Nach Kontaktabbruch - Hoffnung auf Wiederbelebung?

vom 08.07.2013, 17:07 Uhr

Eine Bekannte von mir hat seit Jahren einen besten Freund mit dem sie sich blendend verstand und auch, wenn er zwischendurch einige schwierige Phasen hatte, so hielt ihre Freundschaft trotz allem alles aus. Seit einem Jahr ist der beste Freund weggezogen, weswegen meine Bekannte sehr unter der örtlichen Trennung gelitten hatte, zumal es sich nicht ergab, dass sie sich seitdem wiedersehen hätten können. Sie behielten weiterhin Kontakt und an sich gab es Hoffnung, dass die Freundschaft trotz der Entfernung nicht eingeknickt war, noch Gefahr bestand, dass sie einknicken könnte.

Bis vor einigen Wochen - als deren Kontakt nach dem Umzug sogar wieder intensiver geworden ist und sie sich wieder fast täglich austauschten, dann bekam sie von ihm eine Nachricht, die sie komplett aus der Bahn geworfen hatte: ihr bester Freund befand sich seit einigen Wochen in einer Beziehung, was meiner Bekannten durchaus nicht entgangen war, und nun war diese neue Freundin auf meine Bekannte eifersüchtig bzw. hatte Angst, dass diese eine Gefahr für ihre Beziehung darstellen würde.

Da alles bei den beiden noch ganz frisch war und die neue Freundin anscheinend in der Vergangenheit zu viele negative Erfahrungen gesammelt hatte, wollte sie ihren Freund vor die Wahl stellen: sie oder die beste Freundin. Die Begründung dafür sei, dass sie Angst hätte ihn zu verlieren - wobei ich mich frage, wieso man dann den Partner vor die Wahl stellen wollen würde, wenn man Gefahr laufen könnte, dass er sich gegen einen entscheidet, denn schließlich würde sie so ihn auf jeden Fall verlieren.

Nun hat sich der beste Freund, weil er in der aktuellen Beziehung glücklich zu sein scheint und er diese nicht aufs Spiel setzen wollte, schweren Herzens dazu entschieden, vorerst den Kontakt zu seiner besten Freundin abzubrechen. Er glaubt, dass seine neue Freundin erst einmal etwas Zeit benötigt, bis sie ihre Eifersucht in Griff bekommt und er dann wieder die Freundschaft zu seiner besten Freundin wieder aufnehmen dürfe.

Um meine Bekannte über den geplanten Kontaktabbruch zu informieren, rief er sie ein letztes Mal an und es wurde ein sehr intensives und langes Gespräch. Sie war total fertig und es tat ihm anscheinend auch alles leid, aber er wüsste die Situation nicht anders zu klären. Er bat sie auch abschließend keine Dummheiten zu machen, weil sie in ihrer Verzweiflung von sich gab, sich das Leben nehmen zu wollen. Er meinte, dass er das mit seinem Gewissen niemals vereinbaren könnte, wenn sie sich seinetwegen umbringen würde - doch ist so etwas nicht hinfällig, wenn man gerade den Kontakt abbrechen möchte?

Nun hat meine Bekannte gewissermaßen einen Vertrauensbruch erlitten und würde es sich zwar wünschen, dass die Zeit schnell verstreichen würde, damit sie ihren besten Freund wieder hätte, aber sie fürchtet, dass so etwas nie passieren wird, und falls doch, sie nie wieder denselben Kontakt zu ihm aufbauen könnte, wie es bisher über die Jahre bestand. Sie könnte ihm vielleicht nie wieder richtig vertrauen, weil er sie zu sehr verletzt hatte.

Hier wird zwar bereits das Thema diskutiert, ob eine solche Entscheidung erzwungen werden dürfe, aber darauf will ich hier nicht hinaus. Was mich eher interessiert ist, ob meine Bekannte sich auf diese "Versprechung" verlassen darf und in einem halben oder ganzen Jahr davon ausgehen kann, dass sich ihr ehemals bester Freund wieder melden würde? Wird er sich nicht bis dahin daran gewöhnt haben, dass sie nicht mehr Teil seines Lebens ist und sie deswegen vielleicht auch gar nicht mehr brauchen, selbst, wenn er nicht mehr mit seiner Freundin zusammen wäre?

