Wie war die Qualität eures Kunstunterrichts?
An meiner alten Schule hatte ich insgesamt zwei verschiedene Kunstlehrer. Mit dem einen Lehrer haben wir
über Jahre hinweg entweder irgendwelche abstrakten Bilder gemalt oder einfach in irgendwelchen Farben herumgemanscht. Die Krönung war, dass wir in einem Wald in der Nähe die Bäume anmalen mussten.
Mit dem anderen Lehrer haben wir zwar etwas Sinnvolleres gemacht, sodass wir zum Beispiel Gesichter zeichnen konnten, aber sehr viel mehr war dann auch nicht los. Bezüglich Curricula wurde jedoch gar nichts umgesetzt. Wir hatten keine Schulpläne, die umgesetzt wurden oder irgendwelche theoretischen Aspekte. Es war eher so, als ob wir nur zum Zeitvertreib zwei Stunden pro Woche im Raum rumsaßen und sonst nichts.
Wie sah das Ganze bei euch aus? War euer Kunstunterricht besser, als der oben Beschriebene oder hattet ihr ebenfalls das Gefühl, dass es eine Zeitverschwendung war? Falls ihr den Unterricht gut fandet, was habt ihr gemacht? Habt ihr auch theoretischen Unterricht und Bildinterpretation durchgenommen oder blieb das ebenfalls auf der Strecke?
Ich fand unseren Kunstunterricht immer toll, weil die Lehrerin die meiste Zeit nicht da war und uns einfach irgendwelche Bilder malen ließ. Das war halt einfach entspannt, weil man dabei Musik hören oder einfach quatschen konnte. Und selbst wenn sie da war, hatte sie kein Problem mit quatschenden oder Musikhörenden Schülern. Also, nach einer Doppelstunde Mathe war Kunst genau das Richtige.
Was die tatsächliche Lehre dabei betrifft, kann ich mich eigentlich auch nicht unbedingt beschweren. Zum einen, weil mich Kunst ohnehin nicht sonderlich interessiert und zum anderen, weil wir eben aber doch nicht nur stumpf rumgemalt haben, sondern kreativ sein durften ( es gab nie genaue Anweisungen, was zu malen oder modellieren war, sondern nur ein Thema) und dann jeweils die Werke der anderen interpretieren durften. Außerdem gab es ab und zu mal Filme, Dokus oder Reportagen zum Thema Kunst und Künstler oder auch Museumsbesuche mit Referaten. Alles in Allem fand ich das alles gut dosiert.
Ich erinnere mich zunächst an die Grundschule. Da fiel der Kunstunterricht trotz Stundenplan gerne zugunsten anderer Fächer aus. Wurde doch gemalt, wurde mit Wasserfarbe herum gepanscht. Auf dem Gymnasium wurde auch immer irgendwas zusammen gepanscht. Mal waren es Stimmungsbilder mit Linoldruck, dann wieder Bilder die sich aus Punkten und Schraffuren mit zusammensetzen sollten, das mit Tusche. Viel wurde mit Wasserfarbe gemacht, manches auch mit dem Bleistift. Aber irgendwo hatte ich immer das Gefühl, man bekam eine Aufgabe, einen Materialwunsch und letztlich musste man selbst sehen, was dabei rauskam und wie man dahin kam. Unterricht war das nicht wirklich, ich hatte aber immer gute Noten und die Zeit ging vorbei, weshalb ich gern hin ging.
In der Oberstufe musste ich Kunst aber abwählen, weil wir dann auf einmal mit Theorie konfrontiert wurden - da bekam ich keinen Zugang zu. Ich verstehe bis heute nicht, was ich an Kunst groß analysieren soll. Für mich muss Kunst wirken.
Der Kunstunterricht in der Realschule war mittelmäßig, er war nicht besonders schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Die meisten Schüler haben sich aber nicht für den Kunstunterricht interessiert und Theorie wurde völlig abgelehnt, das Malen oder Zeichnen der Bilder mit Vorlage eines bestimmten Themas hat mir aber auch Spaß gemacht, allerdings habe ich mich manchmal zu "gebunden" gefühlt. Später habe ich eine tolle Kunstlehrerin bekommen, die mich eigentlich auch gut leiden konnte und mir hat sogar ein Referat Spaß gemacht.
Auf dem Gymnasium war der Kunstunterricht zwar ganz anders und wir hatten mehr Theorie, allerdings habe ich auch wieder eine sehr nette Kunstlehrerin gehabt und mich hat auch die Theorie interessiert, obwohl ich Bilder nie wirklich so künstlerisch analysiert habe, das war eigentlich ganz spannend. Mein erstes Bild hat meine Kunstlehrerin so begeistert, dass ich fünfzehn Punkte bekommen habe, darauf war ich sehr stolz. Ein anderes Bild mit fünfzehn Punkten war von einem Mädchen aus der Parallelklasse, es war wirklich sehr anders als mein Bild, mein eigenes Bild war sehr düster im Gegensatz zu allen anderen. Vielleicht fragt man sich jetzt was das mit dem Unterricht zu tun hatte, aber ich habe mich einfach "künstlerisch verstanden" gefühlt. Wenn man in einem Fach von einem Lehrer nicht gemocht wird, schaltet man vielleicht automatisch ab oder bewertet den Unterricht im Allgemeinen schlechter, als er eigentlich wirklich ist.
