Was haltet ihr von Dynamo Dresdens FDGB-Pokal Comeback?

vom 03.08.2013, 18:40 Uhr

Dynamo Dresden ist ja bekanntlich aus dem diesjährigen DFB-Pokalwettbewerb ausgeschlossen worden und um diese fehlenden Einnahmen zu kompensieren, hat man mal kurzerhand den alten Slogan vom FDGB-Pokal aus der Mottenkiste geholt. So will man sich jetzt zu jedem Termin der diesjährigen DFB-Pokalrunde einen attraktiven Freundschaftsspielgegner einladen und so wiederum die Vereinskasse etwas auffüllen.

Stand das Pseudonym FDGB zu DDR Zeiten für den Freien Deutschen Gewerkschaftsbund, so verbirgt sich jetzt der Slogan „Für Dynamo gemeinsam blechen“ dahinter. Gegen den heutigen „Pokalgegner“ Hull City aus der englischen Premier League, wurde zwar mit 0:1 verloren, aber durch den von Dresden eigens aufgestellten Pokalmodus, kann man ja zum Glück nie ausscheiden. Findet ihr die Idee soweit auch ganz witzig oder kann man das schon als einen offenen und vielleicht auch so gedachten Affront gegen den DFB auslegen?

Benutzeravatar

» Nachbars Lumpi » Beiträge: 291 » Talkpoints: 63,72 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Idee finde ich aus finanzieller Sicht für Dynamo Dresden nicht schlecht. Gerade wenn die Spiele immer zeitgleich zum DFB-Pokal laufen, denke ich, dass viele Fans von Dresden dann zu diesem Zeitpunkt ins Stadion gehen, um so den Ausschluss aus dem Pokal für diese Saison bzw. den DFB allgemein "boykottieren". Der Vereinskasse dürfte das also gut tun; vielleicht kommt auf diese Weise sogar ein höherer Betrag zusammen, als der, der sonst im Pokal (mit relativ frühem ausscheiden) zusammengekommen wäre.

Als Affront könnte man es ebenso auslegen. Ich denke, dass der Verein selbst darauf hofft, dass die Zuschauer dies so sehen, um viele von ihnen ins Stadion zu bekommen. Dynamo Dresden wird also von Vereinsseite eher das Geld im Blick haben, wohingegen die Zuschauer die Gelegenheit sicher nutzen werden, um das eine oder andere Liedchen oder Transparent gegen den DFB vorzubringen.

» Annoth » Beiträge: 14 » Talkpoints: 7,74 »


Es ist verständlich - die finanzielle Geschichte von Dynamo Dresden im Hinterkopf haltend - wenn der Verein alles daran setzt, sich wirtschaftlich so aufzustellen, dass man sich in der Zweiten Fußballbundesliga behaupten kann. Es ist von daher sicher eine Idee Wert, so ein "Turnier" zu organisieren und tatsächlich auch "namhafte" Gegner zu organisieren, welche (wohl auch gegen Geld) zu den Spielen kommen.

Hier würde ich mir aber nicht so sehr Sorgen darüber machen, ob der DFB das als Affront sieht oder nicht. Schwieriger halte ich in dem Zusammenhang, dass jetzt jeder über die Idee des "FDGB"-Pokals reden und nicht über die real existierende Ursache die zum Ausschluss geführt hat! Dresden hat definitiv ein Problem mit einem großen, signifikanten, auffallenden Teil seiner Anhängerschaft. Und das ist ein Problem, welches hier erst im Wiederholungsfall geahndet wurde. Eigentlich viel zu spät! Auch andere Vereine haben (gerade im Osten) massive Probleme mit einer sich etablierten rechtsradikalen Hooligans Szene. Aber andere Vereine gehen deutlich aktiver diese Probleme an und scheuen sich nicht davor, auch die eigene (fragwürdige) Anhängerschaft gegen sich aufzubringen. Ich frage mich eben nun, welche Motivation es in Dresden gibt, gegen die vielen "Glatzen" vorzugehen, wenn deren Ausschreitungen finanziell Folgenlos bleiben. Um den "guten Ruf" macht man sich in Dresden sowieso kaum Sorgen.

Wenn jetzt aber - gemäß den Pressemitteilungen aus Dresden - wirklich viel von Seiten des Vereins und der Fanclubs gemacht wird, die Rechten zu isolieren, dann muss tatsächlich an der Pressearbeit was getan werden. Ich bin jetzt nicht aus Dresden. Aber wo anders bekommt man von den Bemühungen noch nicht viel mit. Erst durch Gespräche mit einzelnen Anhängern hört man, dass sich die Lage grundsätzlich gebessert hat.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^