Habt ihr euch in der Probezeit anders verhalten als später?

vom 03.08.2013, 13:35 Uhr

Jeder Betrieb macht eine Probezeit für neue Mitarbeiter und in der Probezeit verhalten sich viele Mitarbeiter viel zuvorkommender, fleißiger und strebsamer. Das wurde neulich im Fernsehen in einer Talkrunde diskutiert. Nach der Probezeit wird es oft nicht so ernst genommen, wenn man mal 5 Minuten zu spät erscheint, wenn man die Arbeit einfach nicht schafft oder einfach langsamer arbeitet.

Habt ihr euch in der Probezeit anders verhalten als später oder kennt ihr Leute, die das tatsächlich so machen? Wie findet ihr es, wenn sich die Mitarbeiter in der Probezeit anders verhalten? Sollte man sich nicht so geben, wie man wirklich ist und wie man auch wirklich arbeitet oder denkt ihr, dass mann sich in der Probezeit besonders anstrengen soll?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich habe mich in meiner Probezeit nicht großartig anders verhalten, als ich es jetzt tute, da ich die Probezeit schon lange überstanden habe. Ich bin aber allgemein eher ein ruhiger Mensch und arbeite eigentlich auch fleißig und bin vor allem immer pünktlich, wenn ich es irgendwie einrichten kann und nicht z.B. in einen Stau gerate. Das könnte ich nie ablegen und nach der Probezeit z.B. anfangen, unpünktlich zu sein, weil der Job ja sicherer ist als noch vor der Probezeit.

Ich finde es schon in Ordnung, wenn man sich während der Probezeit besonders anstrengt, um den Job zu behalten und um gut bei den Chefs dazustehen. Allerdings sollte sich das Verhalten nach der Probezeit auch nicht komplett wandeln, dann wird man schon merken, dass der Job so sicher gar nicht sein kann, dass man sich nun plötzlich öfter verspäten kann oder die Arbeit nicht mehr so gewissenhaft erledigt.

Ich hatte mal eine Kollegin, die sich nach der Probezeit wirklich sehr verändert hat. Am Anfang war sie wirklich freundlich und hilfsbereit zu den Chefs und den Kollegen. Doch nach der Probezeit fing sie an, Widerworte zu geben und war auch nicht mehr so fleißig. Dann haben wir ihr wahres Gesicht gesehen und mussten damit umgehen. Das war dann auch nicht so toll.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Ich habe mich in der Probezeit genauso verhalten wie immer. Selbst wenn ich wollte, könnte ich mich gar nicht anders verhalten. Ich kann vielleicht mal ein bis zwei Tage lang schauspielern, aber danach wäre ich wieder ich selbst. Daher würde es auch gar keinen Sinn machen, einen Arbeitgeber etwas vorzuspielen. Ich selbst würde mich zudem damit auch nicht wohl fühlen.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde deine Frage sehr interessant. Ich bin ja Grundschullehrerin, daher hatte ich keine richtige Probezeit. Ich war am Anfang, für zwei Jahre, aber nur Beamtin auf Probe. Danach hat man einen Unterrichtsbesuch und wird dann Beamtin auf Lebenszeit.

Ich habe mich in dieser Probezeit nicht anders verhalten als jetzt. Um ehrlich zu sein, bin ich ein sehr direkter Mensch, der offen und manchmal auch etwas "frech" seine Meinung sagt. Leider kann ich nicht anders, ich habe es schon so oft versucht. Viele Menschen schätzen das, manchmal ecke ich aber auch an. Vorgesetzte mögen es natürlich nicht immer, wenn man offen sagt, was einem nicht passt. Viele meiner Kollegen halten in der Probezeit eher die Füße still, weil sie Angst haben, dass die Beurteilung sonst schlecht ausfällt.

