Streunende Katze bekommt vermutlich Babys

vom 07.07.2013, 23:02 Uhr

Zu mir nach Hause kommt seit ein paar Wochen eine recht junge Katze zum fressen. Sie macht sich immer durch lautes schreien bemerkbar und will dann gefüttert werden. Da sie sonst nichts zu bekommen scheint, füttere ich sie fast jeden Tag. Unsere Nachbarn haben sie auch schon immer mal gefüttert. Nun scheint sie zwar recht Jung zu sein, aber ich befürchte, dass sie bereits tragend ist, also Junge bekommt. Eben hatte ich sie kurz auf dem Arm und habe auch ihre Zitzen fühlen können. Ich bin mir also fast sicher, dass sie bald Babys bekommt.

Aber was mache ich nun mit ihr? Ich glaube nicht, dass sie die Kleinen bei uns bekommt. Nach dem Fressen ist sie immer wieder weg und hat daher sicher irgend einen sicheren Platz. Ich habe auch eine Katze, die sich nicht mit anderen Katzen versteht. Als Hofkatze kann sie gern bei mir bleiben, aber dafür muss sie kastriert werden. Aber wie sieht das aus, wenn sie tragend ist? Sollte ich sie gleich einfangen und in ein Tierheim bringen? Dabei muss ich sagen, dass es hier keins gibt und ich sicher die Kosten für Katze und Kätzchen übernehmen müsste.

Die Mama würde ich auch zurück nehmen und hier wieder frei lassen. Aber da stellt sich die Frage, wie schnell nach dem Wurf man eine Katze kastrieren kann? Oder sollte ich warten bis sie geworfen hat? Sollte man ihr dann ja ansehen. Aber wann kämen die kleinen Kätzchen selbst zu Recht? Sprich wann könnte ich die Katze einfangen, ohne die kleinen dem Tod zu überlassen?

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Normalerweise empfehle ich in solchen Situationen, den ortsansässigen Tierschutzverein oder das Tierheim selbst zu benachrichtigen. Da du sagst, bei euch gibt es so etwas nicht, wird es wohl darauf hinauslaufen, dass du dich selbst kümmerst. Zunächst einmal würde ich das Tier einfangen, zum Tierarzt bringen und schauen, ob sie wirklich trächtig ist und wie weit sie eventuell schon ist. Katzen tragen etwa 63-70Tage. Ich weiß, dass sich das hart anhört, aber in der Frühphase kann man die Katze noch kastrieren lassen und verhindern, dass sie Kitten bekommt. Das ist angesichts der Tatsachen, dass sie kein Zuhause hat, anscheinend wohl draussen allein nicht zurechtkommt und vor allem noch so jung zu sein scheint, vielleicht die bessere Alternative.

Wenn die Kleine nicht bei dir bleiben kann, hast du dann vielleicht die Möglichkeit, sie in einem wind- und wettergeschützen Schuppen sicher unterzurbingen? Ich denke, dass die Kleine sicherlich Hilfe bei der Geburt und Aufzucht nötig haben könnte. Zu deiner Katze setzen würde ich sie nicht, da du nicht weißt, wie es um die Gesundheit der Streunerkatze bestellt ist. Da würdest du sonst deine eigene Katze einem Risiko aussetzen und das muss ja nicht sein. Wenn du Übersicht über die Struenerin und ihre Kiten hast, kannst du sie etwa 10 Wochen nach der Geburt der Kleinen kastrieren lassen. In der Regel können es die Kleinen dann schon aushalten, ein paar Stunden ohne Mama zu sein, sind nicht mehr so sehr auf ihre Milch angewiesen und sind weitestgehend selbstständig. Mit etwa der 12-14 Woche können sie dann "ausziehen".

Wichtig ist in dem Fall eine rechtzeitige Kastration, denn theoretisch könnte die Mutterkatze ab etwa 4 Wochen nach der Geburt wieder Interesse an der Fortpflanzung haben und sich einen Liebhaber suchen. Wartest du also zu lange, kann es sein, dass sie längst schon wieder trächtig ist. Darum ist es halt wichtig, dass du einen Überblick über Mutterkatze und Kitten hast. Und sie eventuell bis zur Kastration auch in einen Schuppen oder dergleichen sperren kannst. Ob das allerdings mit einer Streunerin geht,ohne, dass sie vollkommen durchdreht, ist eine sehr individuelle Frage. Am besten wäre es, sie in einer Pflegestelle unterbringen zu können, die Erfahrung mit Katzengeburten und Kittenaufzucht hat. Wenn du mir per Privat-Nachricht schreiben würdest, wo in etwa du wohnst, könnte ich mich umhören.

