Was würdet ihr ändern wenn ihr die politische Macht hättet?
Ich habe gerade das Lied von Rio reiser gehört "König von Deutschland". Darin kommt ja der Satz vor:
"Das alles und noch viel mehr, würde ich machen, wenn ich König von Deutschland wär"
Ok, einen König gibt es in Deutschland nicht. Aber dennoch könnte man sich ja mal vorstellen, was man alles machen, ändern und halten würde, wenn man die politische Macht dazu hätte. Stellt euch vor, ihr könntet etwas ändern, weil euch die Macht dazu gegeben wäre. Ihr würdet Entscheidungen treffen können und alles hängt nur an euch. Was würdet ihr ändern, wenn ihr die politische Macht dazu hättet?
Bei der Frage musste ich nicht lange nachdenken. Ich würde mich auf jeden Fall für Tierschutz einsetzen und dazu wohl ganz viele neue Gesetze verfassen. Ich bin Vegetarierin, aber ich würde nun nicht von allen Leuten verlangen, dass sie sich auch vegetarisch ernähren müssten. Aber ich würde auf jeden Fall versuchen, die Massentierhaltung abzuschaffen und die Leute dadurch zu animieren, lieber regionale Produkte zu kaufen. Ich würde dann wohl auch die Gesetze verschärfen, die für die Kontrollen bei Fleisch und anderen Lebensmittelprodukte zuständig sind.
Erst neulich habe ich eine Dokumentation bei ZDF gesehen, in der gezeigt wurde, wie schlampig die Kontrollen durchgeführt werden. Nur siebenundzwanzig Prozent des Fleisches in Deutschland entspricht tatsächlich dem, was auf der Verpackung steht. Meistens ist es entweder Gammelfleisch oder es ist das Fleisch eines Tieres enthalten, das gar nicht darin enthalten sein sollte. Leider achten viel zu wenige Menschen darauf, was sie einkaufen und daher müsste die Politik in der Hinsicht mal etwas ändern. Darauf würde ich mich in jedem Fall einsetzen. Es ist zum Beispiel auch so, dass man, wenn man Fleisch aus dem Ausland einliefert, die Verpackung öffnet und das Fleisch neu verpackt, darauf schreiben darf, dass das Fleisch aus Deutschland kommt. Solche schwachsinnigen Regelungen würde auf jeden Fall abgeschafft werden.
Ansonsten fällt mir spontan noch ein, dass ich mich für homosexuelle Paare in jedem Fall einsetzen würde. Ich finde es teilweise wirklich grausam, wie Menschen verachtet und ausgegrenzt werden, nur weil sie Gefühle für das gleiche Geschlecht haben. In einem Deutschland, in dem ich das Sagen hätte, wären homosexuelle Ehen also auf jeden Fall erlaubt.
Das erste was zu tun wäre, wäre Entscheidungen ohne die "Mithilfe" von Lobbygruppen zu fällen. Gerade im Gesundheitswesen - um den gewinnträchtigsten Bereich zu nennen - wäre Experten gefragt, welche nicht von Konzernen gelenkt sind. Ebenso bei Entscheidungen hinsichtlich der Versorgungsleistungen (Versicherungen). Es ist ja kein Zufall, dass Persönlichkeiten aus der Versicherungswirtschaft massiv an gesetzlichen (!) Modellen mitgearbeitet haben, die den Bürger zur "Selbstvorsorge" zwingen sollen. Profitieren werden dadurch ausschließlich die Versicherungsgesellschaften.
Eine simple Forderung nach z.B. einer Flat-Tax verbietet sich z.B. von selbst, wenn man überlegt, dass Russland hier der wirtschaftlich erfolgreichste Vertreter genannt werden kann, der eine Flat-Tax nutzt. Andere Länder die sich dieses "Modell" Leisten, sind eher "Krisenstaaten". Niemand wird annehmen, dass Albanien, Georgien, Serbien oder die Ukraine mit diesem Steuermodell die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Staates lösen wird. Bestes Beispiel ist die Slowakei, welche auf Druck der konservativen und wirtschaftsliberalen Kräfte die Flat-Tax eingeführt hat. Nachdem breite Schichten der Bevölkerung dadurch aber massiv schlechter gestellt wurden und dem Staat Einnahmen (der "Leistungsträger") weggefallen sind, wurde dieses Modell wieder verworfen.
