Studium: Wie viel Zeitaufwand bei euch?
Ich habe vor einigen Monaten mein Studium der Rechtswissenschaften begonnen und inzwischen hat sich doch ungefähr der Zeitaufwand abgezeichnet, mit dem ich zumindest in den ersten beiden Jahren wahrscheinlich zu rechnen haben werde. Derzeit habe ich zwei Grundkurse und noch einige Tutorien sowie Grundlagenfächer, insgesamt komme ich auf zehn Veranstaltungen pro Woche und veranschlage somit einen Veranstaltungszeitraum von 20 Stunden wöchentlich.
Zusätzlich rechne ich das Selbststudium ein, das für den Erfolg unbedingt notwendig ist. Durchschnittlich kalkuliere ich mein Lernpensum auf vier Stunden täglich, die ich in der Bibliothek verbringe, somit komme ich auch hier auf 20 Stunden, womit mein Studium etwa 4 Stunden wöchentlich einnimmt und in etwa mit einer Vollzeittätigkeit zu vergleichen ist. Natürlich ist das letztlich eine Milchmädchenrechnung, schließlich fallen hin und wieder Veranstaltungen aus, ebenso wie sich das Lernpensum vor Klausuren steigert, aber grundsätzlich würde ich schon sagen, dass diese 40 Stunden realistisch sind.
Anfänglich hatte ich ziemlich große Schwierigkeiten mit der Menge und war oft erschlagen von meinen Studieninhalten, trotzdem würde ich sagen, dass ich mich inzwischen an mein Pensum gewöhnt habe und trotz der 40 Stunden zumindest meist über freie Abende verfüge. Wie sieht das bei euch aus? Wie viel Zeit pro Woche wendet ihr für euer Studium durchschnittlich auf? Habt ihr das Gefühl, dem Studienfach mit diesem Zeitaufwand gerecht zu werden? Und fällt es euch schwer, diese Zeit aufzubringen?
Ich studiere zwar nicht mehr, habe mein Studium aber auch erst im Sommer abgeschlossen. Jeder Studiengang sieht ja nun leicht anders aus, auch wenn die Planer bemüht sind, dass sich der Workload pro Semester ungefähr in der Waage hält. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich 4 oder 6 stündige Vorlesungen hatte und auch pro Vorlesung pro Woche einen Übungszettel mit durchschnittlich 4 Übungsaufgaben zu rechnen hatte. Die haben schon ziemlich das Lernpensum erhöht. Auch konnte ich das ja mit den Creditpoints ungefähr hochrechnen. Im Schnitt hatte ich da auch eine 40 Stunden Woche. Mal mehr, mal weniger.
Da ich das Studium beendet habe, kann ich auch nicht behaupten, dass es nicht machbar war, aber so wie es laut Plan hätte laufen sollen, ist es eben nicht gelaufen. Von daher: Da besteht noch deutliches Potential seitens der Uni.
Eine Freundin von mir studiert Medizin und sagt stets, dass es Wahnsinn sei. Sie muss innerhalb von 4 Wochen einen handbreiten Stapel Papier auswendig lernen und wird alle 4 Wochen getestet. Wenn sie zwei mal durchfällt, kommt ein riesiger Test mit viermal soviel Stoff. Oft dauert es Tage, bis sie mir auf beispielsweise eine SMS antwortet.
Von anderen Studenten mit anderen Studienfächern habe ich aber auch schon das Gegenteil gehört und mitbekommen, die können irgendwie stundenlang gammeln, tagelang feiern und sehen ihr Studium eher als Urlaub an. Da wünscht man sich fast nochmal, studieren zu gehen.
Die meisten Studienfächer sind schon so ausgelegt, dass man im Schnitt mit einer 40h-Woche zurecht kommt (wobei es sicherlich auch Ausnahmen gibt). Allerdings hängt das schon sehr stark vom Studenten ab. Schließlich nehmen einige Studenten noch zusätzliche Fächer in ihren Studienplan auf und erhöhen damit ihren Aufwand.
Bei Fächern, bei denen es stark auf das Verständnis ankommt (zum Beispiel höhere Mathematik in den Ingenieurswissenschaften) kann der Zeitaufwand je nach Talent sehr stark variieren. Ich kenne Studenten, die hierbei über 60h die Woche Aufwand inklusive Vorlesungen hatten und trotzdem schlechtere Noten geschrieben haben als ein Student, der neben den 30h für die Vorlesungen vielleicht noch 5h pro Woche gelernt hat.
