Warum so unterschiedliche KFZ-Versicherungspreise?

vom 20.08.2013, 12:06 Uhr

Mein Freund hat seinen Wagen über die gleiche Versicherung versichert wie meine Mutter. Die Versicherung läuft über seinen Vater und die bezahlen ca. 500 Euro im Jahr. Mein Freund ist ebenfalls unter 25 und Fahranfänger, genau wie ich. Ich bin allerdings weiblich. Meine Mutter hat bei der gleichen Versicherung angefragt und würde da für mich 960 Euro im Jahr zahlen. Wenn ich mich alleine versichere bezahle ich 1200 im Jahr.

Wie kommt es, dass so heftige Preisunterschiede zu Stande kommen? Sind Jungs nicht eigentlich teurer in der Versicherung als Mädchen? Er fährt einen Peugeot 307, BJ. 2003, Benziner mit 117 PS und ich habe ebenfalls einen Benziner, 50 PS, VW Lupo, BJ. 2000.

Benutzeravatar

» Teelicht55 » Beiträge: 688 » Talkpoints: 17,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ja die Versicherungsbeiträge...so ganz durchschauen kann man sie wohl nie.

Aber grundsätzlich ist es so, dass man zunächst für jedes Auto einen anderen Tarif zahlen muss. Das hängt von dem Schadenverlauf des jeweiligen Fahrzeugs ab. Anhand dieses Schadenverlaufes im Vorjahr werden die Fahrzeuge in Typklassen eingeteilt. Ist also ein bestimmter Fahrzeugtyp häufig in Unfälle verwickelt und die Reparaturkosten entsprechend hoch oder ist das Fahrzeug gar begehrtes Objekt von Dieben, steigen diese Fahrzeuge in ungünstigere Typklassen, die dann alle Versicherungsnehmer dieses Fahrzeugs betreffen, denn sie müssen die entsprechenden Beiträge dafür zahlen. Auch die Region, in der das Fahrzeug zugelassen ist, wird zur Berechnung herangezogen. Man unterteilt sämtliche Ortschaften in Regionalklassen, denn es gibt Unterschiede, wo mehr Unfälle und Diebstähle geschehen.

Weiterhin hängt der Versicherungsbeitrag von der jährlichen Laufleistung ab, je mehr man fährt, desto höher das Risiko eines Schadens. Auch Fahrzeugalter und nächtlicher Abstellplatz spielen bei der Tarifgestaltung eine Rolle, Versicherungen gehen davon aus, dass Besitzer neuerer Fahrzeuge achtsamer sind, stehen Fahrzeuge in einer Garage, ist die Vandalismusgefahr geringer. Junge Fahrer sind risikofreudiger und unerfahrener, daher wird hier mehr Beitrag verlangt, bei Familienmüttern und -vätern geht man von defensiverer Fahrweise aus, es gibt Rabatte für gewisse Firmenangehörige oder manchmal auch für ein absolviertes Fahrsicherheitstraining und so weiter. Da gibt es zig Faktoren, die herangezogen werden.

Letztendlich kann aber auch etwas Verhandlungsgeschick und eine kompetente Person am Tarifrechner noch den einen oder anderen Euro Versicherungsbeitrag sparen.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Dir ist hoffentlich schon klar, dass sehr viele individuelle Punkte mit in die Berechnung der Prämien hineingerechnet werden, welche allein schon "deftige" Preisunterschiede ausmachen. Man könnte ja gleich mal mit der Schadensfreiheit an, die auf Grund der unfallfreien Versicherungsjahre gewährt werden. Dann kommt noch hinzu, dass die Versicherungsprämie ja auch "verhandelt" werden kann. So passiert es ja regelmäßig, dass Kunden die kündigen zum Verbleib überredet werden, weil die Prämie dann doch gesenkt werden kann. Jetzt kommt dann auch noch hinzu, dass es sich wohl um unterschiedliche Fahrzeuge handelt, was noch mal einen Unterschied machen dürfte. Allein an "Mädchen"/"Junge" liegt es wohl nicht.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Neben den schon erwähnten Punkten, gibt es manchmal ja auch noch Mengenrabatte, wenn der Versicherungsnehmer oder seine Familie schon eine gewisse Zahl an Versicherungen beim gleichen Unternehmen abgeschlossen hat. Ich konnte so damals mit gerade mal 80 Prozent als eigenständiger Versicherungsnehmer für mein Auto einsteigen, weil meine Eltern schon relativ viele Versicherungen bei dem Unternehmen hatten und musste daher nirgends mit einsteigen.

Im Endeffekt kann dir glaube ich aber niemand so richtig sagen, was nun tatsächlich wieviel Einfluss hat, da auch jede Versicherung andere Maßstäbe ansetzt. Es gibt ja auch Versicherungen, denen sind zum Beispiel die Laufleistungen egal und bei anderen macht das doch schon erhebliche Summen aus.

Ich wüde einfach mal bei einem Vergleichsportal schauen und mit den Angeboten kann man dann ja immer noch zu Versicherung deiner Mutter gehen und die dort vorlegen. So kann man doch recht oft noch deutliche Rabatte herausholen, die es vorher eigentlich nicht gab.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^