Perücke, Tücher tragen oder doch beides mal bei Haarausfall?

Für Leute mit Haarausfall, zumindest wenn dieser extrem ist, gibt es ja diverse Möglichkeiten, diesen zu verdecken. Gerade für Frauen bietet sich entweder die Möglichkeit einer Perücke an oder solcher Tücher die man tragen kann. Diese sehen teilweise auch peppig aus, so dass man nicht aussieht wie eine Oma mit ihrem Kopftuch.

Was würdet ihr bevorzugen, wenn ihr in der Situation wärt, dass euch die Haare ausfallen und ihr müsstet euch entscheiden? Könntet ihr auch ohne alles oben herum gehen oder wäre euch das peinlich?

Ich war noch nie in dieser Situation, habe sie aber in meinem unmittelbaren Umfeld erlebt. Die betroffene Person hat zum Schutz vor Wind und Wetter ein Kopftuch getragen und sich im privaten Umfeld auch mit lichtem Haar gezeigt. Familie und Freunde sollten eigentlich damit klar kommen, dass manche Krankheiten oder Behandlungen zu Haarausfall führen und fremde Leute geht das sowieso gar nichts an.

Wie ich selbst reagieren würde, kann ich gar nicht sagen. Man behauptet immer so leichthin: "Sind ja nur Haare", aber wenn sie büschelweise ausfallen, macht das einen Menschen schon ganz schön fertig. Als sehr heller Typ würde ich wohl mindestens mit Kopftuch draußen herumlaufen, um mir die Kopfhaut nicht zu versengen.

Jedenfalls können schüttere Haare bei Frauen wirklich zur Belastung werden, da kahle Stellen bei uns nicht wirklich angesagt sind und viele Leute gleich an schlimme Krankheiten wie Krebs denken und Angst bekommen, wenn jemand erkennbar unter Haarausfall leidet. Deshalb kann ich auch verstehen, dass gerade Frauen sich lieber mit Perücke zeigen, um das soziale Stigma zu umgehen.

Ich würde nie leichthin "Es sind ja nur Haare sagen". Ich finde die Haare für´s Erscheinungsbild einer Person extrem wichtig. Mit einer anderen Frisur wird man doch gleich zu einem ganz anderen Typ.

Ich habe sehr dickes Haar, von meiner Oma geerbt. Sie hatte bis zum Schluß schönes, dichtes Haar. Daher kann ich hoffen, dass es mir auch so gehen wird und ich bin sehr glücklich darüber. Mir würde es nicht leichtfallen, meine Haare einzubüßen. Daher habe ich mir aber noch keine großen Gedanken darüber gemacht, was ich tun würde. Eine Perücke würde ich wohl erst tragen, wenn ich schon wirklich viele Haare eingebüßt hätte. Ich finde, man erkennt es immer sehr gut, dass eine Perücke getragen wird und das finde ich auch nicht schön.

Mit den Tüchern kann man schon viel machen. Es gibt Tüchern in allen möglichen Farben und Mustern. Da kann man viel variieren. Aber ich finde, es muss auch zur restlichen Kleidung passen. Sonst sieht man wirklich wie eine Chemopatientin aus, weil es dann nicht mehr nach Mode, sondern nach einem Muss aussieht. Aber am Strand und in luftigen Sommerklamotten tragen ja auch Frauen ohne Haarprobleme Tücher. Da würde man also gar nicht auffallen.

Neben Tüchern und Perücke gibt es natürlich auch noch Hüte und Mützen. Wenn man die gut zum Outfit kombiniert, fällt es doch auch niemanden auf. Das Problem ist, dass man diese in manchen Situationen aus Höflichkeit oder weil es seltsam wäre, abnehmen muss.

Ich denke, ich würde mich zunächst mal vom Friseur beraten lassen. Gerade am Anfang des Haarausfalls kann man da, denke ich, noch viel kaschieren. Dann würde ich mir viele Tücher, Mützen und Hüte kaufen und diese abwechselnd tragen. Erst später, wenn es unausweichlich ist, würde ich mir eine Perücke besorgen. Ich weiß nicht, ob ich all diese Dinge im privaten Bereich weglassen würde. Sicher dürfen sich Familienmitglieder und Freunde nicht daran stören. Aber ich würde mich selber nicht wohl damit fühlen. Aber daran gewöhnt man sich ja auch mit der Zeit.

