So unterschiedlich kann eine Kontoeröffnung sein

vom 15.08.2013, 10:16 Uhr

Schon öfter habe ich Girokonten eröffnet aus den unterschiedlichsten Gründen. Nun ist es dass ich in Hildesheimder einen Stadt, wo ich studiere ein Konto habe, aber sehr oft in einer anderen Stadt nicht weit entfernt und es daher praktischer fand auch dort ein Konto zu besitzen um immer zeitgemäß wichtige Angelegenheiten abwickeln zu können. Egal, jedenfalls ging ich zu der Bank um ein Konto zu eröffnen. Der neue Filialleiter kam persönlich zu uns und war doch mit zunehmender Zeit sehr neugierig. Noch nie musste ich bei einer Giro-Free-Kontoeröffnung ohne Dispo alles offen legen.

Schufaauskunft ist ja kein Thema, aber was interessiert es einen Bankmitarbeiter wie ich wohne, mit wem ich wohne, welche Konten ich führe und was ich sonst noch so tue. Ich fühlte mich zunehmend einfach sehr ausgefragt. Dann kam der nächste Punkt, der mich doch verstutzte. Der Filialleiter meinte ich dürfte mein Konto in der anderen Stadt nicht behalten. Das würde gegen die Firmenpolitik verstoßen bei beiden Sparkassen angemeldet zu sein. Er drängte mich dazu das Konto zu kündigen und meinte er würde mir sonst keines geben. Irgendwie ließ ich mich dann dazu überreden und bereute es schon eine Stunde später. Mir war auch sehr unwohl nach dem Gespräch gewesen.

Wenige Tage später war ich bei der anderen Sparkasse und fragte dort nach warum es diese Vereinbarung zwischen beiden Sparkassen gäbe. Lustig nur, dass in dieser Sparkasse Niemand von dieser Vereinbarung wusste. Daraufhin konnte ich die Kündigung meines Kontos wieder rückgängig machen und war sehr erleichtert, aber immernoch verärgert über die seltsame Kontoeröffnung. Vor zwei Tagen dann, war ich in einer anderen Filiale des neu eröffneten Kontos und schilderte dort die gelaufene Kontoeröffnung und hier wurde es noch lustiger, denn auch hier wusste man nichts von der Vereinbarung laut der ich mein Konto hätte kündigen müssen.

Zu der anderen Filiale war ich eigentlich nur gegangen, weil ich per Post den Gesprächsverlauf meines Kontoeröffnungsgespräches erhalten hatte und mich beschweren wollte, denn dieser war gelogen. Ich hatte interessanterweise an so ziemlich allem Interesse. Sogar an einer Hausrat- und Haftpflichtversicherung, die ich längst habe und vor allem hatte ich mit dem Filialleiter über nichts davon gesprochen. Inzwischen habe ich bei der Sparkasse wo auch der eine Filialleiter arbeitet eine Beschwerde eingereicht. Eigentlich wollte ich mein Konto schon wieder kündigen, aber die zweite Filiale dieser Sparkasse hat mich dann überzeugt, dass es an dem Berater selber liegt und nicht an der Kasse.

Wie wäret ihr mit der Situation umgegangen? Wurdet ihr auch schon mal von einem Berater etwas hinters Licht geführt? Ich denke der frisch gebackene Filialleiter war etwas übermütig und wollte seine Filiale verbessern, aber dies kann ja nicht passieren indem man Kunden anlügt und auch noch behauptet ich hätte Interesse an allem.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde so gerne von mir behaupten, dass ich mir so eine Ausfragerei nicht gefallen lassen würde, weil sie wirklich unangemessen ist, aber ich bin auch nicht der Typ dafür, einfach aufzustehen und zu gehen. Daher meide ich vor allem Gespräche mit Bankmitarbeitern, aber auch z.B. Versicherungsvertretern an der Haustür, wie die Pest. Ich bin mittlerweile bei einer Onlinebank und genieße die Kontaktlosigkeit sehr. Ich mag es einfach viel lieber, mich zuhause über Angebote zu informieren, Formulare auszufüllen und dann das zu bekommen, was ich wollte und nicht weniger und vor allem auch nicht mehr.

