Anglerlobby macht Front gegen Nachtangelverbot
In einigen Bundesländern wird ja schon einige Zeit heftigst über das bestehende Nachtangelverbot gestritten. Nachdem ich beide und hauptsächliche Argumentationen durchgelesen habe, bin ich eigentlich geneigt mich den Pro-Nachtanglern anzuschließen. Was sagen denn die Hobbyangler im Forum zum Nachtangelverbot, gerechtfertigt oder wirklich nicht nachvollziehbar?
Mit meinem Partner früher war ich oft und gerne angeln und habe sogar mal meinen Angelschein gemacht. Da gehörte durchaus auch mal Nachtangeln dazu. Es hat so am Anfang des Erwachsenenalters unheimlich Spaß gemacht, draußen zu sein, zu angeln und die Natur in der Nacht zu erleben. Man sitzt ruhig am Wasser, hält vielleicht Händchen, sieht stundenlang in die Sterne oder aufs Wasser und wartet darauf, das endlich das Knicklicht einen Biss anzeigt.
Wer denkt, dass Angler nachts Stress machen, hat vermutlich noch nicht erfolgreich nachts geangelt. Fische bekommen das relativ schnell mit, wenn am Ufer nicht Ruhe herrscht. Einmal ordentlich laut geniest, und man kann das Angeln erst mal vergessen. Deshalb hört man abends beim Angeln eben keine Musik, brüllt nicht rum und hält einfach Ruhe und erholt sich. Deshalb kann man nachts eben auch ganz in der Nähe Wildtiere beobachten und manche Überraschung erleben, was sich nachts am Gewässer so tut. Und man mag es nicht glauben, die Tierwelt ist nachts in der Tat nicht unbedingt ruhig.
Das sollte man den Eulen und Käuzchen vielleicht auch mal sagen, dass die Fische nachts eine Ruhephase verdient hätten uns sie gegen Lärmschutzbestimmungen verstoßen, wenn sie sich nachts mucksen. Ebenso Hirsche und Wildschweine, die können nachts am Wasser ein ganz schönes Getöse veranstalten. Blöde Viecher. Und dann noch das andere Getier, also nein! Heulende Dorfhunde, Igel in Paarungsstimmung die plötzlich nicht nur leise vor sich hin rascheln und schmatzen.
Manche Fische, beispielsweise Aale und Quappen oder wie man im Süden sagt Rutten beißen tagsüber kaum. Das ist für die Angler natürlich extrem blöd, wenn man schon eine Stunde nach Sonnenuntergang schon wieder abziehen muss und man die Chance auf einen Aal abhaken kann. Das heißt aber im Umkehrschluss auch was ganz anderes: Wenn Aale eben besonders leicht nachts zu fangen sind, dann sind sie ganz offensichtlich besonders nachtaktiv und dann auch auf Nahrungssuche. Kann man gleichzeitig als Fisch auf Nahrungssuche sein und Nachtruhe halten? Wohl kaum. Von daher gehe ich davon aus, dass das Nachtangelverbot ziemlich populistisch ist, weil die Argumentation ziemlich menschelt.
Zudem haben Angler eines mit Jägern gemeinsam! Jäger wie Angler kümmern sich darum dass ihr Jagdrevier gepflegt ist. Es werden gezielt seltene Fische vermehrt und die Gewässer auch wieder mit Jungfischen besetz und zwar genau in dem Maße, wie es nötig ist, um den Bestand zu erhalten. Dafür wird auch recht viel Aufwand betrieben. Zudem sorgen viele Anglerverbände immer wieder dafür, dass die Gewässer gereinigt werden und die Wasserqualität stimmt, damit es den Fischen gut geht. Zudem sind Angler auch meist verpflichtet, jeglichen (auch fremd verursachten) Müll vom Angelplatz mit nach Hause zu nehmen und fachgerecht zu entsorgen. Das nervt manchmal, ist aber eben notwendig, um die Natur zu schützen.
Unsinnig finde ich auch die Argumentation aus dem Text, dass die Angler sich nicht beklagen sollen, weil man ansonsten ja die restlichen 18 Stunden des Tages zum Angeln hat, wenn man nachts nicht darf. Das mag im Sommer ja zutreffend sein, dass da sechs und mehr Stunden zwischen den Bannphasen liegen. Aber wie lange im Jahr ist das wirklich so, dass die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang nur acht Stunden dauert? Das ist vielleicht von Mitte Mai bis Ende August der Fall. Aber auch in der Zeit von September bis April haben einige Fische keine Schonzeit, so dass man eben im Rest des Jahres recht eingeschränkt ist.
Ich finde die Argumentation auch hanebüchen, dass eben andere Leute ihrem Hobby auch nicht nachts nachgehen könnten und das deshalb ein Verbot untermauern könne. Die allermeisten Hobbys, die mir einfallen, kann man auch nachts ausüben. Aber selbst dann ist das kein Argument, nur wenn meine Nachbarin nicht nachts in der Fußgängerzone shoppen gehen kann, das aufs Angeln zu übertragen.
Ich finde es einfach übertriebene Regelungswut, wenn man solche Dinge verbieten muss, die keinem schaden. Wen stören schon nächtliche Angler. Und ganz derbe würde ich mal sagen: Dem Fisch dürfte es schnurzegal sein, ob er nachts oder tags für den Kochtopf gefangen wird. Zudem fangen Angler die Fische so sanft, dass es nicht besser geht. Da müsste man dann eher die Berufsfischerei als das Angeln reglementieren, denn die achten zum Beispiel aus Zeitgründen und technischen Gründen nicht immer aufs waidgerechte Töten und arbeiten teils auch nachts am Gewässer.
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