Auch ich habe in meiner Umgebung jemanden, der zur Zeit aufgrund einer Chemotherapie nette Kopftücher trägt. Das sieht zwar ganz flott aus, aber wie es dem Menschen selbst damit geht, möchte ich lieber nicht wissen. Denn niemand findet das bei sich selbst schön.

Wäre ich in dieser Situation, würde ich bestimmt eine Perücke vorziehen. Nur die Perücken kosten auch viel Geld, somit ist ein einfaches Tuch doch wesentlich billiger. Ich wäre aber nicht davon überzeugt, dass ich ein Tuch so aufsetzen könnte, das doch sehr schön umgebunden sein sollte. Sonst würde es auch nicht besser aussehen, als ohne Kopftuch und Perücke umherlaufen zu müssen.

Das käme bei mir sicher darauf an, wie und warum das Haar ausfällt. Ich persönlich hänge sehr an meinem Haar und trage es sehr lang. Da würde ein Haarausfall richtig weh tun.

Bei Krebs sehe ich das anders als die meisten anderen. Wenn ich durch eine Chemotherapie mein Haar verlieren würde (was hoffentlich nie passiert), dann würde ich eher öffentlich dazu stehen. Schließlich weiß man da, dass das ganze ein vorübergehendes Phänomen ist und dass nach der Chemotherapie die Haare wieder irgendwie nachwachsen werden. Wenn jemand da einen blöden Kommentar ablässt, dann kann man ganz gut kontern. Wer möchte sich schließlich schon die Blöße geben, einen schwer kranken Menschen beleidigt zu haben?

Letztlich hinge das aber auch von meinem Alter ab, wenn das theoretisch der Fall wäre. Momentan als Frau im mittleren Alter wäre das nicht so ein großes Problem, da jeder sieht, dass der Haarausfall nicht altersbedingt ist und man mit Chemo-Glatze nicht unbedingt viel älter aussieht. Wenn ich aber schon eine Seniorin in dem Fall wäre, dann würde ich meinen Kopf bedecken, damit ich nicht aussehe, wie eine uralte Greisin.

Ich denke, in so einem Fall würde ich aber trotzdem mindestens eine Perücke und mehrere Tücher kaufen. Es gibt immer Anlässe, zu denen man nicht haarlos sein will. Sei es im Beruf oder sei es, wenn man mal ausgeht. Wenn man mal auf der Couch gemütlich ein Buch liest oder sich einfach von der Krankheit ausruht, dann ist so eine Perücke denkbar unpraktisch. Dann würde ich eher auf Tücher oder Mützen zurück greifen. Mehrere Perücken deshalb, weil man dann das Notwendige mit dem Angenehmen verbinden kann und die Perücke passend zu Outfit wählen könnte.

Ich finde es ganz schwierig mir darüber Gedanken zu machen, wenn ich selber nicht betroffen bin. Ich habe lange Haare und da wäre Haarausfall natürlich absolut schlimm für mich und auch eine ganz schöne Umstellung. Jedoch kann man das ja nicht beeinflussen und es müsste dann eben eine Lösung her. Ich denke, dass es mittlerweile sehr schöne Perücken gibt und man die auch tragen kann ohne sich schämen zu müssen. Das kostet dann eben auch eine Stange Geld, aber das wäre ich dann auch bereit auszugeben. Bei einen Tuch ist es immer so eine Sache, ob das wirklich gut aussieht. Oftmals sieht es eben nicht gut aus.

Ich denke auch, dass man mit einer Krebserkrankung beispielsweise auch offen umgehen kann. Dann würde ich das eben so tragen, vielleicht mit Tuch, aber wenn da Haare ausfallen, dann ist es eben so und in der Situation hat man ja auch andere Probleme.