Hund hat Bauchweh durch Überfressen mit Trockenfutter

vom 02.08.2013, 08:35 Uhr

Wenn ich am Morgen aufstehe, ist es so, dass ich mich im Bad erst frisch mache, dann schnapp ich mir den Hund und wir gehen erst einmal eine Runde. Da ich eine halbe Stunde vor dem Essen eh ein Medikament einnehmen muss, nutze ich die Zeit so effektiv. Also morgendlich Routine und diese kennt auch der Kleine mittlerweile.

Da wir gerade bei meinen Großeltern zu Besuch sind, steht sein Futter etwas höher auf dem Tisch im Gästezimmer, damit er nicht ran kommt. Pustekuchen. Als ich heute aus dem Bad zurück kam, stand er auf dem Tisch, den Kopf tief vergraben im Futtersack und hat kräftig rein gehauen. Ich vermute mal so ca. 500 bis 1000 g Futter werden es schon gewesen sein. Normalerweise bekommt er von diesem knapp 350 g über einen ganzen Tag verteilt. Prinzipiell hätte ich jetzt ja das Abbruchsignal gegeben, was tief und bedrohlich wirkt. Da er aber auf dem Tisch stand und ich nicht wollte das er sich erschreckt und am Ende noch verletzt, habe ich erst einmal nur meine Hand auf ihn gelegt und ohne was zu sagen das Futter weggenommen, ihn angepackt und runter gesetzt. Jetzt noch zu schimpfen wäre eh sinnlos gewesen, also habe ich es dabei belassen.

Wir sind dann unserer täglichen Routine nachgegangen. Seit ungefähr einer halben Stunde jammert er jetzt aber furchtbar rum. Der Grund dafür dürfte ja klar sein - Überfressen! Wie kann ich dem Kleinen jetzt helfen, dass die Schmerzen nachlassen? Die Tierärztin hat beim Anruf nur gesagt, dass ich mir keine Sorgen machen muss, dass er zwar ein paar Gramm Gewicht zulegen wird, aber das war es auch schon. Meine Befürchtung war ja einer der gefürchteten Magendreher, aber das hat sie direkt abgetan. Was habt ihr für Ideen, wie ich dem Kleinen sein Leid etwas erträglich machen kann?

» Darkness » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich würde dem Kleinen vielleicht ein bisschen den Bauch massieren. Das bringt den Darm in Schwung und sollte die Schmerzen ein bisschen verbessern. Hündinnen machen das bei ihren Welpen auch um die Verdauung anzuregen. Ansonsten kannst du ihm nur viel Wasser geben. Ich würde an deiner Stelle aber vielleicht immer eine Schale Trockenfutter stehen haben, damit er sich immer mal etwas wegnehmen kann und nicht nur an den Fütterungen hängt. Wenn er in der Früh Hunger hat, kann er sich sonst schnell wieder überfressen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ehrlich gesagt habe ich, als ich das Thema des Threads gelesen habe, auch sofort die Befürchtung gehabt, dass sich sein Magen herum gedreht haben könnte. Man soll mit Hunden nach dem Fressen ja nicht spazieren gehen und ihn auf keinen Fall herum toben lassen. Wenn sich der Magen erst einmal verdreht hat und man nicht sofort zum Tierarzt fährt, dann ist es meistens schon zu spät. Deswegen bin ich bei der Kombination Fressen und dann Spazierengehen sehr vorsichtig, aber so wie ich es verstanden habe, bist du mit ihm ja nicht raus gegangen.

Ich würde ihn jetzt einfach mal in Ruhe lassen und abwarten, wie es sich entwickelt. Wenn du bemerkst, dass er sehr schwach wird, dann würde ich vielleicht vorsichtshalber doch zum Tierarzt gehen, aber momentan scheint er ja trotz des Jammerns fit zu sein. Es wäre vielleicht noch wichtig, dass er frisches Wasser zur Verfügung hat. Ansonsten würde ich ihn die nächste Zeit einfach nicht alleine lassen und beobachten. Früher oder später wird er ja dann auch mal raus müssen und spätestens dann sollte es wieder besser sein.

Übrigens wundert es mich, dass dein Hund nicht aufhört zu fressen, wenn er satt ist. Mein Hund hat sein Futter den ganzen Tag über da stehen und er teilt es sich selber ein. Manchmal kann es sein, dass am Ende des Tages noch etwas übrig ist und er erst am nächsten Morgen auffrisst und manchmal ist es aber auch schon gleich morgens weg. Aber vor allem bei kleineren Hunderassen ist es wohl so, dass sie kein richtiges Sättigungsgefühl haben. Meine Großmutter ihr Hund (ein King Charles Spaniel) kann auch unendlich fressen ohne irgendwann mal an einen Punkt zu kommen, an dem er satt ist.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ramones hat geschrieben:Ich würde an deiner Stelle aber vielleicht immer eine Schale Trockenfutter stehen haben, damit er sich immer mal etwas wegnehmen kann und nicht nur an den Fütterungen hängt.

Wir reden hier von einem Labrador. Dem kann ich hinstellen was ich will, bevor es nicht leer ist, hört er nicht auf zu fressen. ;) Also, eine Schale mit Trockenfutter hinstellen aus welcher er sich immer mal wieder bedienen kann, hätte nur den Zweck, dass ich alle paar Minuten nachfüllen müsste und das kommt gar nicht in die Tüte. Aber das mit dem Bauch massieren ist natürlich eine gute Idee. Das werde ich mal machen. Gibt es sonst noch mehr Ideen?

