Erste eigene Wohnung: selbst aussuchen oder über Eltern?

vom 28.07.2012, 21:25 Uhr

Ich selbst ziehe ja jetzt bald zum Studium ganz von zu Hause aus, zwischenzeitlich habe ich sehr viel bei meinem Freund gewohnt, aber eine eigene Wohnung hatte ich eben noch nicht und die kommt dann erst jetzt ins Spiel. Ich habe die Zusage der Universität auch recht schnell bekommen und dann auch sofort mit der Suche angefangen, ich habe mich im Internet nach Wohnungen umgeschaut und unterschiedliche Wohnungsanzeigen von allen möglichen Anbietern gefunden. Ich habe natürlich vorher auch durchaus geschaut, wie das Budget aussieht, mit meinen Eltern geredet und mir dann die Wohnung selbst ausgesucht und dann auch dort angerufen und einen Besichtigungstermin abgemacht. Da meine Universitätsstadt etwas weiter von meinem Elternhaus weg liegt, habe ich natürlich auch mehrere Termine an einen Tag gelegt und mein Vater war bei der Besichtigung auch dabei.

Letztendlich aber habe ich mir dann die Wohnung selbst ausgesucht, meine Eltern haben schon auch gesagt, welche Meinung eher nicht in Frage kam, wenn bestimmte Mängel aufgetreten sind oder sie die Umgebung nicht besonders gut fanden, aber von den Wohnungen die dann noch übrig waren, habe ich mir selbst die ausgesucht, die ich gerne haben wollte und ich war auch sehr zufrieden damit. Meine Eltern haben den Vertrag unterschrieben und das war es an sich schon. Ich muss auch ehrlich sagen, dass es für mich nicht in Frage gekommen wäre, dass meine Eltern die Wohnung aussuchen. Klar haben meine Eltern auch einen guten Geschmack und ich bin mir sicher, dass sie sich niemals was schlechtes für mich aussuchen würden, aber in bestimmten Dingen denkt man eben auch anders und wenn es um Sachen Universität geht würden meine Eltern vielleicht eher eine Wohnung in direkter Nähe zur Universität nehmen, als eine die 15 Minuten weiter weg, aber ländlich liegt.

Bei meiner Freundin war das ein bisschen anders, sie hat die Zusage einer Universität bekommen und hatte ab da dann auch nur einige Wochen um zu- oder abzusagen. Sie hatte sich dann für die Universität entschieden, war aber im Urlaub, der Vater hat dann währenddessen einfach die Wohnung im Internet ausgesucht, ist sie besichtigen gefahren und hat dann dort direkt den Vertrag unterschrieben. Meine Freundin hat mir das dann erzählt, als sie aus dem Urlaub zurück war und ich habe mich schon ein bisschen darüber gewundert. An sich wäre ihr noch genug Zeit geblieben, sich die Wohnung selbst auszusuchen, aber diese Dinge waren eben Angelegenheiten des Vaters. Sie hat die Wohnung im Endeffekt überhaupt nicht gesehen, bevor der Vertrag beschlossen wurde.

Ganz ähnlich habe ich das von anderen Bekannten auch gehört, viele aus meinem Umfeld die mit mir in der Schule waren und Abitur gemacht haben, gehen jetzt studieren und was die Wohnungssuche angeht, sind die Eltern dafür zuständig. Ich habe einige Freunde die keine Wohnung haben wollten, sondern sich eben für ein Wohnheim beworben haben, was sie dann eben auch selbst gemacht haben, aber es waren relativ wenige dabei, die sich auch selbstständig um eine Wohnung gekümmert haben, was ich schon etwas verwunderlich fand, schließlich wird man hier auch ein Weilchen drin leben und da will ich schon etwas haben, was mir auch gut gefällt. Und als Student sollte man ja auch so langsam ein bisschen selbstständig sein. Natürlich haben die Eltern ein Wörtchen mitzureden, wenn man sich die Wohnung aussucht, aber an sich denke ich schon, dass das nicht Sache der Eltern ist. Wie seht ihr das und wie war das bei eurer ersten Wohnung?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mein erstes Studentenzimmer haben meine Eltern mit ausgesucht. ich war froh darum, weil ich noch sehr unerfahren war und froh war, dass meine Eltern mich beraten haben. Sie haben auch den Mietvertrag mit den Vermietern gemacht. Sie hätten eh eine Bürgschaft geben müssen, da ich ja noch kein eigenes Geld hätte. Damals war ich erst siebzehn Jahre alt.

Die nächsten Zimmer und Wohnungen habe ich dann selber ausgesucht, da habe ich schon selber für meinen Unterhalt gesorgt. Trotzdem brauchte ich noch eine Bürgschaft von meinen Eltern, da ich noch kein regelmäßiges Einkommen hatte. Da war ich auch schon über 20 Jahre alt und hatte schon ein bisschen mehr Erfahrung, auf was ich achten musste.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Meine erste Wohnung habe ich selbst ausgesucht. Es war ein absoluter Griff ins Klo. Da die Vermieterin eine Freundin der Mutter meines Partners war, hat die Familie mir diese Wohnung sozusagen aufgeschwatzt. Im Nachhinein traten aber so viele Ungereimtheiten und Eingriffe in meinen persönlichsten Bereich auf, so dass die Mutter meines Partners sich entschuldigt hat und ihrer Freundin die Meinung gegeigt hat.

