140t Waffen und Kriegsmaterial unter Zucker versteckt

vom 28.07.2013, 09:41 Uhr

Es ist doch schon komisch. Letzte Woche hat die amerikanische Armee einen Frachter von Kuba kontrolliert. Dieser war gerade auf dem Weg durch den Panamakanal und sollte von Kuba Zucker nach Nordkorea verschiffen. Jedoch nach geraumer Zeit fanden die Kontrolleure unter den mehreren Tonnen Zucker unter anderen auseinander gebaute Raketen, 2 auseinander gebaute Kampfjets, Waffen uvm. Insgesamt waren es 140t. Natürlich wurde dieses Schiff nicht nach Korea gelassen. Die Begründung Kuba's: "Dies ist Kriegsschrott und soll von Nordkorea erneuert und zurück geschifft werden".

Nun Frage ich euch. Wenn ein kommunistischer Staat, der die USA nicht wirklich lieb hat, Waffen an einen anderen kommunistischen Staat schickt, der den USA mit Krieg gedroht hat, ist das dann eine Wiedergeburt der Kriegsdrohung? Oder denkt ihr Korea sollte wirklich nur reparieren und zurück schiffen?

» Atahualpa » Beiträge: 10 » Talkpoints: -0,15 »



Auch in Kuba werden sie garantiert Experten haben, die unbrauchbar gewordene Munition und Waffen wieder aufpolieren können. Das kann also nicht der wahre Grund der Verschiffung von Waffen, Munition und auseinander genommenen Kampfjets sein. Warum diese Sachen versteckt nach Nordkorea geliefert werden sollten, liegt wohl klar auf der Hand.

Der größenwahnsinnige Diktator Nordkoreas droht immer mal wieder mit einem Krieg gegen Südkorea oder die USA. Aber ich glaube nicht, dass Kim Jong-un das wagt. Ich hoffe es jedenfalls.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Schmuggel von Kriegswaffen gibt es schon solange, wie es Krieg und Kriegswaffen gibt. Waffenhändler finden immer wieder einen Weg, die Gesetzte zu umgehen. Oft haben geschmuggelte Waffen sogar ganz legale Papiere. Da wird schnell mal ein Kampfpanzer zur landwirtschaftlichen Maschine oder ein Kampfhubschrauber zum Transportmittel für den medizinischen Notfall umdeklariert. Es gibt unzählige Wege, Waffen in eine mit einem Waffenembargo belegte Region zu bringen. Die internationalen Gesetze wurden zwar in den letzten Jahren deutlich verschärft, aber illegaler Waffenhandel ist trotzdem immer noch weltweit an der Tagesordnung.

Die USA und vor allem die CIA sind einer der größten legalen/illegalen Waffenhändler der Welt. Natürlich hätte Nordkorea die Waffen nicht zurück geschickt, das stand einfach nur in den Papieren. Aber ich denke nicht, dass das die USA in irgend einer Form als Kriegsdrohung sehen. Ich vermute eher, dass sich vor allem die CIA köstlich darüber amüsiert hat, wie dilettantisch sich Kuba und Nordkorea angestellt haben.

Es gibt übrigens einen sehr guten Film über den illegalen Waffenhandel, Lord of War. Der zeigt sehr gut und sehr real, wie Waffenhandel nach dem kalten Krieg funktionierte. Der basiert unter anderem lose auf dem Leben von Viktor Bout, einem der "erfolgreichsten" Waffenhändler aller Zeiten und zeigt wirklich gut, wie Gesetzte umgangen werden.

» danty » Beiträge: 540 » Talkpoints: 4,79 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also dass Kriegswaffen und Kriegsutensilien in die verschiedensten Länder geschmuggelt werden, ist ja bei weitem nichts Neues. Und auch wenn es Gesetze dagegen gibt, Waffenhändler finden immer einen Weg, um an ihren Profit zu kommen. Und dieser Weg ist nicht einmal selten illegal, ganz im Gegenteil, es ist sogar recht einfach, wenn man die Kriegswaffen beziehungsweise die Kriegsfahrzeuge einfach als etwas anderes ausgibt. So können Raketenteile einfacher Kriegsschrott sein, so wie es jetzt bei Kuba und Nordkorea der Fall war, oder ein Kampfhubschrauber wird zum Hubschrauber für medizinische Notfälle, so wie danty das bereits erwähnt hat. Es gibt diesbezüglich genügend Möglichkeiten und die jeweiligen Parteien scheuen sich nicht davor diese auszunutzen.

Und nur weil es Gesetze gibt, heißt dies noch lange nicht, dass sich alle daran halten, im Gegenteil. Der jeweilige Markt wird durch die, für ihn eigentlich kontraproduktive, Gesetzeslage erst richtig angeheizt und profitabel. Denn dadurch, dass Gesetze überwunden werden müssen, steigen die Preise, was immer mehr Parteien zu einer Anteilnahme im Geschäft bewegt.

Gerade die USA ist ein sehr großer Waffenhändler, sowohl auf legaler, aus auch auf illegaler Ebene. Ich glaube auch nicht wirklich, dass Nordkorea die Waffen, die sie reparieren sollten, zurückgeschickt hätten, denn das was in den Papieren stand war doch letzten Endes einfach nur ein Vorwand, um einen illegalen Deal als legal darzustellen. Zumal ich mir nicht vorstellen kann, dass Kuba keine Experten auf dem Gebiet der Waffenaufbereitung hat und somit die kaputten Waffen an einen anderen Staat übergeben muss. Nein, das glaube ich auf gar keinen Fall. :lol:

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» KingTarzan » Beiträge: 722 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es mag ja sein, dass die Waffenteile nur aufpoliert und repariert werden sollten. Die Frage bleibt aber, was der Grundgedanke dahinter war, denn einfach so ohne Hintergedanken und praktisch fürs Museum nimmt ein Land solch eine Aktion ja nicht vor. Ich würde zwar jetzt nicht den Teufel an die Wand malen und es als eine akute Kriegsdrohung sehen, würde es aber beileibe nicht als harmlos einstufen.

» bellevine » Beiträge: 579 » Talkpoints: 5,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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