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Das ist wirklich ein sehr schwieriges Thema und beim Lesen deines Beitrags wurde ich eigentlich schon traurig, deine Bekannte tut mir wirklich sehr leid. Schade, dass diese gute Freundschaft auf so eine Art enden muss und sie keine richtige Chance von der neuen Partnerin des Freundes bekommt. Ich kann natürlich verstehen, dass die neue Freundin eifersüchtig ist, wenn sie schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht hat, aber sie darf den Kontakt zwischen ihrem Partner und seiner guten Freundin nicht einfach so verbieten, finde ich. Das bringt nur Wut, Frustration, Trauer und vielleicht sogar Hass ihr gegenüber und das möchte sie bestimmt nicht.

Ich bin auch ein bisschen eifersüchtig, aber wenn zwei Menschen jahrelang miteinander befreundet sind, wieso sollte sich plötzlich eine Beziehung entwickeln? Wenn ihr Partner und seine gute Freundin wirklich lieben würden, dann wären sie bestimmt schon lange in einer Beziehung und er wäre nicht mit ihr zusammengekommen, dass muss ihr klar werden oder vielleicht schafft es ihr Partner ihr ins Gewissen zu reden.

Die Partnerin von dem Mann möchte, dass der Kontakt abgebrochen wird und der Mann sagt, dass er es als eine Art Phase betrachtet und es nur für eine gewisse Zeit ist? Eigentlich sage ich immer, dass gute Freunde wirklich gute Freunde sind, wenn sie sich nach einer längeren Zeit ohne Kontakt immer noch so gut verstehen wie vorher und man sich sehr freut, wenn man den anderen Freund nach einer längeren Zeit wiedersehen kann. Also frage ich mich, was die Zeit an der Freundschaft ändern soll? Die Freundschaft wird nach einigen Monaten wieder genauso innig wie vorher, das hat die Zeit nach dem Umzug mit "Kontaktabbruch" doch eindeutig bewiesen und das wäre ja ein Problem für die Partnerin.

Doch ich glaube leider nicht, dass die Freundschaft wegen diesem Vertrauensbruch wieder genauso tief, innig und vertraut wird wie vorher. Wenn ich mich in deine Bekannte hineinversetze, dann könnte ich das einfach nicht. Ich würde mich einfach nur wertlos fühlen, weil ich einen Menschen für eine längere Zeit durch sein Leben begleite und er mich einfach so "vergessen" kann und weiß, dass er mir damit weh tut, auch wenn er sich nicht wohl dabei fühlt.

Eigentlich sollte sich deine Freundin nicht auf sein Versprechen verlassen, denn spätestens wenn beide wieder Kontakt haben und es der Freundin zu bunt wird, wird sie eventuell wieder einen Kontaktabbruch fordern. Wenn sie ein sehr eifersüchtiger Mensch ist und diese Freundschaft schon nicht von Beginn an akzeptiert hat, wie soll sie es in Zukunft können? Ich habe das Gefühl, dass eine Person immer unter dieser Situation leiden wird und zwar entweder die gute Freundin, die ihren Freund vermisst oder die Partnerin, die von Eifersucht zerfressen wird.

Ich denke, sie sollte sich einfach an diese Situation gewöhnen und vielleicht kannst du es ihr auch nach einiger Zeit sagen, ich würde es ihr aber noch nicht sofort sagen. Wenn sie auf den Kontaktabbruch mit einer Selbstmorddrohung reagiert hat, obwohl (noch) nichts passiert ist, dann würde ich sie eher als sensibel und vielleicht sogar ein wenig labil einschätzen. Im Moment ist sie noch sehr traurig und aufgewühlt, aber wenn sie sich beruhigt hat, dann ist sie wahrscheinlich eher in der Lage sachlich über diese Geschichte zu sprechen, vielleicht mit dir.