In der Grundschule war der Kunstunterricht natürlich nicht besonders anspruchsvoll, aber ich finde Kunstunterricht sehr wichtig. Natürlich haben wir nichts "besonderes geleistet" und die meisten Bilder waren vielleicht sogar hässlich, aber Kunstunterricht finde ich eigentlich gar nicht so unwichtig. Wenn man nach einem anstrengenden Schultag Kunst machen kann ist es auch, wie bereits in diesem Thema erwähnt wurde, einfach entspannend. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Schüler auch gegenseitig helfen, also zu mir kamen einige Klassenkameraden und haben mich zum Beispiel gefragt, wie sie bei einem Menschen die Hand zeichnen sollen und die Füße sind einigen auch nicht immer gelungen, da habe ich meistens geholfen.
Bis zur Oberstufe bestand mein Kunstunterricht fast nur aus Malen und Basteln, mit Kunst im engeren Sinne hatte das eher wenig zu tun. Ich fand das nicht schlimm und habe das auch nicht als Zeitverschwendung empfunden, ich habe mein Ding gemacht und am Ende des Halbjahres stand eine Eins im Zeugnis, ohne große Anstrengung.
Es war schon eine ziemliche Umstellung als ich dann im Kunst Leistungskurs plötzlich fünf Stunden Kunst pro Woche hatte, inklusive Theorieunterricht und Klausuren, und zum ersten Mal für meine guten Noten wirklich etwas tun musste. Aber das wusste ich, bevor ich den Leistungskurs gewählt habe, ist ja auch klar, dass man mit ein bisschen Malen und Ton kneten kein Abitur bestehen kann.
Bellikowski hat geschrieben:Ich verstehe bis heute nicht, was ich an Kunst groß analysieren soll. Für mich muss Kunst wirken.
Na ja, es gibt neben dem "gefällt mir" oder "gefällt mir nicht" Aspekt eben noch den Aspekt, dass man ein Kunstwerk verstehen kann. Im Prinzip ist das auch nicht anders als wenn du einen Roman ließt, den kannst du unter Umständen auch erst richtig verstehen, wenn du über das nötige Hintergrundwissen verfügst. Wenn du zum Beispiel geschichtliche Zusammenhänge kennst oder die Biografie des Schriftstellers.
Bei mir war der Kunstunterricht insgesamt recht durchwachsen. An die Grundschulzeit kann ich mich nicht mehr erinnern, aber auf dem Gymnasium hatte ich überwiegend ganz gute Kunstlehrer und Kunstlehrerinnen. Der Unterricht bei diesen Lehrern war überwiegend abwechslungsreich und interessant. Irgendwann bekamen wir eine andere Kunstlehrerin, die die meisten Schüler einfach schrecklich fanden. Mir ging es ebenso. Wir haben bei ihr in der Oberstufe Figuren aus Draht gebastelt, was ich ziemlich langweilig fand. Für die Oberstufe fand ich das auch nicht so geeignet. Natürlich gab es bei uns in den höheren Klassen auch theoretischen Kunstunterricht. Der war je nach Lehrer mehr oder weniger interessant. Überwiegend fand ich ihn aber ganz in Ordnung.
Ob die Qualität des Kunstunterrichtes gut oder schlecht war, kann ich eigentlich gar nicht so recht beurteilen. Manche Dinge fand ich nicht gut und auch nicht sinnvoll, aber ich würde deshalb nicht pauschal sagen, dass der Kunstunterricht schlecht war. Bei der einen Lehrerin war er nicht so lehrreich, aber ich habe zu der Zeit nachmittags die Kunst-AG bei einer anderen Lehrerin sowie eine private Malschule besucht. Es hat mich nicht besonders gestört, wenn es in der Schule regulär nicht ganz so einen guten Kunstunterricht gab.
Ich bin jetzt in der zwölften Klasse und muss sagen, dass ich bis zur elften Klasse nie eine wirkliche Theoriestunde hatte. Mir hat Kunst immer sehr viel Spaß gemacht. An unserer Schule gibt es ungefähr 5 Kunstlehrer, die ich im großen und ganzen alle schon einmal im Unterricht hatte, und die haben den Unterricht durchaus interessant und abwechslungsreich gestaltet. Drei Jahre hatte ich einen etwas älteren Lehrer, den leider niemand außer mir mochte, was wohl daran lag, dass ich immer nur Einser bekommen habe.
