte in einem Tag fertig bearbeitet hat. Wenn man von Hand umgräbt, schaffe ich zumindest als Frau bei diesem Bodenzustand so eine Arbeitsleistung nicht. Und da man im Garten sowieso immer reichlich zu tun hat, ist das sehr praktisch wie ich finde. Vielleicht nützt ja diese Erfahrung ja noch jemanden, der mal in einer ähnlichen Situation wie ich ist und nach einer Entscheidung sucht.