Doppeltes Elterngeld bei Zwillingen gerecht?
Ein Elternpaar aus Bayern hatte geklagt und das Bundessozialgericht hat ihnen nun Recht gegeben. Die Mutter hatte für den Sohn 12 Monate und für seine Zwillingsschwester 2 Monate Elterngeld beantragt; der Vater hingegen 14 Monate für die Tochter und 2 Monate für den Sohn. So können nun beide 14 Monate zuhause bleiben und bekommen 65% Lohnfortzahlung. Außerdem bekommen sie den üblichen Mehrlingsaufschlag in Höhe von 300 €.
Ich verstehe natürlich, dass Zwillinge mehr Arbeit bedeuten als ein einzelnes Baby und für die beiden ist es sicherlich ganz toll, dass sie jetzt über ein Jahr als ganze Familie verbringen können. Und sie sollten auf jeden Fall mehr bekommen als Eltern von "Einlingen". Aber wirklich doppelt so viel Arbeit ist es nicht. Vielleicht anderthalb mal so viel.
Also irgendwie finde ich es nicht ganz gerechtfertigt. Zahlt das eigentlich der Steuerzahler mit oder zahlen das zu 100% die Unternehmen, wo die beiden angestellt sind? In dem Fall sind es Beamte, also zahlt es wohl der Staat.
Wie seht ihr das? Ist das doppelte gerechtfertigt?
Ich finde schon, dass einem das zusteht, wenn man Zwillinge bekommt. Unser Staat möchte sozial sein und da hat man auch das Geld verdient, was man dann eben für die Kinder bekommt. Wenn du nun in einem Jahr 2 Kinder bekommen würdest, würdest du ja auch zwei Mal das Geld bekommen und so hat man die beiden Kinder eben auf ein Mal bekommen. Ich finde es nur fair und denke, dass es durchaus gerecht ist. Es geht ja auch um den Aufwand und den hat man mit 2 oder mehr Kindern eben mehr, als nur mit einem Kind. Man sollte das nicht herunter reden.
Ich finde das Urteil gut. Es ist doch völlig egal, ob die Arbeit jetzt genau das doppelte oder vielleicht nur das anderthalbfache. Zwillinge sind zweifellos eine besondere Belastung, sowohl von der Arbeit als auch finanziell. Bei der aktuellen demographischen Entwicklung schadet es sicherlich nicht, wenn man das ein oder andere Gesetz eher familienfreundlicher auslegt.
Ich bin nicht der Meinung, dass die Eltern bei Zwillingen wirklich das doppelte bekommen sollten. Ich finde nämlich nicht, dass man bei Zwillingen wirklich zu zweit zu Hause sein muss, denn die Arbeit könnte wirklich einer alleine machen. Natürlich ist es mehr Arbeit, aber trotzdem könnte sie einer alleine machen und es müssten nicht beide zu Hause sein.
Ich hätte es auch so eingeschätzt, dass es mit Zwillingen vielleicht höchstens 1,5 mal so viel Arbeit ist, als wenn man nur ein Baby hat. Aus diesem Grund schließe ich mich der Meinung an, dass eine doppelte "Entlohnung" hierfür einfach übertrieben und nicht okay ist.
Ich denke auch, dass das nur gerecht ist, wenn man für Zwillinge das doppelte Elterngeld bekommt. Es ist ja tatsächlich so, wenn man zwei Kinder schnell hintereinander bekommt, dass man dann dasselbe Elterngeld bekommt, als, wenn man Zwillinge zu Hause hat. Und ich bin der Meinung, dass man es den Eltern doch gönnen soll, das sie jetzt über ein Jahr zusammen als Familie zu Hause bleiben können.
Zu dem denke ich auch, dass Zwillinge definitiv mehr Arbeit machen, als, wenn man nur ein Kind zu Hause hat. Und da kommt es auch nicht darauf an, ob man nun die doppelte Arbeit hat oder nur anderthalb Mal so viel Arbeit. Fakt ist doch, dass man mit Zwillingen oder mehreren kleinen Kindern definitiv mehr Aufwand hat und die finanzielle Belastung ist auch nicht wirklich gering, weshalb das doch nur gerecht ist und man diese Themen auch wirklich nicht herunterreden oder herunter spielen sollte.
Einmal unabhängig davon, ob das doppelte an Elterngeld für die Eltern von Zwillingen gerecht ist oder eben nicht, der deutsche Staat hat so oder so keine andere Möglichkeit, als familiengerechte Gesetze zu schaffen. Weasel_ hatte hierbei ja schon den demographischen Wandel angesprochen. Wenn man das ein wenig fortsetzt, dann lässt sich meiner Meinung nach schon sagen, dass das Geld, welches wir den Eltern von Zwillingen nun mehr oder weniger "verwehren" würden, uns später angerechnet wird.