Ich bin damals alleine von zu Hause ausgezogen, ohne das Einverständnis meiner Eltern. Ich war da aber schon über Zwanzig und habe mir auch einiges an Geld angespart. Meine Eltern haben sich nicht gekümmert und ich war froh, dass die Familie meines Partners mich hier bei der Wohnungssuche unterstützt hat auch wenn es schiefgegangen ist. So konnte ich einige gute Tipps abbekommen und ich habe meine Lektion gelernt.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12599 » Talkpoints: 0,42 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Nach meiner Ausbildung war es eigentlich auch geplant, dass ich von zu Hause aus wegziehe, und hatte mir mehrere Zimmer angeschaut. Für eine Wohnung war mir das Geld noch zu wenig gewesen. Allerdings habe ich mich völlig allein auf die Zimmersuche begeben und viele Zimmer kamen für mich auch gar nicht mehr in Frage, manche wollten mich nicht und letztendlich hat auch gar keine Zimmersuche so wirklich funktioniert. Jedenfalls war ich da völlig allein unterwegs gewesen.

Ausgezogen bin ich im Grunde erst, als ich mit meinem Partner zusammen kam und die erste eigene Wohnung hat er allein ausgesucht beziehungsweise dann mit seiner Mutter. Ich hätte ehrlich gesagt auch gar nicht gewusst, wie, was und worauf ich hätte achten sollen. Aber selbst wenn, die Entscheidung habe ich im Grunde erst einmal auf ihn abgegeben, weil er eben auch derjenige für die Bezahlung der Wohnung verantwortlich war.

Die zweite Wohnung habe ich dann gesucht und mehrere Wohnungen zusammen mit meinem Partner besichtigt. Wir hatten dann uns im Grunde auch für eine Wohnung entschieden und dann noch einmal seine Eltern mitgenommen, die uns ihre Meinung gesagt haben. Es hätten auch Freunde/ Bekannte sein können oder sonst wer. Denn ich finde, wenn man sich selbst auf die Suche begibt, ist man manchmal eher kurzsichtig und sieht keine Mängel oder denkt, die lassen sich leicht beheben. Sie haben uns dann zwar auch ihre Meinung gesagt, aber die Entscheidung hätten sie uns dann selbst schon überlassen. Allerdings wurde die Entscheidung bereits von der Vermieterin getroffen, sodass wir gar nicht in diese Wohnung gezogen sind.

Inzwischen wissen wir auch selbst, worauf wir zu achten haben und wonach wir schauen, aber dennoch holen wir uns durchaus mal eine Meinung oder einen Ratschlag ab, wenn eine eventuell in Frage kommende Wohnung zu vermieten ist. Da wir gern in den Ort, in dem die Eltern meines Partners ziehen würden wollen, fragen wir sie dann durchaus mal, ob sie jenen oder diesen Vermieter kennen und nach den Wohnungen. Dass wir aber in den Ort ziehen würden, hat nichts mit den Eltern zu tun, sondern das hat andere Gründe.

Wichtig ist meiner Meinung nach auch, dass man sich Gedanken macht und auch, wenn die Eltern die Wohnung beispielsweise (mit)finanzieren würden, man sich dennoch selbst verantwortlich zeigt und sich kümmert. Irgendwann möchte man ja nun einmal auch auf eigenen Beinen stehen und entsprechend muss man dann auch handeln, was mit der ersten eigenen Wohnung unter Beweis gestellt werden kann. Ich kann aber auch Eltern verstehen, die so weit ihr Kind nicht gehen lassen möchten, und sich mit eigenen Augen überzeugen wollen. Manchmal ist es wohl scheinbar bei Unternehmerfamilien oder so der Fall, also dort, wo man jetzt nicht unbedingt jeden Cent zweimal umdrehen muss, ohne da jetzt jemanden zu nahe treten zu wollen.

Benutzeravatar

» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Meine erste Wohnung, in der ich immer noch wohne, habe ich mir selber ausgesucht, aber meine Eltern schon um Rat gefragt, ob sie mir dazu raten würden oder eben nicht. Die erste Wohnung, die ich mir angesehen habe, davon haben sie mir abgeraten, aber die zweite hat mich sehr überzeugt und sie auch. Da ich zu meinen Eltern ein wirklich sehr gutes Verhältnis habe, finde ich es auch vollkommen normal und in Ordnung, wenn ich sie, bei so einer doch schwerwiegenden Entscheidung um Rat frage. Mir gefällt diese Wohnung auch so gut, dass ich auch nach wie vor in meiner ersten, eigenen Wohnung immer noch wohne.

» HelloKitty34 » Beiträge: 1651 » Talkpoints: 53,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde, dass man sich selber seine Wohnung ansehen muss und diese dann auch nehmen muss, wenn sie einen gefällt. Zwischen den Generationen kann es ja viele Geschmacksunterschiede geben und daher würde ich nicht meine Eltern nach einer Wohnung für mich suchen lassen. Das wäre mir einfach zu ungewiss, und da meine Eltern einen komplett anderen Geschmack haben, wäre ich mir auch sicher, dass ich damit nicht glücklich werden könnte.

