Welcher Hund passt zu älteren Menschen?

Mein Großvater hatte früher einmal ein Boxer Männchen, der aber leider vor ein paar Jahren gestorben ist. Da meine Großmutter nun auch vor ein paar Jahren gestorben ist fühlt er sich ein wenig einsam und hat darüber nachgedacht sich wieder einen Hund anzulegen. Mittlerweile lebt er ihn einer kleineren Wohnung als damals, deshalb sollte der Hund nicht so besonders groß sein, sodass sich dieser dann auch in der kleinen Wohnung wohlfühlt. Außerdem ist ja auch ein Garten vorhanden. Und mein Großvater ist trotz seines Alters noch sehr fit. Jetzt wollte ich fragen ob ihr kleine, zutrauliche Hundearten kennt.die für meinen Opa als neuen Begleiter in Frage kommen.

Es gibt ja viele Hunderassen und da nun speziell eine zu empfehlen finde ich nicht so gut. Ich finde zum Beispiel Jack Russell immer ganz gut, aber das ist sicherlich auch meine eigene Einstellung. Wenn er soweit noch fit ist, dürfte eigentlich auch kein Hund besonders ungeeignet sein. An seiner Stelle würde ich mir aber keinen Welpen mehr kaufen, sondern einen Hund aus dem Tierheim nehmen. Immerhin kennen diese dann ja auch schon gewisse Kommandos und man muss sie nicht zur Reinheit erziehen. Da kann er sich auch speziell zu einem Hund beraten lassen.

Ich finde ja, dass man die Agilität eines Hundes nicht an seiner Größe fest machen kann. Es gibt gemütlichere große Rassen und agile kleinere Rassen. Wenn dein Opa schon älter ist, dann würde ich dennoch zu einem kleineren Hund raten, weil die sich im Fall der Fälle besser tragen lässt. Einen großen Hund kann man auch nicht einfach mal hoch nehmen.

Viele ältere Menschen haben ja einen Pudel oder Dackel. Oder einfach einen kleineren Mischling. Aber dein Opa sollte sich den Hund selber aussuchen. Fast jeder Mensch hat eine Vorliebe für bestimmte Rassen und man sollte die wählen, die man auch gut findet. Und viel Wert sollte man auch einfach auf die Erziehung legen. Ist ein Hund gut erzogen, wird er deinem Opa auch nicht auf der Nase herum tanzen. Da gibt es sicherlich auch Rassen, die einfacher oder schwieriger sind, aber letzten Endes liegt es auch am Charakter des Hundes und an dem von deinem Opa. Empfehlen kann man da also nicht wirklich was.

Bitte bedenkt auch, dass ein Hund alt werden kann und das er versorgt sein muss, wenn dein Opa vielleicht nicht mehr so kann, wie er will. So etwas sollte man sich auch immer überlegen. Sonst hängt der Hund am Ende nämlich in der Luft.

Vielleicht sollte dein Opa einfach mal in ein Tierheim gehen und sich dort umschauen oder mal mit dem ein oder anderen Tier vorab spazieren gehen und gucken, ob Opa und Hund sich in Sachen Bewegungsbedürfnis miteinander anfreunden könnten und sich auch so einander gerecht werden. Ich würde es allerdings für grundverkehrt halten, wenn dein Opa sich einen Welpen zulegen würde.

Wir haben eine ältere Dame im Haus und die hat ein Schoßhündchen. Welche Rasse das ist, weiß ich nicht, weil ich mich damit nicht auskenne, aber es ist ein sehr friedlicher und wuscheliger Hund mit weißen Haaren. Auf keinen Fall würde ich einen Pitbull oder einen Rottweiler empfehlen, denn die wird die gute Frau nicht mehr unter Kontrolle bringen und mit diesen Hunden sind in Österreich schon etliche tragische Unfälle passiert.

Ich würde deinem Opa auch dringend den Besuch in einem Tierheim empfehlen. Ich denke nicht, dass man den Charakter eines Hundes unbedingt an der Rasse festmachen kann. Natürlich lässt die Rasse einige Rückschlüsse darauf zu, ob der Hund nun besonders aktiv oder eher ruhig ist, aber trotzdem ist jedes Tier anders. Auch denke ich, dass ein alter Mensch ruhig auch einen älteren Hund adoptieren sollte, damit er Hund nicht irgendwann ohne Herrchen da steht. Außerdem ist es natürlich auch so, dass ältere Tiere auch ruhiger werden und ein alter Mensch einem jungen Hund mit Spieltrieb kaum gerecht werden kann.

Wie gesagt, ich würde einfach mal ins örtliche Tierheim fahren und mich dort umsehen. In den Tierheimen warten ja leider immer sehr viele Hunde auf ein neues Zuhause und dort kann man dann auch erst einmal mit den Hunden Gassi gehen, um sie näher kennen zu lernen.

Ich würde auch auf jeden Fall einen Hund aus dem Tierheim empfehlen. Ein junger Hund wäre die falsche Wahl. Die sind zu hektisch und zu stark. Auch wenn dein Großvater für sein Alter noch agil ist, ist er kein junger Mensch mehr, der sich in die Leine stemmen kann, wenn der Hund einer Katze nachjagen will. Daher würde ich auch keinen allzu großen Hund empfehlen, weil die alleine schon durch ihr Gewicht zu viel Stärke mitbringen, auch wenn sie altersträge sind. Die Rasse finde ich hingegen vollkommen nebensächlich.

Ein weiterer großer Vorteil vom Tierheim ist die Probezeit. Wenn ihr einen Hund kauft, dann ist ein Umtausch extrem schwierig. Im Tierheim kann er aber wochenlang ausprobieren, mit unterschiedlichen Hunden spazieren gehen und sie richtig kennenlernen. Das minimiert die Überraschungen. Die wird es nämlich so oder so geben, wenn man den Hund in eine neue Umgebung bringt.

Auch nicht unwichtig, ist, dass dir und den anderen Personen, die deinem Großvater nahestehen, der Hund auch gefällt. Es kann ja jederzeit sein, dass ihr ihn für kurze Zeit, wenn dein Großvater mal ins Krankenhaus muss, oder leider irgendwann sogar für immer aufnehmen müsst. Viele Tiere von älteren Menschen landen leider nach deren Tod im Tierheim. Das ist extrem traurig, vor allem, wenn man bedenkt, wie viel diese Menschen ihren Tieren noch an Lebensfreude zu verdanken hatten.