Den Hund zu seinem Glück zwingen - macht ihr das manchmal?

Der Titel ist etwas unglücklich gewählt, aber mir ist keine andere Formulierung dafür eingefallen, deshalb versuche ich mal zu erklären, was ich meine.

Und zwar habe ich vor kurzem in einem anderen Thread gelesen, dass jemand geschrieben hat, dass er seinen Hund bei den heißen Temperaturen derzeit dazu zwingt, im Badezimmer zu schlafen, indem er ihn dort einsperrt, weil der Hund sich ansonsten vor die Schlafzimmertüre legen würde, wo es wohl sehr warm ist.

Ich habe selbst einen Hund und habe derzeit auch mit dem Problem zu kämpfen. Mein Hund möchte immer bei mir sein und das auch nachts, weshalb er dort in meinem Schlafzimmer schläft. Dort ist allerdings Teppichboden und da es im Zimmer allgemein sehr warm ist, wird es auf dem Boden wohl auch nicht anders sein. Mein Hund tut mir dann immer sehr leid, auch wenn ich abends immer durchlüfte, kühlt es in meinem Zimmer nicht so richtig ab. Tatsächlich ist es im Badezimmer am kühlsten, aber ich muss sagen, dass ich selbst jetzt noch nie auf die Idee gekommen bin, ihn dort einzusperren. Mein Hund geht eigentlich nie ins Badezimmer und ich glaube, dass er sich da nicht wohl fühlen würde. Es gibt im unteren Stockwerk noch das Wohnzimmer, wo es etwas kühler ist, aber der Hund will eben bei mir schlafen und wenn er sich dafür die Hitze antun will, dann zwinge ich ihn auch nicht dazu, woanders zu schlafen.

In anderen Situationen wiederum bleibt auch mir nichts anderes übrig, als meinen Hund zu seinem Glück zu zwingen. Er würde am liebsten mit mir überall hingehen, aber wenn ich beispielsweise sonntags auf den Sportplatz gehe, dann weiß ich schon vorher, dass es dort zu laut für meinen Hund ist, der vor allem bei Klatschen und Schreien immer aufschreckt. Er hätte auf dem Sportplatz keine ruhige Minute und daher lasse ich ihn dann lieber zu seinem eigenen Wohl daheim. Genauso verhält es sich natürlich auch, wenn ich auf irgendwelche Veranstaltungen gehe.

Wie handhabt ihr das? Zu welchen Dingen zwingt ihr euren Hund, weil ihr der Ansicht seid, dass es besser für sein Wohlergehen ist, obwohl der Hund selbst es vielleicht anders machen würde?

Ja, ich hab meinen Hund vorgestern Nacht im Bad eingesperrt. Man muss aber dazu sagen, dass mein Hund da nicht wehleidig ist. Sie hat nicht einmal gefiept oder gar gejault. Sie hat kein Problem mit dem Alleinsein. Auch wenn wir sie alleine lassen zum Einkaufen etc. zeigt sie kein Verhalten, wie man es von anderen Hunden kennt - Sachen zerkauen, Jaulen, Bellen. Sie legt sich einfach hin. Also sie fand es vielleicht doof, aber es war keine Tortour für sie.

Das Problem ist, dass der kühlste Ort eben das Badezimmer oder auch der Flur ist. Aber es gibt keine Tür vom Flur zur Treppe in den oberen Stock. Daher ist es eigentlich nicht möglich, sie am Hochgehen zu hindern. Letzte Nacht habe ich aber zwei Stühle und den Staubsauger vor die Treppe gestellt. Ich denke, wir werden mal so eine Kleinkindergittertür kaufen. Dann ist es einfacher.

Manchmal ist es einfach nötig, seinen Hund zu gewissen Dingen zu zwingen. Hierbei geht es ja auch nicht um Glück, sondern um ihre Gesundheit. Vor der Schlafzimmertür ist es wirklich extrem warm. Der erste Stock hat schon Dachschräge und nur winzige Fenster. Dort steht die Luft ganz extrem. Es geht nicht, dass sie bei 25 °C schläft. Wir können den ganzen Tag miteinander verbringen.