Das Ganze ist nämlich aus der Ferne sehr schlecht zu beurteilen, weil ich nicht weiß, welche Möglichkeiten du hast was die Katze sich gefallen lässt und wie ihr Zustand aussieht.

» TheDutchess » Beiträge: 537 » Talkpoints: 0,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich bin der Meinung, dass du nicht so viel unternehmen solltest wegen der Katze. Da du ja vermutest, dass sie kein zu Hause hat, kannst du ja nicht sicher sein. Diese Katze ist ja sehr zutraulich, lässt sich streicheln und sogar auf den arm nehmen, wäre es eine "wilde" Katze, hättest du nicht so leichtes Spiel. deswegen habe ich die Vermutung, dass sie Besitzer hat, nur ein Freigänger ist. Oder sie ist abgehauen und wird von ihren Besitzern gesucht.

Wenn du der Katze helfen möchtest, solltest du vielleicht erst einmal schauen, ob sie irgendwo vermisst wird, oder irgend jemand diese Katze kennt. Es kann ja auch sein, dass die Katze euch auf ihren Freigängen besuchen kommt, weil sie weiß, dass sie bei euch Futter bekommt. Du kannst ja mal ein Foto von der Katze machen, und dann in den Einkaufsgeschäften in der Nähe Zettel aufhängen, wo drauf steht, ob jemand diese Katze kennt.

Wenn diese Katze wirklich einen Besitzer hat, und du jetzt wegen einer Kastration oder Sterilisation etwas unternimmst, kann der Besitzer dich anzeigen. Und das ist ja wohl nicht in deinem Sinn.

Du kannst ja mal beim Tierschutz anrufen und dich informieren, was du unternehmen kannst, oder wie du der Katze helfen kannst. Vielleicht kannst du ja auch mal beobachten, was die Katze macht, wenn sie bei euch nach dem Fressen wieder geht. Vielleicht hast du ja Glück und kannst ja sehen, ob sie den Weg nach Hause einschlägt.

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» Wennie4 » Beiträge: 1754 » Talkpoints: 6,72 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wennie4 hat geschrieben:Wenn diese Katze wirklich einen Besitzer hat, und du jetzt wegen einer Kastration oder Sterilisation etwas unternimmst, kann der Besitzer dich anzeigen. Und das ist ja wohl nicht in deinem Sinn.

Das wäre mir ehrlich gesagt völlig egal. Wenn ich Sie als Fundtier ins Tierheim bringe, wird sie auch kastriert. Ich bin mir auch recht sicher, dass es sich um einen Streuner handelt. Sie war anfangs wirklich mehr als ausgehungert. Es ist nicht so, dass sie bei uns ein bisschen was frisst, sie schlingt geradezu alles herunter, was sie bekommen kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie woanders etwas zu fressen bekommt. Streicheln lässt sich sich bzw. streicht sie mir um die Beine, aber scheu ist sie trotzdem. Wenn jemand Fremdes kommt, haut sie sofort ab. An mich hat sie sich inzwischen einfach gewöhnt, weil sie von mir Futter bekommt. Da sie auch noch recht jung ist, hat sie da einfach Zutrauen entwickelt. Sie sieht auch einfach nicht aus, als hätte sie genug Ruhe sich zu putzen und solche Dinge. Wurmkur und etwas gegen Flöhe habe ich ihr verpasst, so was hatte sie vorher definitiv auch noch nie. Wenn meine Katze sie nicht wegjagen würde, dann würde sie vermutlich auch bleiben. Aber da die beiden sich eben nicht vertragen, ist das keine Option.

Normalerweise ist die Gemeinde ja für Streuner zuständig und auch für deren Kastration. Aber wie gesagt tut unser Ordnungsamt nichts in der Hinsicht und arbeitet auch nicht mit irgend einem Tierheim zusammen. Das ist unschön, aber an der Front will ich mich einfach nicht streiten, da es mir nicht darum geht, dass sie eingefangen wird oder dass jemand die Kosten übernimmt.