Dieser Lehrer hat vor jedem Projekt dieses kurz theoretisch vorgestellt und auch bekannte Künstler und Kunstwerke gezeigt. Ein anderes Jahr hatte ich einen Lehrer der nie etwas theoretisches gemacht hat und in der elften bekamen wir dann einen Lehrer der meinte er müsse nur theoretischen Unterricht machen. Eine ganze halbe Stunde haben wir im ganzen Jahr zwei Kohlezeichnungen gezeichnet, was natürlich zu einem sehr unzufriedenem Kurs geführt hat.
Ich denke im Kunstunterricht ist es wichtig eine gute Mischung aus beidem zu finden und das nicht nur in der Oberstufe. Denn dort wurde bei uns Hintergrundwissen verlangt, das wir leider über die vorherigen Jahre ohne Theorieunterricht nicht erlangt hatten.
Also ich muss sagen, dass ich in meiner Unterstufe mich eigentlich stets auf die Kunststunden gefreut hatte. Es gab, bis auf eine Lehrerin, nur tolle Lehrerin, die das Fach unterrichten. Durch die lockere Art der Lehrerinnen machte das Fach natürlich immer gleich noch mehr Spaß, weil es sozusagen die "Entspannungs-Stunde" war. Man konnte sich vom eigentlichen Schulstress entspannen und dabei etwas Kreativität versprühen.
In unseren Stunden haben wir manchmal auch total tolle Dinge gemalt bzw. gezeichnet. Es fing an, mit totalen kreativen Bildern auf riesigen Plakatwänden bis hin zur Gestaltung von Silikonfiguren oder sogar Bilder zu erstellen mit zum Beispiel verschiedenen Naturgegenständen. Eigentlich gab es immer stets kreative Sachen, sodass ich mich über die Praxis nicht beklagen kann.
Natürlich musste auch immer etwas Theorie übermittelt werden, doch dies haben unsere Lehrerin nicht so wirklich eng gesehen. Sie wussten, dass uns dies dann doch langweilt, deshalb wurde meistens nur der Name genannt der neue Kunstrichtung, ein Bild gezeigt und paar Anhaltspunkte und dies war es auch schon. Einen Test haben wir darüber niemals geschrieben. Wenn eine Theoriestunde mal länger ging, durften wir dabei trinken und Süßigkeiten essen, damit wir wenigstens halbwegs zuhören.
Seit der 11. Klasse hatte ich dann leider keinen Kunstunterricht mehr, wobei ich auch nicht mehr wüsste, was ich noch malen bzw. zeichnen soll, da ich in der Unterstufe doch eine Menge schon gezeichnet bzw. gemalt habe. Dennoch vermisse ich diese Stunden, wo man einfach mal abschalten konnte. Auch, wenn ich bis Heute denke, dass die Benotung immer nach Lust und Laune des Lehrers entstand.
Den Kunstunterricht an meiner Schule fand ich damals nicht unbedingt gut. Bis zur elften Klasse hatte ich auch keinen Theorieunterricht. Und der Unterschied der Kunstlehrer meiner Schule war gewaltig, von sehr streng und diszipliniert bis hin zu total lasch. Natürlich gab es dann noch ein Mittelmaß, aber diese hatten dann ihre Lieblingsschüler und das war irgendwie auch nicht so das Wahre.
Bis zur zehnten Klasse haben wir die Zeit auch nur damit rumgebracht, irgendwelche Bilder zu malen oder zu basteln. Auch in der elften Klasse, also ab der Oberstufe hat sich das in meinen Augen nicht wirklich geändert, was ich sehr schade finde. Wir hatten zwar, wie erwähnt, ein wenig Theorieunterricht, aber der kam eigentlich auch zu kurz und wurde nicht interessant vermittelt. Wir haben auch oftmals nur gemalt oder modelliert, aber mir hat das nicht gefallen, obwohl ich mich an sich für Kunst interessiere.
Im Vergleich zur Mal-Schule, die ich heute besuche, habe ich im Kunstunterricht in der Schule gar nichts gelernt. Wenn ich mir meine Bilder anschaue, die mit der Note eins bewertet worden sind, muss ich schmunzeln. Bei den Bildern ist weder der goldene Schnitt eingehalten, noch stimmen die Proportionen. Bei diesen Bildern handelt es sich teilweise sogar um Arbeiten der zehnten Klasse.
Auch die Bäume sind bei weitem nicht korrekt gemalt. Genau genommen stimmt alles hinten und vorne nicht. Ich denke, allgemein wird wohl keiner professionell das Malen in der Schule lernen. Wenn man richtig malen lernen will, muss man schon andere Kurse dafür besuchen. Mit normalen Schulmalfarben und Schulpinseln wird man eh nicht professionell malen können. Die Richtlinien sehen in der Schule aber auch kein professionelles Malen vor. Eher dient das Fach der Entspannung.
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