Warum kommerzieller Erfolg in USA schwer im Musikbereich?

vom 05.08.2013, 09:09 Uhr

Damit meine ich in erster Linie nicht-amerikanische Künstler, die dort erfolgreich sein möchten, es aber nicht schaffen. Soweit ich das bisher mitbekommen habe, ist der US-amerikanische Markt wohl so etwas wie der "heilige Gral" für Bands und Künstler, nach dem Motto: Wenn man dort erfolgreich ist, hat man es wirklich geschafft.

Zum Beispiel habe ich vor Kurzem über Robbie Williams gelesen, er habe für sich mit dem amerikanischen Markt abgeschlossen, würde also nicht mehr weiter versuchen, dort Chart-Erfolge zu erreichen. Es sei ihm zu anstrengend, weil man dort sehr hart für den Erfolg kämpfen müsse und er habe schon seit geraumer Zeit auch keine Promotion-Tour mehr durch die U.S.A. gemacht.

Es gibt aber natürlich auch amerikanische Bands, die in Europa erfolgreicher sind, als in ihrer Heimat. Die Kings of Leon waren zumindest eine ganze Zeitlang insbesondere in Deutschland und Großbritannien total angesagt, hatten in Amerika aber höchstens sehr moderaten Erfolg (ich weiß nicht, ob sich das mittlerweile geändert hat und sie nun auch in den Vereinigten Staaten erfolgreicher sind).

Warum ist es scheinbar speziell in Nordamerika so schwer, als Band / Künstler Erfolge zu erringen? Liegt es daran, dass es ein so großes Land ist, in dem es dementsprechend auch sehr viele Leute gibt, die ins Musikbusiness drängen? Öffnet sich der Markt auch deshalb kaum für "Ausländer", weil man eben einen großen einheimischen Talentpool hat, auf den man zurückgreifen kann? Unterstützen die Amerikaner vielleicht auch lieber ihre eigenen Künstler als welche aus dem Ausland? Warum haben dann eigentlich sehr gute amerikanische Bands, die in Europa Erfolge feiern, in ihrer Heimat häufig dennoch keinen Erfolg - ist man in Europa "großzügiger", Musik erfolgreich werden zu lassen?

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» Kate110 » Beiträge: 485 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich denke auch, das es in den USA einfach durch die hohe Einwohneranzahl sehr viele talentierte Menschen gibt, die ins Musikgeschäft einsteigen wollen, Deshalb werden auch wahrscheinlich Europäische Musiker nicht so aufgenommen, da es ja im eigenen Land genug gibt. Mann muss nur mal auf Youtube nachsehen, dort gibt es tausende talentierte Musiker aber sie meisten sind einfach aus Amerika. Ich denke mal die meisten Agenturen bedienen sich dann lieber auf dem einheimischen Markt.

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» Kayra » Beiträge: 692 » Talkpoints: 1,93 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke schon, dass man sagen kann, dass es ein wenig an der Größe des Landes liegen wird, dass man als "Ausländer" hier so harte Bedingungen vorfindet. Daraus resultieren ein paar Fakten, die da ganze unterstreichen und genauer darstellen. Da das Land so groß ist gibt es sicherlich auch sehr viele Talente im eigenen Land. Da sucht man doch lieber die, als wenn man sich die Leute von anderen Kontinenten holt und noch teuer bezahlen muss, weil sie eben schon recht bekannt sind. Mit einer Neuentdeckung kommt man da als Plattenfirma oder Entdecker wesentlich besser weg. Warum also im Nachbardorf suchen, wenn man das gleiche doch im eigenen Ort hat? In der Hinsicht kann ich das schon irgendwo verstehen.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Der US-amerikanische Musikmarkt ist vollkommen anders als der deutsche. Zum einen sind die USA viel größer als Europa, zum anderen haben die einfach einen komplett anderen Musikgeschmack. In den USA wird zum Beispiel im Radio nur Pop, leichter Rock und R&B gespielt. Alle anderen Musikrichtungen werden dort fast überhaupt nicht gespielt, MTV und Co spielen auch nur Sachen, die sowieso schon kommerziell erfolgreich sind.

Um in den USA bekannt zu werden, egal ob als einheimischer oder europäischer Act, muss man touren, touren, touren und noch ein bisschen mehr touren. Gerade wenn du hier in Europa Hallen mit 10.000 Leuten füllst und einigermaßen moderate Tourpläne hast, ist es schon ein Rückschnitt, wenn du in den USA 20 bis 30 Konzerte in sechs Wochen spielen musst in kleinen Clubs, in denen es Backstage nicht mal eine Toilette gibt und dann kommen vielleicht auch nur noch 300 bis 500 Leute zu deinem Konzert. Und das sind dann auch keine kleinen Entfernungen, die man dann auf Tour dort zurücklegen muss, das ist extrem stressig.

Wenn man in den USA erfolgreich werden will als Künstler, muss man quasi noch einmal komplett von vorne anfangen, inklusive der finanziellen Einbußen und darauf haben viele Bands einfach keinen Bock. Als US-amerikanischer Act ist es auch nicht viel einfacher, in den USA bekannt zu werden, außer man ist ein Poppüppchen, dass von der Plattenfirma extrem gepuscht wird oder man findet eine Nische und hat eine Plattenfirma, die einen unterstützt.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



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