Wie krisengeschüttelt ist Deutschlands Solarbranche?

vom 08.08.2013, 18:52 Uhr

Ob nun der Branchenprimus Solarworld oder auch SAG Solarstrom und SMA Solar, alle Unternehmen sind besorgt
ob des wirtschaftlichen Einbruches in der Solarbranche. Einst als Zukunftsbranche bejubelt, hochgepriesen und mit Milliardenbeträgen subventioniert, sehen die Unternehmen mittlerweile düstere Aussichten für die Zukunft.

Worin seht ihr denn die gegenwärtige Solarkrise begründet? Allein den Billigproduzenten aus China kann ja sicherlich nicht die Alleinschuld zugewiesen werden. Meint ihr Deutschlands Solarindustrie kommt wieder zurück ins Fahrwasser und somit in die Gewinnzone oder findet derzeit eine „Marktbereinigung“ statt?

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» €uro » Beiträge: 141 » Talkpoints: 7,38 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Lage der deutschen Solarbranche ist schon etwas verzwickt. Sicherlich hat die chinesische Konkurrenz eine erhebliche Rolle gespielt, aber die große Frage ist ja, wieso können die Chinesen die Zellen so viel billiger anbieten. Zum Einen scheint wohl die chinesische Regierung hier ebenfalls massiv zu subventionieren (deshalb sollte es ja Strafzölle geben), auf der anderen Seite haben sich die deutschen Firmen wohl zu lange auf ihren Erfolg ausgeruht. Mit den jetzt eingeleiteten Maßnahmen dürfte sich der Markt aber wohl wieder etwas erholen.

Neben den Solarzellen gibt es aber noch der Wechselrichtermarkt, in dem SMA wohl immer noch Marktführer ist. Dort wirkte sich die chinesische Konkurrenz nicht so stark aus. Problematisch ist, dass die Wechselrichter lange nur einen geringen Anteil an den Anlagekosten gespielt haben und man deshalb sehr stark auf Wirkungsgrad optimiert hat und weniger auf den Preis achten musste. Heute ändert sich die Lage. Wegen der stark gefallenen Modulpreise spielen die Kosten des Wechselrichters eine große Rolle. Jetzt müssen die Hersteller plötzlich auf Kosten optimieren.

Einige kleinere Firmen haben das nicht geschafft und gingen pleite oder wurden aufgekauft. SMA hingegen hat als Marktführer die nötigen Mittel gehabt, um den Wandel zu schaffen. Sie leiden zwar auch unter der stark gesunkenen Nachfrage, aber ihnen geht es nicht ganz so schlecht wie den deutschen Modulherstellern. Ein anderes Beispiel ist Bosch, die zwar ihre Zellenherstellung (das frühere Ersol) schließen, aber weiterhin Wechselrichter und Energiespeicher entwickeln und verkaufen.

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