Freund/in mit 13 unnötig?

Ich hatte in diesem Alter schon einen Freund, allerdings war das Ganze eher eine Schwärmerei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in diesem Alter schon ernsthafte Gefühle für jemanden hegen kann. Es ist eher so etwas wie ein Einstieg in die Liebe. Das kommt aber natürlich immer ganz auf die Person an, aber meine Gefühle damals waren noch nicht ernst zu nehmen und ich denke auch nicht, dass das bei anderen so der Fall ist. Zu mindestens nicht so, wie ich Liebe heute definieren würde.

Das man sich schnell trennt, ist irgendwie für mich normal. In dem Alter sind die Gefühle noch nicht so gefestigt, man probiert eher aus und möchte sich nicht fest legen. Außerdem erlebt man ständig neue Dinge und sammelt Erfahrungen, die einen extrem verändern. Daher ändert sich oft auch die Einstellung zum jeweiligen Partner und es ist genau so schnell wieder vorbei, wie es angefangen hat.

Ist ja lustig, dass du das hier ansprichst. Vorhin habe ich mich erst wieder daran erinnert, dass ich mit dreizehn Jahren angefangen habe, genau derselben Meinung zu sein. Ich habe zwar nichts gegen Leute oder die Einstellung allgemein, in diesem Alter mal ein paar kleinere Erfahrungen sammeln zu wollen, aber eigentlich halte ich das eher noch für unnötig. Natürlich hat man in diesem Alter noch absolut keine Ahnung von wahrer Liebe, das kommt erst viel später! Meiner Meinung nach fängt das erstmal mit fünfzehn oder sechzehn Jahren so halbwegs an.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich noch dreizehn war - die längste Beziehung, von der ich da etwas mitbekommen habe, hat tatsächlich beinahe ein Jahr gedauert, aber da war schon Monate vorher nichts mehr. Wer weiß, vielleicht bin ich einfach in einem Umfeld mit sehr unreifen Gleichaltrigen aufgewachsen, aber was solls? Viel mehr passiert in diesen Beziehungen meistens eh nicht.

Die meisten 13 Jährigen sind sicherlich noch nicht reif genug für eine ernsthafte Beziehung, soviel sei mal vorweg gesagt. Sicherlich gibt es Ausnahmen. Man spricht in diesem Zusammenhang ja auch oft vom geistigen Alter das sich unter Umständen vom biologischen Alter stark unterscheiden kann. Die körperliche Entwicklung muss also nicht mit der Reife des Verstandes einher gehen.

Du scheinst mir für den Alter schon recht aufgeweckt zu sein, aber wenn du keine Beziehung willst dann ist das sicherlich deine Sache. Es ist natürlich unnötig sich auf eine Partnerschaft einzulassen, wenn man emotional noch nicht reif genug dafür ist und das ist egal wie alt du bist ok. Lass dich nicht von deinem Umfeld unter Druck setzen. Lass dir einfach soviel Zeit wie du brauchst.

Wenn du ein jemanden mal so sehr magst, dass du dir mit ihm mehr als nur Freundschaft vorstellen kannst dann wirst du sicherlich auch eine Beziehung eingehen. Und vielleicht wird das ein Fehler sein, aber aus Fehlern lernt man. Man kann sich natürlich Ratschläge einholen, aber man muss Erfahrungen und vor allem auch schmerzliche Erfahrungen auch immer selbst machen.

Ich teile die Meinung meiner Vorredner, die sagten, dass es wohl kein pauschales Alter gibt, in dem man damit anfängt, Beziehungen zu führen. Aber ich denke auch, dass eben irgendwann mal anfangen muss und es offenbar ein bestimmtes Alter gibt, in dem das Thema Liebe und Beziehung aktuell wird.

Meiner Meinung nach ist das auch wichtig, denn auch, wenn ich denke, dass wohl die meisten Beziehungen, die in jungen Jahren eingegangen werden, eher schlechte Chancen darauf haben, zu halten, ist es doch wohl so, dass das Ausprobieren und das Lernen, was Liebe überhaupt ist und was eine Beziehung bedeutet, gar nicht ohne Versuch möglich ist. Sicher wird man reifer, wenn man älter wird. Aber man kann nicht unbedingt von Anfang an bessere Beziehungen führen, nur, weil man später damit anfängt.

Du schreibst, dass man in diesem Alter von Liebe noch nichts versteht und einfach nur erwachsen werden will. Da gebe ich Dir recht, halte aber dagegen, dass Beziehungen doch genau dazu gehören, erwachsen zu werden. Eine Beziehung ist ein bedeutender Teil des Erwachsenwerdens, jedenfalls für viele, offenbar auch für einige Deiner Mitschüler und Freunde.

Ich glaube, dass eine Beziehung in diesem sehr jungen Alter gar nicht unbedingt von denen, die sie eingehen, dafür gedacht ist, eine Ewigkeit zu halten. Und die wenigsten werden wohl auch ans Heiraten denken, sondern sich einfach nur versuchen wollen. Außerdem ist mir aufgefallen, dass es zur Bildung der Persönlichkeit gehört, sich eben auch zu profilieren, und das tut man in jungen Jahren unter anderem auch durch einen Freund oder eine Freundin. Bei uns war es früher so, dass diejenigen, die wenigstens einen Schwarm hatten, wesentlich interessanter waren als die, die sich überhaupt nicht fürs andere Geschlecht interessiert haben. Die aber, die einen Freund hatten, haben wir, die keinen hatten, bewundert, die waren für uns die Erwachsensten in unserer Gruppe.