Bei mir war es so, dass mein Partner einen Studienplatz bekommen hat, und musste sich dann eine Wohnung suchen. Er hat eigentlich in allen Punkten den gleichen Geschmack wie ich und daher wäre es für mich in Ordnung gewesen, wenn er es alleine aussucht. Er hat also im Internet gesucht, und da eigentlich schon feststand, dass ich dann zu ihm ziehe, hat er mich zu den Besichtigungsterminen mitgenommen. Wir haben dann eine Wohnung besichtigt und die hat uns beiden auf Anhieb gefallen, als wir dann noch 2 weitere angesehen hatten, wussten wir es soll die Erste werden und in die bin ich dann später auch nachgezogen.

Für uns beide kam es nicht infrage, dass die Eltern eine Wohnung suchen. Es war ja eine Wohnung in einer anderen Stadt und die Eltern kamen nicht mit der Internetsuche klar, sodass das eigentlich nie zur Debatte stand. Außerdem waren wir beide der Meinung, dass uns die Wohnung gefallen muss. Wir haben natürlich vorher so einiges an Ratschlägen bekommen, worauf wir achten sollen und das hat uns auch geholfen. Eltern haben eben mehr Erfahrung und wissen, worauf zu achten ist, aber es reicht, wenn man das einfach mündlich weitergibt.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde, man sollte sich die erste eigene Wohnung schon selbst aussuchen. Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen will man ja selbstständig sein, wenn man auszieht und auch ein Stück weit von den Eltern unabhängig, also sollte man auch so viel Selbstständigkeit besitzen und selbst eine Wohnung finden und besichtigen können. Der zweite, viel wichtigere Grund, ist, dass man selbst in der Wohnung lebt und nicht die Eltern. Also muss einem die Wohnung ja auch gefallen. Es nützt nicht, wenn die Eltern total begeistert sind, aber die nur einmal in der Woche zu Besuch sind und man selbst dort ständig sein muss, aber sich eben nicht wohl fühlt. Auch wenn man tagsüber unterwegs ist und viel zu tun hat, so verbringt man doch viel Zeit in einer Wohnung und die sollte einem dann schon gefallen. Das bedeutet nicht, dass sie perfekt sein muss, aber unwohl sollte man sich nicht fühlen.

Die Eltern ganz außen vor zu lassen finde ich aber auch falsch, zumindest, wenn man ein gutes Verhältnis zu ihnen hat und sie einen auch noch finanziell unterstützen. Als ich meine erste Wohnung besichtigt habe, habe ich auch meine Mutter mitgenommen, obwohl ich das nicht hätte machen müssen. Aber sie hat sich dafür extra freigenommen, weil sie eben auch total neugierig war und sie sich auf den Besichtigungstermin riesig gefreut hat.

Wichtig finde ich aber, dass die Eltern dann nicht die endgültige Entscheidung treffen, sondern derjenige, der letztendlich in der Wohnung auch lebt. Es ist schon in Ordnung, wenn die Eltern sagen, dass ihnen das oder das gut oder eben nicht so gut gefällt, aber mehr auch nicht. Gut ist es natürlich auch, wenn sie ihre Erfahrung teilen und ihr Kind warnen, weil dieses zum Beispiel nicht abschätzen kann, wie viele Nebenkosten noch dazu kommen oder ähnliches. Was das angeht, war ich eigentlich auch sehr dankbar, dass ich meine Mutter dabei hatte, die mir das ein oder andere erklären konnte.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Meine Mutter hatte mit meinen Wohnungssuchen noch nie etwas zu tun. Sie hatte mich gar nicht getraut, ihr zu sagen, dass ich ausziehen möchte. Wir haben ein etwas angespanntes Verhältnis und sie klammert auch etwas. Daher habe ich mit meinem zukünftigen Mitbewohner zusammen gesucht. Sein Vater hat die Bürgschaft übernommen, aber bei der Entscheidung war er auch nicht dabei.

Ich hätte es aber auch gar nicht anders gewollt. Das war doch der erste Schritt in die Unabhängigkeit. Da will ich nicht mehr an Mamas Rockzipfel hängen. Sicher kann eine Wohnung auch mal ein totaler Reinfall sein oder man kriegt Ärger mit dem Vermieter. Aber die Anwesenheit der Eltern ist keine Garantie dafür, dass das alles nicht passiert. Vor allem solche, die seit 30 Jahren in einem Eigenheim wohnen.

Und gerade als Student kann man doch zig Mal umziehen. Ich hatte einige Kommilitonen, bei denen es schon lange war, wenn sie zwei Semester an einem Stück in einer Wohnung waren. Ich finde das gehört alles dazu. Das sind alles wertvolle Erfahrungen. Und so tragisch ist eine schlimme Wohnung auch nicht. Ich finde als junger Mensch ist das alles auszuhalten und in der neuen Wohnung lacht man dann drüber.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron