Welche Pro- und Kontraargumente für Aufenthalt im Internat?

Es gibt tatsächlich Kinder, die gerne in ein Internat gehen würden. So der Junge von A, der meint, dass er im Internat besser lernen könnte als in einer anderen Schule. Er hat schon viel über Internate gelesen und für ihn wäre es ein Wunsch in ein Internat zu gehen.

Welche Pro- und Kontraargumente gibt es für einen Internatsaufenthalt? Was ist positiv und was negativ? Denkt ihr, dass es immer gut ist, wenn ein Kind in ein Internat geht? Ist es wirklich so, dass in Internaten besser gefördert wird?

Ich glaube, es kommt sehr auf die Qualität des Internats an. Ich kenne nun nur die Aussagen über das Internet, das sich bei mir in der Nähe befindet, aber ich denke, dass es schon Unterschiede gibt und ein Internet als besser und ein anderes wieder als schlechter eingestuft werden kann. Wenn man sich dazu entscheidet, das Kind aufs Internat zu schicken, dann sollte man sich auf jeden Fall vorher nach Meinungen umhören, denn wenn die Entscheidung erst einmal getroffen ist, dann sollte man das Kind nicht wenige Wochen nach Schulstart wieder von dem Internat herunter tun. Es ist schon eine endgültige Entscheidung, die man da treffen sollte, denn das Kind aus dem gewohnten Umfeld herauszunehmen und in einem Internat unterzubringen ist schon ein großer Schritt, welcher gut überlegt werden sollte. Man nimmt dem Kind ja auch die Freunde aus der Schule, wenn es denn vorher schon zur Schule gegangen ist und ich stelle mir das wirklich unglaublich schwer vor. Ich hätte das als Kind nicht wollen.

Dass man auf einem Internat besser lernen kann, stimmt wahrscheinlich so. Man hat da eher mal die Ruhe und die Zeit, um sich an die Hausaufgaben oder ein Projekt zu sitzen, als wenn man zu Hause ist und genau weiß, dass man sich in der Zeit nun auch mit Freunden treffen könnte oder etwas anderes machen könnte, was eben mehr Spaß macht, als für die Schule zu lernen. Im Internet haben die Erzieher beziehungsweise die Lehrer eben mehr Kontrolle darüber, was die Schüler den Tag über so machen.

Ich habe ehrlich gesagt immer das Gefühl, dass Internatskinder oft von ihren Eltern „abgeschoben“ werden. Das klingt jetzt böse, aber die Kinder, die ich kenne und die aufs Internat gehen, sind Kinder von Menschen, die viel arbeiten und kaum Zeit haben, sich um ihre Kinder zu kümmern. Ich würde daher mein eigenes Kind nie aufs Internat schicken, dadurch verpasst man soviel von der Entwicklung.

Ich würde auch sagen, dass es sicher auf das Internat selber ankommt und ob der Schüler dazu passt. Ich denke schon, dass man in einem Internat besser und ohne Ablenkungen lernen kann, weil in den Lernzeiten eben darauf geachtet wird, dass keine Ablenkung erfolgt. Aber solche Zeiten kann man ja auch zu Hause einführen. Als großen Pluspunkt bei einem Internat sehe ich den strukturierten Tagesablauf an, der immer gleich ist. Diese Kontinuität finde ich für Kinder und Jugendliche schon wichtig, aber auch die kann man ja vielleicht zu Hause erreichen.

Ein Nachteil ist sicher, dass ein Kind für einen Internatsbesuch die ganze vertraute Umgebung und auch die Freunde zurück lässt. Sicher kann das schnell wieder kompensiert werden, wenn das Kind im Internat schnell Anschluss und Freunde findet, aber das ist ja im Vorfeld noch nicht gesagt. Ein weiterer Nachteil sind sicher die zum Teil schon sehr hohen Kosten. Ich habe eben mal auf der Homepage eines Internats in meiner Nähe geschaut und bei Preisen um 2.000 Euro pro Monat werden nicht viele Eltern sich den Internatsbesuch für ihre Kinder leisten können.

Ich könnte keine allgemeinen Pro- und Kontraargumente für und gegen ein Internat aufzählen. Internate sind sehr unterschiedlich und Kinder sind ebenfalls sehr unterschiedlich. Manche Kinder fühlen sich in guten Internaten wohl, für andere, die eher Einzelgänger sind oder besondere Interessen haben, die in Internaten nicht angeboten werden, ist es eher ein Horror. Hier muss also ganz individuell entschieden werden.