Sehr lustig, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke, aber wir wussten es eben einfach nicht besser, auch das gehört zum Lernen und zum Reifen dazu. Also sehe ich es insgesamt als durchaus normal an, dass man heutzutage mit 13 schon einen Freund oder eine Freundin hat, wir waren damals auch nicht viel älter.

Laminus hat geschrieben:Was haltet ihr denn davon? ist man mit 13 schon für Beziehungen bereit oder soll man warten? Seit ihr meiner Meinung? Bitte alles mit Begründung!

Es kommt immer ganz drauf an: Manche Paare sind in dem Alter schon sehr reif und kichern nicht jedes Mal, wenn sie den anderen sehen oder ihn umarmen oder sogar küssen. Das heißt, dass nicht jedes Paar gleich ist und sich auch gleich verhält. Vielleicht bist ja schon erwachsener als die anderen Mädchen und Jungs und gerätst auch an einen Jungen, der sich erwachsener verhält und nichts von solchen Kinderspielen hält.

Das Risiko, dass einer der beiden Schluss macht, besteht innerhalb einer Beziehung immer. Dabei ist es eigentlich fast egal, wie alt man ist. Klar, wird man sich nicht so schnell trennen, wenn man Kinder hat und eine Ehe geschlossen hat. Dann wird man die Probleme lieber noch ein zweites Mal überdenken.

Beziehungen mit dreizehn Jahren sind meistens ja noch gar keine richtige Beziehungen, denn außer Händchen halten und sich hin und wieder zu küssen passiert da ja nicht viel. Das finde ich aber auch nicht schlimm. Man sollte seine Erfahrungen machen und wenn man mit dreizehn Jahren in einen Jungen verliebt ist, welcher diese Gefühle erwidert, dann kann man doch auch mit dreizehn schon ein paar Erfahrungen sammeln. Dagegen spricht in meinen Augen nichts. Schlimm finde ich es nur, wenn man denkt, man muss mit dreizehn Jahren auch schon Geschlechtsverkehr haben und alles so schnell wie möglich hinter sich bringen muss. Den Gedankengang finde ich vollkommen falsch, man kann mit dreizehn Jahren eine Beziehung haben und sich trotzdem mit allem Zeit lassen. Alles zu seiner Zeit.

Nötig ist eine Beziehung mit dreizehn Jahren sicherlich nicht. Es genügt auch, wenn man erst einige Jahre später seinen erste Beziehung erlebt. Ich hatte meinen ersten Freund auch erst mit sechzehn Jahren und ich empfand das eigentlich als das perfekte Alter dafür. Ich hatte zwar mit zwölf beziehungsweise dreizehn Jahren schon einmal die Gelegenheit, einen Freund zu haben, aber ich habe ihn damals abblitzen lassen, weil ich mich in dem Alter wirklich noch nicht bereit dafür gefühlt hatte und vor allem Angst hatte, was durch die Beziehung auf mich zugekommen wäre. Drei Jahre später war ich dann viel neugieriger und hatte nicht mehr so viel Angst, auch aus dem Grund, dass mein Freund selbst noch nicht so viel Erfahrungen hatte und wir das alles gemeinsam erleben konnten.

Ich finde nicht, dass man eine Beziehung in solch einem jungen Alter richtig ernst nehmen kann. Immerhin macht man sich in so einem Alter absolut keine Gedanken darüber, wie lange man mit der Person zusammen bleiben möchte, ob man sich eine gemeinsame Zukunft mit der Person vorstellen kann oder ob man überhaupt richtig zusammen passt. Normalerweise hat man in so einem jungen Alter auch noch nicht so tiefe Gefühle für jemanden, weshalb ich denke, dass solche Beziehungen eher oberflächlich sind. Ich bin mir sicher, dass es dabei auch nicht um die große Liebe geht, sondern einfach darum, erste Erfahrungen zu sammeln.

Ich muss sagen, dass mir meine Eltern niemals erlaubt hätten, in dem Alter bereits einen Freund zu haben. Von daher hatte ich meinen ersten Freund auch erst mit siebzehn Jahren. Da habe ich mich dann aber auch richtig reif für eine Beziehung gefühlt und da war es natürlich auch angebracht, über eine gemeinsame Zukunft nachzudenken, da ich ja auch fast volljährig war. Von daher war das auf jeden Fall eine ernste Beziehung.

Die meisten Kinder, die so früh eine Beziehung haben, wollen es jedoch wohl einfach ausprobieren, wie es ist, einen Partner zu haben. Und wenn alle Freundinnen einen festen Freund haben, muss man sich selbst natürlich auch einen Freund suchen, um mit den anderen mithalten zu können. Von daher denke ich, dass viele Kinder auch einfach aus Zwang eine Beziehung eingehen, da sie einfach Anerkennung von Gleichaltrigen suchen. Mit Liebe hat so etwas aber nichts zu tun, wie ich finde. Immerhin kann man in dem Alter Liebe doch nicht einmal richtig definieren.