» Anjwin » Beiträge: 360 » Talkpoints: 0,89 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich mich in meiner Probezeit stets an alles gehalten habe. Soll nicht heißen, dass ich es jetzt nicht mehr tue. Damit meine ich, dass ich in einer 30 Zone auch genau 30 gefahren bin, da ich stets Angst hatte, geblitzt zu werden. Denn, wäre ich einmal 21 km/h zu viel gefahren oder würde ich zweimal in kürzester Zeit geblitzt, müsste ich am Aufbauseminar teilnehmen, welches ziemlich teuer ist. Darüber hinaus, würde meine Probezeit verlängert sein.

So bin ich in der Probezeit 30 gefahren, wo 30 stand und habe niemals irgendwo geparkt, wo ein striktes Park- oder Halteverbot gilt. Ich habe es mich einfach niemals getraut. Ich bin auch niemals in Straßen rein gefahren, die zum Beispiel nur für Anlieger war. Stets hatte ich im Hinterkopf den Gedanken des Aufbauseminares so wie der Verlängerung der Probezeit.

Dies alles soll jetzt nicht heißen, dass ich nach der Probezeit wie ein bekloppter herum fahre. Ganz und gar nicht. Ich halte mich weiterhin daran, wo 30 steht, auch 30 zu fahren. Wobei ich nun nicht mehr so extrem darauf achte, dass ich auch genau 30 fahre. Wenn ich 38 fahre, ist es okay, mache ich mir keine große Gedanken. Wenn es dann blitzen würde, dann blitzt es. Auch wo nun ein absolutes Halteverbot ist, halte ich auch mal eben, wenn es gerade keinen anderen Platz gibt.

Ich bin sozusagen nach der Probezeit, etwas Risikofreudiger geworden, was aber nicht heißen soll, dass ich nun 50 fahre, wo 30 steht. Das ist völliger Schwachsinn. Dies ist aus meiner Sicht unachtsam und gehört nicht in den Straßenverkehr. Denn gerade durch so welche Menschen, sterben Menschen in dreißiger Zonen, weil diese meinen dort mit 50 oder mehr durch zu rasen. Alkohol hingegen, war bei mir immer tabu. Ich trinke nie einen Tropfen, weder in noch nach der Probezeit. Gehört sich einfach nicht, wie ich finde!

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


In meiner Probezeit war ich natürlich möglichst fleißig und habe immer meine Hilfe angeboten, wenn es denn möglich war. Daran hat sich auch nach der Probezeit nichts geändert, was dann auch sehr gut bei meinem Chef ankam. Er hat da schon ganz andere Fälle miterlebt und deswegen hat er sich dementsprechend gefreut. Für mich war das kein Thema, weil es eigentlich immer so sein sollte, denn sonst kann man gut und gerne mal behaupten, dass man diesen Job dann doch nicht so ernst nimmt, wie man es vielleicht vorher geäußert hat.

Ich habe auch die Einstellung von ein paar Leuten miterlebt und war sogar während ihrer Probezeit für eine Frau zuständig. Ich sollte ihr einfach ein wenig über die Schultern schauen und dann am Ende sollten meine Worte mit in die Beurteilung fließen. Am Anfang nahm sie mich überhaupt nicht ernst, weil sie sich von so einem jungen Mann nichts erklären lassen wollte. Sie war eben schon etwas älter und war der Meinung, dass sie das nicht brauchte. Da musste sie dann aber durch und als sie erfuhr, dass ich bei bei Beurteilung einen gewissen Einfluss hatte, war sie wie ausgewechselt.

Das habe ich natürlich direkt als negativ angesehen, aber ich ließ es mal stillschweigend so über mich ergehen. Nach der Probezeit konnte sie dann bleiben, auch wenn man nicht voll von ihr überzeugt war, aber da haben eben andere Leute das Zepter in der Hand. Sie kam wohl über Beziehungen an diesen Job. Auf jeden Fall hat sie dann direkt die Beine hochgelegt und nur noch halb so viel gearbeitet wie vorher und genau das war nicht in Ordnung. Viele ihrer Arbeiten mussten andere übernehmen, weil sie es angeblich nicht geschafft hätte. Das mal so als negatives Beispiel.

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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