» Darkness » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich habe zum Glück einen Hund, der nicht so verfressen ist. Das es dem Hund nicht so gut geht, kann ich mir vorstellen. Wie wäre es denn, wenn du mit ihm eine gemütliche Runde spazieren gehst? Regt doch auch die Verdauung an. Gebe ihm aber am besten nicht zu viel Wasser auf einmal, da das Trockenfutter auch aufquillt. Lieber viele kleine Portionen verabreichen.

Ich hätte aber mit dem Hund auf jeden Fall geschimpft, denn er hat ja direkt mehrere Tabus gebrochen. Zum einen ist er einfach auf den Tisch geklettert, hat dort auch noch Futter geklaut. Das geht ja mal gar nicht, dass ist richtig dreist.

Benutzeravatar

» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Labradore sind total verfressen und nehmen alles, was sie bekommen können. Selbst wenn sie gerade gegessen haben, muss man aufpassen, sonst fressen sie alles weg, was sie erreichen können. Um ihm die Bauchschmerzen etwas zu erleichtern, könnte man ihm etwas Kamillentee oder Fencheltee kochen und abkühlen lassen. Das schmeckt ihnen zwar nicht, aber man muss es versuchen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Mein erster Gedanke war Magendrehung, aber ich glaube dann würdest du mittlerweile hier nicht mehr schreiben. Das passiert bei großen Hunderassen relativ schnell, wenn der Magen viel zu voll ist oder wenn man direkt nach dem Fressen tobt. Sollte dein Hund anfangen sich zu übergeben, ohne das etwas heraus kommt oder sich sein Bauch aufblähen, dann sofort ab zum Tierarzt. Dass die Tierärztin dich nicht darauf hingewiesen hat, dass du auf solche Symptome achten solltest, wundert mich. Magendrehungen sind unbehandelt extrem schnell tödlich. Wir hatten bei unseren Hunden selbst schon zwei Magendrehungen aus dem Nichts.

Ich würde ihm jetzt einfach in Ruhe lassen und ihm vielleicht ein bisschen den Bauch streicheln, aber nur ganz ruhig. Und beobachte ihn gut, nicht dass er noch eine Magendrehung hat, wenn das Futter aufquillt und sich noch weiter ausdehnt. Und auf das Abendessen würde ich heute bei ihm verzichten.

Ich denke auch, du hättest sofort mit ihm schimpfen sollen. Denn nur wenn du ihm direkt zeigst, dass er etwas falsch gemacht hat und du nicht mit ihm zufrieden bist, kann er lernen. Ihm immer Futter hinstellen wird wahrscheinlich nicht klappen, ich kenne keinen großen Hund, bei dem das klappt. Besser wäre es vielleicht, wenn er lernt, dass er nur etwas fressen darf, wenn du ihm das genehmigst. Ist zwar viel Arbeit, aber einfach immer schön mit einem Leckerli loben, wenn er nicht ans Essen gegangen ist. Klappt bei meinem fast perfekt, da ist es auch nicht so schlimm, wenn ich mal vergesse die Futtertonne zu schließen.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also, die Magendrehung habe ich bei dem Telefonat direkt angesprochen. Sie sagte, dass es zwar sein könnte, meine Beschreibung aber asymptomatisch klingt. Der Magen bzw. der Bauch war zwar voluminöser, aber das ist klar bei Trockenfutter, welches bei Berührung mit Feuchtigkeit gut viermal so groß wird. Wer es kennt, die Rede ist von NaturCroq von Happy Dog. Auf dieses bin ich umgestiegen, da er tatsächlich eine Unverträglichkeit gegen das Pedigree entwickelt hatte, wie ich in einem anderen Thread angesprochen habe.

Die Tierärztin hat dazu geraten, in viel trinken zu lassen, gerne auch Milch mit ein bisschen Öl vermischt. Das soll wohl helfen, dass er entweder erbricht oder richtig Durchfall bekommt. Nun gut, bisher hat er weder Durchfall, noch erbrochen, aber Kot abgesetzt. Dieser war schon schön ölig und gut durchfeuchtet, aber eben nicht dünn. Für mich ist das aber ein Zeichen, dass die Milch und das Öl aber durch sind, was bei einer Magendrehung nicht der Fall wäre, oder?

Im Moment ist er natürlich immer noch ein bisschen platt, aber der Magenumfang nimmt schon wieder ab und er fängt auch schon wieder an Blödsinn zu machen. Ich denke hier einfach mal Glück im Unglück gehabt.

Zum Thema schimpfen. Die Tierärztin hat übrigens auch gemeint, dass ich es richtig gemacht habe. Eine Magendrehung kann auch durch Stress oder Erschrecken hervorgerufen werden. Also, lieber nicht schimpfen, sondern Futter einfach nur wegnehmen und vielleicht etwas tief knurren.

» Darkness » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,60 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Das hört sich doch schon ganz gut an. Vor allem, wenn er säuft ohne zu erbrechen und der Bauch wieder dünner wird, hat er keine akute Magendrehung. Da würde nichts mehr raus oder rein gehen. Trotzdem würde ich heute für den Rest des Tages auf das Spielen verzichten. Ich habe die Magendrehung nur so energisch angesprochen, weil du sie nicht erwähnt hattest und die Gefahr so oft unterschätzt wird. Viele gehen davon aus, dass das nur passieren kann, wenn der Hund direkt nach dem Fressen tobt. Nur leider kann das immer passieren, es gibt so viele Ursachen.

Aber schön, dass es deinem kleinen schon wieder besser geht. Vielleicht ist er ja nicht so trottelig wie meiner und lernt er aus seinem Fehler.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^