Sollten Hartz4 Empfänger Urlaubsgeld bekommen?
Wenn ich für jede Phrase in diesem Thread nur 5 Euro ins Phrasenschwein schmeißen würde, könnten wir einer Familie ihren Urlaub bezahlen. Denn irgendwie kommt immer das selbe und das in der Regel ausnahmslos von Menschen, die sich nicht in der Situation befinden.
Ob man für 300 Euro Urlaub machen kann, würde ich gar nicht erst diskutieren. Ich selbst würde behaupten, dass das durchaus möglich ist. Abhängig davon, wie viele Leute mit den 300 Euro für wie lange auskommen müssten. Ob der Urlaub dann wirklich für alle erholsam ist, steht ebenfalls auf einem anderen Blatt.
ob Hartz4 Empfänger einmal im Jahr 300 Euro bekommen
Was haltet ihr von Urlaubsgeld für Arbeitslose?
Ich würde aber nicht einsehen, dass sogenannten Sozialschmarotzern solche Gelder zur Verfügung gestellt werden
Nicht jede Familie die Leistungen aus dem Hartz 4 Topf bezieht, ist arbeitslos. Heute ist es kein Problem, selbst mit zwei Vollzeitstellen nicht mehr den Bedarf einer Familie decken zu können. Arbeitslosengeld 2, wie es eigentlich heißt, gibt es auch für Familien, die zu wenig Einkommen haben. Ebenfalls aus dem Topf werden Leistungen bezahlt an Kranke, Rentner, Kinder!, Schwangere und so weiter.
Ich behaupte außerdem (und weiterhin, denn die Aussage treffe ich immer wieder), dass der Hauptteil der Bezieher von Leistungen aus dem Arbeitslosengeld 2 Topf gar nicht arbeitsfähig sind. Der Hauptteil der Leistungsbezieher sind Kinder. Die dem Arbeitsmarkt zum Glück nicht zur Verfügung stehen. Ein weiterer großer Anteil an Leistungsbeziehern steht dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, weil entweder Kinder unter drei Jahren oder jünger im Haushalt leben oder selbst Rente bezogen wird oder das Einkommen nicht ausreicht. Deshalb sollte man sich einfach mal überlegen, wen man da alles zusammen in einen Topf kippt!
Ob es solche Zuschüsse nun geben soll oder nicht - ich weiß nicht wirklich was ich davon halten soll, gebe ich ehrlich zu. Ich denke, wenn man eben in der Situation ist, muss man sich auch irgendwie damit arrangieren. Des weiteren können auch viele Kinder aus Familien, bei denen beide Elternteile ein Einkommen haben, nicht in den Urlaub fahren, weil das Einkommen zwar reicht, den Lebensunterhalt der Familie zu decken und sie deshalb keine Leistungen bekommen, aber zu gering ist, um eben etwas für den Urlaub anzusparen.
Ganz grob kann man aber schon Regelungen finden, um herauszufiltern, dass eben nur Familien mit Kindern in den Urlaub fahren und das Geld auch nur dafür genutzt wird. Ansonsten denke ich irgendwie, bevor jemand auf die Idee kommt, man könnte Reisegruppen anbieten, für Kinder aus sozial schwachen Familien, sollte man die Idee lieber begraben.
Ich bin bezüglich des Themas auch eher gespaltener Meinung. Zum einen kann ich gut nachvollziehen, dass solchen "Sozial-Schmarotzern" nicht noch mehr unnötiges Geld in den Hintern gebuttert werden sollte, immerhin geht es ja um unsere Steuergelder, andererseits bin ich der Meinung, dass jeder irgendwo beziehungsweise irgendwie ein Recht auf Urlaub hat, vor Allem die Kinder aus solchen Hartz 4 Familien. Die bekommen dann mit, wie all ihre Freunde beziehungsweise Freundinnen in den Urlaub nach Mallorca, Paris oder was weiß ich wohin fliegen und selber müssen sie in ihrem Zimmer zuhause versauern, nur weil ihre Eltern entweder zu faul sind oder eben auf dem deutschen Arbeitsmarkt keine Stelle finden.