Wenn man die Verantwortung für ein anderes Lebewesen hat, muss man manchmal oder sogar oft unliebsame Entscheidungen treffen. Meine Mutter sieht das leider nicht richtig ein und verhätschelt ihre Hunde. Ich sage ihr dann immer, dass sie ihre Kinder doch auch nicht mit Süßigkeiten und Fernsehen großgezogen hat, obwohl wir das damals ganz großartig gefunden hätten. Aber es wäre verantwortungslos gewesen und man hätte sie zu Recht als schlechte Mutter bezeichnet, trotz glücklicher Kinder. Man muss halt einen Mittelweg finden. Gemüse und ab und zu Süßigkeiten. Bei meinem Hund war es auch ein Mittelweg. Wäre sie damit todunglücklich gewesen, hätte ich lieber mit ihr zusammen im Bad geschlafen.

Ich habe selbst keinen Hund. Aber wenn ich einen hätte und wüsste, dass er total unglücklich wäre, wenn er mit mir auf den Sportplatz gehen würde und er den Krach dort nicht vertragen würde und sich ängstigen, dann bliebe er zu Hause, zu seinem eigenen Schutz. Das weiß zwar der Hund nicht, aber dafür hat er ja seinen Menschen, der für ihn mitdenkt und weiß, was besser für ihn ist.

Bei dem warmen Wetter, wo man sich nachts herumwälzt, weil es zu warm ist, würde ich es dem Hund überlassen, wo er sich einen Schlafplatz aussucht. Vielleicht gibt es die Möglichkeit, auf den warmen Teppichboden eine Matte oder ein Leinentuch zu legen. Die Badezimmertür würde ich auflassen, falls der Hund es vorzieht, nachts auf dem kühleren Boden zu schlafen. Vielleicht kann er tagsüber einmal dort probeliegen, damit er merkt, dass der Boden kühler ist. Aber einsperren würde ich ihn nicht.

Ich überlasse es meinem Hund, wo er sich bei der Hitze hinlegt. Nachts stehen alle Türen offen und wenn er möchte, dann kann er ins Bad gehen. Allerdings liegt er am liebsten auf seinem Kissen, deswegen schläft er meist trotzdem im Schlafzimmer oder unter dem Schreibtisch. Er ist es aber auch gewohnt, dass er in der Wohnung immer dabei sein darf, egal wo wir sind und ich würde es einfach nicht übers Herz bringen, ihn ins Bad zu sperren. Außerdem würde er wahrscheinlich die ganze Zeit jammern. Er hat kein Problem damit, allein in der Wohnung zu sein, aber ins kleine Bad sperren ist er eben nicht gewohnt und ich denke, er würde sich bestraft fühlen und wüsste nicht mal warum.

Wenn der Hund es allerdings gewohnt ist, nicht bei seinen Besitzern zu schlafen, sehe ich kein Problem damit, ihn ins Bad zu stecken. Ich würde ihm wahrscheinlich noch seine Decke in eine Ecke im Bad legen, damit er ein vertrautes Plätzchen hat und selbst entscheiden kann, ob er auf den harten Fliesen oder lieber weich liegen möchte.

Und natürlich muss man Hunde manchmal zu ihrem Glück zwingen. Und sei es nur, dass man ihm nicht erlaubt draußen alles zu fressen, was er möchte. Es könnte ja potentiell tödlich für ihn sein, also darf er es bei mir nicht fressen, egal wie traurig er mich dann anschaut.

Dass ich einen Hund nicht überall mit hin nehme ist in meinen Augen nicht "zum Glück zwingen", sondern einfach normaler Alltag. Aber ich würde einen Hund nie zwingen im Badezimmer zu schlafen, weil es da kühler ist. Einem Hund sollte man so viel zutrauen, dass er sich instinktiv da hin legt, wo es für ihn am angenehmsten ist und ein gesunder Hund, dem man auch genügend zu trinken anbietet kann es durchaus auch in einem warmen Raum aushalten. Wenn nicht, geht er schon freiwillig an einem anderen Ort, wenn man die Türen einfach auf lässt.

Natürlich sollte man als Mensch immer darauf achten, dass es seinem Hund gut geht und dass man mit dem Tier nur Dinge macht, die diesem auch gut tun. Den Hund ins Badezimmer einzusperren ist aber meiner Meinung nach kein Glück, wozu er gezwungen wird, sondern eher ein Unglück für das Tier. Es ist für den Hund sicherlich nicht gut, wenn er auf kalten Fliesen schlafen muss. Natürlich ist es an warmen Tagen eine gute Möglichkeit, damit der Hund seine Körpertemperatur regulieren kann aber über Stunden lang auf den Fliesen zu liegen ist einfach nicht gut.