Den Namen der Person nicht kennen und trotzdem verliebt
Es hört sich nach einer sehr intensiven Schwärmerei eines jungen Mädchens an. Ich war als Jugendliche auch oft in Jungs verliebt, die ich mich aber nie getraut habe anzusprechen. Einen Schwarm zum Beispiel habe ich nur ab und zu mal im Bus gesehen. Ich wusste auch weder, wie er hieß, noch welche Interessen er hatte. Mich hatte einfach sein Aussehen fasziniert. Ich habe immer versucht, genau den Bus zu bekommen, in dem er voraussichtlich saß. Ich wusste noch nicht einmal, in welche Schule er ging.
Eines Tages habe ich ihn mit seiner Freundin gesehen, da war dieses Gefühl abrupt zu Ende. Es sind dieselben Schwärmereien, die man für Pop-Stars oder Filmschauspieler hat, von denen man ja auch nicht wirklich etwas weiß. Es ist eine Fassade, in die man etwas hineininterpretiert. Es hat aber mit der Person an sich nichts zu tun. Wenn die Schwärmerei sich über lange Zeit aufbaut und man die "Liebe seiner Lebens" tatsächlich irgendwann kennenlernt, kann man nur enttäuscht werden, weil man sich einen Übermenschen aufgebaut hat.
Ich würde deiner Freundin raten, sich weiterhin an dem Jungen oder Mann zu erfreuen und das Verliebtheitsgefühl zu genießen, falls sie sich nicht traut ihn anzusprechen. Oder falls sie mutiger ist, näher an ihn heranzukommen und unter einem Vorwand ein Gespräch zu suchen. Vielleicht ist es ja wirklich Mr. Right.
Man kann sich schon in eine Person vergucken, die man nicht so genau kennt. Einen Namen braucht man zum Verlieben ja auch nicht. Es ist ja egal, wie jemand heißt, wenn man ihn gut findet. Es ist doch auch gut, wenn man sich in die Art eines Menschen verliebt. Es muss ja nicht immer alles bekannt sein. Bei mir und meinem Partner war es auch Liebe auf den ersten Blick. Wir wussten da noch nichts voneinander und waren trotzdem verliebt.
Man sollte sie ermutigen ihre Liebe zu gestehen, beziehungsweise mal mit ihm zu reden. Sie muss zwangsläufig irgendwann den Mut aufbringen, wenn sie mit ihm zusammen sein möchte. So ist es eben im Leben, man muss sich auch mal etwas trauen und zu verlieren hat sie ja auch nichts.
Ich finde, dass man ganz klar unterscheiden muss, ob man verliebt ist, oder sich einfach nur verknallt hat. Für mich ist das nämlich ein gewaltiger Unterschied. So kann ich mich selbst nur dann in jemanden verlieben, wenn ich die Person über eine längere Zeit richtig gut kennen gelernt und auch viel Zeit mit ihr verbracht habe. Denn erst wenn ich eine Person mit ihren Stärken und Schwächen kenne, kann ich mich auch in sie verlieben.
Sich in jemanden zu verknallen, geht natürlich um einiges schneller. Wenn man in jemanden verknallt ist, sind normalerweise auch deutlich weniger Gefühle im Spiel und es hat an sich nicht unbedingt viel mit Liebe zu tun. Stattdessen findet man jemanden eben toll, gutaussehend und muss öfters an ihn denken.
Egal ob man nun verknallt oder verliebt in jemanden ist, hat der Name rein gar nichts damit zu tun. Man kann sich sowohl in jemanden verknallen als auch verlieben, ohne den Namen zu wissen. Schließlich ist der Name doch nur Nebensache und der Charakter ist doch um einiges wichtiger. Im Anbetracht dessen ist es völlig egal, wie jemand heißt.
Ich finde schon, dass man für eine Person, zu der man kaum Kontakt hat und deren Namen man nicht einmal kennt, Gefühle haben kann. Allerdings würde ich das dann nicht als „verliebt sein“ bezeichnen, denn in dem Verb steckt ja sogar schon das bedeutungsvolle Wort „Liebe“. Viel eher würde ich das dann als „verknallt sein“ bezeichnen oder auch „verguckt haben“. Mehr kann das meiner Ansicht nach nicht sein, da man ja meistens nicht den Charakter einer Person kennt, wenn man nicht einmal seinen Namen kennt.
Ich war auch schon mal in jemanden verknallt, denn ich so gut wie gar nicht kannte. Ich wusste zwar seinen Namen, aber den kannte ich auch nur, weil er jeden Sonntag durch die Lautsprecheranlage auf dem Sportplatz durchgesagt wurde. Ich war nämlich in einen Fußballer verknallt, der in der Mannschaft meines Heimatvereines Fußball gespielt hat. Ich habe mich wirklich nie mit ihm zu zweit unterhalten, sondern ihm nur ab und zu zuhören können, wenn so Veranstaltungen wie die Saisonabschlussfeier stattfanden. Ansonsten hatten wir keinerlei Kontakt und trotzdem war ich fast drei Jahre lang in ihn verliebt.
Ich kann also definitiv bestätigen, dass man sich auch unter solchen Umständen in eine Person vergucken kann. Aber ich bezeichne ihn heute nur noch als so eine Art Schwarm. Ich war damals auch viel zu schüchtern, um ihn anzusprechen, vor allem aus dem Grund, dass er mehrere Jahre älter als ich war und ich praktisch noch mitten in der Pubertät war. Ich bereue das heute nicht, aus uns wäre sowieso nichts geworden. Aber bei den Umständen, die bei der Bekannten im Eingangspost geschildert wurde, würde ich dazu raten, den Jungen anzusprechen. Sonst bereut man es später womöglich und das wäre schade.
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