Mir geht es bei dem Thema dann eher um die Kinder, immerhin können diese ja nichts dafür, wenn ihre Eltern kein Geld bekommen. Versteht mich nicht falsch, die Eltern sind ebenfalls nicht Schuld, zumindest nicht immer. Ich meine sogar einmal mitbekommen zu haben, dass es der kleinere Teil der Hartz 4 Empfänger ist, der wirklich bewusst auf Kosten des Staates lebt. Von daher würde ich die Sache mit dem schmarotzen als "Peanuts" beziehungsweise als irrelevantes Klischee beiseite stellen.
Um auf das eigentliche Thema ein wenig zurückzukommen, mir stellt sich nämlich die Frage, wie man mit 300€ großartig Urlaub machen soll. Als vierköpfige Familie wird es da nicht wirklich einfach ein paar Tage Urlaub zu machen, selbst wenn es hier irgendwo in der Umgebung ist, immerhin muss es ja nicht Afrika oder der Nordpol sein.
Letzten Endes fehlt dem Staat aber das Geld, um eben das Urlaubsgeld der ganzen Hartz 4 Empfänger zu finanzieren, weshalb diese Fragestellung eigentlich relativ schnell abgetan werden kann. Urlaubsgeld wär eine feine Sache und würde die soziale Ader des deutschen Staates zeigen, aber ich glaube kaum, dass sich das so wirklich umsetzen lässt.
Ich wollte nun den Hartz IV Beziehern keineswegs zu nah treten. Mir ist bewusst, dass darunter auch Schwangere, in Elternzeit lebende Menschen, Rentner oder auch Kinder gehören. Aber für mich klang der Beitrag so, dass es eben auf die Arbeitslosen, die sich nicht bemühen, zu faul sind oder zu Unrecht Hartz IV beziehen, gerichtet ist.
Familien mit Kindern, die zudem Arbeitslosengeld 2 beziehen, sollten aber dann nicht in Rahmen des ALG 2 gefördert werden, sondern hier sollte die Familienpolitik durchgreifen. Deswegen wäre es für mich an diesen Punkt eine ganz andere Thematik, die ich dann auch sofort bejahen würde.
Wer einen bestimmten Lebensstandard haben möchte, muss eben arbeiten gehen, um sich einmal oder mehrere Male im Jahr einen Urlaub zu gönnen. Es spricht ja auch gar nichts dagegen, dass Hartz IV Bezieher Urlaub machen. Schließlich kann man auch bei der weiter entfernten Familie Urlaub machen. Oder eben bei Freunden. Da wird es schon ein Weg geben. Auch wenn dies bedeutet, dass man noch ein bisschen kürzer treten muss.
Die Frage, die sich mir bei der Thematik stellt, ist, was passiert mit dem ausgezahlten Urlaubsgeld? Familien, die sich bemühen, werden sich freuen und ihren Kindern eine Freizeit organisieren. Das können sie aber teilweise jetzt schon über verschiedene Träger und zahlen dafür wenig bis gar kein Geld. Familien, die sich weniger bemühen, werden das Geld auch nicht für den Urlaub oder die Kinder ausgeben. Es geht also nicht nur darum, wer es "verdient" Urlaubsgeld zu bekommen, sondern auch, wie es wirklich angelegt wird. Es gibt in vielen Städten jetzt schon Freizeitangebote für Kinder. Vereinsmitgliedschaften werden verbilligt, Schwimmbad- und Kinobesuche werden ermäßigt usw. Es ist also, wenn man sich bemüht, auch heute schon viel möglich. Dass da vor allem die Kinder und nicht so sehr die Eltern profitieren sollten, ist meine Meinung.
Natürlich können auch Eltern, die Arbeitslosengeld2 beziehen, den einen oder anderen Urlaub nötig haben, ganz klar. Aber ich denke, dass es die Kinder noch nötiger haben. Besonders bei finanziell schwachen Familien. Urlaubsgeld an sich fände ich keine so gute Idee, wohl aber Ermäßigungen und Gutscheine für Freizeitangebote, so, wie es sie jetzt schon gibt. Allerdings sollte das ausgebaut werden. Natürlich ist da auch immer die Gefahr, dass die Kinder stigmatisiert werden. Wenn das Kind immer wieder auf Gutscheine und Ermäßigungen zurückgreifen bzw. hoffen muss, kommt das wohl bei den Mitschülern manchmal nicht so gut an.
