Leben ohne Liebe?

Ich denke, dass hier alle Formen der Liebe gemeint sind, und so meine ich dann auch, dass ein Leben ohne Liebe kaum möglich sein wird, zumal das eigene Leben durch die Liebe ja überhaupt erst entstehen konnte. Zwar nicht durch die eigene Liebe, die man empfunden hat, aber doch durch die Liebe zweier Menschen zueinander oder die Liebe der Eltern zum im Mutterleib heranwachsenden Leben. Mit der Liebe beginnt alles und ich denke, dass kein Mensch ein Leben führt, in dem er nicht mindestens einmal selbst liebt und geliebt wird, ohne das als schön zu empfinden.

So gibt es auch in meinem Leben eine ganze Reihe von Menschen, die ich liebe. Neben meinem Partner, meinen Eltern und meinen Schwestern sind da selbstverständlich auch die Kinder meiner Schwestern und, das will ich nicht unerwähnt lassen, meine Tiere. Auch für meine Freunde empfinde ich eine Form der Liebe, nämlich eine geistige Liebe, die auch ungeheuer bereichernd in einem Menschenleben ist, wie ich finde.

Ohne all diese Menschen, die ich liebe und ohne dieses Gefühl, das mich mit ihnen verbindet und das sie mir glücklicherweise entgegenbringen, würde ich vermutlich mein Leben nicht lieben und auch nicht sagen können, dass ich wirklich glücklich bin. Immerhin ist doch genau dieses Gefühl der Liebe, das man zu anderen Menschen hat, genau das, was einem immer wieder bleibt, das einen auffängt und durchs Leben führt, egal, wie viel man in materieller Form besitzt, was man kann oder wer man ist, denn Liebe kennt keine Bedingungen.

Dass man ohne Liebe leben kann, jedenfalls ein gesamtes Leben lang, ohne jemals geliebt zu haben oder geliebt worden sein, halte ich für ausgeschlossen.

Ich denke das eine Welt ohne Liebe möglich ist. Wenn keiner wissen würde, was Liebe ist, würde es auch keiner vermissen. Ich wäre manchmal auch froh, wenn es keine Liebe geben würde. Den Liebe lässt automatisch auch Gefühle wie Hass, Eifersucht und Neid entstehen. Wer war noch nicht neidisch auf eine Person, die mehr geliebt wurde. Allerdings hat die Liebe auch schöne Seiten, wie das Gefühl der Geborgenheit und des Vertrauens.

Wenn meine Eltern mir in meiner Kindheit keine Liebe geschenkt hätten, hätte ich bestimmt eine unglückliche Kindheit gehabt. Hätte ich nie die erste Freundin gefunden, wäre mein Leben ein trauriges gewesen. Ohne die Liebe zum Sport könnte ich mir auch nicht mehr vorstellen zu leben. Also wie sollte es Leben ohne Liebe geben? Besser gesagt glückliches Leben? Denn wenn es keine Liebe mehr auf dieser Welt gäbe, dann wäre alles trist und grau und das Leben wäre nicht mehr lebenswert.

Ich glaube, die meisten von uns können sich gar kein Leben ohne Liebe vorstellen. Denn zu Liebe gehört ja nicht nur, dass man eine Beziehung hat, sondern auch die Liebe, die man durch die Familie und die Freunde erfährt. Ich glaube vor allem die Elternliebe unterschätzt man. Aber es gab ja mal ein Experiment, vielen hundert Jahren, als Babys ohne Mutterliebe aufwachsen sollten. Sie hatten eigentlich alles, was man für das Überleben braucht, sprich Essen, Trinken, und so weiter, aber sie sind trotzdem alle gestorben. Ihnen hat einfach die Liebe gefehlt. Also denke ich schon, dass Liebe zum Überleben wichtig ist und die Menschen das wirklich brauchen.

Das muss ja nicht unbedingt bedeuten, dass man unbedingt eine Beziehung im Leben braucht. Das denke ich nicht. Zwar wünschen sich Singles oft einen Partner, aber überleben können sie trotzdem ohne, denn immerhin haben sie meistens auch noch eine Familie und Freunde. Ich denke, da geht es nicht unbedingt um die Liebe, die man in einer Beziehung verspürt, sondern einfach darum, auch Gesellschaft zu haben und jemandem zum Reden. Einfach ein soziales Leben, so banal das auch klingt. Wir sehen das als selbstverständlich an und deswegen ist uns wohl einfach nicht bewusst, wie sehr wir das brauchen.

Ich kenne übrigens jemanden, der sich jahrelang von den anderen Menschen abgeschottet hat. Er hat schon mit einigen geschrieben, aber eben nur über Messenger. Er hat sich für den Sportunterricht immer ein Attest geben lassen, weil er Menschen nicht nah sein wollte. Seit er nun arbeitet und somit mit Menschen in Kontakt treten muss und auch beinahe schon eine Beziehung hatte, wirkt er viel zufriedener. Er nimmt nicht mehr so viele Medikamente, hat allgemein bessere Laune und redet nicht mehr ständig davon, wie sehr es ihn nervt, überhaupt zu leben. Das ist für mich eigentlich ein Beweis dafür, dass man Liebe im Leben einfach braucht, in welcher Art auch immer, von Familien, Freunden, dem Partner oder auch Tieren.

Dass Liebe überlebensnotwendig ist, wurde ja bereits in einigen Experimenten bewiesen. Von daher steht fest, dass ein Mensch ohne Liebe nicht existieren kann. Jeder Mensch braucht Liebe und Zuneigung und wenn das nicht gegeben ist, wird man unglücklich und sogar krank. Ein Mensch ist einfach nicht dafür geboren, um allein zu sein und jeder braucht den Kontakt zu anderen Menschen, um glücklich sein zu können.

Wie viel Liebe man braucht, ist jedoch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manchen Menschen reicht es, die Liebe zu seinen Eltern zu haben und diese Menschen können auch jahrelang problemlos ohne jegliche Beziehung auskommen. Auch gibt es Menschen, die innerhalb einer Beziehung enorm viele Freiheiten brauchen und denen es voll und ganz ausreicht, den Partner alle zwei Wochen zu sehen. Dann gibt es aber auch wiederum Menschen, die wirklich viel Liebe brauchen und die sich schlecht fühlen, wenn sie keinen festen Partner haben, mit dem sie jeden Tag gemeinsam verbringen können.

Ich würde sagen, dass ich jemand bin, der viel Liebe benötigt. Ich mag es nicht gerne, Single zu sein und ich fühle mich in einer Beziehung einfach am wohlsten. Zudem sehe ich meinen Partner dann auch ganz gerne täglich. Ich muss nicht immer den ganzen Tag mit ihm gemeinsam verbringen, aber mir ist es wichtig, ich einfach oft sehen zu können, da ich mich sonst auch sehr schnell einsam fühle.