Ich glaube du interessierst dich für die Frau, weil du darüber nachdenkst und auch Rat suchst. Vielleicht kannst du ihr in dieser schweren Zeit einfach eine "neue Freundin" sein und ihr zuhören, wenn sie Trost braucht? Das würde ihr mit Sicherheit neuen Halt und neue Kraft geben und vielleicht wird aus deiner Bekannten auch eine gute Freundin, immerhin scheint sie dir ja auch zu vertrauen. Ich wünsche ihr auf jeden Fall viel Kraft und hoffe, dass es ihr bald besser geht.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Danke für deine aufbauenden Worte, ich werde versuchen, diese beizeiten umzusetzen, sofern es mir gelingen sollte.

soulofsorrow hat geschrieben:Ich bin auch ein bisschen eifersüchtig, aber wenn zwei Menschen jahrelang miteinander befreundet sind, wieso sollte sich plötzlich eine Beziehung entwickeln? Wenn ihr Partner und seine gute Freundin wirklich lieben würden, dann wären sie bestimmt schon lange in einer Beziehung und er wäre nicht mit ihr zusammengekommen, dass muss ihr klar werden oder vielleicht schafft es ihr Partner ihr ins Gewissen zu reden.

Auch ich bin ein eifersüchtiger Mensch und trotzdem versuche ich nicht zu übertreiben und über zu reagieren. Gerade am Anfang einer Beziehung würde ich mir solche Rechte nicht heraus nehmen, weil ich Angst hätte, diese aufs Spiel zu setzen. Dafür wäre mir mein Partner zu wichtig und ich würde ihn um keinen Preis der Welt verlieren wollen.

soulofsorrow hat geschrieben: Eigentlich sage ich immer, dass gute Freunde wirklich gute Freunde sind, wenn sie sich nach einer längeren Zeit ohne Kontakt immer noch so gut verstehen wie vorher und man sich sehr freut, wenn man den anderen Freund nach einer längeren Zeit wiedersehen kann. Also frage ich mich, was die Zeit an der Freundschaft ändern soll? Die Freundschaft wird nach einigen Monaten wieder genauso innig wie vorher, das hat die Zeit nach dem Umzug mit "Kontaktabbruch" doch eindeutig bewiesen und das wäre ja ein Problem für die Partnerin.

Auch ich habe schon öfters erlebt, dass man sogar monatelang keinen Kontakt haben kann und dann einfach ohne Hemmungen den Kontakt wieder aufnehmen kann, weil es niemals einen Riss in der Freundschaft gab. Manchmal ergibt es sich eben bei dem ein oder anderen, dass man viel um die Ohren hat und sich kaum um seine Freunde kümmern kann. Aber bislang wurde ich nicht damit konfrontiert, dass es eine offizielle Grenze gibt, die gesetzt wurde und welche man nicht übertreten darf, sowie hier mit dem Kontaktabbruch. Das ist ja etwas ganz anderes und sicherlich nicht einfach so zu verkraften oder zu reanimieren.

Doch ich glaube leider nicht, dass die Freundschaft wegen diesem Vertrauensbruch wieder genauso tief, innig und vertraut wird wie vorher. Wenn ich mich in deine Bekannte hineinversetze, dann könnte ich das einfach nicht. Ich würde mich einfach nur wertlos fühlen, weil ich einen Menschen für eine längere Zeit durch sein Leben begleite und er mich einfach so "vergessen" kann und weiß, dass er mir damit weh tut, auch wenn er sich nicht wohl dabei fühlt.

