Würdet ihr eure Miete aus dem Gefängnis raus weiterzahlen?
Grade eben hat "Diamante" hier im Forum einen Thread eröffnet, und dort auch etwas erwähnt, was mich ein wenig stutzig machte, bzw. zum nachdenken angeregt hat. In ihrem Thread ging es konkret um die Rentenzahlungen im Falle einer Inhaftierung. Ich würde aber gerne mal noch einen Schritt weiter gehen und auf ein anderes Problem eingehen, das auf einen zukommt, wenn man inhaftiert ist.
Wie würdet ihr das ganze handhaben, wenn ihr das nötige Geld hättet, oder auch im Falle einer Inhaftierung noch weiter von irgendwo Geld bezieht, und eine Wohnung zur Miete hättet? Würdet ihr eure Miete auch dann einfach weiter zahlen, wenn ihr einfach im Gefängnis sitzt und dann gar nichts davon habt? Ihr müsstet so gesehen ja immer nur die Kaltmiete zahlen, da ihr ja dann auch weder Strom, noch Wasser, noch Gas verbraucht. Natürlich klappt das ganze nur, wenn man ledig ist und keine Kinder hat, die vielleicht noch mit in der Wohnung leben könnten. Diese kann man schließlich nicht einfach auf die Straße setzen.
Ich selbst würde in einem solchen Fall glaube ich die Wohnung kündigen. Abhängig machen würde ich das natürlich auch von der Länge meiner Strafe. Für ein oder zwei Monate Gefängnis würde ich die Wohnung vielleicht nicht kündigen, aber bei allem darüber hinaus, würde ich mir das Geld lieber sparen. Je nachdem, wie lange die Zahlungen, bzw. die Haft andauert, umso mehr Geld hat man ja so gesehen auch einfach verschenkt, oder seht ihr das anders? Würdet ihr so an eurer Wohnung hängen, dass ihr die Miete immer weiter zahlt? Hättet ihr Angst, nach der Entlassung keine neue Wohnung zu finden, vielleicht weil ihr jetzt vorbestraft wärt, oder auch einfach weil es euch zu lange dauern würde, und ihr so lange nirgendwo unterkommen könntet?
Ja, würde ich machen. Schon aus dem Grund, weil man sonst die Möbel einlagern muss, alle persönlichen Sachen einpacken muss und auch einlagern muss und dafür braucht man jemanden, der das macht. Und da ich gar nicht mag, wenn jemand in meinen Sachen wühlt, würde ich lieber die Wohnung weiter bezahlen, wenn es möglich ist. Ich finde, dass es einfacher ist als wenn man quasi die Möbel und alles in einen Lagerraum bringen lassen muss und sich dann auch noch um alles andere kümmern muss.
Sicher braucht man auch jemanden, der sich um die Wohnung kümmert, im Winter mal die Heizung auf dreht und auch lüftet. Und auch mal sauber macht. Aber dennoch sehe ich das schon einfacher als wenn man alles aus der Wohnung holen muss. Da ich aber nicht davon ausgehe irgendwann mal inhaftiert zu werden, kann ich nur rein theoretisch denken, dass ich so handeln würde. Einfach nur Kaltmiete zahlen geht auch nicht, weil man ja die Wohnung nicht über Jahre hinweg nicht unbeheizt und ungeputzt lassen kann.
Es kommt darauf an, wie ich an meiner Wohnung hänge, wie lange ich einsitzen muss, wie schwierig es in der jeweiligen Region nach der Entlassung sein wird, eine neue Wohnung zu finden und wie viel persönliche Habe ich besitzen. Das, was ich besitze, muss ich ja einlagern und die Räumung der Wohnung bezahlen. Ich kann ja schlecht aus meiner Situation heraus mithelfen. Außerdem sind beim Einzug nach der Entlassung in eine neue Wohnung Umzugskosten und eventuell Maklerkosten fällig. So pauschal kann man das meiner Meinung nach nicht beantworten.