Ich finde Bankmitarbeiter sind eigentlich die Schlimmsten. Meinen Mann rufen sie alle 2 Monate an, ob er nicht mal vorbeikommen möchte. Und wenn man mal wegen einer Kleinigkeit vorbeikommen muss, machen die daraus ein zweistündiges Gespräch über Bausparen oder Riester-Rente. Ich finde das extrem aufdringlich und nervig. Ich bekomme lieber Prospekte und denke daheim in Ruhe darüber nach, als dieses Werbegespräch über mich ergehen zu lassen, bei dem man auch gleich etwas unterschreiben soll, weil es ja sowieso nichts zu beanstanden gibt, weil ja alles supertoll ist.

Also die normalen Gespräche mit Bankmitarbeitern sind schon grauenvoll, aber dein Filialleiter schießt echt den Vogel ab. Das Ausfragen über deine Lebensverhältnisse, um rauszufinden, welche Produkte er dir noch andrehen könnte, ist wirklich unverschämt. Und zu behaupten, du wärst an all diesen Produkten interessiert, ist einfach mal dumm, da dir das ja wohl auffallen wird, wenn du die Produkte schon hast.

Ich finde es seltsam, dass sich noch niemand über den Mann beschwert hat, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass er das erst seit kurzem so macht. Ich würde an deiner Stelle über eine offizielle Beschwerde nachdenken, damit das dort mal in den Akten steht und der Mann überprüft wird. Ist ja ungeheuerlich, dass so einer eine ganze Filiale leitet und diese Methoden womöglich noch an seine Mitarbeiter weitergibt.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich würde mich auch an höherer Stelle beschweren. Anscheinend wollte der Bankmitarbeiter zusätzlich zur Kontoeröffnung Versicherungen an dich verkaufen. Üblich ist eine solche Ausfragerei nicht. Denn jeder hat ein Recht auf ein Girokonto auf Guthabenbasis - auch bei negativer Schufa-Auskunft.

Grundsätzlich fände ich es sehr unübersichtlich, mehrere Girokonten zu haben. Ich mache Online-Banking und gehe überhaupt nie zur Bank. Wenn du bei der Postbank bist und kein Onlinebanking möchtest, kannst du bequem zu Hause deine Formulare wie etwa Daueraufträge und Überweisungen ausfüllen und kostenfrei verschicken. Außerdem gibt es in vielen Postbankfilialen Automaten, wo du das erledigen kannst.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



anlupa hat geschrieben:Ich würde mich auch an höherer Stelle beschweren. Anscheinend wollte der Bankmitarbeiter zusätzlich zur Kontoeröffnung Versicherungen an dich verkaufen. Üblich ist eine solche Ausfragerei nicht. Denn jeder hat ein Recht auf ein Girokonto auf Guthabenbasis - auch bei negativer Schufa-Auskunft.

Ich werde denke ich mal ein bis zwei Wochen warten was bei der Beschwerde jetzt bei raus kommt und dann werde ich dies versuchen. Aber wie kann man sich an höherer Stelle beschweren? Die Beschwerde wurde ja offiziell aufgenommen und eingetragen, aber wie komme ich denn überhaupt an eine höhere Stelle.

anlupa hat geschrieben:fände ich es sehr unübersichtlich, mehrere Girokonten zu haben. Ich mache Online-Banking und gehe überhaupt nie zur Bank. Wenn du bei der Postbank bist und kein Onlinebanking möchtest, kannst du bequem zu Hause deine Formulare wie etwa Daueraufträge und Überweisungen ausfüllen und kostenfrei verschicken. Außerdem gibt es in vielen Postbankfilialen Automaten, wo du das erledigen kannst.