Eigentlich sollte sich deine Freundin nicht auf sein Versprechen verlassen, denn spätestens wenn beide wieder Kontakt haben und es der Freundin zu bunt wird, wird sie eventuell wieder einen Kontaktabbruch fordern. Wenn sie ein sehr eifersüchtiger Mensch ist und diese Freundschaft schon nicht von Beginn an akzeptiert hat, wie soll sie es in Zukunft können? Ich habe das Gefühl, dass eine Person immer unter dieser Situation leiden wird und zwar entweder die gute Freundin, die ihren Freund vermisst oder die Partnerin, die von Eifersucht zerfressen wird.

soulofsorrow hat geschrieben:Ich denke, sie sollte sich einfach an diese Situation gewöhnen und vielleicht kannst du es ihr auch nach einiger Zeit sagen, ich würde es ihr aber noch nicht sofort sagen. Wenn sie auf den Kontaktabbruch mit einer Selbstmorddrohung reagiert hat, obwohl (noch) nichts passiert ist, dann würde ich sie eher als sensibel und vielleicht sogar ein wenig labil einschätzen. Im Moment ist sie noch sehr traurig und aufgewühlt, aber wenn sie sich beruhigt hat, dann ist sie wahrscheinlich eher in der Lage sachlich über diese Geschichte zu sprechen, vielleicht mit dir.

Ja, sie ist ein sehr sensibler Mensch und hatte leider auch schon zu oft Menschen verloren, welche ihr etwas bedeutet hatten. Das alles hat sie geprägt und steigert natürlich ihre aktuelle Angst nie wieder aus diesem Teufelskreis zu entkommen. Sie hat immer mehr Angst Vertrauen zu neuen Leuten aufzubauen, weil sie den Schmerz erneut verletzt zu werden fürchtet. Eigentlich müsste ihr "bester" Freund dies wissen und hätte sich niemals zu diesem Schritt entscheiden dürfen, wenn er sie nicht völlig zerstören wollte.

Es ist nicht leicht, ihr aufbauende Worte zu schenken, da sie sich im Moment sehr zurück zieht. Zeitgleich sucht sie immer wieder Vertraute auf, denen sie ihr Leid klagen möchte, aber man merkt ihr auch an, dass sie Angst hat, dass man sie für ihre aktuelle Aufgewühltheit nur verurteilen würde. Sie tut mir sehr leid und ich würde ihr gerne helfen, aber ich kann ihr ihren besten Freund vielleicht nicht ersetzen.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn ich das so lese, frage ich mich, ob die unterbrochene Freundschaft wirklich das Problem deiner Bekannten ist. Natürlich ist es unschön, wenn eine Freundschaft erst einmal pausiert oder gar beendet wird, aber wenn eine Person darauf hin so ein Theater macht und sogar mit Selbstmord droht, dann ist das in meinen Augen nicht gesund. Psychisch nicht gesund und erst recht ist das keine gesunde freundschaftliche Beziehung. Und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass auch die neue Freundin des Herren gemerkt hat, dass da etwas nicht "normal" ist und zu sehr geklammert wird seitens deiner Bekannten. Ich bin keine sehr eifersüchtige Person, hätte aber auch ein Problem damit, wenn mein Partner eine solche "beste Freundin" hätte, weil ich es einfach ungesund finde und weil es eine Beziehung belastet. Dennoch ist so ein Ultimatum natürlich unterste Schublade, keine Frage.

Sofern der beste Freund tatsächlich nur wegen seiner Partnerin so gehandelt hat, kann es schon sein, dass er sich später mal meldet. Aber ich glaube, sie sollte sich einfach damit abfinden, dass für sie momentan kein Platz mehr in seinem Leben ist - schließlich hat er sich nunmal gegen sie entschieden. Vielleicht lernt sie so auch, das Thema Freundschaft etwas lockerer zu sehen und künftig gesündere Freundschaften aufzubauen. Letzten Endes ist das Glück im Leben eben nicht von anderen abhängig.

Und nein, ich rede nicht oberflächlich daher. Menschen treffen sich, Menschen trennen sich, Menschen verletzen sich. Der eine geht, ein anderer kommt. So ist das nunmal. In jeder Freundschaft sollte eine gewisse Unabhängigkeit vorhanden sein, sonst macht man sich nur selbst kaputt.

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» CCB86 » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 2,88 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde die Situation wirklich sehr schade und denke nicht, dass die Beiden in naher Zukunft wieder zueinander finden. Ich denke, dass man so eine Entscheidung bei einer langjährigen Freundschaft immer zugunsten der Freundschaft machen würde, weil man ja auch schon ewig miteinander befreundet ist und jemand der einen liebt, sollte das gar nicht erst fragen.