Ich habe momentan nur sechzehn Stunden wöchentlich. Obwohl sich das auf den ersten Blick wirklich wenig anhört, ist es im Endeffekt leider doch nicht so wenig, da eben sehr viel Zeit nötig ist, um die Seminare vorzubereiten und auch nachzubereiten. Das schaffe ich aber trotzdem ganz gut, da meine Seminare glücklicherweise so gelegt werden konnten, dass ich keine Freistunden habe. So geht mir keine Zeit verloren, die ich zum Lernen nutzen könnte. Außerdem habe ich auch einen Tag in der Woche frei, so dass ich diesen Tag auch noch zum Lernen oder für meine Freizeit nutzen kann.
Ich würde sagen, dass ich zusätzlich zu den sechzehn Stunden in der Woche auch noch sechszehn Stunden, also die gleiche Zeit, für das Selbststudium benötige. So komme ich auch gerade einmal über dreißig Stunden wöchentlich, was ich als genau richtig empfinde. So gönne ich mir aber auch hin und wieder Wochen, in denen ich noch weniger mache, so dass das Studium momentan als recht angenehm empfinde.
Vor den Prüfungen ist es klar, dass ich mit meinen dreißig Stunden nicht hin komme und viele weitere Stunden mit Lernen verbringen werde. Das macht mir aber nicht sonderlich viel aus, da ich einen gewissen Druck auch benötige. Außerdem ist der Zeitraum der Prüfungen auch nicht so groß, so dass man es locker überstehen kann, drei Wochen lang jeden Tag ein wenig zu lernen.
Ich habe vor, die nächsten Semester auch so aufzubauen, dass ich immer sechzehn Stunden wöchentlich habe. So mache ich weder zu viel, noch zu wenig. Außerdem habe ich ja jetzt gemerkt, dass sechzehn Stunden sie Woche wirklich gut zu bewältigen sind.
Als ich noch in der Schweiz Lehramt studiert hatte, hatte ich weit über dreißig Stunden wöchentlich. Dazu kam zusätzlich die Zeit für die Vorbereitung und Nachbereitung. So hatte ich also überhaupt keine Freizeit. Den Druck hatte ich auch nicht lange bewältigen können, weshalb ich schließlich abgebrochen habe. Da ich jetzt nur etwa die Hälfte der Zeit in der Uni verbringen muss, ist das fast wie Ferien für mich.
Anfang meines Studiums hatte ich Veranstaltungen, die 28h wöchentlich betrugen, da ich ein Hauptfach habe und ein Nebenfach belegen muss. Der Lernaufwand daheim betrug dann wiederum noch einmal mindestens 20 Stunden, was dann im Endeffekt dann auf ungefähr 48 Stunden herausläuft. "Ungefähr" nur, weil der Lernaufwand zwar 20 Stunden betragen sollte, es aber nicht regelmäßig bei mir war. Ich empfand diese 48 Stunden als sehr viel und sehr anstrengend. Es fiel mir auch teilweise schwer, konsequent zu lernen, weil ich direkt nach dem ich zuhause ankam sofort weiterlernen konnte.
Vor Klausuren habe ich immer viel mehr gelernt und hatte einen sehr extremen Lernaufwand, den ich überhaupt nicht in Zahlen ausdrücken kann, weil ich einfach nicht mehr weiß, wie viel das war.
Momentan weiß ich noch nicht, wie viele Stunden ich im nächsten Semester belegen muss, aber das werden bei weitem nicht so viele Stunden sein wie in meinem Anfangssemester. Und darüber bin ich auch wirklich froh - das hätte tatsächlich Freizeitpotential, wenn da nicht die Arbeit wäre.
Ich hatte im Jurastudium wesentlich weniger als deine 40 Stunden. An Vorlesungen hatte ich in etwa 16-18 Stunden pro Woche, in den letzten Semestern waren es schon weniger. Auf das Selbststudium habe ich weitestgehend verzichtet, lediglich vor der ein oder anderen Klausur etwas gelernt, vielleicht 4-5 Stunden.