Ich hatte schon mal einen streunenden Kater in einem Tierheim in der Nähe zum kastrieren. Das kostet ja auch nicht die Welt und ich würde das auch mit der kleinen so handhaben. Die meisten Tierschützer sagen ja, dass man die Katzen die zurecht kommen, da lassen soll wo sie sind. Also würde ich sie dann auch wieder aussetzen.

@TheDutchess: Ich habe leider keine Möglichkeit die Kleine unterzubringen. Da würde meine Katze am Rad drehen und das will ich auch nicht. Die Kleine würde sich vermutlich aber auch nicht einsperren lassen. Ich denke, ich warte einfach mal ein paar Wochen ab. Vielleicht bekommt sie die Kitten ja doch irgendwo in der Nähe. Dann würde ich alle zusammen ins Tierheim bringen. Ich will nur vermeiden, dass die Babys dann verhungern. Denn wie gesagt müsste ich das kastrieren im Tierheim machen lassen und dadurch würde es sich auch ein paar Tage hinziehen.

» ChaosXXX » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich hatte vor drei Jahren auch immer mal Besuch von zwei kleinen Kätzchen. Sie gehörten zum Hof gegenüber, aber dort wurden sie als Mäusefänger gehalten. Sprich: nie gestreichelt und auch nicht gefüttert. Und auch nicht kastriert. Als ich im zweiten Jahr gemerkt hab, dass eine trächtig war, hab ich ihr zwei Wurfkisten angeboten. Ins Haus wäre sie auch nie gekommen, das war sie einfach nicht gewöhnt und hat ihr Angst gemacht. Also hab ich die Kisten in den Stall gestellt. Sie hat die eine tatsächlich angenommen und ihre Kleinen also bei uns bekommen.

Seitdem erhebe ich so zusagen "Besitzansprüche". Die Katze hat sich für uns entschieden, also gehört sie jetzt zu uns. Ihren Bruder, der auch der Vater ist, hab ich daraufhin kastrieren lassen. Die Mutter hat die ersten Monate nach der Geburt die Pille bekommen. Die gibt man ihr ein Mal die Woche und kosten tut die auch nur ein paar Euro. Die Kastration erfolgte dann als sie abgestillt hatte. Die Kätzchen sind später auch alle kastriert worden.

Bei uns hat das also alles ganz gut geklappt. Wenn du keine Gartenhütte, Garage oder ähnliches hast, dann bastel ihr einfach ein regendichtes Häuschen für den Garten. Mach es jetzt gleich, damit sie sich schon vor der Geburt dran gewöhnen kann. Wenn du Glück hast, nimmt sie sie an. Allerdings ist deine von der Beschreibung her wilder als meine. Meine war auch nicht super zutraulich, sie hat sich z.B. nicht hochnehmen lassen. Aber sie kam täglich und nur zu uns, denke ich.

Das größte Problem tritt nämlich ein paar Tage nach der Geburt auf, wenn die Mutter ihre Kleinen an einen anderen Ort bringt. Da der "Kreißsaal" zu sehr nach der Geburt riecht, ist es dort einfach nicht sicher vor Fressfeinden. Also wird umgezogen. Ich hatte einen Riesenschrecken bekommen und die Kleinen drei Stunden lang gesucht. Die Mutter ist währenddessen rumgelaufen als hätte sie sie verloren. Sie hatte sie ins Haus gebracht, was ich für unmöglich hielt, weil die Mutter sich, wie gesagt, im Haus immer total unwohl gefühlt hatte. Du müsstest ihr also auch einen zweiten Ort zur Verfügung stellen.

Wenn du sie allerdings ins Tierheim bringen willst, musst du meines Erachtens gar nichts zahlen. Es ist ja nicht deine Katze. Du gibst einen Streuner ab. Wenn man dafür zahlen müsste, würde das ja fast niemand mehr machen. Dort wären sie und die Kleinen medizinisch am besten aufgehoben. Denn es ist ja nicht gesagt, dass sie deine Wurfkiste annimmt oder wo sie ihre Kleinen danach hinbringt und ob sie ein Mal die Woche kommt, um ihre Pille zu nehmen. Das ist alles ein ziemliches Glücksspiel.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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