Und wenn sich jeder einmal in die Situation der Eltern hineinversetzen würde, ich glaube keiner würde sich dann noch großartig beschweren, dass man den Eltern das doppelte Kindergeld zugesteht. Immerhin sind es ja auch zwei Kinder auf einmal. Das entspricht der doppelten Arbeit, einem höheren Zeitaufwand und natürlich auch den doppelten Kosten!
Letzten Endes schließe ich mich meinen Vorrednern an und finde ebenfalls, dass es ein gerechtes und gutes Urteil ist, dass man den Eltern das doppelte Kindergeld zugesteht. Das zeugt von einem sozialen Verhalten beziehungsweise einem Sozialbewusstsein, welches vielen werdenden Eltern wichtig ist. Eben dass sie abgesichert sind und nicht jeden Cent dreimal umdrehen müssen. In Angesicht des demographischen Wandels in Deutschland sind solche Urteile ein Muss!
@Bienenkönigin: Hast du selbst Zwillinge, dass die den Aufwand einschätzen kannst? Ich selbst weiß was da auf die Eltern zukommt und es ist wirklich doppelte Arbeit. Denn du kannst wohl kaum beide Kinder füttern, aber nur einem Kind dann die Windeln wechseln. Ich selbst habe damals auch das doppelte Elterngeld bekommen, da ja zwei Kinder zur Welt gekommen sind.
Daher finde ich das Urteil auch gerecht und stelle auch nicht in Frage, ob Zwillinge auch doppelte Arbeit bedeuten. In dem Fall ist es natürlich die perfekte Lösung, dass auch der Vater die 14 Monate zu Hause bleiben kann. Und ich selbst war damals auch froh, dass meine Mutter ohne Probleme zur Verfügung stand.
Bienenkönigin hat geschrieben:Die Mutter hatte für den Sohn 12 Monate und für seine Zwillingsschwester 2 Monate Elterngeld beantragt; der Vater hingegen 14 Monate für die Tochter und 2 Monate für den Sohn.
Insgesamt hat jeder 14 Monate beantragt, so wie ich das mitbekommen habe. Der Vater jedoch hat nur 11 Monate gerichtlich einklagen können, da die Mutter bereits im Mutterschutz war, was auch zum Elterngeld zählt. Aber sei es drum.
Ich finde es auf jeden Fall gerechtfertigt, dass beide Elternteile (fast) das volle Elterngeld bekommen, denn es ist nur gerecht, dass jemand der auf einmal zwei Kinder bekommt genauso viel Geld bekommt wie jemand, der vielleicht zwei Kinder direkt hintereinander bekommt. Deine Meinung, dass Zwillinge nur 1,5-facher Aufwand bedeuten würden, kann ich so nicht teilen. Im Gegenteil. Ich denke, dass es durchaus sehr viel anstrengender sein kann, zwei Kinder gleichzeitig zu versorgen. Der psychische Stress, den die Eltern dabei haben, sollte nicht vernachlässigt werden. Wenn zum Beispiel das eine Kind schläft und nur dadurch aufwacht, dass das Geschwisterchen gerade aufgewacht ist und schreit, so ist das durchaus stressig für die Eltern.
Ich finde das Urteil auch gerecht und bin sogar der Meinung, dass Zwillinge nicht nur die doppelte Arbeit bedeuten, sondern unter Umständen sogar mehr. Denn wenn man alleine zu Hause ist, kommt der Stress noch dazu, dass man nur ein Kind beruhigen kann, wenn vielleicht beide schreien. Jeder, der Kinder hat, vor allen Dingen, wenn sie schnell hintereinander kommen, weiß, dass sich die Arbeit nicht nur verdoppelt, sondern potenziert.
Ich finde das Gesetz auch gut, auch wenn ich eigentlich nicht mitreden kann, da ich selbst noch keine Kinder habe. Aber es ist ja nun mal ersichtlich, dass Kinder auch Arbeit und damit auch Stress machen. Man kann sich ja nun auch nicht aussuchen, dass man keine Zwillinge haben möchte und somit würde ich es auch ungerecht finden, wenn ein Kind davon mit dem Elterngeld leer ausgehen würde. Eltern mit Zwillingen haben es generell schwer. Sie tragen mehr Verantwortung und benötigen oftmals mehr Unterstützung, somit kann der Staat ruhig mal mit so einen Gesetz die Familie unterstützen.
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