ABS scheinbar ausgefallen - Schlimm, wenn man ohne fährt?

Bei meinem Auto ist scheinbar das ABS ausgefallen. Zumindest leuchtet die Warnleuchte und laut Bordbuch und Selbstversuch bremst das Auto zuverlässig. Nun habe ich schon im Internet ein wenig recherchiert und die Gründe für das Aufleuchten der Warnlampe sind vielfältig. Für eventuelle Ursachen gehen auch die Kosten von wenigen Euro bis hin in den vierstelligen Bereich, wenn man es reparieren lässt.

Nun frage ich mich aber, ob man solche Probleme bei einem recht alten Auto wirklich reparieren muss. Ich meine, die Bremsen funktionieren und die Räder würden im Falle einer Vollbremsung eben blockieren. Könnte ich also ohne ABS fahren ohne dass das Auto irgendwelche Schäden nimmt im normalen Betrieb? Und wenn sich daraus Folgeschäden ergeben würden, mit was für Problemen muss ich da rechnen?

Wenn das ABS wirklich ausgefallen ist, würde ich es definitiv reparieren lassen. Und wenn der Aufwand bzw. die Kosten bei einem alten Auto zu hoch isind, dann würde ich mich langsam mal nach einem neuen Auto umsehen.

Im "Normalbetrieb" schadet es dem Auto erst mal nicht, wenn das ABS ausfällt. Beim ganz normalen Fahren wirst du also keinen Unterschied bemerken. Aber es gibt nun mal auch Situationen, in denen das ABS absolut notwendig ist. Stell dir vor, du fährst ganz normal eine Straße entlang und plötzlich springt ein Kind auf die Straße und du machst eine Vollbremsungs. "Dann blockieren die Räder" hört sich ja erst mal nicht so schlimm an, aber die Folgen dann schon eher. Denn normalerweise würdest du bremsen und lenken, also dem Hindernis ausweichen. Wenn das ABS nicht funktioniert und die Räder blockieren, kannst du lenken, soviel du möchtest, es wird nichts passieren. Demnach rollst du frontal auf das Hindernis zu. Wie das dann ausgehen kann, kann man sich nun vermutlich denken.

Ich würde daher nie länger mit ausgeschaltetem ABS fahren. Wenn bei mir die Warnleuchte aufleuchtet, würde meine nächste Fahrt zur Werkstatt gehen.

In die Werkstatt wollte ich heute, um zumindest erst mal das Steuergerät auslesen zu lassen. Denn die Ursachen können eben vielfältig sein. Nur heute war wieder alles normal. Zumal eben das Steuergerät ja Fehler wieder löscht, wenn sie nicht mehr auftreten. Von daher muss ich nun erst mal warten, bis die Warnlampe wieder brennt und vor der Werkstatt den Motor auch laufen lassen, um den Fehler wirklich analysieren zu können.

Wirklich erforderlich ist das ABS natürlich nicht. Das ist so eine zusätzliche Sicherheitseinrichtung, über die viele alte Autos überhaupt nicht verfügen. Bei neuen Autos ist ABS mittlerweile Pflicht, aber bei einem Youngtimer und erst recht bei einem Oldtimer wird man zum Beispiel kein Antiblockiersystem finden. Mein erstes Auto hatte auch kein ABS und ich bin trotzdem immer gut damit zurechtgekommen.

Mein aktuelles Auto verfügt zwar über ABS und ESP, wobei letzteres zum Glück auch deaktiviert werden kann. Vor wenigen Jahren ist mal beides ausgefallen, weil da wohl ein Steuergerät defekt war. Der Defekt wurde eine Weile nicht gefunden und ich bin monatelang, wenn nicht noch mehr, ohne diese elektrischen Helfer gefahren. Allerdings muss man bedenken, dass der TÜV die Funktion überprüfen wird und wenn das Auto über ABS verfügt, muss es auch funktionieren. Spätestens vor der nächsten TÜV-Untersuchung wirst du das ABS also reparieren lassen müssen.

Schäden wird das Auto nicht nehmen, wenn du das ABS-System nicht direkt reparieren lässt. Du musst eben nur damit rechnen, dass der Wagen bei nasser Fahrbahn schneller ausbrechen kann. Wenn du nicht besonders sportlich fährst, sollte das aber kein Problem sein. Vor allem fährt man gerade bei nasser Fahrbahn ja meistens etwas umsichtiger.

Ich selbst bin eher der Spritsparfahrer. Selten wird da mal richtig auf das Gas getreten und wenn dann auch nur auf der Autobahn, wo es keine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt und wenn der Verkehr entsprechend gering ist. Allerdings vermute ich da fast nur einen Wackelkontakt bei einem Stecker. Denn seit zwei Tagen reagiert die Warnleuchte wieder normal.

In einigen Fachforen habe ich da auch mehrmals gelesen, dass man die Steckverbindung unter dem Sitz prüfen soll. Nun wird mein Sitz öfter auch mal nach vorne geklappt wegen der Kinder, so dass da vermutlich der Grund liegt. Mehr als nur weiterhin beobachten kann ich die Sache im Moment nicht. Aber ich weiß, dass meine letzte Vollbremsung beim Fahrsicherheitstraining war, was nun schon um die 15 Jahre her ist.

Ich sehe es nicht so dramatisch, wenn das ABS nicht mehr funktioniert. So an sich würde ich auch nicht meinen, dass es dem Auto irgendeinen Schaden zufügt, aber nagelt mich bei der Aussage mal nicht fest. Auf jeden Fall musst du darauf gefasst sein, dass dein Auto bei einem drastischen Bremsmanöver anders reagiert. Die Räder blockieren und das Fahrzeug kann etwas ausbrechen. Das passiert beim ABS eben nicht, weil es verhindert, dass die Räder blockieren und man so stabil die Spur halten kann, auch wenn man voll in die Eisen geht.

Ich bin selbst ein paar Jahre ein Auto gefahren, das weder ESP noch ABS hatte. Auch das geht sehr gut. Es ist also überhaupt nicht tragisch, wenn das ABS mal nicht funktioniert. Einige Leute stellen sich aber auch an und verteufeln die Autos, die nicht über beide Funktionen verfügen. Darüber kann ich nur lachen, weil man auch ohne dem Zeug auskommen würde.

Grundsätzlich kannst du dein Auto auch ohne ABS fahren, denn früher gab es ja auch viele Fahrzeuge die kein ABS hatten. Allerdings solltest du den Fehler auf dem Grund gehen, nicht das vielleicht etwas anderes defekt ist und das ABS Bauteil nur ein Folgeschaden ist.

Wenn der Wagen allerdings wieder zum TÜV muss solltest du denn Fehler behoben haben da er diesen so nicht bestehen wird

Das ABS als Folgeschaden könnte nur dann sein wenn das Fahrzeug einen Elektronischen Fehler hat. Das halte ich eher für ausgeschlossen. Hab ich in der Praxis weder erlebt noch gehört das das ABS als Folgeschaden defekt war beziehungsweise defekt ging.

Wahrscheinlich wird es einer der Radsensoren sein, denn das sind meist Induktivgeber und die gehen gerne mal kaputt. Lass dir einfach von deiner Werkstatt des Vertrauens mal das Steuergerät auslesen, die können dir dann genau sagen welcher der Sensoren eventuell kaputt ist, oder ob es was anderes ist. Falls es einer der Sensoren ist, die sind schnell getauscht und die Kosten für den Sensor an sich sind auch nicht sonderlich hoch, liegen meist so im 20 - 30 Euro Segment je nach Hersteller beziehungsweise Fahrzeug.