Ich bin gleicher Meinung. Unter den Hartz 4 Empfängern gibt es nicht nur Schmarotzer, sondern auch Menschen, die einfach Pech im Leben hatten und keinen Job erhalten. Somit haben es die einen eher verdient als die anderen. Trotzdem tendiere ich eher zu keinem Urlaubsgeld, da das Hartz 4 dazu gedacht ist, die Grundbedürfnisse wie Wohnung, Nahrung und Kleidung stillen sollte. Dazu gehört das Urlaubsgeld definitiv nicht dazu.
Alternativ könnte man auch vorschlagen, dass nur die Hartz 4 Empfänger das Geld erhalten dürfen, die ihre Mühe in Form von gescheiterten Bewerbungen, die aber mit viel Mühe erstellt wurden, beweisen können. Ich finde dass Pechvögel so doch ihren verdienten Urlaub bekommen können.
Ich finde, dass Hartz-IV-Familien auch in Urlaub fahren sollten, nicht unbedingt wegen der Eltern, sondern wegen der Kinder. Ich würde die Leistung aber nicht in bar auszahlen, sondern Zuschüsse zu bestimmten Angeboten geben. Wir haben früher sehr oft in Jugendherbergen Urlaub gemacht. Man könnte dort solche Freizeiten mit Eltern und Kindern organisieren. Uns hat das immer sehr gut gefallen, weil die Jugendherbergen immer an schönen Orten liegen. Ich finde es wichtig, dass die gesamte Familie einmal dem Alltag entkommt, um wieder zu regenerieren und aus dem oft öden Alltag herauszukommen. Das stärkt die Beziehung zwischen Kindern und Eltern und gibt vielleicht wieder Mut und Inspirationen. Oft ist es ja gar nicht unbedingt das Geld, dass solchen Familien fehlt, sondern die Zuversicht und Tatkraft.
Ich habe das Thema zwar nur am Rande mitbekommen, aber ich meine, dass es um finanzielle Leistungen für die Kinder ging und nicht für die ganze Familie. Wobei es schon einige Projekte in Deutschland gibt, wo Kinder aus sozial schwachen Familien in den Urlaub fahren können. Erst letzte Woche habe ich dazu einen Fernsehbericht von der Diakonie gesehen.
Und wenn es wirklich nur für die Kinder ausgegeben werden kann, ist diese Idee nicht mal schlecht. Nur muss es dann eben auch so gestaltet werden, dass die Eltern keine Chance haben, das Geld für die eigenen Zwecke zu verwenden.
Ich sehe es auch so, dass H4-Empfänger selbst (natürlich) kein Urlaubsgeld bekommen sollten - maximal deren Kinder indirekt über verschiedene Ferienprojekte oder Ähnliches. Eine direkte Auszahlung von Urlaubsgeld wäre absolut ungerecht gegenüber vielen arbeitenden Menschen. Diese müssen sich den Urlaub oftmals mühsam zusammensparen und haben im Zusammenhang mit ihrer Arbeit ja auch teils hohe Kosten, die man bei so einem Vergleich nicht vergessen darf.
Und solange es Geringverdiener und Alleinerziehende gibt, die aufgrund ihrer finanziellen Situation überhaut nicht in den Urlaub fahren können, sind solche Überlegungen meiner Meinung nach ohnehin völlig abwegig.
Ich finde diese Diskussion absolut merkwürdig, denn ich bin keinesfalls der Meinung, dass Empfänger von Sozialleistungen auch noch Urlaubsgeld erhalten sollten. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass es gerade für Kinder sehr schade ist, wenn diese keinen Urlaub machen können und nicht mal zu Hause raus kommen. Allerdings ist es einfach so, dass es total ungerecht wäre, wenn nun Sozialleistungs-Empfänger Urlaubsgeld erhalten würden. Immerhin ist es ja so, dass es viel zu viele Menschen gibt, die nur sehr wenig verdienen und sich somit auch keinen Urlaub leisten können. Diese Leute erhalten vielleicht keine Sozialleistungen und würden dann kein Urlaubsgeld erhalten.
Ich denke also, dass ein Urlaubsgeld an dieser Stelle vollkommen falsch und unangebracht wäre. Ich bin der Meinung, dass eher etwas an der Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt getan werden muss, so dass sich einfach jeder Mensch aus eigenen Mitteln einen Urlaub zusammensparen kann. Das wäre eine tolle Sache, aber anders finde ich es einfach nicht in Ordnung.
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