Seit dem 6. Semester war ich dann gar nicht mehr in der Uni bei den Vorlesungen, sondern nur zu den Klausuren, für die ich dann nicht mehr wirklich gelernt habe, weil ich pro Tag etwa eine Stunde, manchmal auch zwei gelesen habe. Nachdem ich die Scheine dann alle hatte, habe ich ein Semester lang Pause gemacht und bin dann direkt ins Examen, mit einer Lernphase von ca. 4 Wochen.
Ich halte es für ungesund, zu viel Zeit ins Studium zu investieren. Einen Vollzeitjob bekommt man noch früh genug, da sollte man in meinen Augen die Studienzeit schon noch etwas genießen dürfen.
40-Stunden-Wochen hatte ich im Studium auch nie. Wie viel ich ins Studium investieren musste, hing jedes Semester immer sehr davon ab, was ich belegt habe. Im Schnitt hatte ich immer etwa 15 bis 20 Stunden Vorlesungen und Seminare. Wenn ich ein Semester hatte, dass fast nur aus VWL bestand, habe ich auch nicht viel mehr ins Studium investiert, weil es mir einfach unglaublich leicht fällt und ich das extrem schnell verstehe. Da lerne ich dann immer nur kurz vor den Klausuren.
Seit ich nebenbei noch Wirtschaftsrecht studiere muss ich etwas mehr Zeit investieren. Das liegt vor allem daran, dass mir die Art zu Denken in den juristischen Veranstaltungen noch etwas schwer fällt, da es einfach eine andere Art als VWL ist. Die juristische Arbeitsweise ist mir noch zu neu und für mich manchmal einfach nur unlogisch. Da muss ich jede Woche zu Hause tatsächlich die Veranstaltungen nachbereiten. Ich hoffe aber, dass das bald weniger wird.
Ich kenne auch Studenten, die das gleiche wie ich studieren und extrem viel Zeit in Vor- und Nacharbeitung investieren mussten. Allerdings gab es auch Leute, die noch weniger Zeit investiert haben als ich und genauso gut sind. Wahrscheinlich liegt das wirklich am Studenten, wie man mit dem Stoff und der Stoffmenge klar kommt.
Natürlich gibt es da auch so tolle Fächer wie Medizin, in denen die Stoffmenge so hoch ist, dass man wirklich fast keine Freizeit hat. Aber auch da gibt es beide Exemplare von Studenten. Manchen fällt das halt einfach ein bisschen leichter in bestimmten Fächern als anderen.
Ich würde auf jeden Fall sagen, dass mein Studiengang relativ anspruchsvoll ist und man auch ordentlich etwas zu lernen hat. Dieses Semester schreibe ich beispielsweise "nur" 4 Klausuren (sonst waren es immer 6-8), dafür habe ich aber auch gleich mal 4 Hausarbeiten, die erledigt werden müssen. Bisher hatte ich in jedem Semester immer einen normalen Stundenaufwand von ungefähr 24-26 Stunden, wenn man nur die Veranstaltungen zählt.
Wenn ich mal bedenke, wie viel Zeit ich in den ersten Wochen dieses Semesters aufgewandt habe, um alleine die ganzen Texte auszudrucken und zu lesen, das war wirklich Wahnsinn. Wenn ich da für jedes Fach noch einmal zwei Stunden rechne, dann komme ich damit fast auf 50 Wochenstunden und damit ist es noch lange nicht getan. In einem Fach haben wir beispielsweise 4 Bücher gelesen, die jeweils über 300 Seiten umfassten. Vor allem noch auf Englisch, da braucht man alleine dafür schon eine ganze Weile.
Ich würde sagen, dass ich sowohl in der Vorlesungszeit, als auch in der vorlesungsfreien Zeit mindestens auf eine 40 Stundenwoche komme, wahrscheinlich sogar noch mehr. Normalerweise bin ich aber auch jemand, der sehr schnell lernt, aber irgendwann geht einfach nichts mehr in den Kopf und dann dauert es eine ganze Weile.
Ich kenne aber auch andere Studenten, die jedes Wochenende feiern gehen und insgesamt pro Semester zwei Klausuren und eine Hausarbeit schreiben. Die beneide ich dann immer ein bisschen, weil ich das im Vergleich zu meinem Studiengang als sehr wenig empfinde.
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