Essgewohnheiten umstellen auch eine Charakterfrage?

vom 28.12.2011, 19:26 Uhr

Ich möchte schon lange meine Essgewohnheiten umstellen. Ich esse nämlich auch nachts und auch ziemlich viel. Auch wenn ich dabei nicht zunehme, ist es schon nervig. An Weihnachten habe ich mit einer meiner Cousinen darüber gesprochen. Sie ist sehr diszipliniert, was das Essen betrifft und sie meinte, dass man dafür einen sehr starken Charakter braucht und wenn man das nicht hat, dann wird man es nie schaffen die Essgewohnheiten umzustellen.

Was hat denn der Charakter mit den Essgewohnheiten zu tun? Hat meine Cousine etwa recht? Würdet ihr auch sagen, dass es eine Charakterfrage ist? Wenn ich es nicht schaffe, meine Essgewohnheiten umzustellen, habe ich dann einen schwachen Charakter?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Wieso isst du denn in der Nacht? Ist das Hunger oder eher Appetit? Und wieso isst du nicht einfach ordentlich etwas zu Abend? Liegt das vielleicht an deinem Job? Wenn man nämlich Nachtdienst hat, finde ich es gar nicht mal so verwerflich, wenn man in der Nacht isst. Ansonsten denke ich auch, dass man eher diszipliniert sein muss. Sicherlich muss man unterscheiden, ob man Hunger oder Appetit hat, aber manche Menschen können dann eben einfach nicht nichts essen. Außerdem muss man sicherlich auch einen Unterschied machen, zwischen Sachen, die man essen kann und Sachen, die in der Nacht schwer im Magen liegen würden.

Ich wüsste nun nicht, was dagegen spricht, wenn man in der Nacht was leichtes isst oder so etwas wie Obst. Isst man hingegen eine Pizza, sollte man sich das wirklich abgewöhnen. Du hast ja immerhin noch den Vorteil, dass du nicht zunimmst, aber gesund ist es deswegen natürlich trotzdem nicht. Wenn du eine so disziplinierte Cousine hast, wieso fragst du diese nicht nach genauen Tipps dazu? Ich kann dir da auch nur sagen, dass man sich einfach angewöhnen muss, eben nur bis zum Beispiel 18 Uhr zu essen und dann eben erst wieder am Morgen.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Natürlich ist es irgendwo auch eine Frage des Charakters, wenn man solche Vorhaben hat, wie eben Nahrungsumstellung. Es geht dabei speziell um Charaktereigenschaften wie Disziplin und Durchsetzungsvermögen. Wenn man sich etwas vornimmt, so wie etwa in diesem Fall, dass man weniger isst, dann muss man das auch durchziehen und um das zu schaffen, muss man sich an die selbst gesetzten Regeln halten und ehrgeizig sein, man muss bereit sein, dass Ziel zu verfolgen und nicht vom Weg abzuweichen.

Menschen die sich hier leicht ablenken lassen und nach wenigen Wochen schon in ihrer Entschlossenheit schwanken und wieder von den Regeln abweichen, haben somit einen eher schwachen Charakter, der ihrem Vorhaben nicht gewachsen ist, so dass sie ihr Ziel nur schwer oder meist gar nicht erreichen. In sofern ist es also schon wichtig, wie man so gestrickt ist, denn nicht jeder Mensch kann seine selbst gesetzten Ziele auch selbst verfolgen und zu Ende bringen, ganz im Gegenteil, die meisten Menschen schaffen das eigentlich eher nicht. Aber in der Nacht zu essen, das Bedarf wohl schon einer Ernährungsumstellung wie ich finde.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich habe ja jetzt schon in deinem anderen Thread geantwortet und dort geäußert, was für mich ein Charakter, bzw. ein schwacher Charakter ist und wodurch dieser sich auszeichnet, daher verzichte ich jetzt hier darauf, es noch mal zu tun. Ich selbst habe hier auf Talkteria auch schon einen sehr ähnlichen Thread eröffnet und hatte in gewisser Weise das gleiche Problem, dass auch ich ständig aus Gewohnheit und Langeweile am essen war - Mit einem starken Charakter hat dies für mich nur in gewisser Weise zu tun, es erfordert eben wie du schon sagtest große Disziplin - besonders am Anfang, wenn man versucht sich umzustellen und von Heute auf Morgen plötzlich weniger essen möchte.