Ich finde, dass er seine Entscheidung schon getroffen hat und es selbst wenn er sich wieder zu deiner Bekannten als Freundin bekennen sollte, nicht mehr so sein kann wie es mal war, weil er im entscheidenden Moment nicht zu ihr gestanden hat. Das ist etwas, was eine Freundschaft sicherlich nicht so leicht verträgt und wenn deine Bekannte so sensibel ist, weiß sie das auch und wird damit nicht gut umgehen können.

Ich finde es aber auch irgendwie nicht in Ordnung, wenn man jemanden mit Selbstmord droht, weil man ihn nicht verlieren will. Man kann niemanden zu einer Freundschaft zwingen und wird Wohl oder Übel damit leben müssen, dass der Freund sich gegen sie entschieden hat. Das ist eine sehr traurige Sache, weil man dann auch an der Freundschaft zweifelt und an der Intensität des Ganzen. Ich kann deine Bekannte verstehen, aber sie wird da nichts mehr machen können. Sie sollte sich bei Selbstmordgedanken aber mal beraten lassen und sich auch lieber Hilfe suchen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Ich finde, dass er seine Entscheidung schon getroffen hat und es selbst wenn er sich wieder zu deiner Bekannten als Freundin bekennen sollte, nicht mehr so sein kann wie es mal war, weil er im entscheidenden Moment nicht zu ihr gestanden hat. Das ist etwas, was eine Freundschaft sicherlich nicht so leicht verträgt und wenn deine Bekannte so sensibel ist, weiß sie das auch und wird damit nicht gut umgehen können.

Ich finde es aber auch irgendwie nicht in Ordnung, wenn man jemanden mit Selbstmord droht, weil man ihn nicht verlieren will. Man kann niemanden zu einer Freundschaft zwingen und wird Wohl oder Übel damit leben müssen, dass der Freund sich gegen sie entschieden hat. Das ist eine sehr traurige Sache, weil man dann auch an der Freundschaft zweifelt und an der Intensität des Ganzen. Ich kann deine Bekannte verstehen, aber sie wird da nichts mehr machen können. Sie sollte sich bei Selbstmordgedanken aber mal beraten lassen und sich auch lieber Hilfe suchen.

Ja, meine Bekannte ist ein sehr sensibler Mensch und hat nun einen Vertrauensbruch erlitten, welchen sie nicht einfach so vergessen oder ignorieren kann. Wahrscheinlich ist sie sich dessen selbst bereits bewusst, dass die Freundschaft keine Hoffnung auf "Wiederbelebung" hat und ist deswegen umso mehr deprimiert über diesen Umstand. Schließlich war er immer ein sehr wichtiger Bestandteil ihres Lebens und in vielen Fragen und Angelegenheiten die erste Ansprechperson. Nun stellt sich ihr gesamtes Leben auf den Kopf und sie muss von vorne anfangen, wenn sie nach einem Ersatz hierfür suchen möchte. Da sie nun umso schwerer Vertrauen zu anderen Menschen fassen kann, wird der neue Lebensabschnitt für sie zunächst nicht so einfach sein.

Das mit der Selbstmorddrohung hat sie nicht allzu ernst gemeint: es war vielmehr ein "letzter Hilfeschrei" im Affekt, denn schließlich wurde sie seelisch in eine tiefe Kluft geschubst und sah in dem Moment es nicht mehr lohnenswert weiter leben zu müssen. Vielleicht wollte sie noch eine letzte Reaktion von ihrem "besten" Freund testen, ob sie ihm tatsächlich so gleichgültig sei, wie sie es in dem Moment verspürt hatte oder er versuchen würde sie davon abzuhalten. Klar, war es vielleicht eine kindische Reaktion, aber gewissermaßen kann ich sie da schon nachvollziehen, da sie sich irgendwie hilflos und unnütz vorkam.

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» LongHairGirl » Beiträge: 845 » Talkpoints: 47,97 » Auszeichnung für 500 Beiträge


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