Nun jedem das Seine. Ich habe gerne unterschiedliche Konten für unterschiedliche Zwecke. Zum Einen um zum Beispiel etwas anzusparen, oder wenn ich Geld für einen bestimmten Zweck wie den Studiengebühren zurücklege. Aber ob und wieviele Konten ich habe, hat ja eh nichts damit zu tun. Die Postbank finde ich zwar ganz nett, aber irgendwie habe ich etwas gegen die Bank. Ich gehe gerne zu Banken und lasse mich persönlich beraten und bei der Postbank ist es mir zu unpersönlich, aber danke für den Hinweis.

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» pichimaus » Beiträge: 2016 » Talkpoints: 6,99 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich habe auch zwei Konten, eines bei der Postbank und eines bei der Sparkasse. In beiden Fällen sind immer alle recht nett zu mir gewesen. Den Herrn von der Postbank hab ich beispielsweise auch mal später angerufen, wenn ich eine Frage habe (ich wollte wissen, wie viel man pro Tag abheben kann) und der scheint manchmal Langeweile zu haben und plaudert dann ewig mit mir; erzählt mir, zu welchen Ausstellungen er geht oder welche Schulungen er bei der Postbank hatte. Eigentlich gehört derjenige zum Postbank Finanzcenter, also gar nicht die direkte Kontenabteilung, denn normalerweise hat man für das Konto nur so eine Kundenhotline. Ich rufe aber stattdessen immer beim Finanzcenter vor Ort an – geht ja scheinbar auch.

Natürlich fragen die auch gewisse Dinge, etwa was ich beruflich mache, aber das ist in den Formularen, die die bei der Kontoeröffnung für mich ausfüllen, irgendwie auch mit dabei. Bei der Sparkasse ist es ähnlich, es geht dann halt in so eine Plauderei über, auch bezüglich meines Berufs usw. Ich habe aber kein Problem damit, weil ich meinen Beruf ja gerne mache. Die Sparkasse hat in dem Fall mein Zweitkonto und ich habe denen mal gesagt, dass ich dieses als Firmenkonto nutze, weil ich ja nebenbei selbstständig bin. Überraschenderweise meinte der Bearbeiter dann, dass dies gar keine Rolle spielt; ich könnte mit dem Konto machen, was ich will und was ich woanders habe, sei egal.

Was Dir passiert ist, finde ich aber schon richtig dreist von dem Filialleiter. Der hat da wirklich irgendwie etwas falsch gemacht, was so bei Sparkassen auch nicht üblich ist. Du schreibst ja, dass er neu dort war und vielleicht ist das der Grund. Möglicherweise war er vorher bei einer anderen Bank mit ganz anderen Geschäftspraktiken angestellt, bei der eben andere Regeln galten, die er dann fälschlicherweise auf die Sparkasse übertragen wollte.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Was dir passiert ist, ist unglaublich frech von dem Filialleiter gewesen. Ich hätte mich auf keinen Fall dazu drängen lassen, mein anderes Konto zu kündigen, spätestens da hätte ich mich für seine Zeit bedankt und ihm freundlich gesagt, dass ich zu den Konditionen kein Konto bei seinem Institut eröffnen möchte. Es gibt ja schließlich auch noch genug andere Banken.

Ich habe selbst auch zwei Girokonten, eines bei einer Filialbank und mein Hauptkonto bei einer Onlinebank und es war nie ein Problem. Wahrscheinlich wollte er einfach, dass du alle deine Bankprodukte in Zukunft ausschließlich bei ihm abschließt, denn dafür bekommt er ja auch Provision. Ich finde es auch ungewöhnlich und fragwürdig, dass du das Beratungsprotokoll nicht sofort nach dem Gespräch ausgehändigt bekommen hast, denn ich dachte eigentlich, dass das mittlerweile so vorgeschrieben ist. Eben damit die Bankberater nicht noch zusätzliche Dinge eintragen, wie es bei dir der Fall war.

Wahrscheinlich bist du einfach ein ein Exemplar von Berater geraten, der nur seinen eigenen Profit im Blick hat. Das sind auch immer die Leute, die den Ruf einer ganzen Branche in den Dreck ziehen.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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