Es ist für viele Menschen und auch für mich eben nicht einfach, die festen Gewohnheiten einfach so abzustreifen. Ich selbst bin mir dessen auch bewusst, dass ich auch im Moment noch ab und zu immer mal wieder Esse, obwohl ich weder Hunger habe oder extra was auf den Rippen benötige. Ich habe es zwar inzwischen ganz gut im Griff und ich esse im Vergleich zu vor etwa noch einem Jahr sehr viel weniger und ich packe die Tüte Chips am Wochenende vorm Fernseher von allein aus der Hand, trotzdem ist der innere Schweinehund immer noch da.

Was deine Cousine hier wohl im genauen meinte ist nicht eben ein starker Charakter, sondern ein damit verbundenen Durchhaltevermögen und ein wirklich "aktives" Leben, also so, dass man wirklich mal aktiv durchs Leben läuft und darauf achtet, was man isst, ob man dies jetzt wirklich essen muss oder ob es nicht vielleicht doch eine bessere Alternative gibt?

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» damomo » Beiträge: 3334 » Talkpoints: -0,80 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Wenn man seine Ernährung umstellen möchte, aus welchen Gründen auch immer, dann muss man es wollen und auch durchhalten. Das nicht direkt etwas mit dem Charakter zu tun, denn wenn man möchte, schafft man es. Jemand, der schnell aufgibt und meist den Weg des geringsten Widerstands geht, der kann es dennoch schaffen, wenn es ihm wichtig ist. Andererseits kann jemand scheitern, der sonst eine starke Persönlichkeit mit viel Willenskraft darstellt.

» floraikal » Beiträge: 1127 » Talkpoints: 2,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Klar ist eine Ernährungsumstellung eine Charakterfrage. Wenn du ein undisziplinierter und unsteter Mensch bist, dann könnte eine Nahrungsumstellung schwierig werden. Wenn du jedoch ein disziplinierter Mensch bist, dann sollte eine Umstellung keinerlei Problem darstellen. Aber selbst Chaoten wie ich haben es geschafft ihre Ernährung umzustellen, also ist an sich nichts unmöglich, es braucht nur seine Zeit.

Mich würde eher interessieren, warum du nachts isst. Hast du tagsüber keine Zeit oder isst du einfach nicht ausreichend? Wenn du nachts noch hungrig bist, dann könntest du dir ja einen Obst-Snack vorbereitet in den Kühlschrank stellen und diesen dann vertilgen. Das wäre nicht ganz so schlimm, wie ein nächtliches Vollstopfen mit irgendwas. Ansonsten behalte deine normale tägliche Ernährung mal im Auge, vielleicht machst du irgendwas falsch.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich denke auch, dass eine Ernährungsumstellung durchaus eine Charakterfrage ist. Es ist immer schwierig, Gewohnheiten, die man jahrelang pflegt, von dem einen auf den anderen Tag versuchen zu ändern. Ich habe da selbst auch schon so meine Erfahrungen gemacht, gerade was Essgewohnheiten angeht. Ich bin vor einigen Jahren Vegetarierin geworden. Eigentlich hatte ich es mir nicht schwer vorgestellt, da ich noch nie viel Fleisch gegessen habe, aber wenn man dann wirklich zur Vegetarierin wird, dann bemerkt man erst, in was alles Fleisch und vor allem auch Gelatine enthalten ist. Wobei ich sagen muss, dass es für meine Familie fast eine größere Umstellung war, als für mich. Sie können das nicht so richtig nachvollziehen, zumindest manche von ihnen und machen dann manchmal auch eine größere Sache daraus, als es eigentlich ist.

Das mit dem nachts essen kenne ich auch. Wenn du dich den Tag über ausgewogen und sättigend ernährst, sollte das aber eigentlich kein Problem sein. Ernährungsexperten sagen ja meist, dass man nach zwanzig Uhr keine Kohlenhydrate mehr essen sollte, also solltest du das Abendessen auf jeden Fall davor einnehmen. Wenn du dann später noch Hunger bekommst, kannst du ja noch einen Jogurt oder einen Apfel essen. Es gibt so viele leckere Dinge, die gesund sind und nicht dick machen, gerade was Obst und Gemüse angeht, da solltest du abends schon etwas finden. Dann musst du dir auch keine Gedanken über eine Gewichtszunahme machen.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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