Ich würde das Steuersystem auf jeden Fall einfacher gestalten. Nicht im Sinne einer Flat-Tax, aber einfach verständlicher und mit weniger Stufen.
Am Sozialsystem würde ich wahrscheinlich gar nicht so viel ändern. Denn wenn man es genau betrachtet, hat Deutschland ein verdammt dichtes soziales Netz, dass einen auffängt. In anderen Ländern darf man in die Sozialwohnung umziehen und mit Lebensmittelgutscheinen einkaufen gehen, wenn man arbeitslos wird.
Im Gesundheitssystem würde ich die Krankenkassen ihre Beitragshöhe wieder selbst festlegen lassen. Nur so entsteht tatsächlich Wettbewerb. Bei den anderen Lohnnebenkosten besteht auch der ein oder andere Optimierungsbedarf, aber da habe ich gerade zu wenig Fachwissen, um da genauere Ideen zu haben.
Und ich würde auf jeden Fall die Ausschreibungsregeln für öffentliche Aufträge ändern. Wenn nicht mehr immer nur der billigste Anbieter genommen wird, sondern tatsächlich der mit dem besten Gesamtangebot und es endlich festgelegt wird, dass die tatsächlichen Kosten das Angebote nur noch um vielleicht maximal 10 bis 15 Prozent übersteigen dürfen, dann würden auch solche Unfälle wie der Leipziger Citytunnel oder der BER nicht mehr passieren. Dazu müsste dann natürlich auch besser kontrolliert werden.
Ich würde viel an der Politik ändern, aber mit dem gleichen Hintergedanken: Gleichheit. Nicht Gleichheit im Sinne von "alle müssen gleich sein", sondern dass alle gleiche Chancen erhalten. Mir stört das Klassensystem, was man am besten am Gesundheitssystem erkennen kann. Dass einer mit einer leichten Krankheit, bei der man noch Zeit lassen kann und auch nicht so sehr schmerzt Vortritt hat als jemand, der schwerkrank ist und leidet, nur weil ersteres eine private Krankenversicherung hat, finde ich nicht zeitgemäß. Mehr stört mich, dass Geld irgendwie immer eine zentrale Rolle spielen muss. Im heutigen System hat man das Gefühl, dass man reich sein muss, um angesehen zu werden.
Daher würde ich die Löhne aller Menschen gleich hoch ansetzen. Das hört sich für gut verdienende verrückt und ungerecht an, dem immerhin hat ein solcher Mensch viel Zeit und Mühe investiert, um später ein angenehmes und sorgenfreies Leben führen zu können. Aber man muss an die benachteiligten denken, die während ihrer Bildungszeit umgangen wurden. Wächst man in Deutschland in einem ungebildeterem Milieu auf, wird man auch wahrscheinlich ungebildet. Meine Lehrerin hat mir früher gesagt, dass die Gemeinschaft so stark ist, wie das schwächste Glied. Deswegen toleriere ich alles, dass die Schere zwischen Arm und Reich schließt, da dann Geld kein entscheidender Faktor wird, da alle fast gleich viel verdienen.
Dadurch würden dann auch eher andere Faktoren für einen angesehenen Menschen gelten. Und das Zusammenleben wäre viel humaner. Was ich als ziemlich inhuman ansehe, ist die Sendung "Catch the Millionäre". Dort geht es darum, dass eine Gruppe von Frauen versuchen muss sich den Millionär zu "angeln". Diese Sendung macht den Eindruck, dass das Konto eines Menschen zählt, nicht der Mensch selbst in Person. Das finde ich traurig. Denn es gibt auch sehr viele tolle Menschen, die wenig Geld besitzen.
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