Die Frage wird vermutlich von der falschen Seite betrachtet. Man sollte sich überlegen, wie man heute die Miete zahlen würde, wenn das Einkommen praktisch wegfallen würde. Jetzt ist es ja so, dass bei einem Gefängnisaufenthalt von mehreren Monaten auch über diese Zeit hinweg kein Einkommen fließen dürfte. Damit beantwortet sich die Frage ja zwangsläufig selbst. Wenn ich von jetzt für ein Jahr ins Gefängnis müsste, dann hätte ich keine Chance hier ein Jahr lang weiter zu zahlen, so dass sich die Frage anders stellt: kann ich meinen Besitz noch kostengünstig unterstellen oder nicht.
Ansonsten sollte man, sofern die Möglichkeit besteht, schon aus praktischen Gründen eine Wohnung behalten. Man darf nicht vergessen, dass nach einer Haftentlassung sonst KEIN Raum für einen bereit stehen würde und man tatsächlich auf der Straße landen würde! Das ist sicher kein schöner Gedanke und ich hoffe mal, dass hier niemand der romantischen Vorstellung anhängt, dass einem Ex-Gefängnisinsassen eine Wohnung von wem auch immer zur Verfügung gestellt wird. Auch Ex-Knackis müssen über den normalen Wohnungsmarkt zum Zuge kommen und das ist wenig einfach, wenn man keinen Job hat und Fragen zur Vergangenheit eher nicht beantworten kann oder will.
Wenn ich das Geld hätte, um die Miete weiter bezahlen zu können, würde ich das auch tun. Denn es geht nicht nur um ein paar Möbel. Sondern auch um persönliche Sachen wie Geschirr, Wäsche, Fotos und was man alles so angehäuft hat. Das alles zu verpacken und unterzustellen, wäre schon eine Menge Arbeit. Und wer sollte das machen, wenn ich im Gefängnis sitze? Meine Wohnung müsste zum Beispiel verkauft werden, das ist alles nicht so einfach. Deshalb hoffe ich, dass es die Gelegenheit nie geben wird, die mich ins Gefängnis als Insassin führt.
Das würde ich wohl komplett von der Wohnung selbst abhängig machen. Manch einer sieht sie ja nun nicht also so wichtig an. Wenn ich eine ganz einfache Wohnung hätte, die ich nur vorübergehend gemietet hätte, dann würde ich sie vielleicht kündigen. Man hat ja meist ein klein wenig Zeit, bis man seine Haftstrafe antritt und kann so etwas in die Wege leiten. Das mit den Einlagern der Möbel ist natürlich ein Argument, aber vielleicht hat man ja Freunde oder Bekannte, die den nötigen Platz haben. Bei einem Single mit einer kleinen Wohnung hält sich der Bestand an Möbel und anderen Sachen auch einigermaßen in Grenzen.
Hätte ich jedoch jetzt eine Wohnung, an der ich hänge und auch die Umgebung super ist, dann wäre ich da nicht so schnell. Insgesamt spielt es ja schon eine wichtige Rolle wie lange man nun im Gefängnis verbringen muss. Teilweise ist es ja nicht einfach die perfekte Wohnung zu finden und wenn man sie nun gerade erst gefunden hat, dann wird man kaum den Stress wieder auf sich nehmen wollen, bis man wieder so eine vergleichbar gefunden hat. Es ist auch sicher nicht vom Vorteil, wenn man nach der Entlassung direkt wieder ein Zuhause hat, in das man sich zurück ziehen kann. Man kommt sich nicht gleich so verloren vor, wenn man entlassen wird und kann sich mehr auf andere Sachen konzentrieren.
Allerdings muss man das ganze auch mal von der finanziellen Seite betrachten. Wenn man im Gefängnis sitzt, verdient man ja nun kein Geld, oder? Wenn man ein paar Jahre dort verbringt, dann werden die finanziellen Reserven schnell aufgebraucht sein und dann kann man seine Wohnung auch nicht mehr bezahlen, auch wenn man selbst nicht mehr dort ist. Mit der Zeit ist auch diese Miete sehr teuer. Wie ist das eigentlich bei Arbeitslosen? Zahlt das Amt hier weiter oder stellen sie die Zahlung ein? Letzteres wäre ja schon recht hart, aber vorstellbar wäre es.
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