Ab welchem Schuldenbetrag ratsam Beratung aufzusuchen?

vom 13.07.2013, 13:09 Uhr

Immer wieder lese und höre ich von Schuldenberatungsstellen und neulich habe ich gelesen, dass diese sehr überlaufen sind und man fast keinen zeitnahen Termin bekommen kann. Ich stelle mir es schon blöd vor, wenn man Hilfe braucht und monatelang warten muss, damit einem geholfen wird. Ich frage mich nur, ob jeder, der zu so einer Beratungsstelle geht es auch wirklich nötig hat. Ab welchem Schuldenbetrag ist es eigentlich ratsam zu einer Schuldnerberatungsstelle zu gehen? Oder kommt es da nicht auf den Betrag an? Wann würdet ihr dahin gehen?

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» Sherlock-Holmes » Beiträge: 2025 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde nicht, dass es auf den Betrag ankommt. Man kann sehr hohe Schulden haben, aber mit einem guten Plan und Disziplin keinerlei Probleme haben, sie abzubezahlen. Andererseits kann man nur 1000 € Schulden haben, aber es einfach nicht hinkriegen. Viele gehen ja auch erst dann, wenn alle Fristen verstrichen sind. Eine Schuldenberatung ist anzuraten, wenn man es alleine nicht schafft. Wenn man den Überblick verloren hat oder wenn die Pfändung bevorsteht. Dann können nämlich auch geringe Schulden schon sehr schmerzhafte Folgen haben.

Dass die Beratungsstellen so überlaufen sind, liegt zum einen daran, dass es heutzutage wirklich sehr einfach ist, Schulden zu machen. Kredite ohne Schufaprüfung, Möbelkauf auf Raten, mehrere Handyverträge. Das ist alles sehr einfach zu bekommen und damit kann man ein wunderbares Leben über seinem Einkommen führen. Bis es einen in den Hintern beißt.

Zum anderen, ist es dadurch mittlerweile auch gesellschaftlich akzeptiert, wenn man eine solche Hilfe in Anspruch nimmt. Nicht zuletzt auch durch TV-Sendungen und andere mediale Thematisierung des Problems. Das ist ja auch gut so. Vielleicht sollte der Staat dann nur etwas mehr für die Beratungsstellen investieren oder noch besser in die Prävention.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also meiner Meinung nach geht es nicht um einen gewissen Betrag, sondern darum wie der Beitrag im Bezug zu den Einkommensverhältnissen steht. Es ist nämlich ein Unterschied ob man fünftausend Euro Schulden hat und ein Einkommen von tausend Euro oder zehntausend Euro hat. Grundsätzlich sollte man sich überlegen zu einer Schuldnerberatung zu gehen wenn das eigene Einkommen die eigenen Ausgaben nicht decken kann. Wenn nämlich die Ausgaben höher als die Einnahmen sind, wird man dauerhaft immer größere Schulden anhäufen und wird niemals in der Lage sein die offen stehenden Forderungen gegenüber Gläubigern begleichen zu können. Deshalb würde ich jedem raten, der hohe Ausgaben bei relativ niedrigem Einkommen in Kombination mit schon vorhandenen Schulden, eine Schuldnerberatung aufzusuchen um nicht weiter in eine Schuldenspirale zu gelangen.

» MadMax3000 » Beiträge: 24 » Talkpoints: 14,67 »



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