Liebe, Beziehung, Partner: Warum immer so kompliziert?

vom 04.09.2008, 04:52 Uhr

Irgendwie ist es doch eigenartig, dass richtige Beziehungen nur entstehen, wenn es gleich am Anfang oder noch davor richtig kracht. Jeder der beiden muss einmal mit den Gedanken konfrontiert sein, den anderen zu verlieren und sich deshalb endlos schlecht fühlen. Im Nachhinein kommt da dann immer das Beste raus, aber warum muss das unbedingt immer so sein? Geht es euch nicht auch so? Muss immer der harte Weg zum größten Glück führen? Mich macht das manchmal schon sprachlos.

» Lotusblüte » Beiträge: 63 » Talkpoints: 0,16 »



Also ich kann von mir sagen ich habe mein großes Glück gefunden ohne das vorher ein großes Gewitter war. Ich passe dann wohl in diese Studie nicht gut rein. Es war von Anfang an schön und harmonisch und ist es nach 6 Jahren immer noch.

Ich hatte aber auch schon Beziehungen, wo eine Krise oder sehr große Differenzen waren, da hielt die Beziehung aber auch nicht lange.

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» Softeis » Beiträge: 2587 » Talkpoints: 5,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Also ich glaube bei den wenigsten kracht es gleich oder? Das passiert doch meist erst, wenn man sich richtig kennengelernt hat und die Macken des anderen ordentlich zum Vorschein kommen. Und in blinder Verliebtheit merkt man das anfangs gar nicht.

Später klar, da zoft man sich ab und an mal, aber das gehört dazu. An einer Beziehung muss man eben arbeiten und ich weiß nicht, wenn man immer einer Meinung ist, dann ist das auch nicht unbedingt schön.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde nicht, dass es in jeder Beziehung am Anfang kracht, und finde die Vorstellung auch recht kurios, weil ich nicht verstehe, warum man sich am Anfang einer Beziehung streiten sollte. Immerhin ist man ja verliebt und da sollte so etwas nicht passieren. Gerade am Anfang hat man ja noch die rosarote Brille auf und bekommt eigentlich gar nicht so richtig mit, was einen eigentlich stören sollte.

Ich kenne es erst, dass man sich nach einer ganzen Weile streitet. Am Anfang einer Beziehung habe ich mich noch nie gestritten und halte generell auch nicht so viel von Beziehungen, in denen ständig gestritten wird. Ich finde, dass bei ständigen Streits schon sehr viel schief läuft und wenn das am Anfang schon der Fall ist, würde ich das Ganze wahrscheinlich schnell beenden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Bisher hat bei mir auch keine Beziehung mit einem großen Krach begonnen. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies wirklich so oft vorkommt. Ich kenne es eher von Freundschaften, die erst nach einem richtigen Streit entstehen. Aber nicht weil dann die Angst aufkam den anderen zu verlieren, sondern weil man sich halt ordentlich die Meinung gesagt hatte.

Wenn man dann eine gute Freundschaft aufbauen kann, kommt es doch eher zum tragen, dass sich Freunde immer die Wahrheit sagen können, auch wenn es weh tut. Denn gerade das man doch gute Freundschaften aus. Aber für eine gute Beziehung ist doch gerade die Harmonie am Anfang sehr wichtig.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Das was du beschreibst, klingt für mich eher nach einer kranken Form von Beziehungsgestaltung. Das ist vermutlich etwas für Leute mit enormen Verlustängsten und solchen, die Nähe- und Distanz-Spielchen einsetzen, um den Partner an sich zu binden. Ich denke nicht, dass so etwas eine Grundlage für eine wirklich solide Beziehung sein kann.

Ich hatte noch keine Beziehung, die aus einem Streit heraus entstanden ist. Natürlich kommt es vor, dass man Meinungsverschiedenheiten hat. Das kann auch während der ersten Wochen und Monate passieren, in denen man sich vielleicht kennenlernt und noch kein Paar ist. Aber es muss nicht immer so laufen, dass man sich streitet, bevor man dann wirklich zueinander findet.

Vor allem finde ich den Gedanken, dass man sich schlecht fühlen muss, weil man den anderen verlieren könnte, recht ungesund. Natürlich geht es einem nicht gut, wenn man einen Menschen verliert, den man sehr schätzt. Aber für mich klingt es so, als läge der Fokus hier doch zu sehr auf einem scheinbar als notwendig angesehenen Leidensprozess. Das empfinde ich doch als merkwürdige Weise, eine Beziehung zu beginnen, vor allem bei dieser Verallgemeinerung.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich verstehe die Aussage ehrlich gesagt auch nicht ganz. Erst einmal stört mich der Begriff „richtige Beziehung“, denn was richtig und was falsch ist kann man pauschal sowieso nicht sagen. Des Weiteren kann meiner Meinung auch eine Beziehung, die irgendwann mal in die Brüche geht richtig gewesen sein. Immerhin geht man eine Beziehung für gewöhnlich dann ein, wenn man den anderen liebt und in dem Moment ist es dann eine richtige Beziehung, auch wenn die Liebe irgendwann vergeht.

Und meiner Meinung nach ist es auch nicht so, dass es einmal richtig krachen muss, sodass die Beziehung funktioniert. Den Grundgedanken kann ich schon nachvollziehen. Wenn man sich streitet, dann hat man unter Umständen danach Angst den Partner zu verlieren und dann bemerkt man erst, was man an ihm hat und kämpft um ihn und versucht sich zu bessern. Das kann ich aus eigener Erfahrung so eigentlich auch bestätigen. Ich bin noch mit meinem ersten Freund zusammen und ich wusste am Anfang nicht so richtig, wie ich mich in der Beziehung verhalten zu hatte. Ich war wohl einfach zu anhänglich, sogar schon fast abhängig von ihm. Nachdem es dann mehrmals hintereinander heftigen Streit deswegen gab, habe ich bemerkt, dass ich etwas ändern muss, andernfalls wird er bei mich bald verlassen. Ich muss sagen, dass er wirklich sehr viel Geduld mit mir hatte und ich dankbar bin, dass er mir mehrere Chancen gegeben hat, denn so haben wir jetzt eine ganz tolle Beziehung, die auch wunderbar funktioniert.

Dennoch glaube ich nicht, dass das eine Grundvoraussetzung für eine gut funktionierende Beziehung ist. Es kann auch von Anfang an gut laufen. Klar streitet man sich hin und wieder mal und das tut hin und wieder auch gut, aber die Aussage würde ich so nicht unterschreiben.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



In irgendeiner Art und Weise kann ich verstehen, was du meinst. Aber im Grunde bin ich anderer Meinung. Oft ist es wirklich so, dass man erst dann weiß, was man am anderen hat, wenn man dabei ist, ihn zu verlieren. Aber das ist doch keine Grundvoraussetzung für eine Beziehung, in Verlust-Angst miteinander zu leben. Nein, dass kann ich nun wirklich nicht nachvollziehen. Eine Beziehung kann auch gut laufen, ohne, dass es davor richtig gekracht hat. Ich kenne einige Pärchen, bei denen es noch nie so richtig gekracht hat und die trotzdem glücklich miteinander sind und ich finde es auch sehr schön so, wie es ist. In meiner Beziehung hat es auch mal richtig Streit gegeben, aber ob das nun ausschlagebend für die Beziehung an sich ist, also ob sie gut oder schlecht läuft, wage ich zu bezweifeln.

» cupcake03 » Beiträge: 1152 » Talkpoints: 29,50 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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